Terassenzaun als gestalterisches Element

Was sonst nirgens reinpasst...
seemann

Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon seemann » Fr 8. Jun 2018, 17:17

Einen an der Terassengrenze ursprünglich als Sichtschutz errichteter Zaun hatte das zeitliche gesegnet. Also abgerissen und dabei festgestellt, dass auf Grund des Bewuchses kein Sichtschutz mehr nötig war. Vorsichtshalber aber die Anker belassen. Nach mehreren Jahren ohne Zaun fand ich jedoch, dass so ein Zaun als gestalterisches Element durchaus seine Reize Hat. Hinzu kam, dass ich noch diverse Hölzer aus Rotzeder im Keller liegen hatte.

Also frisch ans Werk, die Ankerabstände vermessen und losgelegt. Normalerweise mache ich mir immer maßstabsgerechte Skizzen. In diesem Fall wusste ich aber nicht genau, was ich eigentlich wollte und habe einfach angefangen. Gibt auch keine Fotos vom Bau des Zaunes, bitte seht mir das nach. Wollte einfach „was schaffen“. Prämisse: der Zaun sollte ca. 1m hoch werden, die zur Verfügung stehenden Balken waren ca. 2 m lang mit 90x90m Querschnitt sowie ein 3 m langer Balken mit 190x90mm Querschnitt. Damit war klar, dass dieser als oberer Querbalken zu dienen hatte. Und der Zaun sollte nicht zu geschlossen wirken sondern sich mehr oder weniger locker in die Terasse einfügen. Für die Füllungen hatte ich einige 19mm starke Rotzeder-Bretter in verschiedenen Breiten und Längen auf Lager.

Die 90x90 Hölzer auf 90cm Länge zugeschnitten und mit Edelstahlbolzen in die Anker eingesetzt. Edelstahl deshalb weil Rotzeder „allergisch“ auf Rost reagiert. Mit einem Helfer den Querbalken aufgelegt und die Pfostenpositionen angezeichnet. Dann an den entsprechenden Stellen den Querbalken mit Hilfe einer Tauchsäge 1,5 cm tief ausgeklinkt und mit dem Stechbeitel nachgearbeitet. Mit wasserfestem Holzleim auf die Pfosten gesetzt und trocknen lassen.

Inzwischen war mir auch eine Idee gekommen, wie der Rest gestaltet werden konnte. Bei diversen Händlern werden im Internet Sichtschutzmatten aus verschiedenen Materialien und unterschiedlichen Längen und Breiten angeboten. Bambus wollte ich nicht nehmen da von mir gebaute Bambuszäune ziemlich schnell zu gammeln begonnen hatten. Ich beschloss, Matten aus Weidenruten einzusetzen. Und zwar so, dass sie im Fall der Fälle jederzeit einfach ausgewechselt werden konnten.

Aus den 19mm starken Brettern wurden mit der TKS 5cm breite Leisten geschnitten und an deren Enden Überblattungen mit TKS und Stechbeitel heraus gearbeitet. Aus diesen Leisten wurden 4 Rahmen von 130 x 52 cm zusammengeleimt. Zwischen jeweils zwei Rahmen wurden die 50 cm breiten Matten geklemmt und die Rahmen mit Edelstahlschrauben miteinander verschraubt. Auf diese Weise ist es möglich, die Matten später auszutauschen.

Alle Bauteile wurden jetzt 3 mal mit Leinölfirnis eingestrichen, dabei jeweils 24 Stunden Trocknungszeiten eingehalten und dann die Weidenrutenelemente mit 15mm Abstand von hinten mit 3 Edelstahlwinkeln (40x40x40x2mm) mit den Pfosten verschraubt.
Ecke 2.jpg

Ecke 1.jpg


Nur der guten Ordnung halber und um Lästerern vorzubeugen: Laterne und Pfosten sind senkrecht ausgerichtet. Das extreme Weitwinkel meiner kleinen Digitalkamera erzeugt die Verzerrungen. 8-)
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Baumbart
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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon Baumbart » Fr 8. Jun 2018, 17:25

