Mein MFT-Nachbau

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Rotti1961
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon Rotti1961 » Mi 3. Aug 2016, 17:19

Hallo Lothar,

als Anfänger habe ich mir den MFT (inclusive der Festool Bodenbleche als untere Ablage) vor ca. einem Jahr gekauft (für den Einsatz in der Werkstatt - die mobile Verwendung ist bei mir quasi nicht gegeben) und suche nach Möglichkeiten, die Einsatzmöglichkeiten zu verbessern. Wie die meisten habe ich ein Platzproblem in der Werkstatt und kann keine Hobelbank oder den MFT fest in die Mitte stellen - benötige also den Stauraum unter der Arbeitsplatte. Deswegen möchte ich das Teil rollbar machen (und irgendetwas in der Nähe von stabil). Weiter stört mich, dass die unter der Arbeitsplatte verstauten Gerätschaften bei jeder noch so kleinen Tätigkeit hoffnungslos mit Spänen oder Staub (trotz Absaugung) überhäuft sind.

Eine zusätzliche Einschränkung der Regierung ist es (wir haben zwei Freigänger Katzen), dass alles was ich baue entweder fest auf dem Boden steht und Mäusen keine Zuflucht gewährt oder mindestens so weit vom Boden weg ist, dass die Katzen ihre mitgebrachten Opfer auch darunter jagen und zur Strecke bringen können.

Dein Selbstbau MFT scheint mir die für mich optimale Ausgangsbasis für einen Unterbau für meinen MFT zu sein (und ich habe das mit sehr vielen andern MFT Unterbau Variationen verglichen). Allerdings habe ich da 2 Fragen, die ich gerne stellen möchte:

- Da der Boden meines MFT Unterbaus etwas höher sein muss (Katzen), habe ich (Schnäppchenjunkie) schon vor einiger Zeit eine Reihe von BlueWheel Lenkrollen mit 100mm Durchmesser gekauft. Die Dinger sind aber nur Einzelrollen (im Vergleich zu Deinen Doppelrollen) - würdest Du da ein Problem vermuten?
- Im Gegensatz zu den meisten MFT Unterbauten, die auf MPX Platten oder Pappelsperrholzplatten beruhen, arbeitest Du mit einem Rahmengerüst (um die Verwendung als Hobelbank mit vertikal eingespannten und aufgestützten Teilen zu ermöglichen ?). Hast du in den zwei Jahren, in denen Du den Tisch betreibst, da mit Verformungen wegen veränderter Luftfeuchtigkeit Probleme gehabt ?

Vielen Dank vorab für die Hilfe,
Heinz
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Bavarian-Woodworker
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon Bavarian-Woodworker » Mi 3. Aug 2016, 20:20

Hallo Heinz,

freut mich, wenn Dir meine "Konstruktion" gefällt.

Ich glaube, das es zunächst einmal egal ist, ob ein oder zwei Räder. Wichtiger ist, das die Bremsen an den Rädern was taugen und das jedes der vier Räder gebremst werden kann. Der zweite, ebenfalls wichtige Punkt in meinen Augen ist der Bodenbelag in deiner Werkstatt. Ich habe in meiner Schilderwerkstatt z.B. FLiesenboden. DIe Montagetische habe dort ebenfalls Doppelrollen. Selbst wenn alle 4 Bremsen gedrückt sind, lässt sich der Tisch, natürlich mit entsprechendem Druck, über die Fliesen schieben. Vor allem, wenn auf den Fliesen ein leichter Staubbelag vorhanden ist. In meiner kleinen Holzwerkstatt habe ich so einen Industrie-PVC-Boden verlegt. Wenn da nur 2 Rollen gebremst sind, reicht das schon für Arbeiten mittlerer "Härte". Drücke ich aber alle 4 Bremsen, dann kann man da auch getrost mit der Rauhbank drauf rumwerkeln, ohne das sich der Tisch durch die Werkstatt bewegt.

Genau aus diesem Grund, weil ich vermeiden wollte, das schon im Unterbau ein gewisses Spiel entsteht, habe ich mich für die Rahmenbauweise entschieden. Der Tisch ist nun über zwei Jahre wirklich viel benutzt worden. Bisher zeigt er weder Spiel in den Verbindungen (Dominos), noch haben sich irgendwelche Bauteile verzogen oder verdreht. Ich würde meinen nächsten Tisch wieder genau so bauen. In den nächsten Monaten kommen unter den Tisch noch zwei Schubschränke für mein SPAX-Lager. Das wird das Gewicht und damit die Standfestigkeit nochmal um einiges erhöhen. Nötig wäre es nicht mehr, aber ich brauche den Platz für die Schrauben...

