Holzwurmtreff.de

Moin zusammen,

an dieser Stelle beginne ich mal meinen Baubericht für mein Crosscutdingeskirchen.

Als ich mir letztes Jahr meine Tischkreissäge gekauft hatte, war für mich schnell klar,
dass es eine kompakte TKS ala Bosch, Dewalt oder Makita werden sollte.

Auch wusste ich da schon dass bei dieser Gattung einer TKS, so ein Schiebeschlitten eine
echte Bereicherung darstellt.

Daher fiel die Wahl der TKS auf die Makita 2704.
1) Ich hatte bereits zuvor eine Kappsäge und Flachdübelfräse von dieser Marke gekauft,
und bin vom Preis / Leistungsverhältnis immer noch schwer begeistert.
2) Mit einer Schnitthöhe von 95mm brauchte ich mir keine Gedanken zu machen,
dass ich durch den Schiebeschlitten zu viel Schnitthöhe verliere.
Bei Plattenware ist das ja eh kein Thema, anders sieht das aber aus, wenn man mal Zapfen auf der TKS sägen möchte.
Den Schiebeschlitten werde ich aus 18mm MPX fertigen. So bleiben mir immer noch 77mm Schnitthöhe.

Bei der Planung des Schlittens war ich mir lange Zeit nicht schlüssig wie ich diesen ausführen soll.
Klein und handlich oder so groß wie möglich ?

Ich arbeite gerne mit OSB- oder Span- Verlegeplatten, diese sind meist so 63cm breit.
Dieses Maß möchte ich auf jeden Fall bearbeiten können, daher habe ich mich auf eine Breite von 800mm
und Tiefe von 720mm festgelegt.

Folgende weiter Punkte sollten ebenfalls gegeben sein.
- Brettaufteilung wie folgt: Links vom Sägeblatt 330mm bereit, rechts 470mm.
- Die Kanten der Schnittfugen werden mit 6mm HPL Streifen belegt.
- Aufspannmöglichkeiten mittels je 2 C-Profilen pro Seite.
- Anschlagreiter auf jeder Seite, die komplett klappbar sein sollen.
- Aufkleben von Maßbändern.
- Links und rechts sollen die Anschläge „teleskopartig“ ausfahrbar sein, um auch mal etwas längere
Teile bis zu max. 800mm auf Anschlag sägen zu können.
- Beim auseinander ziehen diese Anschläge soll je ein 2tes mitlaufendes Maßband zum Einsatz kommen.
- Der Schlitten sollte auch nicht wegkippen wenn ich ihn über den Mittelpunkt des Tisches hinaus schiebe.

So ein Schiebeschlitten besteht ja in der einfachsten Form aus 5 Teilen, bei meinem werden das wohl mal wieder ein "paar" mehr.

Diejenigen von Euch die die Sachen gerne einfach halten, können glaube ich, an dieser stelle auf ein anderen Bericht „umschalten“.

So genug getippselt, gehe jetzt noch ein paar Bilder sortieren und dann geht’s hier weiter.

LG Dirk

Hallo Dirk,
ich fiebere Deinem Bericht und den Bildern entgegen.
Ulli

Moin Ulli, und natürlich auch alle anderen,
so nun die angedrohten Bilder.

Als erstes wurden die Platten für den vorderen Anschlag und den hinteren Quer Holm gesägt.
Fertigmaß ist 800 x 125 mm. Somit erst mal 4 Streifen 18mm MPX zurecht geschnitten.
Da je 2 Streifen miteinander verleimt werden, habe ich das 125er Maß erst einmal auf 130mm gesägt.
Somit kann ich die Streifen nach dem leimen noch mal über die TKS schieben,
damit ich versatzfreie Streifen bekomme.


Zwei von diesen „Streifen“ wurden zusammen ausgerichtet, und 10mm gebohrt.


Die beiden Streifen sind zusammen 38mm dick. Um diese mit Holzdübel zu verleimen
und diese anschließen bündig abzusägen sind fertige Holzdübel nicht lang genug.
Also aus einer Stange 6 Stücke a 50mm abgesägt, und mit einem Akkuschrauber und Feile an gefast.


Jetzt verleimen, Dübel einschlagen und ordentlich pressen.





Nachdem der Leim getrocknet war, habe ich den Streifen noch mal über die TKS geschoben,
damit die Flächen auch 100% versatzfrei werden.



Nun die endgültige Form angezeichnet und mit der Stichsäge grob vorgeschnitten.
Dann trat der „Zwackelminator“ auf den Plan.


Jetzt noch schnell mit 35er Forstnerbohrer und Stichsäge die Innenformen heraus gearbeitet.
Danach die Kanten mir R5 verrundet und geölt.


Hinterer Holm somit fast fertig.

Weiter nach der Werbung ………………….

LG Dirk

Hallo Dirk,

ich bin immer noch gespannt wie Flitzebogen, wie es da weitergeht. Dein Zwackelminator ist immer wieder eine Augenweide!

Gruss, Klaus

Hallo Dirk,

sehr spannend... und ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie Du jetzt die Konstruktion planst... warte schon auf den nächsten Teil des Berichts!!

lG

Hallo Dirk,

ich bin auch schon gespannt, wie es nach der Werbung weiter geht...

Gruß,
Christoph

Moin zusammen,

erst einmal Dank für Euer Interesse.

Dachte gar nicht, dass der gefühlt 10.000 Baubericht eins Schiebeschlitten, mit so großer Spannung erwartet wird.

Na dann will ich Euch nicht auf die Folter spannen.......

