Na, dann mache ich mal frohen Mutes so weiter

Beim Schreiben des folgenden Beitrags habe ich festgestellt, dass es zu meiner Überraschung doch mehr Fotos gibt, als ich vorher so dachte

Aber nehmt das bitte nicht als Maßstab.
25 Stapelkisten für Lego und CoDie zunehmende Menge an Legosteinen und Schleichtieren sollte in den Kinderzimmern besser sortiert und untergebracht werden. Die Stapelkisten, die es am Markt so gibt, erwiesen sich jedoch – vor allem für Lego – als vollkommen unbrauchbar:
- Sie sind oft eher hoch als flach. Um Legosteine effektiv suchen zu können, braucht man flache Kisten, aber davon viele.
- Sie lassen sich nur unzureichend unterteilen. So kleine 1x1 Flachsteine rutschen zudem überall durch.
- Selbst auf die stabilen Euroboxen mit Deckel kann man sich nicht draufsetzen.
- Das allerschlimmste aber sind... Grifflöcher! Jeder der Kinder hat, weiß, dass eine solche Kiste unweigerlich den Füllstand erreicht, bei dem es aus den Löchern wieder herauspurzelt. Man kann doch nicht 10 bis 20 Prozent der Kapazität so sinnlos vergeuden
Also selber machen. Ziel waren beliebig hoch stapelbare Kisten mit optionalem Deckel in einem Format, dass sie bei Bedarf auch in die im Kinderzimmer verbreiteten IKEA Kallax/Expedit-Regale passen. Die Breite ist damit 33 cm. Um es einfach zu halten, wird die Tiefe auch auf 33 cm festgesetzt. Die Höhe auf ca 11 cm oder als doppelte Höhe auf ca 22 cm, so dass man beim Stapeln wieder auf Vielfache von 33 cm kommen kann.
Die Stapelbarkeit sollte dadurch erreicht, werden, dass oben und unten jeweils ein Falz in Hälfte der Materialstärke angebracht wird. Oben auf der Innenseite und unten auf der Außenseite. Die Unterteilbarkeit durch eine 8mm Nut jeweils genau in der Mitte, in die dann Streifen aus 8 mm Sperholz eingeschoben werden können. Der Boden wird eingenutet und besteht aus 4 mm Sperrholz.
Alles überhaupt kein Hexenwerk. Die Herausforderung bestand für mich hier eher darin, dass auch "in Serie" effektiv und genau hinzubekommen. Ausgangsmaterial war, aus Kostengründen, 16mm Fichte-Leimholz aus dem Baumarkt.
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Als erstes wurden auf dem Frästisch die 8 mm Nuten für die späteren Unterteilungen eingefräst. Die müssen später, damit die Unterteilungen auch wirklich dicht sind, exakt senkrecht und sich gegenüber exakt in der Mitte stehen.
Der entscheidende "Trick", um dass dann auch in der Serie und beim Schneiden der Gehrungen sicher zu stellen ist, diese Nut im Folgenden als Referenzkante zu verwenden:
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Für die zweite Gehrung habe ich dann das Brett auf dem Schlitten jeweils umgedreht, so dass im Ergebnis die Nut immer genau in der Mitte ist und die Gehrungskanten garantiert parallel zur Nut stehen.
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Damit ist das Rohmaterial auf Breite mit Gehrung zugeschnitten. Die Referenzkante für das Ablängen auf Zielhöhe wird anschließend auf dieselbe Weise erzeugt, der Rest passiert dann direkt am Parallelanschlag.
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Einfräsen der Nut für den Boden und Fälzen der oberen Kante vor dem Verleimen, da innen. Der Falz an der unteren Kante wird später nach dem Verleimen angebracht.
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Die Innenkanten werden mit dem Einhandhobel (hier mal der Rali im Einsatz) noch vor dem Verleimen leicht angefast.
(Bin gerade etwas erstaunt, was ich dann doch alles auf Fotos festgehalten habe
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Die Kistchen wurden dann einfach stumpf verleimt. Ich hatte noch über Flachdübel oder sichtbare Querfedern von außen nachgedacht, bin dann aber zu dem Schluss gekommen: Das wird schon halten. Die Leimfläche ist gemessen an der Größe der Kistchen ausreichend und dank der vorangegangenen Bemühungen sind die Gehrungen auch hinreichend präzise, um ausreichend Verleimdruck aufzubringen.
Anbringen der Griff
mulden (!!!) durch Einsatzfräsen auf dem Frästisch.
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So langsam wird es voll in der Werkstatt...
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Zum Abschluss noch den Außenfalz fräsen, so dass die Kistchen nun stapelbar sind:
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Dann wurden noch ein paar passende Deckel gefertigt und in verschiedenen Farben lasiert. Einmal fertig, fanden die Dinger dann in der Familie reißenden Absatz. So sieht das Ganze dann im urprünglich geplanten Einsatz aus:
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Aber auch im anderen Kinderzimmer sind sie nun sehr beliebt. Man kann sich auch tatsächlich draufsetzen:
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Eine fand sich plötzlich im Bad wieder:
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Und diese beiden im Stoffregal der Frau:
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Die Kistchen sind nun seit etwa einem Jahr im Einsatz und haben sich bislang sehr bewährt. Vor allem, dass es viele sind
Daniel