Hallo Michael,

sehr schöne Arbeit, dein Zaun sieht sehr gut aus.
Ich könnte mir vorstellen das man auf dem oberen Balken gut ein paar kühle Bierchen abstellen kann :mrgreen: :mrgreen:
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit :lol:

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Mandalo
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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon Mandalo » Fr 8. Jun 2018, 17:37

Hm, ehrlich gesagt ist mir der obere Querbalken viel zu wuchtig. Ist dies aber einem japanischen Gartenstil geschuldet würde ich es nachvollziehen können, würde mir dann aber die Enden des Querbalkens "asiatischer" wünschen. Aber wie alles: Geschmacksache! :D
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

seemann

Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon seemann » Fr 8. Jun 2018, 17:46

Danke für den Kommentar, Dieter.
Und vielen Dank für das Lob, Christian. Oder lese ich da zwischen den Zeilen ebenfalls Kritik an der Balkendicke? ;)

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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon oldtimer » Fr 8. Jun 2018, 17:55

Ich finde es recht gelungen, allerdings stört mich wiederum die Farbe, das gehört in einem hellen freundlichen schwarz gebeizt. ;)

seemann

Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon seemann » Fr 8. Jun 2018, 18:20

@oldtimer: so unterschiedlich können Geschmäcker sein!

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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon Baumbart » Fr 8. Jun 2018, 18:37

Oder lese ich da zwischen den Zeilen ebenfalls Kritik an der Balkendicke?


.....also von meiner Seite aus gibt's nichts zu kritisieren, Michael, mir gefällt dein Terassenzaun und Bierchen kann man bestimmt auch prima darauf abstellen oder auch gleich austrinken :mrgreen: :mrgreen:
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit :lol:

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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon Klaus » Fr 8. Jun 2018, 18:43

Hallo Christian,

" dass ich noch diverse Hölzer aus Rotzeder im Keller liegen hatte. " - sehr komfortable Situation :) Hat Rotzeder was mit der "echten" Zeder zu tun?

(Edith sagt - duckduck doch selber ... :oops: Hab ich gemacht und die Frage geklärt.)

Dein Zaun gefällt mir sehr gut und da es ja hauptsächlich um die Optik geht, ist auch der dicke Balken für mich OK. Könnte vielleicht wirklich noch etwas mehr in Richtung Japan gehen, aber wie oben ja schon geschrieben Geschmacksache. Ich mag z.B. Zäune gar nicht ;)

Gruss, Klaus

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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon Bastelhorst » Fr 8. Jun 2018, 18:57

Gefällt mir sehr gut. Der, nicht wirkliche Zaun fügt sich harmonisch ein und hat einen gewissen Japanischen Touch. Ja, der obere Balken ist schon mächtig und hätte vielleicht Schrägen an den Balkenenden vertragen. Aber, gut ist. Die Farbe passt auch. Eventuell beim nächsten Anstrich ein leichtes Rot mit einbringen. Dann ist es wirklich japanisch.
Man soll Gott für alles danken auch für einen Unterfranken

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Baumbart
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Re: Terassenzaun als gestalterisches Element

Beitragvon Baumbart » Fr 8. Jun 2018, 20:32

Klaus hat geschrieben:Hallo Christian,

" dass ich noch diverse Hölzer aus Rotzeder im Keller liegen hatte. " - sehr komfortable Situation :) Hat Rotzeder was mit der "echten" Zeder zu tun?

(Edith sagt - duckduck doch selber ... :oops: Hab ich gemacht und die Frage geklärt.)..........

Gruss, Klaus


Hallo Klaus,
nur damit kein Missverständnis aufkommt,
der Zaun ist von Michael, ich wollte nur ein Bier auf den oberen Balken abstellen, könnte aber auch eine von deinen Whiskyflaschen sein, aber bitte nur mit original Inhalt und nicht, wie von Volker vorgeschlagen, mit Farbe gefüllt :mrgreen: :mrgreen: :lol:
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit :lol:


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