Sideboard aufhübschen

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moto4631
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Sideboard aufhübschen

Beitragvon moto4631 » Fr 26. Mai 2017, 09:52

Man nehme ein stinknormales weißes Sideboard und etwas Holz...

Holz auf 3mm Übermaß runterhobeln und in Streifen sägen.
Streifen zusammenleimen und viel dabei lernen... :roll:
sichtbare Kanten mit einer 30 Grad Fase versehen
Schleifen bis der Arzt kommt (80,120,180, wässern, 180, 240, wässern, 240)
Ölen mit Festool One Step, Zwischenliff mit Handpad, wieder Ölen.

Sideboard mit neuer Oberfläche.
Da die linke Türe unten im Eck einen kleinen Schaden hatte in der Front hab ich unten noch drei kleine Leisten montiert.
Erst aus der Not heraus geboren gefällt mir das jetzt recht gut so.

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Klaus
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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon Klaus » Fr 26. Mai 2017, 10:17

Hallo Michael,

interessantes Projekt, vielen Dank für's zeigen. Nach dem ersten Bild hab ich gedacht, Du willst das schöne Holz auch weiss streichen ... :shock:
Das blaue (LED?) Licht ist natürlich Geschmacksache, mir hätte ein etwas wärmer Ton besser gefallen. Der Kontrast von weissen Fronten und Holz ist doch immer wieder schön anzuschauen, da muss ich dringend auch mal was bauen in der Art. Die drei Leisten unten schaffen einen schönen Abschluss und binden den Holzboden mit ein.

Schön ist auch der Blick in Deine Werkstatt, vor allem die drei Geckos, die den Schrank hochlaufen haben es mir angetan :)
Wenn Du sagst "viel dabei lernen" - könntest Du uns da an dem Lernprozess teilhaben lassen? Für mich als relativer Anfänger ist es immer wieder schön, nicht jede Erfahrung selber machen zu müssen.

Gruss, Klaus

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon Mario » Fr 26. Mai 2017, 11:35

Hallo Michael
Schön aufgehübscht hast Du Dein Sideboard!
Was für Holz ist das denn? Für mich sieht das aus wie Nuss, kann ich nicht eindeutig zuordnen.
Hast Du das per Hand oder maschinell gehobelt?
Klaus, die Gecko`s laufen da nicht hoch, das ist ihre Schlafposition!. Frag mal den (ehemaligen) Züchter Volker. ;) :lol:

Grüße, Mario!

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon Baumbart » Fr 26. Mai 2017, 11:52

Hallo Michael,

sehr schönes Sideboard, tolle Idee das mit dem Holzlatten aufzuarbeiten.

Die blauen LED Leuchten runden das ganze ab, kommt abends wenn es draußen dunkel ist bestimmt gut zur Geltung.

Was für LED Leuchten (Hersteller) hast du da eingebaut?
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit :lol:

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon tmaey » Fr 26. Mai 2017, 11:55

Hallo Michael,

klasse geworden. Holz und weiß sieht wirklich sehr reizvoll aus.

Klaus hat geschrieben:Wenn Du sagst "viel dabei lernen" - könntest Du uns da an dem Lernprozess teilhaben lassen? Für mich als relativer Anfänger ist es immer wieder schön, nicht jede Erfahrung selber machen zu müssen.

Gruss, Klaus

Da schließe ich mich mal an. Ich muss auch nicht alle Erfahrungen unbedingt selber mache :D Meine Schusseligkeitsfehler reichen mir da schon völlig :oops:

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon oldtimer » Fr 26. Mai 2017, 12:15

Ich schließe mich hier den freundlichen Bemerkungen an.

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon ThG » Fr 26. Mai 2017, 12:29

Schaut Sau gut aus :o

Gruß Thomas

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon moto4631 » Fr 26. Mai 2017, 12:45

Vielen Dank für Eure Meinungen!
Zum Led-Licht, das war nicht in Blau gewünscht sondern schon drin.
Es handelt sich um diese klassische Vitrinenbeleuchtung die man so aus den Möbelhäusern kennt, nix hochqualitatives.

Das Blau sieht zwar in echt wesentlich gefälliger aus als auf dem Foto (nicht so grell, mehr milchig) wird aber trotzdem bei Gelegenheit mal gegen eine andere Farbe ausgetauscht.
Mein Favorit ist es auch nicht...

Zum Leimholz, da erzähl ich Euch gerne meine Erfahrungen.
Ich hab ja voriges Jahr mehrere m3 Tischlerfertiges Holz gekauft.
Da bietet es sich natürlich an irgendwann mal in das Thema einzusteigen sich sein Leimholz selbst zu fertigen.
Die Maschinen sind da, und mal abgesehen von der ADH260 die natürlich nicht der Brüller ist, auch alles in halbwegs brauchbarer Qualität.

Dadurch das die ADH nur 26cm kann muß man solche Teile wie hier mit einer Tiefe von 43cm vor dem finalen Zuschnitt natürlich auf zwei Teile aushobeln und diese dann verleimen und den entstehenden Grat dabei händisch weghobeln oder Schleifen.

Ich hab also die Hölzer erstmal grob sortiert, auf 24mm Dicke runtergehobelt und in 7cm sowie 5cm breite Streifen gesägt.
Dann hatte ich eine Menge Stäbchen rumliegen die ich so gut es ging nach den Verleimregeln UND natürlich nach der späteren Optik zusammengepuzzelt habe.
Das dauerte ewig... einerseits weiß man das die Verleimregeln einzuhalten sind damit es das Ding nicht in ein paar Wochen zerreisst.
Andererseits steht natürlich die spätere Optik absolut im Vordergrund.
Insofern war das Puzzeln eine mords Aufgabe, kaum passten die Regeln war die Optik dahin und umgekehrt.