Weiter geht es mit der vorderen Anschlagseite.
Eingangs hatte ich ja geschrieben, das ich die Anschlagreiter links und rechts ausziehbar gestalten will.
Dies werde ich mit eine doppelten Säulenführung verwirklichen. Säulenführung hört jetzt hochtrabend an,
zumal es sich dabei nur um 2 Stahlrohre 12x1mm aus dem örtlichen Baumarkt handelt.

Da ich grade keinen 800mm langen 12er Bohrer zur Hand hatte, musste ich mir anders helfen.
Die Lösung ist ganz einfach ....... Frästisch mit 12mm Halbrundfräser

Das blaue Klebeband dient zur Markierung der Anschlagseite. Um das so genau wie möglich zu
Fräsen, gehe ich bei beiden Nuten von dieser Seite aus.


Was man auf den Bildern nicht sieht ….. die Nuttief wurde ca. 1 Zehntel mm tiefer als der Mittelpunkt eingestellt.

Auch wurde beim letzten Durchgang der Parallelanschlag um 2 Zehntel na hinten verschoben.
So wird die „Bohrung“ insgesamt dann 12,2 mm im Durchmesser.
Soll ja schließlich keine Presspassung werden.


Während des Fräsen ist mir eingefallen das ich mit 2 Streifen a 800mm lang nicht auskomme.
800mm ist ja das Fertigmaß, wenn ich jetzt noch links und rechts die ausziehbaren Anschläge
absäge verlier ich ja 6mm (2xSägeblattbreite).
Also noch einen weiteren 130mm hohen Streifen zurecht gesägt.
Die fertigen Bohrungen liegen von 125mm ausgehend, 36 mm vom Rand weg.


Nun die Nuten schon mal geölt und über Nacht trocknen lassen.


Beim zusammen leimen lege ich die Führungsrohre als Positionierungshilfe mit ein.


Nun ordentlich verpressen, und alle paar Minuten die Rohre mit Zange gedreht und hin und her geschoben.


Wenn die Auszüge benutz werden, soll ja eine 2te mitlaufende Maßskala auf den Plan treten.
Das will ich mit einer Keilleise aus Buche 20x5mm realisieren.
Also zunächst mittig eine 13mm breite und 0,5mm tiefe Nut ein gefräst, die Die Maßskala aufnehmen wird.
Dann mit entsprechenden Fräser links und rechts die Seiten abgeschrägt.





Kurze Pause, geht gleich weiter………………………………………………

So, weiter im Text……..

Nachdem der Leim getrocknet war, wurden die Führungsrohre gezogen.
Dann wurde das „Paket“ über die TKS geschoben und auf finale Höhe von 125mm gebracht.
Jetzt wurde an der Vorderseite eine 17 x 11mm Nut gefräst, die Die C-Profilschien aufnimmt.
Im Anschluss wurde die Schwalbenschwanznut so gefertigt, dass sie Keilleise leicht durchgeht.


Nun konnte ich einen 58mm breiten Anschlagreiter absägen, den anderen Anschlagreiter habe ich
aus dem nachgefertigten Stück geleimt und gesägt.


Die ausziehbaren Anschläge müssen ja irgendwie auch geklemmt werden, das habe ich mit 2 Druckstücken
40mm breit realisiert, die ich ebenfalls aus dem nachgefertigten Stück gesägt hatte.


Die Druckstücke habe ich dann um 20mm in der Höhe gekürzt und mit der T-300 je einen 10er
Radius „gezwackelt“.


Jetzt links und rechts an der Anschlagplatte eine Aussparung für die Druckstücke eingearbeitet.
Wichtig dabei ist, dass die Aussparung tiefer als der Bohrungsmittelpunkt liegt.
Schließlich sollen die Druckstücke ja auf die Rohre drücken und nicht auf die Anschlagplatte




Hier sieht man schön dass das Druckstück ca. 1mm einliegt.


Die Klemmung erfolgt dann mit je einer M8 Schlossschraube und Sterngriff.

Der ganze Schiebeschlitte wird wenn fertig geölt. Da ich jedoch Sorge hatte, dass die selbstklebenden
Maßbänder nicht auf der geölter Oberfläche halten, habe ich die 13 x 0,5 mm Nuten schon mal mit Klarlack behandelt.




In der Zwischenzeit habe ich dann die eigentlichen Führungsleisten gefertigt, die den ganzen Schlitten
in den Nuten der TKS halten.
Meine Makita hat im Gegensatz zu Bosch diese amerikanischen Standartnuten wie sie auch INCRA verwendet.
Das macht die Sache relativ einfach.

Die 20 x 10er Bucheleisten auf 19,3 mm gefräst. Die Höhe konnte so bleiben wie sie ist.

Damit der Schlitten nicht kippen kann, wenn er über den Mittelpunkt geschoben wird, dienen 4 Stück
40 x 22,2 x 3 mm Alustreifen die in die Führungsleisten ein gearbeitet wurden als Sicherung.
Der Abstand zur Vorderkante wurde mit 150 mm und zur Hinterkante mit 50 mm gewählt.







Auch hier kam der „Zwackelminator“ auf seine Kosten.

So ….. nu ist erst mal gut mit tippseln.



Ich komme wieder ……………………………………………..

LG Dirk

Hammer.

Ich schon jetzt beeindruckt!

lg

Jetzt is der andere Dirk auch schon wieder da, wer soll denn das aushalten!

Hallo Dirk
Schaut ja schon mal sehr interessant aus, und Dein Zwackelminator wird sich wohl auch schon bald rentiert haben, was!?

Grüße, Mario!