Nachttischlampen für SonnenaufgangEine kleine Bastelei, am Ende (unerwartet) ganz ohne Holz. Für den einen oder die andere vielleicht dennoch interessant.
Die Frau hatte so einen Lichtwecker von Phillips, der uns mit einem Sonnenaufgang weckt. Das ist wirklich angenehm, nachdem davon aber nun bereits der zweite nach jeweils gut zwei Jahren kaputt gegangen ist

war auch klar: Da muss jetzt eine andere Lösung her.
Sonnenaufgänge kann man auch ganz prima mit dem Hue-System erzeugen. In der Deckenbeleuchtung haben wir das auch schon länger, aber die Lichtmenge reicht einfach nicht aus für das "sanfte Wecken". Also soll es nun zwei Nachttischleuchten mit jeweils einer "Hue White and Color Ambience E27" geben.
Vom Design her sollte es etwas kugelförmiges sein (um den Sonnencharakter zu betonen

) und natürlich nicht zu groß. Eine entsprechende Recherche erwies sich jedoch als wenig ergiebig. Es gibt einfach nur noch wenig Leuchten, in denen man eine E27 Lampe eindrehen kann. Und für ein "geht so" Design dann 300+ EUR (pro Leuchte

) auf den Tisch zu legen kam nicht in Frage.
Also "irgendwie" selber machen. In älteren Gebäuden und Kellern gibt es ja oft so kugelförmige Wand oder Deckenleuchten. Vielleicht findet man da eine passende Ausgangsbasis? Zu meiner Überraschung gibt es die tatsächlich sogar noch aus Porzellan! Nein, nicht bei Manfuactum, sondern fast überall! Nennt sich
"Lisilux" vom Hersteller "THPG"Also zwei davon bestellt mit der Idee, da in Kombination mit einem schönen Brett vielleicht eine ganz ansehnliche Leuchte heraus zu bekommen. Zu meiner Überraschung war das gute Stück dann aber so hochwertig und schwer, dass es auch ohne zusätzliches Brett sehr gut steht. Nur die Kabeleinlässe aus Kunststoff gehen natürlich gar nicht:
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Die scheinen ein M18-Gewinde zu haben (war zumindest am nächsten an dem dran, was ich gemessen habe), also habe ich M-18 Blindstopfen aus Messing bestellt:
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Das ist optisch schon viel besser. Die Innengewinde in den Prozellangehäusen waren aber teilweise dann doch größer als M18 – da ist vermutlich auch materialbedingt die Toleranz hoch, was der weiche Kunststoff dann ausgleicht. Ich habe denselben Effekt mit einigen dutzend Lagen Teflonband erzielen können
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Für die Kabeldurchführung musste jeweils einer der Blindstopfen je wieder ein Loch bekommen. Aber wie einspannen? Direkt festklemmen war mir bei dem weichen Messing zu heikel. Muttern oder ähnliches mit M18-Innengewinde habe ich als Holzwerker nicht herumliegen, geschweige denn einen Gewindebohrer in der der Größe. Also musste ein Stück Hartholz her: Mit dem 17er Förstner ein Loch gebohrt und dann den ersten Stopfen sich selber das Gewinde hinein schneiden lassen. Hat super funktioniert.
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Verkabelt werden sollte, stilistisch passend, mit Textilkabel. Zu meiner Überraschung habe ich festgestellt, dass die in fertig konfektioniert (mit Eurostecker und Schnurschalter) kaum teurer sind als die Meterware. Ich mag normalerweise keine Schnurschalter und versuche soweit wie möglich immer den Schalter direkt an der Leuchte unterzubringen, aber da die Hue-Lampen später ja eh durch die entsprechenden Fernbedienungen gesteuert werden und der Schalter faktisch nie zum Einsatz kommt, war mir das in diesem Fall willkommen.
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Das Ergebnis überzeugt:
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Insbesondere sieht man hier auch, dass da tatsächlich gescheites Milchglas ("Opalglas") zum Einsatz kommt und nicht irgendein billiges Plastikzeug. Die Hue-Color sind nicht gerade für gleichbleibende Lichtabgabe über einen großen Winkelbereich bekannt, aber mit der Kuppel wird das sehr gleichmäßig verteilt, man sieht wirklich nichts vom innenliegenden Leuchtmittel.
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Die Frau ist mehr als zufrieden
... und das Wecken klappt nun auch wieder gut.
Daniel
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