Hallo zusammen!
Lange habt ihr nichts mehr von mir gehört. Das lag zum einen daran, dass das Leben "neben dem Holzwerken" sein Recht forderte, zum anderen auch daran, dass ich 2 VIP-Projekte abgearbeitet habe, diese aber nicht vorgestellt habe, da sie mM nach nicht "relevant" genug sind (Insektenhotel, Gartenzaunmontage aus fertigen Baumarkt-Elementen).
Bevor ich mich an weitere VIP-Projekte mache (die Liste wird immer länger!), habe ich endliche mal wieder was für mich, d.h. für die Werkstatt gebaut. Und hier kommt der Bericht:
In der Werkstatt steht ein alter Küchenschrank (vermutlich aus den 1970er Jahren), der Schrauben, Öl, Leim und - im unteren Teil - Maschinen beherbergt:
Bevor jetzt jemand die Krise bekommt: Das Ding sieht "antik" und "massiv" aus und ist beides NICHT! Abgesehen von dem auffälligen Furnier ist da nix Besonderes dran. Selbst die teils massiv aussehenden Teile sind "Fake", d.h. beidseitig mit Furnier bestückt und innen größtenteils hohl (IKEA lässt grüßen).
Der Plan war nun, in den Mittelteil einen Korpus einzusetzen und in diesen insgesamt 12 Auszüge. 8 davon sollten meine Sortimentskästen (5 davon kann man dort aufeinandergestapelt sehen, 3 weitere auf dem Schrank) aufnehmen, die Restlichen 4 Schubladen "sonstigen Kram".
Hier die groben Skizzen in Sketchup. Die Schübe muss man sich halt in den Korpus "reindenken"
Nun war ich ein "gebranntes" Kind, was "Korpus in Aussparung einpassen geht" und daher wollte ich dieses Mal keinerlei Risiko eingehen. Ca. 5mal gemessen
Das gesamte "Werk" sollte aus MPX gebaut werden. Mit der Stück-Liste bin ich zum lokalen Baumarkt gefahren und habe "die" mal sägen lassen. Hat auch gut geklappt. Alle Maße wurden auf dem mm eingehalten und wenn man schon den Baumarkt-Preis zahlt und die B/B Qualität toleriert, dürfen die auch was tun
Aufgrund des Mindestmaßes, was der Baumarkt sägen will/darf, bleiben noch genug "Schnitte" für mich übrig
Hier das Ausgangsmaterial:
Der Baumarkt hatte sogar alles beschriftet! Sehr schön!
Jetzt gings erstmal ans Schleifen.
Übertreiben wollte Ichs damit nicht... habe mit 180er begonnen und dann noch mit 240er nachgeschliffen.
Zwischendurch ergab sich das absehbare Problem, dass ich die notwendigen Schnitte nicht mit meiner Kappsäge und auch nicht ohne Weiteres mit meiner Tauchsäge machen konnte. Letzteres, weil die "Streifen" zu schmal dafür wären und zumindest die Wiederholgenauigkeit beim "Teufel" gewesen wäre.
Daher habe ich mal "schnell" ein "Sägebrett" gebaut. EIGENTLICH wollte ich mir ja "bald" einen Säge-Frästisch bauen, aber das hätte jetzt zu lange gedauert.. also schnell aus vorhandenem OSB und Nutschienen und Holzresten so ein Teil zusammengezimmert:
Das Problem bei einem Sägetisch in Verbindung mit der Bosch-Säge und v.a. der Bosch-Schiene ist, dass die Säge über die Schiene übersteht. Ich habe das zunächst dadurch gelöst, dass ich den Anschlag so flach gemacht habe, dass die Säge "rübergeht". Für den künftigen Sägetisch muss ich mir was Besseres überlegen. Evtl. eine Festool-Schiene kaufen (die ist breiter).
To be continued...
Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
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Dirk.
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Und weiter gehts...
Beginnen wollte ich mir den flachen Schubladen. Hierzu musste ich zunächst die beiden Seiten sägen. Für 8 Schübe 16 Stück.
