Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

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dirk
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Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon dirk » Di 1. Aug 2017, 12:07

Hallo zusammen,

nachdem mein Namensvetter sich bereits erfolglos an "quick & dirty" versucht hat und auch Jana zwar etwas "quicker" aber auch alles andere als "dirty" gearbeitet hat, dachte ich mir, das könnte meine Chance sein, mal allen zu zeigen, wie "das" mit dem quick & dirty richtig funktioniert ...

Seit geraumer Zeit geistert die Idee in einem Kopf herum, ein mobiles Hochbeet zu bauen. Die Besonderheit dabei ist, dass die Erde *nicht* direkt in das Beet gefüllt werden soll, sondern in das "Beet" lediglich Pflanzkübel (i.d.R. aus Kunststoff) gestellt werden. Diese "Dinger" gibt es auch in "größer" und dann werden sie schnell schwer. Zudem stehen sie immer auf dem Boden herum und als "Sichtschutz" könnten die Dinger auch immer noch ein paar Zentimeter höher stehen.

Somit ergab sich ganz quick die folgende Skizze:

Hochbeet-mobil-V2_web.jpg


Als Baumaterial hatte ich mir Douglasie Kantholz (70x70) ausgesucht. Robust und witterungsbeständig, sogar ohne "Behandlung" (hier ein weiterer Hinweis in Richtung quick...). Im Forum hatte ich schonmal den Vorentwurf zur Diskussion gestellt, da aber vor allem die Frage nach den "richtigen" Eck-Verbindungen. Infrage kamen (theoretisch):

  • Domino-Dübel: Habe die passende Fräse nicht
  • Schlitz + Zapfen: War mir zu Zeitaufwändig, nicht zuletzt, da ich das noch nie vorher gemacht hatte. Volkers Werkbank-bericht habe ich mir mehrmals durchgelesen und dann entschieden, dass ich diese Technik erst später erlernen werde :-)
  • Stumpf verschrauben: Naja... so dirty sollte es dann doch nicht werden, schließlich wollte ich keine von außen sichtbaren Schrauben haben
  • Pocket Holes: Bingo.

Ich hatte schon in der Vergangenheit immer mal wieder mit Pocket-Holes gearbeitet und bin damit eigentlich ganz zufrieden. Einfach anzufertigen und (fast) unsichtbare Verschraubung.

Bei passender Gelegenheit hatte ich mir mal "auf Verdacht" 8 Kanthölzer 70x70 in Douglasie im Baumarkt "mitgenommen" und eingelagert... an einem schönen Sonntag Nachmittag sollte es dann "losgehen". Mein Zeitfenster waren ca, 3h, denn abends gab es eine Verabredung zum Essengehen und ich wollte - natürlich - vorher "fertig" sein...

IMG_0230_web.jpg


Ablängen mit der Kappsäge und improvisierten Hilfsanschlag:

IMG_0231_web.jpg


Beim Kürzen gab es dann einen kurzen "Schreckmoment", als sich ein dünner Abschnitt in der Säge "verheddert" hatte:

IMG_0232_web.jpg


Ist aber alles gut gegangen. ;-)

Dann war das Material auch schon fertig gesägt:

IMG_0233_web.jpg


IMG_0234_web.jpg


Mit dem Taschenlochset von Wolfcraft gings dann auch zügig ans Bohren und Schrauben.

IMG_0235_web.jpg


Anmerkung zu diesem Set: Beigelegt sind SENKKOPF-Schrauben, die mM nach völlig ungeeignet für Taschenlöcher sind, da bei der Verwendung dieser Schrauben nämlich die Gefahr besteht, dass sie beim Anziehen das Holz "sprengen".
Aus diesem Grund verwende ich nur Halbrunkopfschrauben mit Torx-Antrieb. Da aber im Set nur ein Kreuzschlitz-Bit (extralang) dabei war, habe ich mir ein Set von Torx-Bits in ca. 15cm Länge geleistet. Mit diesen Anpassungen kann man dann sehr gut arbeiten.

