BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

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HolzBockDaniel
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BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon HolzBockDaniel » Sa 1. Jul 2017, 22:28

Schönen guten Abend liebe Holzwürmer und -würmerinnen,

Wie bereits in manchen meiner Posts hier zu lesen war habe ich den Eigenbaus einer MFT ähnlichen Lochplatte in Angriff genommen.

Dazu habe ich ein Raster auf einer 22 mm starken MDF Platte eingezeichnet um daran die Führungsschiene inkl. Oberfräse (Makita RT0700) ausrichten zu können. Das Raster ist nicht quadratisch, sonders rechteckig. Das kam einfach vom Platz auf der Platte besser hin. Mich stört es nicht und dem anlegen von Werkstücken gegen die Halter tut das auch keinen Abbruch.

Raster.jpg


Nach einigen Anfangsschwierigkeiten hat das auch gut geklappt und die Toleranzen sind für mich persönlich völlig im Rahmen. Zuschnitt direkt mit dem Raster werde ich sowieso nicht in meinem kleinen Keller machen, es dient lediglich für die Bankhaken und Niederhalten.

Die allererste Loch-Reihe auf der Platte wurde natürlich direkt am letzten Samstag, als die RT0700 kam, gefräst.Beim ersten Loch war mir etwas die Fräse auf der Schiene davon gelaufen, da mir nicht bewusst war, dass sich der Adapter daran Festspannen lässt. Da war dann auch noch keine zeit gewesen, sich da mit der Abstufung näher anzusehen... ;-)

Erste_Reihe.jpg


Das Fixieren klappt aber leider eher schlecht als Recht. Die Mutter im Adapter rappelt sich ständig aus selbigem raus und an eine von beiden Fixier-Schrauben kommt man nicht mehr dran, wenn man die Absaugadapter von makita nutzt. Sehr schade und absolut schlecht durchdacht. Allgemein ist es schon nervig, dass man diese Fixierung mit einem Schraubendreher vornehmen muss, aber das nervt schon sehr.

Adapter_2.jpg


Löschung war, den Absaugadapter noch mal zu demontieren, die Fixiereung leicht zu arretieren und den endgültigen Sitz den Adapters dann mit der zweiten Schraube festzusetzen. Das hat sich dann auch bewährt :-)

Adapter_1.jpg


So ging es heute dann auch weiter mit der zweiten, dritten, vierte... und neunten Reihe.

Anfang.jpg


Dieses mal wie zu sehen mit Adapter und ebenfalls mit einem Atemschutz. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob dieser tatsächlich für diese Staubart ausgelegt ist, allerdings half er deutlich gegen den feinen Staub und auf Dauer werde ich mir dort etwas passenden anschaffen. Über Empfehlungen würde ich mich freuen! :-)

Das Ausrichten der Führungsschiene war einfach. Jeweils am Anfang und am Ende mussten 3,00 cm von der nächsten Raster-Linie abgemessen werden. Die Positionierung erfolgte dann über Mittelpunkte an dem Oberfräsen-Korb sowie am Adapter.

Ausrichten_1.jpg

Ausrichten_2.jpg


So sah es dann nach einigem Fräsen und jeder Menge Staub aus.

Zwischenstand.jpg


Danach wurden die übriggebliebene Reihen gefräst. Im Anschluss Ging es an das Abrunden der Löcher sowie der Kanten.

Abrunden.jpg


Aber... Wer jetzt aufgepasst hat wird vermutlich merken, dass die Kanten der Platte oben im ersten Bild doch bereits 45° gefast sind? Stimmt. Das war eine im ersten Moment gute, danach doch nicht so geniale Idee meinerseits. Das ließ sich aber mit einem Abrundfräser beheben und nun bin ich wahnsinnig zufrieden mit dem Ergebnis. Der Schlaf vom Sauger 'gleitet' quasi über die Kante und scheuert nicht mehr über die Ecken. So mag ich das.