Die obere Seite wollte ich mit der Oberfräse leicht abrunden und damit hatte ich die nächsten Herausforderung: Wenn ich zuerst alles säge, habe ich 16 schmale Streifen, die ich ohne Frästisch nicht gefräst bekomme.
Lösung: Stück für Stück fräsen und sägen, so habt man zum "Halten" immer noch ein Stück, das groß genug für die Fräse ist...
...geht doch:
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich noch die Bohrlöcher für Auszüge markiert und vorgebohrt:
Die 8 Böden waren schon "fertig" gesägt und der hintere, etwas niedrigere Teil musste nur gesägt werden, die Kanten habe ich nicht gefräst, sondern geschliffen, da diese Leiste nur 9mm hatte.
Achso, da fällt mir nochwas zu den Schüben ein:
die Tiefe, die mir für den Korpus und die Auszüge zur Verfügung stand, sind ca. 30cm. Die Sortimentskästen benötigen ca.29cm. Somit war ich etwas eingeschränkt, was die Schubladenkonstruktion angeht. Normalerweise hätte ich nämlich einen "Kasten" gebaut und dann vorne die Front montiert. Dadurch hätte ich aber mind. 1cm verloren, den ich nicht hatte. daher habe ich den vorderen Rand weggelassen und werde die Front direkt an den offenen Kasten anpassen.
Wem jetzt nicht ganz klar ist, was ich meine: Macht nix, Details folgen später
Zunächst war erstmal ein Flachdübel-Maraton angesagt:
Hier sieht man auch nochmal schön, was ich mit fehlendem, vorderen Rand meine:
Kurze Zeit später waren dann alle 8 Schübe "fertig":
Zeit für den Korpus:
Die Einzelteile waren schon vorgesagt, somit musste ich "nur" innen die Bohrungen für die Schienen anbringen. Blöde Arbeit, aber egal.
Die exakte Position des "Mittelteilers" habe ich am lebenden Objekt genommen. D.h. ich habe einen fertigen Schub eingesetzt und dann die Position markiert. Die hohen Schübe auf der linken Seite würden dann das an Breite bekommen, was "übrigbleibt".
Dann noch ein paar Flachdübel gesetzt und verleimt:
Zwischendurch mal wieder Schleifen...
Und dann die Bauteile für die hohen Schübe vorbereiten:
Dann noch Flachdübelsetzen und verleimen...
Fertig:
Jetzt bekam der Korpus noch ein wenig Öl (Osmo Hartwachsöl):
Weiter gehts demnächst...
Beginnen wollte ich mir den flachen Schubladen. Hierzu musste ich zunächst die beiden Seiten sägen. Für 8 Schübe 16 Stück.
Die obere Seite wollte ich mit der Oberfräse leicht abrunden und damit hatte ich die nächsten Herausforderung: Wenn ich zuerst alles säge, habe ich 16 schmale Streifen, die ich ohne Frästisch nicht gefräst bekomme.
Lösung: Stück für Stück fräsen und sägen, so habt man zum "Halten" immer noch ein Stück, das groß genug für die Fräse ist...
...geht doch:
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich noch die Bohrlöcher für Auszüge markiert und vorgebohrt:
Die 8 Böden waren schon "fertig" gesägt und der hintere, etwas niedrigere Teil musste nur gesägt werden, die Kanten habe ich nicht gefräst, sondern geschliffen, da diese Leiste nur 9mm hatte.
Achso, da fällt mir nochwas zu den Schüben ein:
die Tiefe, die mir für den Korpus und die Auszüge zur Verfügung stand, sind ca. 30cm. Die Sortimentskästen benötigen ca.29cm. Somit war ich etwas eingeschränkt, was die Schubladenkonstruktion angeht. Normalerweise hätte ich nämlich einen "Kasten" gebaut und dann vorne die Front montiert. Dadurch hätte ich aber mind. 1cm verloren, den ich nicht hatte. daher habe ich den vorderen Rand weggelassen und werde die Front direkt an den offenen Kasten anpassen.
