Haus, Renovierung und mehr

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Mandalo
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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Mandalo » Mo 13. Jul 2020, 10:20

Vielen Dank euch! Und so lass ich es dann auch mal. Es wird sich schon keiner, von uns Zweien, mit dem Fuss den Weg zum heißen Ofen suchen. Mal ansehen wenn die untere Liegeeinrichtung fertig ist, dann sieht man mehr.
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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Mandalo » Mo 13. Jul 2020, 23:03

Die untere Liegeeinrichtung ist für mich eine kleine Herausforderung. Nicht von der Anfertigung her, sondern von der Funktionalität und gleichzeitig von der Optik. Auf was ich achte, welche Punkte ich berücksichtige und was ich vorab überlege, möchte ich euch mitteilen.

- Die untere Liege ist logischerweise eine Etage tiefer als die schon angefertigte Obere.
- Um in diese Minisauna möglichst wenig Unruhe hereinzubringen, muß die untere Liege im selben Stil wie die Obere angefertigt werden. Jegliches Abweichen ist für mich undenkbar. Der Raum ist zu klein für irgendwelche Spielereien. Weniger ist mehr.
- Der Ofen, bzw, das Ofenschutzgitter ragt in die untere Liege hinein.
- Die Liege muß zur Reinigung entfernt/verschoben werden können, ebenso muß der Boden um den Ofen erreichbar sein.
- Die Liege darf nicht vorn an der Tür abschließen, da das Betreten der Sauna sonst, wegen dem Türrahmen, schwierig ist.
- Die untere Liege muß etwas unter die obere Liege laufen, da sonst die Liegefläche einfach zu schmal ist.
- Wenn eine Einzelperson sauniert dient die untere Etage lediglich als Tritt, der aber jederzeit sicher sein muss. Da darf sich auf dem Weg nach oben nichts wegklappen oder verschieben.

Um diese Punkte zu erreichen bin ich nach einigem Tüfteln zu einem Entschluss gekommen: Ich werde ich die untere Liege in 3 einzelne Bauteile aufteilen.

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Das Bauteil A wird vor dem Ofen fest angebracht. Unbeweglich, aber mit der Option es für Reinigungszwecke leicht entfernen zu können.

Bauteil B ist beweglich, es kann vor und zurückgeschoben werden. Zurückgeschoben stört es nicht beim Betreten der Sauna bei einem Allein-Saunagang. Halb vorgezogen kann es als Sitz in der unteren Etage dienen. Die Beine haben in dem Fall genug Platz um auf den Boden gestellt zu werden. Ganz ausgezogen bietet das Mittelteil eine komfortable, breite Liegefläche.

Bauteil C ist ein schmaler Streifen. Er dient zum einen als Führung des Mittelteils B und zum anderen bleibt, trotz Verschieben des B-Teils, die Kopfstütze liegen. Und da Bauteil C unter der oberen Liege bis zur Rückwand läuft, bietet der schmale Streifen eine Ablagefläche für Saunazubehör wie zB „Was weiß ich“ ;)

Und ich bin mir sicher ich kann die Maße der oberen Bank nach unten übernehmen, was der Optik zu Guten kommt.
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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Klaus » Di 14. Jul 2020, 10:18

Hallo Dieter,

sehr interessant, mal Deine Gedankengänge vor der Umsetzung zu sehen. Beim Design kann ich nur zustimmen - auf jeden Fall alles im gleiche Stil. Damit hast Du dann zwei Temperaturzonen was ja manchmal sinnvoll ist. Auf die Lösung für den verschiebbaren Teil B bin ich schon mal gespannt. Könnte man Teil A evtl. zum Hochklappen bauen? Wäre dann recht einfach für die Reinigung. Was ich noch nicht entdeckt hab ist ein Platz für den Aufgusseimer ...

Gruss und weiterhin gutes Gelingen
Klaus

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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Mandalo » Di 14. Jul 2020, 12:01

Danke für dein Interesse.

Meine Frau zieht in der Sauna immer die unteren Ebenen vor, keine Ahnung ob der Hitze oder der hierarchischen Einordnung wegen. :? Wir fragen mal besser nicht!!!

Das A-Teil werde ich wohl auch zum nach hinten schieben machen. Ich denke ich werde von der Vorderwand- bis Rückwand einen Träger, ähnlich Bauteil C, einbauen. Der stört zwar beim Putzen, funktioniert dafür aber auch.

Hier ein früheres Foto. Der Aufgusseimer hat seinen festen Platz gleich vor der Tür im Schrank, leer wie auch gefüllt.

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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Klaus » Di 14. Jul 2020, 13:54

Mandalo hat geschrieben:Hier ein früheres Foto. Der Aufgusseimer hat seinen festen Platz gleich vor der Tür im Schrank, leer wie auch gefüllt.


