multifunktionale Werkbank

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JoachimK
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multifunktionale Werkbank

Beitragvon JoachimK » So 18. Aug 2019, 18:15

Hallo Leute,

nachdem dann die Tischplatte soweit fertig gestellt war, wurde es Zeit sich mal Gedanken über das Untergestell zu machen. Die Bank sollte ja schließlich nicht immer auf Böcken stehen. :lol: Obwohl, auch eine Möglichkeit. Aber nein. :arrow:

Guido Henn hatte bei seiner Bank ein sehr massives Untergestell aus Buche Stammware gebaut. Mein Untergestell sollte auf jeden Fall rollbar sein und nach Möglichkeit sollten meine Bestände aus 25 mm Multiplex mit verbaut werden. Rollbar vor allem deswegen, damit man bei längeren Hölzern durch Verschieben z.B. bei Verwenden der Fräse noch genügend Spielraum hat. Die Gesamthöhe der Werkbank sollte außerdem noch mit den restlichen Werkbänken harmonieren. Und zu guter Letzt soll das Ganze auch noch relativ einfach zu demontieren sein, weil insgesamt passt die Werkbank nicht mehr durch die Tür, falls sich mal ein anderer Standort anbieten sollte.

@ Dieter: Es gibt wieder viele Bilder. Lass Dir Zeit. :D

Was brauchen wir denn eigentlich :?: Also, 4 Fußbalken, 2 Querstreben für die Fußbalken. Dann 2 lange Traversen und 4 Quertraversen. Ist ja ganz einfach. Hier schon mal ungefähr wie es werden soll.
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Zum Bau der Fußbalken und der Querstreben bot sich an, jeweils drei 25 mm Multiplexstreifen zusammenzuleimen. Das ergab dann Balken von ca. 75 x 75 mm. Das sollte stabil genug sein. So sah es dann nach dem Verleimen aus.
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In der Breite war noch etwas Überstand. Dieser wurde dann zunächst mit meinem kleinen Hobel bearbeitet. Ich weiß, ist bestimmt nicht gut für die Hobelmesser, daher nachahmen nicht unbedingt empfohlen.
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Und anschließend im Gesamtpaket noch mit dem Exzenterschleifer bearbeitet.
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Die Querstreben sollten mit Schlitz und Zapfen mit den Fußbalken verbunden werden. Also irgendwie da
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Die Zapfen waren ja noch recht einfach auf der TKS bzw. Bandsäge herzustellen
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Die Schlitze waren da schon etwas anspruchsvoller. Nach Festlegen der Lage erstmal mit dem Forstnerbohrer das Meiste entfernen
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Den Rest dann mit Stemmeisen und Klüpfel.
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Irgendwann (Stunden später) passte es dann. Noch ein kleiner Tipp :idea: Wenn die Schlitze sauber ausgearbeitet sind und die Zapfen dann trotzdem noch zu stramm reingehen, kann man den Rest besser an den Zapfen nacharbeiten. Da natürlich dann an beiden Seiten.
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Vor dem Verleimen sollte man nochmal die geplante Gesamthöhe der Werkbank incl. Rollen und Tischplatte durchkalkulieren. Letzte Chance zum (einfachen) einkürzen der Fußbalken. Dann zusammenleimen
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Die Verbindung der Fußbalken mit den Längsstreben sowie die Querstreben mit den Längsstreben sind mit Holzdübeln ausgeführt. Zum Bohren der Löcher hat sich meine Vorrichtung für die Oberfräse bewährt. Damit werden die Löcher rechtwinklig und landen genau in der Mitte. Hier hatte dann auch die neue Spannzange schon mal ihre ersten Einsätze.
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Die langen Teile dann zum Bohren an der Seite der Werkbank festgespannt. Funktionierte gut
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Dann fehlten noch die Löcher an den Längszargen. Hierzu habe ich jeweils an den entsprechenden Positionen einen Hilfsklotz befestigt und dann mit diesen Dübelhilfen die Lage in den Längsstreben markiert.
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Dann auf dem Bohrständer die Löcher bohren. Tiefenanschlag nicht vergessen.
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Leider immer noch nicht fertig. Es fehlen noch oben und unten auf den Schmalseiten die Nuten für die Gewindestangen. Diese sollen ja später für die notwendige Stabilität sorgen. Hier kam dann mal direkt die Tischfräse mit dem neuen Längsanschlag zum Einsatz.
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So dann mal alles (ohne Leim) zusammenbauen.
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Es fehlen ja noch die Löcher für die Gewindestangen in den Fußbalken. Hier dann auch wieder alles schön unter zur Hilfename von Unterlegklötzen und Zwingen ausrichten und dann die Löcher markieren.
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So, das war es dann wieder mal für heute. Den restlichen Zusammenbau gibt es dann beim nächsten Mal.

Viele Grüße
Joachim
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derHajo
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon derHajo » So 18. Aug 2019, 19:20

Ein sehr schönes aber komplexes Projekt.

Danke fürs herzeigen!

Gruss
HaJo
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon Klaus » So 18. Aug 2019, 21:44

Hallo Joachim,

habe wieder viele interessante Sachen gesehen bei Dir. Schlitz und Zapfen in Multiplex - da hätte ich jetzt nicht dran gedacht.

