Die Küchenbeil-Tasche nach dem Verleimen. Deutlich sind die Stückelungen, teilweise mit Spalten, zu sehen.
Die 14° Neigung kann, wegen der Taschenlänge, nicht mit geneigtem Sägeblatt sondern nur mit Verstellen des Queranschlags gesägt werden. Mit der Schmiege wird der Winkel zwischen Sägeblatt und Queranschlag eingestellt.
Gehrung gesägt, Tasche mit dem Block verleimt und mit Vibrationsschleifer, 120er Körnung, beigeschliffen.
Jetzt geht es den Spalten des Leimholzstückwerks an den Kragen. Vielfach wird als „Holzpaste“ eine Mischung aus Holzleim und Schleifstaub propagiert. Ich habe damit nie zufriedenstellende Ergebnisse erzielen können, da diese Masse bei mir immer nach Trocknung stark geschrumpft war. Also mal was Neues ausprobiert. Da ich die Messerblöcke lackieren wollte, hatte ich zwei Anstriche Schnellschliffgrund und zwei Anstriche mit Treppenlack geplant. Treppenlack ist für mich bei Transparentlackierung wegen der seidenmatten, strapazierfähigen und gleichmäßig auftrocknenden Oberfläche, ohne Pinselspuren zu hinterlassen, die Nummer eins im Innenbereich. Schnellschliffgrund hat sehr gute Fülleigenschaften und kann bereits nach ca. einer Stunde zwischengeschliffen werden. Müsste also auch in Verbindung mit Schleifstaub eine brauchbare Spachtelmasse ergeben. Gesagt getan, Mischung angesetzt, aufgetragen und nach ca. einer Stunde einen Hand-Probeschliff mit 240er Körnung durchgeführt. Tolles Ergebnis, die Methode ist bei geplanten Lackierungen sehr zu empfehlen! Anschließend die Spachtelstellen und den gesamten Block mit Vibrationsschleifer und 240er Papier rundum feingeschliffen sowie Taschenausschnitte mit Raspel und Feile nachbearbeitet.
Jetzt ging es an den zweiten Block. Er sollte etwas kleiner werden, mit zwei Reihen für weniger Messer. Die Prozedur war die gleiche wie oben beschrieben: Bohlen grob zuschneiden, verdeckte Sägeschnitte vornehmen, je eine Tasche verleimen, Gehrung mit 14° geneigtem Sägeblatt sägen. Zwischendurch Passproben mit den Messern. Beide Reihen verleimen, mit 120er Körnung beischleifen und Feinschliff rundum mit 240er Körnung.
Auf obigem Bild und im Hintergrund Bild unten sieht man sehr gut eine Eigenart dieses Holzes: es weist an einigen Stellen schwarze Linien auf, die laut Tante Google als „Gummiadern“ bezeichnet werden. Wodurch sie entstehen, konnte ich nicht herausfinden und sicher schmälern sie den Wert des Holzes, das u. A. für Decke und Hals klassischer Gitarren Verwendung findet. Aber zusammen mit dem gelblichen Keil ist die relativ dicke „Gummiader“ mir ein sehr willkommenes Designdetail, hab mich richtig darüber gefreut.
Zunächst die Taschen mit Raspel und Feilen nachbearbeitet. Dann zwei Lagen Schnellschliffgrund mit je 240er Zwischenschliff.
im Bild oben beim vorderen Block sieht man, wie gut die Spalten der Leimholzstückelung gefüllt wurden. Dann noch zwei Lagen Treppenlack, ebenfalls mit 240er Zwischenschliff, und Bestückung mit Gerätschaften
Anschließend liebevolle Begrüßung aller Brüder- und Schwesterblöcke.





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