Holzwurmtreff.de

Moin zusammen,

wie bereits in einem anderen Fred angedeutet, habe ich mir als „Nebenher-Projekt“ einen Spielautomat
auf den die Klassiker aus den Videospielbereich laufen sollen auf die ToDo-Liste geschrieben.

Neben Emulatoren der Heimcomputer und anfänglichen Konsolenzeit wie C64, Amiga und NES und PSX soll vorrangig
auch MAME (Original Spielhallenspiele) und Pinball FX3 laufen.

Hier lohnt es sich durchaus einen 16-9 Monitor ja nach Game „hochkant“ also 9-16 zu betreiben.
Zur Anschauung hier noch mal 2 Bilder mit jeweils den gleichen Videospiel.






Zur Steuerung kommen Joysticks und Buttons aus dem Arcardebereich zum Einsatz.



Soweit so gut, für den elektrisch angetriebenen Monitorschwenker habe ich im I-Net nichts
gefunden, was mir gefällt.
Daher musste ich mir selber eine Lösung erarbeiten, die mir anwendbar erscheint.

Nach Abschluss der Selbstfindungsphase ist folgende Lösung herausgekommen,
die ich dann auch in einem ersten Prototype umgesetzt habe.

Kurze Kaffeepausen dann geht’s los ………………………

LG Dirk

So, nu geht das los:

Aus einer 16mm Spanplatte welche als Montageplatte für meine Holzpendeluhr gedient hat,
wurde ein einfacher Monitorfuß gebaut.

Im oberen Bereich wurde dann eine 94,2 mm große Bohrung eingebracht.



Mittlerweile stelle ich solche Bohrungen mit dem Kreisschneider auf der TBM her.
Bei diesem habe ich den Schlangenhalsbohrer gehen eine 8mm Zylinderstift getauscht.

Dies hat gleich mehrere Vorteile.
-Bessere Kontrolle da sich der Kreisschneider nicht mehr selber ins Material zieht.
-Der Zylinderstift steht nur 12mm „über“ den Schneiden. Das Ganze baut nicht mehr so lang.
-Aber am wichtigsten, so lässt sich der Schneider wiederholgenau mit Endmaßen einstellen.

Die so gefertigten Bohrungen passen auf des 10tel genau.


Jetzt geht es an die Lagerung, hier benötigt es weder eine hohe Genauigkeit oder Stabilität,
da die bewegten Massen (Monitor) und auch die Geschwindigkeit sehr gering sind.
Also wird die „Lagerung“ mit 3 unterschiedlichen Holzscheiben wie schon bei meiner Wandkonsole für die Pegas ausgeführt.
Als erstes geht es an die Befestigungsplatte die den Monitor aufnimmt.





Diese ist wegen den besseren Gleiteigenschaften aus 15mm Siebdruck ausgeführt.
Hier bestand die Schwierigkeit darin, dass die 100x100mm VESA Befestigung nicht mittig am Monitor ist.
Also wurde die Scheibe erst als 300x300mm Quader ausgeführt, dann die VESA Bohrungen (Für M4 Senkkopfschrauben) gebohrt,
und dann mit montierter Platte der Mittelpunkt bestimmt und gebohrt.

Ab da wurde es dann einfach.
Eine Aussparung für die beiden Kabel (HDMI und Netz) ist schnell gesägt.
Die 3 Bohrungen für die Köpfe der Schlossschrauben sind ca. 5mm tiefer als nötig gesenkt
und dann mit Heißkleber ausgegossen.
„Stehbolzen für arme Zwackels“

Die eigentliche Lagerscheibe ist wieder aus 16mm Spanplatte. Zur Auf Dickung zusätzlich mit
einer Lage Panzerband beklebt welches 0,2mm stark ist.
Was auf den Bildern nicht so recht sichtbar ist, die Mantelfläche der Lagerscheibe ist 3 mal
mit dünnflüssigen Sekundenkleber beträufelt und dann wieder auf das Maß von 92mm geschliffen worden.
Das ergibt eine schöne glatte Oberfläche die hinterher noch mit Silbergleit behandelt wird.
Die Scheibe ist somit 0,2mm dicker und 0,2mm kleiner im Durchmesser als die entsprechende Lagerbohrung
im Monitorfuß-





So sieht das Ganze dann von der Monitorseite aus.



Das war der handwerkliche einfache Teil.

Dann folgte die „Gegenlagerscheibe“ die zu einem Viertel als Zahnrad ausgelegt wurde.
Zahnräder habe ich bereits zur genüge bei meiner Holzpendeluhr auf der Pegas geschnitten
und stellen kein Problem mehr dar.
Auch bei 15mm Materialstärke schneidet sie sauber und schnell.
Nachdem der Ausschnitt für die Kabel gesägt wurde, habe ich noch ein 30mm breiten Kreisausschnitt aufgeleimt
und mit einem 8mm Holzdübel gesichert.