Hier noch einige Bilder im Detail zum Abrunden der Löcher. Dazu kam ein Abrundfräser von Mannesmann zum Einsatz, den ich zusammen mit 11 anderen Fräsern im Set für 20 € gekauft habe. Ein enthaltener Nutfräser ist leider bei der ersten zu fräsenden Nut in Fichte KVH direkt gebrochen... Für die ersten Versuche reicht mir das dennoch, da die Abrundfräser bisher sehr gut sind. :)

Abrunden_Detail_1.jpg

Abrunden_Detail_2.jpg

Abrunden_Detail_3.jpg


Das Ergebnis sah dann so aus. Die Löcher habe ich danach ebenfalls von der Unterseite abgerundet.

Endergebnis.jpg


Die Absaugung des Senkkorbs ließ in meinem Anwendungsfall sehr zu wünschen übrig. Beim Abrunden Wiederrum klappte das super, da lag der Korb aber auch voll auf und der Korb ist voll verschlossen.

Haufen.jpg


Zusätzlich habe ich auf der Unterseite im Abstand von 6,00 cm zueinander kleine Rahmen-Klötze montiert, welche die 6,00 x 6,00 cm KVH Balken der Holzböcke perfekt aufnehmen.

Fixierungen.jpg


Ich würde mich über Meinungen und Kritik zu meinem allerersten eigenen Holzwurm-projekt freuen und hoffe dass dieser Werktisch die Basis für viele weitere Projekte bilden wird.

Außerdem werde ich die Platte nächste Woche noch einmal komplett mit einem Exenterschleifer bis 240er Körnung schleifen und möchte diese dann behandeln. Was könnt ihr mir da empfehlen? Würde ihr die Böcke gleich mit schleifen und ebenfalls behandeln? Diese bestehen und Fichte KVH. Oder würdet ihr ganz vom Schleifen abraten?
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Grüße
Daniel der Holzbock

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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon Zwackelmann » So 2. Jul 2017, 08:06

Moin Daniel,

Na das sieht doch sehr solide aus, und der Baubericht ist auch gut geworden.
Mit Deinem Tisch wirst Du sicher eine gute Basis für anstehende Projekte haben :!:

Zu der Oberfläche:
Ich habe mein Schneidbrett (Auch MDF) nur geölt, da ich es gerne habe wenn Oberfläche
noch "griffig" ist. So verrutscht nichts alles so schnell. ;)

LG Dirk

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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon Dozent » So 2. Jul 2017, 08:14

Allgemein ist es schon nervig, dass man diese Fixierung mit einem Schraubendreher vornehmen muss, aber das nervt schon sehr.


Auf der Führungsschiene fixieren – interessante Idee :ugeek:

Ich vermute mal, die Schrauben sind gar nicht zum fixieren gedacht, sondern um (einmalig) das Spiel einzustellen.

Grüße, Daniel

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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon michaelhild » So 2. Jul 2017, 08:48

Dozent hat geschrieben:Ich vermute mal, die Schrauben sind gar nicht zum fixieren gedacht, sondern um (einmalig) das Spiel einzustellen.

Grüße, Daniel


Genauso ist es.

Eine sich lösende Mutter könnte man durch eine Selbstsichernde ersetzen.
Alternativ könnte man den Adapter auch mit seitliche je einem Führungsbegrenzer von Festool fixieren.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon Dozent » So 2. Jul 2017, 09:10

Zum Thema Oberflächenbehandlung: Ähnlich wie Dirk finde ich inzwischen zu glatte Oberflächen bei Werkstattmöbeln eher unpraktisch. Aber behandeln würde ich sie schon, auch die Böcke – erleichtert einfach das Entstauben der Werkstatt :D

Außerdem sind so Werkstattmöbel auch immer gute Übungsobjekte und gerade auch die Oberflächenbehandlung ist für mich immer ein "Angstthema" :) Da habe ich mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten, wenn ich das vorher mal unverbindlich ausprobieren konnte.
Grüße, Daniel

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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon Klaus » So 2. Jul 2017, 10:14

Hallo Daniel,

da bewundere ich doch Deine Geduld und Genauigkeit beim Bohren dicker Bretter. Sieht richtig gut aus und wenn Du da eh nicht sägen willst sind rechtwinklig angeordnete Löcher prima.

