nachdem mein Namensvetter sich bereits erfolglos an "quick & dirty" versucht hat und auch Jana zwar etwas "quicker" aber auch alles andere als "dirty" gearbeitet hat, dachte ich mir, das könnte meine Chance sein, mal allen zu zeigen, wie "das" mit dem quick & dirty richtig funktioniert ...
Seit geraumer Zeit geistert die Idee in einem Kopf herum, ein mobiles Hochbeet zu bauen. Die Besonderheit dabei ist, dass die Erde *nicht* direkt in das Beet gefüllt werden soll, sondern in das "Beet" lediglich Pflanzkübel (i.d.R. aus Kunststoff) gestellt werden. Diese "Dinger" gibt es auch in "größer" und dann werden sie schnell schwer. Zudem stehen sie immer auf dem Boden herum und als "Sichtschutz" könnten die Dinger auch immer noch ein paar Zentimeter höher stehen.
Somit ergab sich ganz quick die folgende Skizze:
Als Baumaterial hatte ich mir Douglasie Kantholz (70x70) ausgesucht. Robust und witterungsbeständig, sogar ohne "Behandlung" (hier ein weiterer Hinweis in Richtung quick...). Im Forum hatte ich schonmal den Vorentwurf zur Diskussion gestellt, da aber vor allem die Frage nach den "richtigen" Eck-Verbindungen. Infrage kamen (theoretisch):
- Domino-Dübel: Habe die passende Fräse nicht
- Schlitz + Zapfen: War mir zu Zeitaufwändig, nicht zuletzt, da ich das noch nie vorher gemacht hatte. Volkers Werkbank-bericht habe ich mir mehrmals durchgelesen und dann entschieden, dass ich diese Technik erst später erlernen werde
- Stumpf verschrauben: Naja... so dirty sollte es dann doch nicht werden, schließlich wollte ich keine von außen sichtbaren Schrauben haben
- Pocket Holes: Bingo.
Ich hatte schon in der Vergangenheit immer mal wieder mit Pocket-Holes gearbeitet und bin damit eigentlich ganz zufrieden. Einfach anzufertigen und (fast) unsichtbare Verschraubung.
Bei passender Gelegenheit hatte ich mir mal "auf Verdacht" 8 Kanthölzer 70x70 in Douglasie im Baumarkt "mitgenommen" und eingelagert... an einem schönen Sonntag Nachmittag sollte es dann "losgehen". Mein Zeitfenster waren ca, 3h, denn abends gab es eine Verabredung zum Essengehen und ich wollte - natürlich - vorher "fertig" sein...
Ablängen mit der Kappsäge und improvisierten Hilfsanschlag:
Beim Kürzen gab es dann einen kurzen "Schreckmoment", als sich ein dünner Abschnitt in der Säge "verheddert" hatte:
Ist aber alles gut gegangen.

Dann war das Material auch schon fertig gesägt:
Mit dem Taschenlochset von Wolfcraft gings dann auch zügig ans Bohren und Schrauben.
Anmerkung zu diesem Set: Beigelegt sind SENKKOPF-Schrauben, die mM nach völlig ungeeignet für Taschenlöcher sind, da bei der Verwendung dieser Schrauben nämlich die Gefahr besteht, dass sie beim Anziehen das Holz "sprengen".
Aus diesem Grund verwende ich nur Halbrunkopfschrauben mit Torx-Antrieb. Da aber im Set nur ein Kreuzschlitz-Bit (extralang) dabei war, habe ich mir ein Set von Torx-Bits in ca. 15cm Länge geleistet. Mit diesen Anpassungen kann man dann sehr gut arbeiten.
1. Rahmen wird ausgerichtet und "verspannt":
Für die Verbindungen verwendet ich diese 60mm langen Schrauben. Das funktioniert sehr gut:
So... 2 Rahmen sind fertig:
Hier noch der "Innenteil", auf dem dann am Ende die Pflanzkübel stehen:
Jetzt noch schnell die beiden Rahmen "zusammenzwingen":
Tatsächlich hat der "Spass" bis dahin nicht mehr als die vorhandenen 3h gebraucht.
Eine Frage hat sich währen der Montage der Kanthölzer aber für mich ergeben:
Trotz genauen Ablängens (alle Teile die gleich lang sein mussten waren das auch) und doch eher genauen Arbeitens (naja), gab es bei der Endmontage des Rahmens das "Problem", dass die beiden Rahmen nicht "einfach so" Plan Auflagen sondern immer mal wieder mit "sanfter" Zwingengewalt dahin gedrückt werden mussten, wo sie hinsollten. Im Endeffekt sieht das jetzt keiner, aber gewundert hats mich dann doch.
Nachspiel:
Ja... ein "Nachspiel" hatte das Ganze auch noch!
Ich hatte es nämlich geschafft, das "Trumm" relativ unbemerkt von meiner Frau zu fertigen und wollte sie mit dem Ergebnis überraschen... soweit ist das auch gelungen und ihr hat (zum Glück) Idee und Umsetzung auch gefallen...
...bis dann die (insgeheim befürchtete) Frage kam: "Aber außenherum verkleiden tust Du das Teil schon noch - oder?"
Ähmmm.... "ja klar!!!"
Tatsächlich hatte ich mir schon ungefähr ... naja vielleicht einmal für 5 Sekunden überlegt, dass eine Verkleidung sinnvoll/nötig werden könnte, dann aber schnell verdrängt... hat nicht geklappt! ,-)
Somit werde ich demnächst noch ein wenig Douglasie Glattkant-Dielen kaufen und außenherum schrauben. Dafür rechne ich dann nochmal 2h... oder so.

Aja und weil es mich selbst interessiert hat, habe ich mal die Materialkosten zusammengerechnet (ohne Schrauben!):
Kantholz 70x70, Douglasie
Bedarf: 7 x 2m (a 10 Euro): 70 Euro
Glattkantbrett, 9x1,8cm Douglasie
Bedarf: 14 x 200cm (a 3,65): 51,10
Rollen: 4 x 10 Euro: 40 Euro.
Somit kostet so ein Ding ca. 160 Euro (nur Material). Da hätte ich mit weniger gerechnet.
Herzliche Grüße