Servus, der Lothar
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enovs
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon enovs » Di 28. Jan 2020, 13:39

Hallo Lothar,

vielen Dank für die Vorlage! Den Tisch finde ich absolut genial und er passt perfekt zu meinen Anforderungen, weshalb ich ihn fast 1-zu-1 nachgebaut habe. Die einzigen Unterschiede zu deiner Variante sind:
- Da ich keine Dominofräse besitze, habe ich die Rahmenverbindungen klassisch per gestemmten Zapfen (bei den Eckverbindungen auf Gehrung) hergestellt
- Ich habe oben ebenfalls zwei dünne Querzargen eingebaut. Dies hat zwei Gründe: Erstens wollte ich ein Durchhängen der Lochplatte verhindern, da ich den Tisch auch als möglichst plane Referenzfläche zum Verleimen, etc., nutzen möchte. Zweitens werde ich auf dem Tisch auch ab und an meinen 35 kg Metabo Dickenhobel betreiben, ich denke da kann eine zusätzliche Abstützung nicht schaden. ;)

Jetzt, wo der Tisch fast fertig ist, bin ich immer noch hellauf begeistert. Der Tisch ist wirklich unglaublich stabil und verwindungssteif und ich kann bestätigen, dass sich darauf problemlos hobeln und stemmen lässt. Hier ein Bild des aktuellen Zustands:
IMG_4003.jpg


Was noch fehlt sind Einlegeböden unten um den Staurau unter der Platte nutzen zu können. Im Laufe der Woche werde ich ihn einmal mit Korn 120 schleifen und mit dem Festool HD Öl behandeln. Außerdem wollte ich heute morgen noch die Apparate Doppelrollen anbringen, welche du auch für deinen Tisch verwendet hast.

Letzteres ist neben obigem Feedback auch der Grund, warum ich diesen alten Thread wieder ausgrabe. Kann es sein, dass sich bezüglich der Doppelrollen in deinem Bericht ein Fehler eingeschlichen hat? Ich hatte vor Wochen bereits - wie in deinem Bericht beschrieben - M12 Rampemuffen in die Tischbeine eingelassen. Heute morgen stellte ich jedoch fest, dass die M12 Sechskantschrauben nicht durch das Rückenloch der Doppelrollen passen. Einen Blick in das Datenblatt der Rollen offenbarte: das Rückenloch hat 10.2 mm Durchmesser, also hätten es M10 Rampamuffen sein müssen! :o Hätte ich mal vorher einen Blick auf's Datenblatt geworfen! :P
Nunja, Reduzierstücke von M12 auf M10 habe ich nicht gefunden, daher habe ich nun Reduzierstücke von M12 auf M8 geordert und befestige die Rollen mit M8 Schrauben. Das wird schon so funktionieren, ich wollte es hier aber nicht unerwähnt lassen damit andere "Nachbauer" von meinem Fehler vielleicht lernen.

Viele Grüße,
Sven
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derHajo
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon derHajo » Di 28. Jan 2020, 14:46

enovs hat geschrieben:- Ich habe oben ebenfalls zwei dünne Querzargen eingebaut. Dies hat zwei Gründe: Erstens wollte ich ein Durchhängen der Lochplatte verhindern, da ich den Tisch auch als möglichst plane Referenzfläche zum Verleimen, etc., nutzen möchte. Zweitens werde ich auf dem Tisch auch ab und an meinen 35 kg Metabo Dickenhobel betreiben, ich denke da kann eine zusätzliche Abstützung nicht schaden. ;)


Moin Sven,

daran hast Du gut getan! Habe den Festool MFT und in der Tat hängt die MDF-Platte in der Mitte etwas durch. An Querzargen habe ich auch schon gedacht, allerdings schränkt das den Freiraum für die Zwingen ein...

Sehr schöne Arbeit von Dir!

Gruss, Hajo
Wer einen Fehler macht und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. (Konfuzius)

enovs
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon enovs » Di 28. Jan 2020, 14:56

derHajo hat geschrieben:
enovs hat geschrieben:- Ich habe oben ebenfalls zwei dünne Querzargen eingebaut. Dies hat zwei Gründe: Erstens wollte ich ein Durchhängen der Lochplatte verhindern, da ich den Tisch auch als möglichst plane Referenzfläche zum Verleimen, etc., nutzen möchte. Zweitens werde ich auf dem Tisch auch ab und an meinen 35 kg Metabo Dickenhobel betreiben, ich denke da kann eine zusätzliche Abstützung nicht schaden. ;)


Moin Sven,

daran hast Du gut getan! Habe den Festool MFT und in der Tat hängt die MDF-Platte in der Mitte etwas durch. An Querzargen habe ich auch schon gedacht, allerdings schränkt das den Freiraum für die Zwingen ein...

Sehr schöne Arbeit von Dir!

Gruss, Hajo


Hallo Hajo!