1. Rahmen wird ausgerichtet und "verspannt":

IMG_0236_web.jpg


IMG_0237_web.jpg


IMG_0238_web.jpg


Für die Verbindungen verwendet ich diese 60mm langen Schrauben. Das funktioniert sehr gut:

IMG_0239_web.jpg


So... 2 Rahmen sind fertig:

IMG_0240_web.jpg


Hier noch der "Innenteil", auf dem dann am Ende die Pflanzkübel stehen:

IMG_0242_web.jpg


Jetzt noch schnell die beiden Rahmen "zusammenzwingen":

IMG_0243_web.jpg


IMG_0246_web.jpg


IMG_0247_web.jpg


Tatsächlich hat der "Spass" bis dahin nicht mehr als die vorhandenen 3h gebraucht.

Eine Frage hat sich währen der Montage der Kanthölzer aber für mich ergeben:
Trotz genauen Ablängens (alle Teile die gleich lang sein mussten waren das auch) und doch eher genauen Arbeitens (naja), gab es bei der Endmontage des Rahmens das "Problem", dass die beiden Rahmen nicht "einfach so" Plan Auflagen sondern immer mal wieder mit "sanfter" Zwingengewalt dahin gedrückt werden mussten, wo sie hinsollten. Im Endeffekt sieht das jetzt keiner, aber gewundert hats mich dann doch.

Nachspiel:

Ja... ein "Nachspiel" hatte das Ganze auch noch!

Ich hatte es nämlich geschafft, das "Trumm" relativ unbemerkt von meiner Frau zu fertigen und wollte sie mit dem Ergebnis überraschen... soweit ist das auch gelungen und ihr hat (zum Glück) Idee und Umsetzung auch gefallen...

...bis dann die (insgeheim befürchtete) Frage kam: "Aber außenherum verkleiden tust Du das Teil schon noch - oder?"

Ähmmm.... "ja klar!!!"

Tatsächlich hatte ich mir schon ungefähr ... naja vielleicht einmal für 5 Sekunden überlegt, dass eine Verkleidung sinnvoll/nötig werden könnte, dann aber schnell verdrängt... hat nicht geklappt! ,-)

Somit werde ich demnächst noch ein wenig Douglasie Glattkant-Dielen kaufen und außenherum schrauben. Dafür rechne ich dann nochmal 2h... oder so. ;-)

Aja und weil es mich selbst interessiert hat, habe ich mal die Materialkosten zusammengerechnet (ohne Schrauben!):

Kantholz 70x70, Douglasie
Bedarf: 7 x 2m (a 10 Euro): 70 Euro

Glattkantbrett, 9x1,8cm Douglasie
Bedarf: 14 x 200cm (a 3,65): 51,10

Rollen: 4 x 10 Euro: 40 Euro.

Somit kostet so ein Ding ca. 160 Euro (nur Material). Da hätte ich mit weniger gerechnet.

Herzliche Grüße
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Dirk.

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Harald
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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon Harald » Di 1. Aug 2017, 13:38

Hallo Dirk,

Pocketlöcher habe ich noch nicht verwendet, schon schön wenn man keine Schraubenköpfe außen sieht.

Die zukünftige Verkleidung könntest Du in den Rahmen einsetzen. So wären deren Kanten und Stirnseiten verdeckt. Und die Optik der massiven 70er Kanthölzer blieb erhalten.

Gruß
Harald

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon oldtimer » Di 1. Aug 2017, 14:42

Hallo Dirk,

so richtig dirty ist es ja nun nicht :mrgreen:

Da mir Dein Bericht sehr gefällt, versuche ich mal einige Anmerkungen.

Zu meinem Erstaunen steht da auf einmal ein Bosch Kappsäge. Darauf kann man den Zapfen relativ leicht absetzen. Den Schlitz könnte man mit ein wenig Nacharbeit auch damit machen.

