Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

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Derhobbist
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Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Derhobbist » Di 26. Mär 2019, 18:25

Auf der Suche nach günstigen Schließanlagen auf dem berühmten Kleinanzeigenportal wurde mir eine Mustertür
mit "Schließanlage von GU" vorgeschlagen. Die Schließanlage stellte sich hinterher als 3 fach Verriegelung dar.

Spitze Kommunikation und für einen echten Kampfpreis den Sack zu gemacht.

Und ich hätte damit ja wenig Arbeit, weil man ja "nur" entfärben und Klar lackieren müsste. Habe ich
gerade "wenig" gesagt? Ja, aber dazu gleich mehr.

Vor zwei Tagen kam dann eine sehr solide gebaute Holzkiste, die das Teil haargenau umschloss hier an.
Da wurde nicht gespart und mit 8 mm Multiplex ummantelt. :o

Und um nicht länger Spannung aufzubauen:
So sieht das aus.

(Weil ich nicht dachte, einen Fred zu starten, sind die An und Einbauten schon ab.)

IMG_8220.JPG

IMG_8221.JPG

IMG_8223.JPG


Eine ziemlich dunkelbraune Lackierung lachte mich an, die danach schrie, entfernt zu werden,
nachdem ich die Idee einer bunten Lackierung verworfen hatte. (Warum nur? :cry:
Mit Bunt hätte man einfach drüber malen können.)

Ein Test mit Aceton offenbarte, dass es sich um irgendeine fiese Lösemittelfarbe handelte, die noch dazu im trockenen
Zustand fast 1 mm stark war.

Also sollte mit dem Türband begonnen werden.

Da ich mir etwas Schleifen und einige Meter Schleifpapier ersparen wollte, wurde im Baumarkt neben eine Tube Eiche
Holzkitt eine neue Dose Aceton besorgt, da die alte exakt jetzt leer wurde.

Gestern wurde also im Marathon abgebeizt, wozu ich ein Stechbeitel als Ersatz für eine Ziehklinge hernehmen musste.
Da ich mich eh schon peinlichst konzentrieren musste, keine Macken zu machen, gibt es davon kein Foto.

Heute war dann schleifen dran.

IMG_8225.JPG

Weil ich heute noch was positives sehen wollte, habe ich die Bleche mal lose reingesteckt. Immerhin lohnt es sich, denn
dieses Braune Zeug sieht mir einfach zu sehr nach Raucherbude aus. Was hat man sich als Designer nur dabei Gedacht, die schöne
freundlich helle Eiche unter so einem Mist zu verstecken?

Die Tage folgt der Rest und dann kann endlich angestrichen werden.

Man lernt die Arbeit der Restauratoren bzw. Tischler allgemein doch gaaaaaaanz ungemein zu schätzen, wenn man schon bei
so einem kleinen Teil einen tag lang staub frisst.
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Re: Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Derhobbist » Di 26. Mär 2019, 20:09

Ach ich war wieder blöd!

Ich habe Türband synonym für Zarge genannt.

Sollte aber wohl eh den wenigsten auffallen, deshalb schreibe ich mal extra leise.
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Re: Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Derhobbist » Mi 27. Mär 2019, 14:55

So, wie ich jetzt erfuhr handelt es sich beim Holz um Meranti.

Man lernt doch nie aus.

Da das eh keine Restauration wird, kann das aber relativ wurscht sein, denn Hauptsache schön wird es.

Nur heute kann ich mich nicht dazu motivieren weiter zu machen.
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Re: Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Derhobbist » Do 28. Mär 2019, 22:03

Und es geht weiter.

Heute hatte ich mich dazu entschieden alle Schleif- und Abbeizarbeiten abzuschließen.
Nervt auf Dauer doch, wenn die Bude immer nach Lackiererei riecht.

Also alle Plexischeiben raus und passende Pappen mit Nadeln rein geklemmt.
IMG_8229.JPG

Die kommen hinterher wieder rein.
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Re: Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Derhobbist » Sa 30. Mär 2019, 19:23

So, hab das inzwischen fertig gestellt, aber irgendwie nicht mehr groß an die Dokumentation gedacht.
Aber immerhin gibt es Bilder vom fertigen Teil.