Danke, sowohl für das Lob, als auch für das Feedback bezüglich des Durchhängens! Dann bin ich wirklich froh, dass ich die Querzargen eingebaut habe. Es stimmt, ich habe mir durch die Querzargen zwei komplette Lochreihen "verbaut", da ich mich dämlicherweise bei der Kalkulation der Position der Querzargen um wenige Zentimeter verrechnet habe - eigentlich wollte ich die Zargen jeweils genau zwischen zwei Lochreihen platzieren. Das hat mich zuerst gestört. Inzwischen denke ich mir jedoch, dass die Platte mehr als genug Löcher hat, so dass die zwei fehlenden vermutlich keine große Einschränkung sind. Der Vorteil der Planen Tischfläche überwiegt jedenfalls defintiv, ich habe die Tischplatte mit dem Veritas Alurichtscheit überprüft und kann keine Unebenheiten erkennen. :-)

Grüße,
Sven

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Klaus
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon Klaus » Di 28. Jan 2020, 22:03

derHajo hat geschrieben:
enovs hat geschrieben:- Ich habe oben ebenfalls zwei dünne Querzargen eingebaut. Dies hat zwei Gründe: Erstens wollte ich ein Durchhängen der Lochplatte verhindern, da ich den Tisch auch als möglichst plane Referenzfläche zum Verleimen, etc., nutzen möchte. Zweitens werde ich auf dem Tisch auch ab und an meinen 35 kg Metabo Dickenhobel betreiben, ich denke da kann eine zusätzliche Abstützung nicht schaden. ;)


Moin Sven,

daran hast Du gut getan! Habe den Festool MFT und in der Tat hängt die MDF-Platte in der Mitte etwas durch. An Querzargen habe ich auch schon gedacht, allerdings schränkt das den Freiraum für die Zwingen ein...

Sehr schöne Arbeit von Dir!

Gruss, Hajo


Moin Sven,

das schliesse ich mich aus Faulheit einfach dem Hajo an. Der Tisch sieht super und vor allem stabil aus :)

Viel Spass und tolle Projekte damit
Klaus

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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon enovs » Do 30. Jan 2020, 11:15

Kurzes Update bezüglich der Tischbeine: Das Anbringen mittels der Gewindereduzierstücke und M8 Sechskantschrauben hat wunderbar funktioniert. Ich habe aber noch DIN 125 Unterlegscheiben verwendet, weil mir ansonsten die Auflagefläche der M8 Schraubenköpfe etwas zu klein war:

IMG_4015.jpg


Die Rollen sind super, damit gleitet der Tisch nur so durch den Raum. Andererseits steht der Tisch bombenfest wenn alle vier Rollenbremsen arretiert sind, da ist nichts verrückbar. Auch habe ich wie man sieht gestern noch schnell Multiplexböden zurechtgesägt. Die Böden sind einfach nur die die Zwischenräume der Rahmenkonstruktion eingelegt und werden von angeschraubten Multiplexleisten getragen.

Und ja, ich müsste den Werkkeller mal wieder saugen! :D

Heute Abend wird noch geschliffen und geölt, dann ist's soweit fertig!

Grüße,
Sven
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon tmaey » Do 30. Jan 2020, 15:48

Sehr schön.
Kleiner Tipp: saug erst nach dem Schleifen :mrgreen:

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Bavarian-Woodworker
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Re: Mein MFT-Nachbau

Beitragvon Bavarian-Woodworker » Do 30. Jan 2020, 18:20

Hallo Sven,

freut mich, wenn Du Freude mit meinem Nachbau-MFT hast.

Leider hast Du recht, da ist mir wohl ein kleiner, aber umso ärgerlicher Fehler mit der Dimension der Rampa-Muffen unterlaufen, den ich meinen Threads schnellstmöglich korrigieren werde.

Was nun das Durchhängen anbelangt, so steht auch mein Makita-Dickenhobel ab und an auf dem MFT. Bisher konnte ich noch keine "offensichtliches" Durchhängen der Platte beobachten. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nicht mit einem Haarlineal nachgemessen habe. Zum Winkelgenauen verleimen reicht die Planheit der Platte aber allemal aus. Zargen habe ich mit Absicht nicht verbaut - eben, um die Probleme mit den verschiedenen Benchdogs und Zwingen zu vermeiden.
Meine beiden MFT-Nachbauten sind nun schon ein paar Jahre bei mir in Betrieb und ich bin immer noch sehr zufrieden damit. Alles ist noch genauso „stabil“ wie am ersten Tag.
Evtl. werde ich das Untergestell für meine CNC-Fräse, die ich zum Ende dieses Jahres für mein Geschäft anschaffen werde, in de selben Ausführung bauen.

Noch ein kleiner Tipp von mir: Mach Dir an die Aluschinen bloß die Kantenschoner dran, sonst läufst Du auch bald, wie ich in den ersten Tagen, dauernd mit aufgeschlagenen Fingerknöchel rum, weil die Kanten so scharfkantig sind.

Servus, der Lothar
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