Schleifwalze

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Kai87
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Schleifwalze

Beitragvon Kai87 » Mi 14. Feb 2018, 18:22

Hallo Holzwerkergemeinde,

ich bin gerade mitten in einem neuem Projekt und benötige eure fachkundige Meinung.
Wie auf den Bildern zu sehen habe ich vier Schleifwalzen für meine Bohrmaschine gebaut mit jeweils zweimal dem gleichen Durchmesser für unterschiedliche Körnungen. Diese bestehen aus Multiplexringen die ich miteinander verleimt habe und auf eine Gewindestange M10 versehen habe. Für eine bessere Rundlaufgenauigkeit habe ich am unteren Ende Radialkugellager angebracht. Diese greifen in eine exakte gleich große Bohrung in meinem Bohrtisch. Das Loch liegt genau in der Bohrachse meiner Bohrmaschine. Das Schleifpapier habe ich mit Knochenleim auf der Walze befestigt (auf den Bildern nicht sichtbar). Dazu habe ich mir einer Zinkensäge eine kleine Nut eingesägt, in die eine Ende des Schleifpapieres greift und die ich zu einer Seite rund gefeilt habe. Dadurch ist das Aufkleben des Schleifpapieres deutlich einfacher. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, jedoch wackelt mein Bohrtisch bei einer Schleifwalze stark. Als Ursache konnte ich die z.T. sehr krumme Gewindestange ausmachen.
Hättet ihr da eine Idee für eine bessere Lösung? Gibt es bessere und geradere Gewindestangen? Oder gibt es exakt gerade Stahlstangen zu beziehen (das Gewinde für die Mutter könnte ich selbst schneiden)? Wie ihr merkt bin ich überwiegend Holzwerker und habe in Metallsachen nur rudimentäre Kenntnisse.
Ich danke euch schon einmal für eure Mithelfe. Bei Interesse stelle ich den Rest des Projektes gerne hier vor. In Planung ist sind u.a. noch unterschiedliche Durchmesser.
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Fred
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Re: Schleifwalze

Beitragvon Fred » Do 15. Feb 2018, 01:25

Hallo,
als Metaller hätte ich Dir Rundstahl gezogen vorgeschlagen. Die obere Mutter wäre bei mir aufgebohrt und angeheftet bzw. versplintet worden (Zylinderstift oder Schwerspannstift). Damit brauchst Du nur unten ein Gewinde, und auch das nur bedingt: Schleifwalze einmal oder zweimal versplintet, "Stellring", Wälzlager, (Distanzscheibe), Karosseriescheibe und Innengewinde für Inbus oder Schraube nach Wahl ...

Alles gut auf heimischer Bohrmaschine machbar, kein großes Gewinde zu beherrschen, und das Bohrfutter wird auch geschont...

Grüße
Fred

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Threedots
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Re: Schleifwalze

Beitragvon Threedots » Do 15. Feb 2018, 09:03

Hallo Kai,

Du hast hoffentlich staubdichte Kugellager verwendet.
____________
LG

Roland

Kai87
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Re: Schleifwalze

Beitragvon Kai87 » Do 15. Feb 2018, 09:32

Moin,

an Fred: worauf muss ich bei gezogenem Rundstahl achten? Es gibt ja eine ziemliche Auswahl. Was wäre deine Auswahl?

an Roland: für mich ist der aktuelle Stand lediglich ein Versuchsobjekt. Überwiegend habe ich Restmaterialen benutzt um zu schauen, ob das in der Praxis überhaupt funktioniert. Deshalb habe ich mir sehr günstige Radialkugellager gekauft. Für die weiteren Walzen werde ich aber nach staubdichten Lagern Ausschau halten. Danke für den Tipp!

Viele Grüße,
Kai

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Re: Schleifwalze

Beitragvon S-A-W » Do 15. Feb 2018, 09:53

Moin,

habe auch mal eine Schleifwalze in der Art gebaut, habe einen alten Bohrer als "Schaft mit 2K Epoxy eingeklebt. Fand es aber auf Dauer nicht besonders Komfortabel mit dem Aufkleben des Schleifmittels.
Habe mittlerweile einfache und günstige aus Gummi (sind glaube ich von Silverline) die durch anziehen einer Mutter gespreizt werden und so die Hülse verspannen.