Gruss, Klaus

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JoachimK
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon JoachimK » Mo 19. Aug 2019, 19:06

Ja Klaus, wenn man schon Multiplex zusammenleimt um daraus Fußbalken zu machen, warum dann nicht auch Schlitz und Zapfen-Verbindung. :lol:

Viele Grüße
Joachim

Fred
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon Fred » Mo 19. Aug 2019, 23:59

Astrein...

Nur aber hier sind doch die Dominos und Lamellos so stark vertreten, bist du kein Fan davon, oder warum hast due die oldfashioned Variante gewählt?

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JoachimK
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon JoachimK » Di 20. Aug 2019, 19:19

Hallo Fred,

Dominos habe ich nicht und Lamellos erschienen mir hier zu unterdimensioniert. Aber ehrlich, so wirklich habe ich mir da keine Gedanken über Alternativen gemacht. Und, einfach kann doch jeder :lol:

An der Verbindung passiert mal definitiv nichts mehr.

Viele Grüße
Joachim

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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon Mandalo » Do 22. Aug 2019, 06:29

JoachimK hat geschrieben:...@ Dieter: Es gibt wieder viele Bilder. Lass Dir Zeit. :D ...

...was ich mir auch ließ. :D
Schön gemacht. Bei den Schlitz und Zapfen hätte ich vielleicht, da die verwendeten Stücke aus 3 Teilen bestehen, das schon beim Zusammenleimen berücksichtigt. So hättest du dir ein bisschen Arbeit erspart. Und ich würde darüber nachdenken, der Stabilität wegen, zwischen den Beinen jeweils ein weiteres Fries einzubauen. Das könnte ja ebenso mit Gewindestangen ausgeführt werden.
Klasse gemacht - weiter so!
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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derHajo
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon derHajo » Sa 24. Aug 2019, 21:01

Moin Joachim,

Deine Arbeit gefällt mir auch sehr gut. Alles sehr durchdacht und sauber ausgeführt.

Danke für die Teilhabe.

Gruß
HaJo
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multifunktionale Werkbank

Beitragvon JoachimK » Mi 28. Aug 2019, 20:23

Hallo Leute,

heute geht es dann weiter mit dem Zusammenbau des Untergestells.

@ Dieter: Mit der einfacheren Herstellmöglichkeit der Zapfen hast du natürlich Recht. Allerdings hätte ich das im Vorfeld schon ziemlich genau ausmessen müssen. Bei mir geht eher Probieren über Studieren :D .

Vor dem endgültigen Zusammenbau habe ich allerdings die einzelnen Teile mit Holzöl behandelt. Das passte ganz gut zu der Farbe der Tischplatte.
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Dann Leim drauf,die Gewindestangen einfädeln und gleichmäßig von beiden Seiten festziehen.
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Fertig
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Dann nach Wegräumen der Böcke und platzieren der Werkbankplatte auf den Boden, kam die Stunde der Wahrheit. Passt das Untergestell an die vorgesehenen Stellen unter der Werkbankplatte? Zu meiner eigenen Überraschung (weil sonst meistens nix auf Anhieb klappt :lol: ) passte es perfekt.
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Wie schon erwähnt sollen die Beine demontierbar sein, also müssen noch je 2 Löscher pro Bein für die durchgehenden M14 Schrauben gebohrt werden.
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Dazu dann Zarge mit dem Bein fixieren und zunächst das Sackloch für die Schraubenköpfe bohren. (Es soll ja an den Zargen schließlich nichts überstehen). Dann so gerade wie möglich durch die restliche Zarge und ein kleines Stück in das Bein bohren. Das Ganze dann 8 Mal.
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Dann das Untergestell wieder lösen und auf die Seite legen. Die Löcher mit dem mobilen Bohrständer durchbohren.
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Aber natürlich gab es dabei dann auch wieder ein Problem. Bei den vorderen Löchern hatte der Bohrständer nicht genug Auflage und kippelte. Keine gute Voraussetzung für ein gerades Loch. Also ein Klötzchen sägen und unten an das Tischbein schrauben. Damit ließ sich dann die Auflagefläche vergrößern. :idea:
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Damit die Beine sich definitiv nicht mehr verdrehen können, habe ich dann noch passende Klötze geschnitten und an die Tischplatte geschraubt.
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So sah es dann nach dem Festschrauben aus. @ Dieter: Durch die Verschraubungen ist eine weitere Verstrebung m.E. nicht erforderlich. Da bewegt sich nichts mehr.
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Jetzt fehlten nur noch die Rollen. Erst vorstechen.
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Solche Schrauben müssen es schon sein. Ist ja einiges an Gewicht, was da gehalten werden muss.
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Fertig.
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Jetzt (nur) noch umdrehen und die Bank stand das erste Mal auf eigenen Füßen bzw. Rollen.
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Die Bank lässt sich leicht rollen und steht mit den Feststellern bombenfest. Die Höhe zu den anderen Werkbänken passt auch.
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Soweit dann der Baubericht zu meiner Werkbank. Ich hoffe, ich konnte alles einigermaßen verständlich rüberbringen. Falls noch Fragen sind, dann her damit.

In der Zwischenzeit habe ich noch etwas weiter gebaut. Es fehlte ja noch ein passender Unterschrank. Den gibt es dann beim nächsten Mal.

Viele Grüße
Joachim
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ThG
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Re: multifunktionale Werkbank

Beitragvon ThG » Do 29. Aug 2019, 09:14

Super Teil :o

Thomas


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