nach dem Corona dafür gesorgt hat das ich etwas mehr Zeit zu Hause sein dürfte habe ich endlich mal mit dem Frästisch angefangen. Die Triton liegt bei mir schon seit 3Jahren Unaus gepackt im Schrank

Zu dem Tisch und seiner Entstehung möchte ich auch noch mal besonders auf die Fehler (Handwerklich und gedanklich) eingehen die dabei passiert sind. Ich finde immer das man daraus am meisten lernen kann.
Das Designe habe ich mir bei diversen Tischen bei YouTube angeschaut und dann den Tisch in Fusion umgesetzt (siehe Bild). Ich habe den Tisch etwas modifiziert und an der Seite einen Schiebeschlitten eingeplant, damit man mit diesem kleine Stirnseiten ohne weitere Hilfsmittel fräsen kann. Ob diese so funktioniert kann ich später noch mal mitteilen.
Ich habe lange überlegt aus welchem Material er sein soll, OSB Platten sind nicht so meins und massives Holz wollte ich auch nicht. Also habe ich mich für 15mm Birke Multiplex entschieden, was etwas übertrieben war. Im Nachhinein denke ich wären 12mm auch ausreichend gewesen.
Der Korpus sollte einen Rahmen haben und dafür habe ich normale Fichte genommen, die ich auf 40x40 gehobelt habe, das ganze dann auf der Tischkreissäge genutet und verleimt.
Um die beiden Seitenteile zu verbinden habe ich Tellerschrauben benutzt und in die Stirnseiten der Rampa Muffen eingedreht. Hier hatte ich gleich das erste Problem obwohl ich entsprechend vorgebohrt habe ziehen sich die Muffen sehr leicht raus, so dass ich diese dann mit Epoxid zusätzlich eingeklebt habe. Was sich auch als nützlich erwiesen hat, war die die Bohrung etwas zu senken so dass der Rand der Muffe, ohne große Kraft beim Einschrauben, Bündig ist.
Nach dem der Korpus fertig war habe ich die Schubladen Zuge schnitt und verleimt. Hier habe nur auf den Seiten die man nicht sieht geschraubt. Zinkenverbindungen oder Ähnliches habe ich mir hier erspart.
Das ganze habe ich auf Möbelrollen gestellt die alle mit Bremsen ausgestattet sind.
Als nächstes ging es an die Tischplatte. Eigentlich wollte ich mir die Einlegplatte selbst machen (dafür hatte ich auch schon vor einem Jahr mir eine 10mm starke Aluplatte gekauft) habe aber dann doch die vorgebohrte Platte von Kreg gekauft. Dafür hab ich mir für die Ecken extra einen 39mm Forstnerbohrer gekauft und hier gleich einen dicken Fehler gemacht, billig gekauft. Die Schneiden der Bohrer waren die Hölle und schon nach der zweiten Taschen war es mehr ein einbrennen als bohren, das Ding hab ich dann direkt weggeschmissen.
Dann schön den Fräser eingespannt und los gings und hier hab den ersten richtigen Fehler begangen. Schön mit Bündigfräser die komplette Schablone abgefahren für die Auflagefläche der Platte bis mir aufgefallen ist das der Fräser ja einen deutlich kleineren Durchmesser als der Bohrer hat und somit schön alle Ecken versaut

Dann habe ich das Loch mit der Stichsäge ausgeschnitten (wollte das nicht als erste machen, damit ich mehr Auflagefläche für die Fräse habe). Leider hat sich herausgestellt das ich mich etwas in der Tiefe vermessen habe mit der Auflagefläche für die Platte und sie etwas herausragte. Also die Fräse etwas tiefer eingestellt und das ganze nachgefräst und hier ist es passiert. Ich benutzte für diese Arbeit die kleine Makita Kantenfräse, da ich noch keine Fräser mit 8mm Schaft für die Triton hatte und diese hat eine sehr kleine Auflagefläche. Beim Fräsen habe ich dann nicht aufgepasst und bin abgerutscht und habe vor Schreck die Fräse losgelassen. Diese ist mir dann durch das Loch in den Schrank gefallen und bis ich den Stecker gezogen hatte hat sie schöne Schrammen in Boden gefräst und hat sich bis zur Front des Korpus vorgearbeitet und dann direkt an der Frontseite ein Stück abgehobelt. Ich war einfach von dem ersten Fehler noch so Stinkig das ich einfach nicht wirklich konzentriert mehr war und so ist es wohl passiert.