Gruß SAW

Fred
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Re: Schleifwalze

Beitragvon Fred » Do 15. Feb 2018, 20:12

Hallo Kai,

ganz "normal" Rd10, gezogen. Der ist so handelsüblich, sollte es sogar in 500er Länge in besseren Baumärkten geben. Auf alle Fälle kein Niro.

Oder eben mal im großen Internetbaumarkt schauen; die schneiden den auch schon auf dein Wunschmaß.

Grüße
Fred

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Re: Schleifwalze

Beitragvon haifisch18 » Sa 17. Feb 2018, 18:01

In dem Fall würde ich nichts im Baumarkt kaufen.
Erst suchst du Material das nicht eiert und dann kaufst du da doch nen gebogenen Meter der es eben wieder tut. Deren Lagerung, Logistik und Präsentation biegt Material gerne Mal. Kauf mal grade 3m lange Kanthölzer im Obi wo Sie schepp an die Wand gelehnt gelagert werden. :D

Je nachdem wo du wohnst würde ich in der nächsten größeren Dreherei einfach mal nach Resten fragen.
Blank gezogenes Material ist schon ganz gut im Rundlauf und der Geradheit. Wenn du meinst es noch genauer zu brauchen gibt es auch geschliffenes Material. Da ist die Geradheit zwar auch nicht immer garantiert, aber die Logistik geht sorgsamer damit um.

Die Idee finde ich übrigens super. Wie garantierst du beim einrichten das die Bohrachse (und damit die Achse der Schleifwalze) und das Loch im Tisch fluchten?
Mein Blog
Benedikt ;)

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Re: Schleifwalze

Beitragvon Fred » Sa 17. Feb 2018, 18:19

Na Benedikt, mach die Mitarbeiter nicht schlechter... das sind doch sowieso die Auffüller vom Hersteller oder seinem Subbi; ich seh es immer bei Alfer oder so...
Und im Bündel, also zusammengetaped, wird sich so schnell nix verbiegen. Man kann das Zeuch natürlich auch in der Bucht kaufen, da kommen dann aber eben noch die Portokosten hinzu. Und für "häusliche" Anwendungen wäre mir das Gezogene ausreichend... Selbst gewalztes ist nicht unbedingt schlechter, aber man sollte es nochmal über die Richtplatte laufen lassen...

Grüße
Fred

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Re: Schleifwalze

Beitragvon Kai87 » Sa 17. Feb 2018, 18:57

Hallo Haifisch,

das mit der Flucht ist ziemlich einfach einzurichten. Das Loch in meiner Bohrtischplatte hat einen Durchmesser von 26mm. Ich habe es einfach durch Absenken in der Vertikalen gebohrt. Da ich die Bohrachse so gut wie nie in der Horizontalen ändere, passt es im Moment. Falls ich es doch mal wegen einer größeren Ausladung ändere, spanne ich einfach meinen 26 mm Forstnerbohrer wieder ein und justiere die Achse damit. Das gleiche mache ich wenn ich den Bohrtisch abnehme (z.B. um ihn abzurichten). Bis jetzt ging das immer sehr gut und der Zeitaufwand ist vertretbar.

Grüße,
Kai

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Re: Schleifwalze

Beitragvon Kai87 » So 25. Feb 2018, 08:56

Guten morgen zusammen,

da ich von meiner Eigenbaulösung sehr angetan bin, habe ich mir nun eine Wekrzeugaufnahme für meine Bohrmaschine aus Stahl drehen lassen.
So kann ich meine Schleifwalzen einfach aufschieben und unten mit einer Mutter festziehen. Dadurch spare ich mir zum einen die ganzen Gewindestangen und unterschiedlichen Kugellager und zum anderen habe ich dadurch ein sehr gute Rundlaufgenauigkeit. Wenn das gute Stück da ist werde ich natürlich ein paar Bilder machen (Lieferzeit etwa 12 Tage). Ich bin bereits gespannt.

Viele Grüße,
Kai


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