IMG_8239.JPG


Heute kamen noch Füße drumter zur Kippsicherheit.
IMG_8240.JPG


Hab die Länge dann mit händischer Schwerpunktberechnung ermittelt.
Schwerpunkt.JPG


Zarge 6,5 cm, Türblatt 34,5 macht zusammen 41 cm, also 20,5 cm Schwerpunkt, plus Sicherheitsfaktor für die Bänder, die
ich außen vor gelassen habe, landen wir bei 27 cm Länge.

Das halbe Jahr technische Mechanik war doch zu was gut! ;) :D

Und ich konnte die Löcher nehmen, die eh schon im Alu waren, nur mussten etwas längere Schrauben her.
Somit bleibt es original und der Umbau ist reversibel.
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Re: Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Jana » Sa 6. Apr 2019, 12:18

Hallo Stephan,

was es nicht alles gibt...
Ob es sich gelohnt hat - weil du es zB oft anschaust oder irgendwo dekorativ stehen hast- kann ich natürlich nicht bewerten, aber das Holz sieht nach deiner Überarbeitung wirklich viel schöner und natürlicher aus!
Da macht sicher auch das Schlösser-Knacken mehr Spaß! :)

Grüße, Jana

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Re: Ausgiebige Schleifübungen oder...Tja.

Beitragvon Derhobbist » Sa 20. Apr 2019, 23:46

Jana hat geschrieben:Hallo Stephan,

was es nicht alles gibt...
Ob es sich gelohnt hat - weil du es zB oft anschaust oder irgendwo dekorativ stehen hast- kann ich natürlich nicht bewerten, aber das Holz sieht nach deiner Überarbeitung wirklich viel schöner und natürlicher aus!
Da macht sicher auch das Schlösser-Knacken mehr Spaß! :)

Grüße, Jana


Also wenn es knacken sollte, mache ich entweder was falsch oder ich habe zu viel Kraft. ;)

Irgendwie gibt es aber auch nicht das eine korrekte Wort dafür. Bis jetzt habe ich auf den entsprechenden
Seiten die Begriffe Picken, Sperren, Nachschließen, Öffnen und Manipulieren gelesen oder gehört.

Nur "knacken" ist halt so umgangssprachlich der Begriff, der sich bei den meistenLeuten so "eingenistet"
hat. Aber das habe ich schon so oft gehört, das es mich nichtmehr stört.

Wobei fürs Üben dieses Modell eh eher ungeeignet ist, weil man da eine Mindestlänge als Schloss braucht und
kürzere Zylinder mit den Werkzeugen nicht erreichbar sind. Aber zum Hinstellen taugt es auf jeden Fall.

Und ist es nicht der Sinn eines Hobbys, mit dem meisten Aufwand das wenigste zu schaffen, oder habe ich
da was falsch verstanden? :?:

Na egal, auf jeden Fall habe ich das Teil auch aus meiner Sicht aufgewertet. Denn ich bin mir entgegen der Meinungen
gewisser Leute aus der Metallzerspanung definitiv sicher, dass der Originallack irgendwie getönt war. Denn ich habe einige
klar Lackierte Teile, die seit 10 Jahren der Sonne ausgesetzt sind und die vergilben auch nicht. Höchstens das Holz
dunkelt nach.

Was mir immer am besten gefällt und die harte Entfärberei entlohnt ist, wenn man den alten Zustand kennt und auf das
geschliffene, fast schon durstig auf den ersten Lacktropfen wartende Holz den ersten Pinselstrich aufträgt und die Maserung
einen Tiefeneffekt bekommt, den man mit nichts vergleichen kann.

Ich könnte mir auch einen 5 mal 5 cm Würfel davon lackiert hinstellen und stundenlang die Maserung anschauen, den dabei
hin und her drehen und immer wieder ein neues Detail finden und es würde nicht langweilig werden.
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