Am nächsten Tag habe ich mir den Schaden direkt angesehen. Die Macken im Boden sind heftig aber da ich eh eine Gummimatte einlegen wollte kann man diese ignorieren, da man sie nicht mehr sieht. Allerding weiß ich das sie da sind und mich Ärgert dann sowas (geht das eigentlich euch auch so bei Fehlern die nur ihr kennt?)
Bei der Schramme, wenn man das so nenn kann, im Frontbereich ist es schwieriger diese zu verdecken. Eigentlich solle hie eine Glasplatte als Tür her, dann sieht man aber den Fehler. Ich habe mich jetzt entschieden oben und unten eine Holzleiste vorzusehen, die dann die Schramme verdeckt. Die Ecken bei der Einlegeplatte habe ich jetzt mit schwarzem Silikon aufgefüllt und fällt so nicht mehr so stark auf.
Als nächstes die Nuten gefräst und die C-Schienen eingelassen. Hier wollte ich eigentlich 4,5mm nehmen habe aber übersehen das ich mit dem Senker nicht in die C-Schien komme und habe kleinere benutzt und dann mit einem normalen Bohrer sie Senkung gemacht. Zusätzlich habe ich die Schienen noch mit Expox verklebt.
Dann kamen die Schubladenauszuge rein (hier habe ich auch für die Apotheker Schubladen normale Auszüge benutzt, habe hier einfach mit 20% der max. Traglast gerechnet). Als nächstes habe ich die Fronblenden für die Schubladen mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt und von hinter verschraubt. Hier ist mir auch ein Fehler passiert, ich habe beim zuschneiden der Platten vergessen den Masserungsverlauf der Platte in mein Schneidprogramm einzugeben, so das diese anders als bei dem Rest verläuft, was man leider nach dem Ölen gut erkennen kann. Ich denke diese werde ich doch noch mal tauschen.
Jetzt alles nochmal geschliffen und geölt und dann ging es an die Griffe. Als Griffe habe ich L-Schienen aus Alu benutzt die einfach aufgeschraubt werden. Nach dem ich diese Aufgeschraubt habe ist mir aber Aufgefallen, dass man die Schraubköpfe doch sehr deutlich auf der oberen Schublade sieht, so dass es besser gewesen wäre ein U-Profil zu benutzen dieses von hinten zu verschrauben oder die Schiene einfach aufzukleben. Das werde ich mit der Oberen Schublade auch machen.
Als Anschlagwinkel habe ich ein 6mm dicken Aluwinkel 60x80mm benutzt auf dem ich vorne ein 20x20 Aluprofile durchgehend befestigt habe. Unter diesem zwei 20x60 Profile die ich in schräg angesägt habe, diese kann man verschieben um sie an die Fräser Größe anzupassen. Auf diese kann man jetzt beliebige Anschläge oder Ähnliches anbringen oder verschieben. Denn Absaugstutzen habe ich aus einem alten Abwasserrohr und Restholz gebaut, denn ich noch lackieren muss.
Was jetzt noch fehlt ist die Glasplatte und der Motorschalter. Mein Plan ist die Glasplatte am Rand mit Mossgummie abzudichten und so zu versuchen den kompletten Innenraum abzusaugen.
Wenn der Rest fertig ist und es Interesse gibt poste ich mal die Ergebnisse. Besonders gespannt bin ich aber ob die Idee mit dem Schiebeschlitte richtig funktioniert. Es könnte sein dieser vielleicht zu weit weg ist.
Trotz allen Fehlern bin ich doch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und ich habe auch viel dabei gelernt.
Grüße
Udo