Hallo liebe Mitwürmer und Mitwürmerinnen,
leider geht es zurzeit ein wenig drunter und drüber bei mir - teils wegen der blöden Corona, die ihre Krallen einfach nicht von uns nehmen will, teils wegen dem neuen "Hobby", um das es sich in diesem Thread ja dreht. Stand am Anfang nur eine kleine "Chinesin" im Keller und druckte einsam und traurig vor sich hin - so hat sie sich in der Zwischenzeit noch fünf von ihren Freundinnen "einfliegen" lassen, weil die Chinesen ja ein geselliges Volk sein sollen - hab ich mir sagen lassen...

Was da jetzt los ist in meinem Keller, wenn die sechs Mädels munter ihre Druckköpfe hin und her schubsen, könnt ihr euch vielleicht vorstellen...
Lange rede kurzer Unsinn - endlich geht es hier mit dem Bau des PUNISHER-Regals weiter...
Nachdem die Lieferung der Plexiglas-Zuschnitte für die Boxen noch immer nicht in Sicht war, hab ich schon mal damit begonnen, die KÖMACEL-Trägerplatten mit den entsprechenden Bohrungen zu versehen.
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Auf dem Bohrständer mit provisorischen Anschlägen links und rechts...
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...sind die Sack- und Durchgangsbohrungen für die 16 Trägerplatten schnell gemacht.
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Sie dienen später dazu, die M8 Muttern + Beilagscheiben aufzunehmen.
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So gerne ich mit KÖMACEL arbeite - so sehr hasse ich die Putzerei hinterher....

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Bevor die Trägerplatten mit Montana Black schwarz matt aus der Dose lackiert werden konnten, musste noch die ein oder andere Bohrung für die Aufnahme der Silikat Behälter und für die Stäbe der Filament-Sicherung (dazu später mehr) ebenfalls auf dem Bohrständer eingebracht werden.
Zwei der runden, neuen Silikat-Behälter sitzen dann jeweils hinter der Filament-Rolle in Ø 45 mm Bohrungen auf der Trägerplatte. War mit dem Famag-Forstnerbohrer ein Kinderspiel
Ich wollte die Oberfläche der Trägerplatten nicht Hochglanz und glatt wie ein Spiegel haben, sondern, evtl. kennt das ja der ein oder andere unter euch noch, so einen „Teroson-Look“ (früherer Unterbodenschutz für Autos) der so eine leicht „grieselige“ und matte Oberfläche nach dem Trocknen aufweist.
Die Sprühköpfe, die heutzutage den Spraydosen beiliegen, sind meist von so guter Qualität, dass man damit „fast“ nur gute Lackoberflächen bekommt (richtige Anwendung natürlich vorausgesetzt).
Erst ein Sprühkopf, mit seeeehr viel „Berufserfahrung“, auch Verschmutzungsgrad genannt, der sich schon sehr lange in meinem „Fundus“ befand, konnte die von mir gewünschte Oberfläche annähernd erzielen.
Ich habe die lackierten Trägerplatten dann 48 Stunden gut durchtrocknen lassen, damit ich bei der späteren Montage ja keine "Tapper" hinterlasse.
Da auch nach weiteren zwei Tagen immer noch keine Plexiglas-Zuschnitte vor meiner Tür lagen, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich das Filament - also diese "Plastikschnur" - mit dem geringsten Wiederstand aus der Box bekomme. Das Filament soll sich ja auf seinem Weg zum 3D-Drucker locker, gleichmäßig und ohne viel Widerstand von der Trägerrolle abrollen. Das Problem des Rollwiederstandes der Trägerrolle habe ich ja durch meine spezielle Konstruktion weiter oben bereits gelöst. Damit aber der weitere "Fluss" des Filaments vom Inneren der Plexiglas-Box zum Drucker ebenfalls so reibungslos wie möglich abläuft, habe ich mich mit dem Transportweg dorthin und den dazugehörigen Komponenten eingehender auseinandergesetzt.
Problem Nummero Uno ist, das Filament durch die Wand der Plexiglas-Box zu bekommen.
Hmmm... 3mm Loch bohren und das Filament durchstecken - ginge natürlich.
Schaut aber nicht aus und außerdem ist das wieder ein Einfallsloch für Luftfeuchtigkeit.
Also, muss da ein "Übergang" rein, der das Filament zwar raus, die Luftfeuchtigkeit aber nicht rein lässt...
Und wenns dann auch noch "aussieht"...
Dann "bauen" wir uns doch einfach so einen "Übergang" - wozu haben wir den einen 3D-Drucker...
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Weil kleinere 3D-gedruckte Gewindeschrauben leicht dazu neigen, abzuscheren oder einfach das Gewinde abnudelt, habe ich mich für
"das etwas größere" M14 x 30 Modell entschieden. Hier ist dann auch genügend Platz um die "Einbauten" unterzubringen.
Also, erstmal Fusion 360 angeworfen und eine Schraube M14 x 30 konstruiert. Ach ja - hab ich schon erwähnt, das Fusion 360 ein geiles Programm ist...?
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Die M14 Mutter hab ich mit Absicht nicht gedruckt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, das gedruckte Gewinde einfach länger halten, wenn ihr Gegenstück, die Mutter, in Metall-Ausführung, das gedruckte Gewinde beim Aufdrehen "scharf" hält, während es sich bei PLA auf PLA gegenseitig abnützt.
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Die 4mm Durchgangsbohrung dient dazu, später von innen ein Stück Teflon-Schlauch aufzunehmen, das dafür sorgt, dass das Filament von der Spule gleichmäßig in den Übergang gleiten kann.
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Die schwarze Dichtung hinter der M14-Mutter wurde in TPU Flex Medium, Shore 98A...
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und die rote Beilagscheibe in PLA gedruckt.
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Weil eine M14-Schraube ja jeder kann, und das Regal eh schon "ein wenig" vom PUNSIHER-Thema angehaucht war, wollte ich diesen Faden dann auch weiter spinnen... Deshalb thront nun das PUNISHER-Logo auf der M14-Schraube und grinst mich an...
Auf der Vorderseite war noch eine Aussparung für eine Mutter M6 nötig, die später das Pneumatik-Anschlussstück aufnimmt, in das dann wiederum von außen ein Teflon-Schlauch eingesteckt wird, der dann dirket zum 3D-Drucker führt. Auf dem Bild ist die noch zu entfernende "Stützstruktur" für die M6-Mutter zu sehen.
Somit ist der komplette "Transportweg" vor Luftfeuchtigkeit geschützt und das Filament verlässt den Teflon-Schlauch erst wieder, kurz bevor es in den Extruder, (sozusagen die Förderschnecke) der das Filament zur Druckdüse (dem Hotend) befördert, eingezogen wird.
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Hier ist die "Stützstruktur" bereits entfernt - sie sorgt dafür, dass die Aussparung für die M6-Mutter auch im Überhang sauber und passgenau gedruckt wird.
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Die Mutter passt dann saugend in die Aussparung...
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... und kann somit das Pneumatik-Anschlussstück aufnehmen.
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Hier seht ihr die kleine PUNISHER-Armee...