Die Oberfläche würde ich auch behandeln. Gerade vor der Oberflächenbehandlung von Werkstücken muss ja auch der Untergrund so staubfrei wie möglich sein und das geht halt mit halbwegs glatten Teile besser. Wobei der MFT-Tisch ja auch nicht behandelt aber recht glatt ist. Der sieht bei mir aber inzwischen auch entsprechend aus - fleckig, Einschnitte, Kerben, also genau wie ein Arbeitstisch aussehen muss.

Gruss und viele schöne Projekte mit der neuen Grundlage
Klaus

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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon Harald » So 2. Jul 2017, 16:48

Hallo Daniel,

dein MFT ist sehr schön geworden. Mich würde interessieren, wie stabil bzw wackelig ist Tischplatte und Standböcke.
Wenn man z.B. daran mit einer Handsäge arbeitet oder von hand schleift.

Gruß
Harald

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HolzBockDaniel
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Re: BV: Eigenbau MFT Lochplatte aus MDF

Beitragvon HolzBockDaniel » So 2. Jul 2017, 19:25

Hallo zusammen,

Dozent hat geschrieben:Ich vermute mal, die Schrauben sind gar nicht zum fixieren gedacht, sondern um (einmalig) das Spiel einzustellen.


Danke Daniel für die Erleuchtung :-)

Klaus hat geschrieben:Hallo Daniel,

da bewundere ich doch Deine Geduld und Genauigkeit beim Bohren dicker Bretter. Sieht richtig gut aus und wenn Du da eh nicht sägen willst sind rechtwinklig angeordnete Löcher prima.

Die Oberfläche würde ich auch behandeln. Gerade vor der Oberflächenbehandlung von Werkstücken muss ja auch der Untergrund so staubfrei wie möglich sein und das geht halt mit halbwegs glatten Teile besser. Wobei der MFT-Tisch ja auch nicht behandelt aber recht glatt ist. Der sieht bei mir aber inzwischen auch entsprechend aus - fleckig, Einschnitte, Kerben, also genau wie ein Arbeitstisch aussehen muss.

Gruss und viele schöne Projekte mit der neuen Grundlage
Klaus


Klaus, ich danke dir für das Lob, aber ich glaube das sieht auch etwas besser aus, als es eigentlich ist. Es hält sich zwar im rahmen, aber hier und da sind schon Löcher zu finden, die in eine von beiden Richtungen nicht voll im Raster liegen...

Zur Oberfläche scheint allgemein das Schleifen eher nicht in Frage zu kommen? Ich hatte gedacht mit Körnung 120/180 und meinem exenterschleifer alles ein mal abzuschleifen, um auch jegliche Maßlinien zu entfernen und danach die gesamte Platte einzuölen.

Harald hat geschrieben:Hallo Daniel,

dein MFT ist sehr schön geworden. Mich würde interessieren, wie stabil bzw wackelig ist Tischplatte und Standböcke.
Wenn man z.B. daran mit einer Handsäge arbeitet oder von hand schleift.

Gruß
Harald


Danke Harald! Die Stabilität ist bereits jetzt besser als erwartet. Allerdings werde ich noch einen Zwischenboden einbringen und dann mal einige Tests dazu machen, wie sich der Tisch so benimmt. das Arbeiten mit der Oberfräse klappte auf jedenfalls schon sehr gut und das war bevor die Beine mit den Plätzchen am Tisch fixiert waren :)
Grüße
Daniel der Holzbock


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