Holzwurmtreff.de

Wie bereits angekündigt, zeige ich meine letzte Arbeit an der Dekupier-, Bandsäge und Drechselbank.
Hat sich etwas mit der Herstellung hingezogen, da für dieses Modell erst noch eine Drechselbank mit entsprechender Ausstattung beschafft werden musste, die Arbeit damit zu lernen war und es einige Verzögerungen gab, da ich (wir) den Distanzunterricht der Enkel stemmen durften.
Zum Thema: Der Feuerwehr-Truck im Original war ein Ahrens-Fox aus 1927 mit einer Kolbenpumpe und Luftkuppel. Förderleistung etwa 1.000 Gallonen Wasser in der Minute. Der Motor war ein 12-Zylinder.

Das Modell ist zirka 50 Zentimeter über alles lang, als Holz kam Nussbaum, Walnuss, Esche und Ahorn zum Einsatz. Einige Applikationen sind aus Purple Heart. Mit Beize wurden lediglich die Räder (Reifen) und die Sitzbank behandelt.
Und alles aus Vollholz selbst gefertigt (na ja, bis auf die Kugel der Luftkuppel, da hatte ich eine genau passende Holzkugel im Vorrat).

Echt krass Wie lange hast Du denn an DEM Teil gearbeitet? Der Detailreichtum ist echt beeindruckend!

Gruss und vielen Dank für's zeigen
Klaus

Zeitschiene - war bei diesem Projekt etwas "verbogen".
Geplant war Ende Optober bis Dezember, in etwa. Dann einige Versuche, Teile OHNE Drechselbank zu fertigen. Nee, geht nicht. Dann die Entscheidung Anfang Dezember, doch ne Drechselbank zu kaufen. Ist u. a. auch ein Platzproblem. Bestellung lief dann, aber die Lieferung ließ auf sich warten. Dann kam die Drechselbank, ich hatte aber keine Drechseleisen. Diese waren nicht lieferbar.
Dann deren Bestellung storniert und andere Anbieter abgegrast. Endlich konnte einer wenigstens ein Starterset auf die Reise schicken. War mittlerweile Januar. Dann ging es los, keine externe Unterstützung möglich, also learning by doing.
Da wurden dann einige kleinere Balken zu Hobelspäne verwurstelt. Dann waren die Räder dran. Vier braucht man, produziert wurden letzendlich zehn, weil man die Details und die Reihenfolge der Verarbeitung erst in den Griff bekommen musste. Benötigte Werkzeuge mussten bestellt werden, Lieferzeiten waren und sind da sehr variabel. Dann ging wirklich das vorrätige Holz zur Neige. Also wieder etwas warten, bis man zumindest im mittelweiten Umkreis wieder reisen darf. Mein Holzlieferant ist doch etwas entfernt, hat aber auch günstiges Material zu guten Preisen. Muss man aber vor Ort aussuchen. MIt volller Ladefläche wieder nach Hause, die Neuerwerbungen abrichten und hobeln. Dann ging es erst richtig los. Und stellt fest, da braucht es noch weiteres Zubehör für die Teile an der Drechselbank. Lieferfristen für Spannbacken und Co.
Aber anschließend wurde man wieder ausgebremst. Distanzunterricht der Enkelkinder mit Aufgabenbetreuung und die Jungs unter der Woche permant bei uns. Man hilft da ja gerne. aber tagsüber keine Möglichkeit, in die Werkstatt zu verschwinden und nächtens ist wegen der Kinder Ruhe angesagt. Erst im Februar konnte ich dann intensiver und tageweise an dem Modell arbeiten.
Baumärkte sind mittlerweile zwar wieder offen, aber passendes Holz bekommt man dort nicht. Letzte Bestellung waren dann Esche Bohlen mit geforderten senkrechten Jahresringen für die Grundplatte. Die hat mein Holzhändler auf meine Bitte hin extra geschnitten und mir schnellstens zugeschickt.

Lange Rede, kurz zusammengefasst: Mit allem Drum und Dran waren es echte 3, fast 4 Monate. Aber ehrlich - hätte ich permanten Zeit gehabt und alles Material und alles Werkzeug verfügbar, könnte ich das Modell in 10 - 14 Tagen herstellen.

Nicht berücksichtigt ist aber der Zeitaufwand, die etwas (bis sehr) chaotischen Baupläne des amerikanischen Anbieters einigermassen verständlich auf die Reihe zu bekommen. Da war ich bestimmt 14 Tage täglich abends am PC, um Texte zusammenzusuchen, zu übersetzen, Maße in Millimeter einzutragen, Kopien nach Massstab anzufertigen usw. (allerdings bei 3 Plänen).

Aber was macht man nicht alles fürs Hobby. Und in Coronazeiten passt es soweit, als dass man nicht unbedingt in die freie Wildbahn gehen muss.

Und der ganze Bestellaufwand rechnet sich (für mich/uns), da ich noch weitere Baupläne zu solche detailverliebten Modellen im Schrank habe und auch noch einige auf der Wunschliste angekreuzt sind. Und mein Mädel hat ja auch angefangen, intensiver mit der Deku-Säge zu arbeiten und will sich dieser Tage mit dem Drechseln anfreunden.

Das ist einfach nur atemberaubend schön

Daniel

Sehr schönes Modell und wenn man liest wie viel Zeit und Arbeit du in diesen Oldtimer investiert hast, unglaublich

Baust du nur Oldtimer nach Plänen von anderen oder machst du auch eigene und baust auch moderne Fahrzeuge?

Angefangen habe ich - noch gar nicht so lange her - mit einfacheren Oldtimern und Baumaschinen (letzter als Spielzeug für einen Enkel). Moderne Autos geben mir nicht wirklich so viel, da hängt das Herz doch eher an Oldies (bin ja selbst einer). Na ja, die Pläne. Derzeit noch käuflich beschafft und da stehen noch einige weitere an. Allerdings habe ich schon einige wenige Bilder von anderen Oldtimern aufgetrieben, die einem ermögllichen, Details zu erkennen und in Pläne umzusetzen. Aber vorerst werden die Fertigpläne bevorzugt.

Wow, das ist mal echt beeindruckend
Sehr sehr schönes Modell was Du da gebaut hast, und die Zeit die Du investieren hast, Respekt!

Sehr beeindruckend, gefällt mir! Danke fürs zeigen und den ausführlichen Bericht.

Hallo Girgel,

auch ich sitze mit Mund offen hier und schaue auf dein Werk. Hammer! Wahnsinn!

Ja, Mund offen und sabbernd.... tolle Arbeit !!