Weil ich die einzelnen Plexiglas-Kästen gerne durchnummerieren wollte, kam mir der Gedanke, den PUNISHER-Jungs die Startnummern doch einfach auf die hohe Stirn zu pinseln.
Wozu hat der Werbetechniker den die Bude voller Schneidplotter stehen, wenn nicht auch dazu, sein Hobby ein wenig damit aufzubrezeln.
Tante Google angeworfen, den PUNISHER-Font gesucht und die passenden Zahlen dazu. Schrift installiert, Zahlen gesetzt, ins .ai-Format gespeichert zum Plotten, Folie in Silber eingespannt, geplottet, Zahlen entgittert, Übertragungspapier draufgepappt und aufgekle....
Mist....geht nicht - zu wenige Hände. Der blöde PUNISHER-Schädel ist zu kopflastig um waagrecht auf dem Tisch liegen zu bleiben.
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Problem erkannt - davongerannt - in Richtung Holzwurmwerkstatt und ein Stück Kantholz geholt- ein 6mm Loch gebohrt...
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einen dicken Magneten reingefriemelt und den PUNISHER mit der dicken Mutter voraus auf dem Magneten platziert - und schon klappt das mit der Nachbarin... und auch mit dem Aufkleben...
Aber, leider, leider gefällts mir nicht wirklich - zu flach das ganze - nun haben wir schon eine Maschine, die 3D kann...dann soll sie doch auch, oder?
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Den Font für die PUNISHER-Zahlen hatte ich ja schon, war also kein großer Akt, die Zahlen zu Drucken.
Leider ergab sich daraus aber wieder ein anderes Problem - nämlich meine Wurstfinger - einfach zu wenig "filigran" für solcherlei Fuzzelarbeiten...
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Wieder den Plotter angeworfen - diesmal die PUNISHER-Schädel mit den Zahlen geplottet - als Schablone, sozusagen...
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Übertragungspapier drüber appliziert...
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... und die Schädel damit beklebt.
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UHU-Hartkunststoffkleber und ein ruhiges Händchen und die Sache läuft...
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Ist natürlich Geschmackssache - mir gefällts so besser als nur mit Folie...
morgen gehts dann weiter....
Servus, der Lothar
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