Mit den Taschenlöchern ist es eine schöne wertige Arbeit. Ich hätte "dirty" 160er Spax genommen und gerade verschraubt oder auch schräg, aber ohne Vorrichtung, eben dirty.

Dein Problem mit den plan aufliegenden Rahmen liegt eher im KVH begründet, die nicht so starken Hölzer sind eher ein wenig verzogen, die stärkeren oft auch - siehe meine Pflanzkübel.

Bei ähnlichen Kunststoffkübeln werde ich immer gezwungen, diesen mit Jansen Wetterschutzfarbe eine ansehbare Optik zu verpassen - das liegt dann mal im Auge der herrschenden Regierung.

Von mir gäbe es dann fast auch keine Kritik - sofern Du noch den Codeaufkleber abpopelst :mrgreen:

Gruß
Volker

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon Klaus » Di 1. Aug 2017, 15:53

Hallo Dirk,

nettes Quick- and Dirty (kommt ja noch Boden rein) Projekt. Ist schon immer interessant, am Schluss mal die Rechnung aufzumachen und zu sehen, das selber gemacht eher nicht billig ist. Aber dafür Qualitativ hochwertiger und Spass hat's auch noch gemacht und der ist unbezahlbar.

Mir würde das Teil so offen deutlich besser gefallen als als verkleideter Kasten. Die Plastiktöpfe noch durch Ton oder was anderes schönes ersetzen - vielleicht kann sich Deine Frau ja auch dafür begeistern?

Das Wolfcraft Pocket Hole Tool (1A denglish) scheint wohl auch ganz brauchbar zu sein. Schleich ich auch schon eine Weil drumrum, dann schlag ich mal beim nächsten Projekt wo ich sowas brauchen könnte zu.

Gruss, Klaus

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon Strubsch » Di 1. Aug 2017, 16:33

Hallo Klaus,

ich besitze auch das Set von Wolfcraft und bin auch zufrieden damit. Lediglich wie Dirk schreibt sollte man andere als die beigelegten Schrauben verwenden. Das mit dem rechnen mach ich auch. (Wenn meine Frau weit weg ist)

Gruß Felix
"So lang im Walde Bäume stehen,
solange Menschen leben,
wird Holz der Menschheit nützlich sein,
wird´s Zimmerleute geben!"

https://woodworkingfelix.com
und nun auch
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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon dirk » Di 1. Aug 2017, 17:31

Hallo!

Deine Idee, Harald, die Verkleidung an den langen Seiten in den Rahmen zu setzen, hatte ich auch kurz, dann aber wieder verworfen.
Ein Grund dafür ist, dass diese Option an den kurzen Seiten nicht besteht (da ist der Innenrahmen im Weg).
Daher werde ich die Latten mit ca. 5mm Abstand von außen anschrauben:-)

Volker:
So ganz plötzlich steht da keine Kappsäge;-)
Das war vielmehr mein erstes "richtiges" Werkzeug!
Ich hatte damit schonmal versucht Überplattungen anzufertigen... und das Ergebnis war nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte. Daher auch mein "Zögern" gegenüber Schlitz und Zapfen.

Ich gehe auch davon aus, dass die Nichtpassgenauigkeit diesesmal weniger an mir und mehr am KVH lag:-)

Das Etikett wird auch noch abgepopelt!;-)

Klaus: Boden? :-)

Lg
Dirk.

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon Klaus » Di 1. Aug 2017, 17:56

dirk hat geschrieben:Das Etikett wird auch noch abgepopelt!;-)

Klaus: Boden? :-)


Hallo Dirk,

das Etikett ist mir auch aufgefallen, dachte aber, das fällt der Verkleidung zum Opfer und deshalb muss es im Sinne des "quick" dran bleiben ;)

Mit "Boden" meinte ich den Erdboden bei den Pflanzen. Irgendwie muss ich ja den Bogen zum "dirty" kriegen ...

Gruss, Klaus

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon dirk » Mi 2. Aug 2017, 19:03

Hallo zusammen!