Ah klar - da fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren ... ;)

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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Mandalo » Di 14. Jul 2020, 23:12

Ich beginne die untere Liegeeinrichtung mit dem Teilstück „A“.

Es ist immer schön wenn die Holzmaserung von Bauteilen, welche nebeneinander platziert werden, durchläuft. Will sagen, es sieht besch.... aus wenn später Liege „B“ neben Liege „A“ liegt und die Rahmenhölzer einen ganz anderen Farbton und Struktur haben. Aus diesem Grund verwende ich für den Liegenbau lange Kanthölzer, schneide mir jeweils das vordere und hintere Rahmenteil ab und kennzeichne es sofort mit 1A und 2A. An diesen Markierungen hört die Liege „A“ auf und beginnt die Liege „B“... Mann ist das schwer zu erklären! :roll:

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Als nächstes achte ich darauf wie es mit den Querhölzern ausgeht. Da ich mich an der oberen Liege orientiere sind die
- Breite der Querhölzer
- Die Länge der Querhölzer
- und der Abstand zwischen den Querhölzern
vorgegeben und kaum abzuändern. Die Kunst ist nun die Breite aller Liegen so zu wählen dass es so ausgeht dass die Liegen an einer günstigen Stelle enden.

Ich habe wie an der oberen Liege
Rahmenhölzer (1)
Querhölzer (2)
und auf einer Seite begradigte Querhölzer (3)
Die (3) habe ich so angefertigt dass der Spalt zwischen Rahmenholz (1) und erstem Querholz gleich breit ist. Diese Anordnung bestimmt ebenfalls die Breite einer Liege. Da hat man es mit Längshölzern erheblich einfacher- die sägt man an der passenden Stelle ab und gut ist.

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An diese Liege dominiere ich noch 2 breite Abachi-Reststücke, später fräse ich da die Rundung des Ofenschutzgitters heraus.

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Bei der ersten Anprobe sieht man zu welchem Zweck ich die Abachi-Reststücke angeleimt habe.

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Hier sieht man dass die untere Liege etwas unter die Obere läuft, das ist gewollt und gibt ein bisschen mehr Liegefreiheit. Wie eben geschrieben, das ist die erste Anprobe, alles ohne Leimangabe und mit wenigen Schrauben provisorisch zusammengespaxt.

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Aber ich denke wenn man solch Übergänge zur Wand erreicht hat ist es gut.

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Und auch das kann man sehen.

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Man könnte langsam ans verleimen denken aber bevor ich das mache müssen erst alle Liegenteile passend angefertigt sein. Wenn es auch in den Fingern juckt die einzelnen Teile fertigzustellen, nur um mal probezusitzen/-liegen - aber das muss warten.
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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Dozent » Mi 15. Jul 2020, 00:55

Na, das ist ja Präzision bis (fast) aufs Zehntel :lol:

Sieht schon echt gut aus!

Daniel

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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Klaus » Mi 15. Jul 2020, 10:32

Hallo Dieter,

wieder spannend zu sehen, mit welchen Details Du Dich beschäfftigst. Das ist immer wieder vorbildhaft für die eigene Arbeit.

Mandalo hat geschrieben:Bei der ersten Anprobe sieht man zu welchem Zweck ich die Abachi-Reststücke angeleimt habe.


Und auch, warum Du da Bedenken wegen der Gitterstäbe gehabt hast. Der Reiz, sich an so einem Stab mit dem Fuss abzustützen dürfte wohl vorhanden sein. Aber das ist halt dann wie mit dem Kind und der heissen Herdplatte ...

Mandalo hat geschrieben:Aber ich denke wenn man solch Übergänge zur Wand erreicht hat ist es gut.
Und auch das kann man sehen.


Eindeutig ein Kandidat für den "Untertreibung-des-Jahres-Preis" :)

Gruss, Klaus

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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon derbausch » Mi 15. Jul 2020, 10:55

Dozent hat geschrieben:Na, das ist ja Präzision bis (fast) aufs Zehntel :lol:

Sieht schon echt gut aus!

Daniel


Der Dieter ist nicht „auf der Jagt nach dem letzten Zehntel“, er macht’s einfach auf den Zehntel genau!

Gruß
Michael

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Re: Haus, Renovierung und mehr

Beitragvon Mandalo » Mi 15. Jul 2020, 22:39

:lol: ...wobei ihr eines nicht verwechseln dürft:

Meine Kritik über die 10tel Millimeter-Jäger galt immer denen, die ständig an ihren gekauften Maschinen herumnörgeln aber seltenst Projekte vorstellen die diese Klagen rechtfertigen.

Meine Kritik galt nie denen, die bei ihren Projekten (womöglich mit „ungenauen“ Maschinen), Perfektion anstreben.

Ich weiß dass es doch meist auf den Maschinisten ankommt, nicht auf die Maschinen. ;)
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