Wem jetzt nicht ganz klar ist, was ich meine: Macht nix, Details folgen später
Zunächst war erstmal ein Flachdübel-Maraton angesagt:
Hier sieht man auch nochmal schön, was ich mit fehlendem, vorderen Rand meine:
Kurze Zeit später waren dann alle 8 Schübe "fertig":
Zeit für den Korpus:
Die Einzelteile waren schon vorgesagt, somit musste ich "nur" innen die Bohrungen für die Schienen anbringen. Blöde Arbeit, aber egal.
Die exakte Position des "Mittelteilers" habe ich am lebenden Objekt genommen. D.h. ich habe einen fertigen Schub eingesetzt und dann die Position markiert. Die hohen Schübe auf der linken Seite würden dann das an Breite bekommen, was "übrigbleibt".
Dann noch ein paar Flachdübel gesetzt und verleimt:
Zwischendurch mal wieder Schleifen...
Und dann die Bauteile für die hohen Schübe vorbereiten:
Dann noch Flachdübelsetzen und verleimen...
Fertig:
Jetzt bekam der Korpus noch ein wenig Öl (Osmo Hartwachsöl):
Weiter gehts demnächst...
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Dirk.
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Hallo Dirk,
Sieht schon mal sehr interessant aus was du da aus dem Multiplex baust, bin gespannt wie es aussieht wenn du es in den vorhandenen Schrank einbaust
Sieht schon mal sehr interessant aus was du da aus dem Multiplex baust, bin gespannt wie es aussieht wenn du es in den vorhandenen Schrank einbaust
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Und weiter gehts...
Ich hatte ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ich keinen Frästisch besitze. Das ist natürlich manchmal lästig. Spätestens jetzt musste aber schnell einer her, denn ich wollte die Fronten herstellen und die sollten rundherum abgerundet werden. Während ich mir zuvor bei den Schubladen-Seiten noch behelfen konnte, ging jetzt nichts mehr...
...also schnell einen bauen? Genau!
Natürlich sollte es mal wieder schnell gehen und somit habe ich alles weggelassen, was nicht unbedingt nötig war (Abstufung, Höhenverstellung, Anschlag, Nutschienen).
Interessanterweise reicht zur Not tatsächlich ein Brett und 4 Füße!
Zunächst habe ich die Bodenplatte der Fräse ausgemessen, insbesondere die Bohrungen:
Es lag noch ein Brett Buche Leimholz herum, das wurde der Frästisch:
3 Löcher reichten aus:
Das größere Loch habe ich mit einem 30mm Forstnerbohrer gemacht, die beiden anderen mit einem normalen Holzbohrer.
Die Füße habe ich aus einem Reststück 70x70 Kantholz (Douglasie) gesägt. Hat die Kappsäge gerade noch so gepackt
Jetzt alles noch schnell verschraubt... fertig:
Gleichmal der Praxistest:
Geht doch:
Jetzt mussten die Fronten "nur" noch "dran"...
Hier der Korpus mit eingesetzten Schüben:
Das Kantholz links sorgt dafür dass alles schön auf einer Linie bleibt.
Dann Front für Front anleimen...
...fertig:
Spaltmaß? Entfällt
Fortsetzung folgt...
Ich hatte ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ich keinen Frästisch besitze. Das ist natürlich manchmal lästig. Spätestens jetzt musste aber schnell einer her, denn ich wollte die Fronten herstellen und die sollten rundherum abgerundet werden. Während ich mir zuvor bei den Schubladen-Seiten noch behelfen konnte, ging jetzt nichts mehr...
...also schnell einen bauen? Genau!
Natürlich sollte es mal wieder schnell gehen und somit habe ich alles weggelassen, was nicht unbedingt nötig war (Abstufung, Höhenverstellung, Anschlag, Nutschienen).
Interessanterweise reicht zur Not tatsächlich ein Brett und 4 Füße!
