Einen gefrästen Ellipsenbogen benötige ich um Formverleimungen durchzuführen. Bei meinen früheren Streifzügen durch Baumärkte hatte ich Arbeitsplatten-Reststücke für kleines Geld erstehen können. Davon hatte ich kleinere Arbeitstische angefertigt, die bei Bedarf irgendwo dazugestellt werden konnten. Einen letzten solchen Arbeitstisch habe ich in den vergangenen Tagen wieder zerlegt, nachdem die mobilen Werkstatthelfer ihren Dienst aufgenommen haben. So ein Stück einer Arbeitsplatte habe ich mir ausgeguckt, um einen Ellipsenbogen zu fräsen.
Was benötigt man dazu? Einen Fräszirkel für Ellipsen! Ich hatte keinen! Aber genug Material, um fix einen herzustellen. Von dem Rundmaterial habe ich immer etwas auf Lager

Gefräst habe ich nur eine Tiefe von 10...15 mm, den Rest habe ich auf der Bandsäge besorgt. Und danach mit einem Bündigfräser auf dem Frästisch.
Oh je! Oh je! Ein befreundeter Holzwerker hatte den Motor seiner Säge ruiniert. Nicht durch Überlastung. Eine Schraube war wohl etwas zu lang und hat die Wicklung getroffen. Na ja, für gewöhnlich besitzt solch ein Motor in diesem Zustand nur noch Schrottwert. Die Kosten, den Motor neu wickeln zu lassen, reichen an den Ersatzteilpreis eines neuen Motors heran. Wobei der Ersatzteilpreis unglaublich hoch ist, interessanter wäre es, gleich eine neue billige Säge von Scheppach zu kaufen...
A pro pos Scheppach. In diesem Falle war die qualitativ mäßige Low-Cost-Ausführung des Motors ein Glücksfall. Normalerweise sind die Wicklungen getränkt. Wäre das bei dem vorliegenden Motor der Fall, dann wäre die nachfolgend gezeigte Reparatur nicht durchführbar gewesen. Insgesamt ist die Scheppach-Ausführung nicht nach der feinsten Art. Herausgeführt sind nicht alle Wicklungsenden, sondern nur die Wicklungsanfänge - der Wicklungs-Sternpunkt ist war im Wickelkopf verknüppelt. Zwei Thermostate zu 130°C waren im Wickelkopf vorhanden, das gibt zu denken, wenn die Anschlusslitzen laut Aufdruck nur bis 105°C zugelassen sind. Dazu noch eine sonderbare Schaltung, eine billiger Lüsterklemmblock im Anschlusskasten. Man bekommt eine Ahnung davon, wie eine Billigheimer billige Preise realisieren kann.
Mit entsprechenden Materialien wurde die Wicklung wiederhergestellt. Die Verbindung der feinen Drähte erfolgte mittels feiner Hülsen, die aufgelötet wurden. Durch die Hülsen ergibt sich eine mechanische Stabilität, die auf Dauer verlässlich ist. Die Isolierung übernehmen kleine Schlauchstücke aus Glasseide-Gewebe mit einem temperaturbeständigen Kunststoffüberzug.
Und so kommt ein Werkstatthelfer zum Einsatz, weshalb mein Werktisch nicht wegen der Durchführung des Dauerwärmetestes blockiert wurde. Für den Dauerwärmetest wurde die Wicklung über 2 Stunden mit dem Nennstrom belastet. Glücklicherweise konnte ich auf einen passenden Ringkerntrafo zurückgreifen, so dass ich nicht mit gefährlicher Netzspannung hantieren musste. Der Dauerwärmetest sollte zeigen, ob es im Bereich der Reparaturstellen zu örtlichen Überhitzungen kommt. Das war jedoch nicht der Fall.
Im nächsten Schritt werden PTC-Widerstände für 110°C in den Wickelkopf eingearbeitet, die Anschlusslitzen gegen solche mit FEP-Isolierung ausgetauscht und der Wickelkopf bandagiert. Nach dem Zusammenbau wird der Motor selbstverständlich einer Isolationsprüfung unterzogen.
Während des Dauerwärmetestes wurden weitere Teile der Form für die Formverleimung hergestellt
und zum Schluss miteinander verleimt.
Und morgen kommt die Blockware, es wird wieder spannend.