Auch das Antriebsritzel besteht aus 15mm Siebdruckplatte.
Und mit 18 Zähnen habe ich eine Untersetzung von ca. 3 zu 1.



Angetrieben wird das Ganze mit einem kleinen 12V Gleichstrommotor der über ein Schneckengetriebe 20 U/Min liefert.



Eine M4 x 25mm Madenschraube im Ritzel drückt auf die Fläche der 6mm Motorachse
und übernimmt somit die Kraftübernahme von der Motorwelle auf das Ritzel.






Fortsetzung folgt.........................

LG Dirk

Hallo Dirk,

mit der Daddelkiste an und für sich kann ich jetzt nicht so viel anfangen - mit dem Baubericht sehr wohl

Wieder mal interessante Lösungen und handwerklich eine Umsetzung wie es sich für Metaller gehört. Hast Du eigentlich die Madenschraube für die Motorachse einfach ins Siebdruckholz "geschnitten"?

Bin auf jeden Fall schon mal auf die Fortsetzung gespannt.

Gruss, Klaus

Hallo Dirk,

ich bin echt beeindruckt. Bei dem Zahnrad stieg meine Neugier. Und erst bei deiner Pendeluhr, da haut's mir glatt den Vogel raus
Wieder einmal merkt man den Werkzeugmacher in dir. Und besonders bei den verwendeten Werkzeugen, Messmitteln...
Du bist mir noch ein Erklärung zu deinem Nick schuldig ich lass dich nicht vom Haken...

Einen schönen Sonntag noch.

Schön das es hier nach den Controllern nun weitergeht.
Willst du mit Endanschlägen und Endschaltern arbeiten?
Dann könnte das ganze auch in Software realisiert werden?

Dein Umbau des Kreisschneiders ist super. Den habe ich gleich vorgemerkt und werde ihn bald umsetzen.

Klaus hat geschrieben:Hast Du eigentlich die Madenschraube für die Motorachse einfach ins Siebdruckholz "geschnitten"?
Gruss, Klaus

Hi Klaus,

ich habe mit 3mm vorgebohrt und dann das Gewinde geschnitten.
Das diente aber nur als Versuchsmuster!
Zahnrad 2.0 ist grade in der Mache und werde die Herstellung mal etwas genauer zeigen.
Man soll nicht glauben, wieviel Arbeitsschritte notwendig sind.

RockinHorse hat geschrieben:Hallo Dirk,

ich bin echt beeindruckt. Bei dem Zahnrad stieg meine Neugier. Und erst bei deiner Pendeluhr, da haut's mir glatt den Vogel raus
Wieder einmal merkt man den Werkzeugmacher in dir. Und besonders bei den verwendeten Werkzeugen, Messmitteln...
Du bist mir noch ein Erklärung zu deinem Nick schuldig ich lass dich nicht vom Haken...
Einen schönen Sonntag noch.

Hallo Hubert,
danke für das Lob!
Wenn es von dir kommt, ist das ja fast ein Ritterschlag.


Den Nick Zwackelmann trage ich jetzt schon seit mehr als 20 Jahren.
Zu dieser Zeit fand meine Tochter Papas Märchenschallplatten viel interessanter als ihren Kassettenrecorder.
Darunter waren auch einige Platten vom Räuber Hotzenplotz.
Und dort kommt eben auch der Zauberer Zwackelmann vor.
Wenn man am Wochenende die Scheiben ca. 50 mal anhören musste,
war der Nick geboren.
Fand den besser als Huhibuh.

haifisch18 hat geschrieben:Schön das es hier nach den Controllern nun weitergeht.
Willst du mit Endanschlägen und Endschaltern arbeiten?
Dann könnte das ganze auch in Software realisiert werden?
Dein Umbau des Kreisschneiders ist super. Den habe ich gleich vorgemerkt und werde ihn bald umsetzen.

Hi Benedigt,

ja es wird Endanschläge und Endschalter geben, gesteuert wird das erstenimal
mit einer keinen SPS.
Schleif an dem Zylinderstift für den Kreisschneider aber an der Mantelfläche eine Fläche an,
dort wo die Schraube sitzt.


Schönen Start in die neue Woch euch allen.
Gruß Dirk

Hallo Dirk,

Schöner Bericht...ein echter Zwackelmann eben

Da werden wieder einige Tüten Chips oder Popkorn draufgehen bist die Daddelkiste steht

Also Dirk, das wird einfach wieder geil.

Klaus hat recht. Ob einen das Objekt was du herstellst jeweils interessiert oder nicht.. man will es auf keinen Fall verpassen und kann sich so viel abgucken oder einfach staunen. Sehr sehr viel originäre Lösungen die natürlich 1ZwackelA umgesetzt sind.

Danke euch allen für das nette Feedback.

Dann will ich mich mal anstrengen und versuchen euch nicht zu langweilen.

LG Dirk

Hallo Dirk,
wenn ich mir deine Projekte so ansehe, ist ein Zauberer-Nick schon angebracht.
Ich werde gespannt weiter mitlesen.