Zunächst habe ich die Bodenplatte der Fräse ausgemessen, insbesondere die Bohrungen:
Es lag noch ein Brett Buche Leimholz herum, das wurde der Frästisch:
3 Löcher reichten aus:
Das größere Loch habe ich mit einem 30mm Forstnerbohrer gemacht, die beiden anderen mit einem normalen Holzbohrer.
Die Füße habe ich aus einem Reststück 70x70 Kantholz (Douglasie) gesägt. Hat die Kappsäge gerade noch so gepackt
Jetzt alles noch schnell verschraubt... fertig:
Gleichmal der Praxistest:
Geht doch:
Jetzt mussten die Fronten "nur" noch "dran"...
Hier der Korpus mit eingesetzten Schüben:
Das Kantholz links sorgt dafür dass alles schön auf einer Linie bleibt.
Dann Front für Front anleimen...
...fertig:
Spaltmaß? Entfällt
Fortsetzung folgt...
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Dirk.
- michaelhild
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- Beiträge: 4148
- Registriert: Di 28. Jun 2016, 20:01
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Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
dirk hat geschrieben:Evtl. eine Festool-Schiene kaufen (die ist breiter).
Da musst Du aber aufpassen.
Wenn die Grundplatte der Bosch die gleichen Abmessungen (Breite) hat, wie die von der Mafell MT 55, sitzt sie bei der Festool Schiene nicht auf beiden Gleitstreifen auf und sägt somit leicht aus dem Winkel.
Abhilfe schafft hier ein Umkleben der Streifen.
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Hi Micha,
danke für den Hinweis. Werde zu gegebener Stunde beachten!
lG
danke für den Hinweis. Werde zu gegebener Stunde beachten!
lG
Dirk.
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Da scrollt man und hofft endlich den Supergau zu sehen ... und nix als MPX.
Trotzdem schön, Dirk.
Der Schrank dürfte deutlich früheren Baujahrs sein. Vielleicht um die Zeit, als der heute in der Hobbyholzwerkerszene überschätzte Spannagel seine Hochzeit hatte. Vielleicht ist er auch ein wenig später gebaut worden.
Ich freue mich auf den Fortschritt Deines Bauberichts. Gut gelöst finde ich auch den Abrundbeistellfrästisch.
Gruß
Volker
Trotzdem schön, Dirk.
Der Schrank dürfte deutlich früheren Baujahrs sein. Vielleicht um die Zeit, als der heute in der Hobbyholzwerkerszene überschätzte Spannagel seine Hochzeit hatte. Vielleicht ist er auch ein wenig später gebaut worden.
Ich freue mich auf den Fortschritt Deines Bauberichts. Gut gelöst finde ich auch den Abrundbeistellfrästisch.
Gruß
Volker
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
@Volker: Es soll ja spannend bleiben. Der Supergau folgt noch. Versprochen!
lG
lG
Dirk.
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
dirk hat geschrieben:@Volker: Es soll ja spannend bleiben. Der Supergau folgt noch. Versprochen!
lG
Auf den bin ich auch gespannt
Bisher sieht alles klasse aus. Interessant sind auch die "Umgehungslösungen" für den Zuschnitt und das Fräsen.
Auf jeden Fall hast Du in mir einen interessierten Leser. Und ich brauche eigentlich auch keinen erwarteten Supergau, um dem Bericht weiter zu folgen.
Re: Schubladenschränkchen mit finalem Supergau...
Ich werde auf diverse Kleinigkeiten - im Guten wie im Schlechten eingehen und dann zum "krönenden" Abschluss kommen.
Lasst mir für die Fortsetzung evtl. noch etwas Zeit, da ich gerade mit einem blöden buchhalterischen Problem im Betrieb kämpfe, das mir wahrscheinlich die kommenden 3 Nächte rauben wird (weil tagsüber muss ich ja "normal" arbeiten) ...
lG
Lasst mir für die Fortsetzung evtl. noch etwas Zeit, da ich gerade mit einem blöden buchhalterischen Problem im Betrieb kämpfe, das mir wahrscheinlich die kommenden 3 Nächte rauben wird (weil tagsüber muss ich ja "normal" arbeiten) ...
lG
Dirk.
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