Bei sowas findet man dann auch recht schnell heraus das 20% eingerechneter Verschnitt geradezu lächerlich sind.
Beim nächsten Mal tendiere ich eher so gegen 30-40% denn das genannte Zusammenspiel verlangt sehr viel Material.

Nach dem Puzzlespielen hab ich die Kanten dann so gut es ging gefügt (die ADH260 ist dafür eher nicht geeignet) und mir überlegt ob ich nicht dazwischen Dominos einleimen soll.
Nach kurzer Rücksprache mit meinem Mentor :mrgreen: hab ich das dann bleiben lassen.
Unterm Strich wäre es auch wirklich nicht nötig gewesen nur an gewissen Stellen dachte ich mir im Nachhinein "wär doch praktisch gewesen".

Denn: Wenn man dann dabei ist die einzelnen Lamellen zu verleimen wird das eine verdammte Stück Holz das man vorher schon immer 2-3mm runterdrücken könnte weil es eben nicht perfekt gerade ist zum riesigen Problem.
Es will nämlich ums Verrecken nicht dort bleiben wo man es gerne hätte.
In meiner Verzweiflung hab ich irgendwann sogar mit dem Gummihammer draufgeklopft was nur zur Folge hatte das das gesamte Konstrukt wieder auseinandergesprungen ist - Memo an mich: War eine saudumme Idee... :roll:

Also hab ich die vier Einzelteile so gut es eben ging verleimt und nach dem Aushärten festgestellt das ich keinen Millimeter zu verschenken habe beim anschließenden Hobeln aufs Endmaß.
Wenn sich auch nur eine Lamelle verzieht hat man nämlich das Problem gleich zweimal.
Auf der Ober- und auf der Unterseite.
Sprich 2mm oben bedeuten auch 2mm unten damit das Brett wieder gerade wird!
Da hatte ich an manchen Stellen echt Dusel das sich das um Haaresbreite ausging, und an einer Stelle das unglaubliche Glück das sich die Lamelle auf der Rückseite mittig befand, da wars mir dann egal das sich an der Rückseite jetzt 2mm Luft befinden, sieht im montierten Zustand eh keiner mehr.

Nächstes Lernziel das ich erreicht habe: Zuviel Leim gibt es nicht, nur zuwenig.
Schlampiges Leimen in Form von "ach das reicht schon da hinten denn vorne zieht er mir schon weg" rächt sich unweigerlich mit schlechten Verbindungen.
Glücklicherweise hab ich mit reichlich Überlänge produziert, so konnte ich die schlechten Stellen dann noch absägen.
Also: Reichlich Leim!

Sofern in aller Kürze meine gemachten Erfahrungen.

Zum Holz: Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, Nuss ist es keine, ich glaube es ist Birnenholz.
Es ist relativ weich, läßt sich prima Hobeln (auch das Hirnholz) und hat kaum bis gar keine Spannung drin.
Hab noch ein paar Fotos dazugelegt, vielleicht erkennt es hier jemand.

Übrigens: Da das Holz recht alt ist, sieht man auch das da mal der Wurm drin war.
Ich hab das so gelassen und nur die wirklich derben Stellen entsorgt.
Meine Frau und ich stehen auf diesen Look der das Holz aussehen läßt als wär es schon dreimal um die Welt gesegelt. ;)

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon Klaus » Fr 26. Mai 2017, 13:07

Hallo Michael,

SUUUUPER! Herzlichen Dank für die umfangreiche Erläuterung. Hmmmm, sortieren und verleimen ist also wirklich harte Arbeit ... zum Glück hab ich (noch) keinen Hobel um muss mein Leimholz fertig kaufen ;)

Zur Farbveränderung in der Leuchte eignen sich ggf. auf Farbfolien aus der Fotografie. Ich hab sowas in Blau und Orange um Farbstimmungen darstellen zu können. Die sind auch recht resistent gegen Wärme.

Gruss, Klaus

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Re: Sideboard aufhübschen

Beitragvon Olli_T » Fr 26. Mai 2017, 13:16

Hallo Michael,

das Sideboard echt sieht klasse aus, sehr gut gelungen.

Zu Deinen Erfahrungen: Du musst die Verleimregeln nicht einhalten. Die stammen aus einer Zeit, als es noch keine Trockenkammern und vor allen Dingen keine Holzfeuchte Messgeräte gab. Viel wichtiger ist, dass Dein Holz vor dem letzten Hobeldurchgang auf Wohnraumfeuchte akklimatisiert ist. So mache ich das seit Jahren und habe keine Probleme. Ich trockne mein Holz im Wohnraum über Wochen und messe dabei die Holzfeuchte und missachte konsequent die Verleimregeln zugunsten des Holzbildes. Du kannst die Lamellen dann auch ruhig breiter als 5 - 7cm lassen.

Zum Verleimen habe ich in diesem Thread etwas geschrieben:
viewtopic.php?f=37&t=903&p=16638#p16638
Auch auf die Gefahr, dass ich einigen auf den Sack gehe, empfehle ich Dir Scheppach Plano Verleimpressen.
Ich bin gespannt, was Dein Mentor dazu sagt. ;)


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