Nachdem ja zuletzt klar war, dass der "nackte" Rahmen bei der Chefin nicht so gut ankam, war der logische nächste Schritt die Verkleidung des "Gerippes".
Dazu habe ich mit ausgerechnet, dass 14 x 2m Glattkant-Dielen reichen sollten (siehe erster Beitrag). Leider gab es das Holz gerade nicht mehr in 9cm Breite sondern "nur" noch in 10cm Breite... aber egal... ;-)

Die kurzen Seiten sollten alle 64cm lang werden, die langen Seiten ca. 119cm. Bilder vom Abgänger erspare ich Euch... ist jetzt nicht soooooo spannend.
Um Die notwendigen Bohrungen gleichmäßig hinzubekommen, war der Bohrständer sehr praktisch. Einmal eingestellt. Der Rest ging fast von alleine...

IMG_1482_web.jpg


Dann noch Senken...

IMG_1483_web.jpg


Ok... eigentlich hätte ich aufs Senken verzichten müssen, um das "dirty" richtig hinzubekommen... seufz...

Die Isopads waren noch vom Terrassenbau übriggeblieben (8mm); die durften jetzt als Abstandhalter dienen...

IMG_1484_web.jpg


Aber das war nicht der einzige Einsatzweck der Isopads:

IMG_1486_web.jpg


Ich habe nämliche alle Dielen nicht direkt auf das KVH gerschraubt, sondern überall 8mm Isopads untergelegt. Die Idee/Hoffnung ist, dass sich dadurch weniger Feuchtigkeit hält und damit so eine Art "konstruktiver Holzschutz" erreicht wird.
Wir werden sehen, obs klappt...

Dann immer wieder Bohren...

IMG_1487_web.jpg


...und senken... und schrauben... bis es endlich soweit war:

IMG_1493_web.jpg


Außenherum passt das schonmal, aber irgendwie reicht das Holz "obendrauf" nicht so recht... hmmmm...

Misst! Da hatte ich doch "falsch" abgelängt... zuerst die kleinen Teile dann die großen, statt umgekehrt... blöd...

..aber nicht zu ändern. musste halt "gestückelt" werden... hurra... endlich wieder "dirty" ;-)

Und hier das Endergebnis:

IMG_1494_web.jpg


IMG_1496_web.jpg


Die Chefin fand das "Trumm" dann auch "schön"... und meinte nur: "Klasse, davon brauchen wir jetzt noch ein paar mehr... so vier bis fünf... *mindestens*".

Ja klar... musste ja so kommen... ;-)

lG
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Dirk.

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon Klaus » Mi 2. Aug 2017, 22:10

Hallo Dirk,

vielen Dank für die Fortsetzung aber sorry, ich bleibe - ohne Verkleidung kommt das Ganze viel leichter und interessanter rüber. Aber klar - Haussegen geht vor Design ;)

dirk hat geschrieben:Die Chefin fand das "Trumm" dann auch "schön"... und meinte nur: "Klasse, davon brauchen wir jetzt noch ein paar mehr... so vier bis fünf... *mindestens*".

Ja klar... musste ja so kommen... ;-)

lG


Tja - entweder steht die Chefin auf "dirty" oder es war doch noch nicht dirty genug :mrgreen:
Aber immerhin brauchst Du für die Serienfertigung doch sicher noch das eine oder andere Werkzeug, oder? :roll:

Gruss, Klaus

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Re: Mobiles Hochbeet - Quick & Dirty

Beitragvon oldtimer » Mi 2. Aug 2017, 22:46

dirk hat geschrieben:
Die Chefin fand das "Trumm" dann auch "schön"... und meinte nur: "Klasse, davon brauchen wir jetzt noch ein paar mehr... so vier bis fünf... *mindestens*".

Ja klar... musste ja so kommen... ;-)

lG



Wer kennt das nicht? :lol: :lol: :lol: Vielleicht Jana? Ist ja ihre eigene Chefin.


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