Hallo Lothar,
aah, wieder etwas gelernt. Dann setze ich nächstes mal das kreuzchen.
lg, oliver
Vogel-Nist"kasten" XXL
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OliverK
Re: Vogel-Nist"kasten" XXL
Hallo zusammen,
also noch mal ganz kurz, warum das für die Vögelchen nicht gut geeignet ist:
1) Das gehobelte und wahrscheinlich auch noch geschliffene Holz ist für die Vögel zu glatt, sie können sich nicht daran festhalten. Schlimmer noch, die Jungvögel könnten wahrscheinlich den Kasten nicht verlassen, da sie an den Innenwänden keinen Halt finden. Ideal ist sägerauhes Holz beidseitig.
Als Kompromiss kann man das sägerauhe Holz ganz leicht mit 80er Körnung schleifen. Dann wird es nicht zu glatt, aber man hat beim Werkeln nicht ständig Splitter in den Fingern. Außen anhobeln ist auch noch ok, aber es muss Struktur vorhanden bleiben.
2) Die Sitzstange brauchen die Vögel nicht, die hilft nur den Nesträubern. Sie wollen sich direkt am Kasten festhalten. Mal ehrlich, würdet ihr in ein Haus einziehen, an dessen Außenwand die Leiter für die Einbrecher fest installiert ist? Die Vögel meiden solche Gegebenheiten in der Nähe ihres Einfloglochs.
3) Der Lochdurchmesser oder noch allgemeiner die Beschaffenheit des Einflugbereiches bestimmt, für welche Vögel der Kasten geeignet ist. Da die Vögelchen den Innenraum mit ihrer Körperwärme aufheizen müssen, muss das Innenvolumen auch zur Größe passen. Sonst gehen die Tiere nicht rein.
4) Der Kasten muss ausreichende Isolationswerte haben. Für kleine bis mittelgroße Kästen gilt: 20 mm Nadelholz Wandstärke sollten es mindestens sein. Laubholz hat eine höhere Wärmeleitfähigkeit und muss entsprechend dicker sein. Die Mehrheit der kommerziell angebotenen Kästen hat zu geringe Wandstärken. Tragischer Weise reicht der Instinkt der Tiere diesbezüglich häufig nicht aus. Wenn es in der Brutperiode noch einmal richtig kalt wird, erfrieren viele Jungvögel in den Kästen.
5) Konstruktiver Nesträuberschutz wird von den Tieren honoriert. Schließlich geht es bei den Einbrechern nicht um jemanden, der die Schubladen durchwühlt und ein paar Dinge mitgehen lässt, sondern es kommt "Jack the Ripper". Eine Vorkammer hilft, oder ein weit vorgezogenes Dach beim A-Frame, eine Metallverstärkung um das Loch, wenn Spechte in der Nähe leben...
In der Broschüre vom Nabu finden sich viele Konstruktionsanregungen diesbezüglich...
6) Beim Konstruieren sollte man schon an die jährlichen Vermieterpflichten denken: entleeren, reinigen und von Parasiten befreien.
Zugenagelt ist doof, 28 Schrauben mit Akkuschrauber machen auf einer 4m hohen Leiter auch nicht wirklich Spaß. Aber auch hier hatten unsere Großväter schon gute Lösungen, die häufig werkzeuglos funktionierten. (siehe Broschüre oder Bücher).
7) Die Tiere mögen weder eine verschimmelte Wohnung noch eine zugige Budze mit zich Spalten. Als Material eignen sich Bretter besser als Leimholz, Nadelholz ist häufig resistenter gegen Schimmel und sonstiges. Das alles unbehandelt sein soll, ist wohl klar. Ideal ist Lärche o.ä.. Bei den anderen Nadelhölzern ist die Lebensdauer halt geringer. Wenn durch, dann neu!
Viele Grüße
Oliver
also noch mal ganz kurz, warum das für die Vögelchen nicht gut geeignet ist:
1) Das gehobelte und wahrscheinlich auch noch geschliffene Holz ist für die Vögel zu glatt, sie können sich nicht daran festhalten. Schlimmer noch, die Jungvögel könnten wahrscheinlich den Kasten nicht verlassen, da sie an den Innenwänden keinen Halt finden. Ideal ist sägerauhes Holz beidseitig.
Als Kompromiss kann man das sägerauhe Holz ganz leicht mit 80er Körnung schleifen. Dann wird es nicht zu glatt, aber man hat beim Werkeln nicht ständig Splitter in den Fingern. Außen anhobeln ist auch noch ok, aber es muss Struktur vorhanden bleiben.
2) Die Sitzstange brauchen die Vögel nicht, die hilft nur den Nesträubern. Sie wollen sich direkt am Kasten festhalten. Mal ehrlich, würdet ihr in ein Haus einziehen, an dessen Außenwand die Leiter für die Einbrecher fest installiert ist? Die Vögel meiden solche Gegebenheiten in der Nähe ihres Einfloglochs.
3) Der Lochdurchmesser oder noch allgemeiner die Beschaffenheit des Einflugbereiches bestimmt, für welche Vögel der Kasten geeignet ist. Da die Vögelchen den Innenraum mit ihrer Körperwärme aufheizen müssen, muss das Innenvolumen auch zur Größe passen. Sonst gehen die Tiere nicht rein.
4) Der Kasten muss ausreichende Isolationswerte haben. Für kleine bis mittelgroße Kästen gilt: 20 mm Nadelholz Wandstärke sollten es mindestens sein. Laubholz hat eine höhere Wärmeleitfähigkeit und muss entsprechend dicker sein. Die Mehrheit der kommerziell angebotenen Kästen hat zu geringe Wandstärken. Tragischer Weise reicht der Instinkt der Tiere diesbezüglich häufig nicht aus. Wenn es in der Brutperiode noch einmal richtig kalt wird, erfrieren viele Jungvögel in den Kästen.
5) Konstruktiver Nesträuberschutz wird von den Tieren honoriert. Schließlich geht es bei den Einbrechern nicht um jemanden, der die Schubladen durchwühlt und ein paar Dinge mitgehen lässt, sondern es kommt "Jack the Ripper". Eine Vorkammer hilft, oder ein weit vorgezogenes Dach beim A-Frame, eine Metallverstärkung um das Loch, wenn Spechte in der Nähe leben...
In der Broschüre vom Nabu finden sich viele Konstruktionsanregungen diesbezüglich...
6) Beim Konstruieren sollte man schon an die jährlichen Vermieterpflichten denken: entleeren, reinigen und von Parasiten befreien.
Zugenagelt ist doof, 28 Schrauben mit Akkuschrauber machen auf einer 4m hohen Leiter auch nicht wirklich Spaß. Aber auch hier hatten unsere Großväter schon gute Lösungen, die häufig werkzeuglos funktionierten. (siehe Broschüre oder Bücher).
7) Die Tiere mögen weder eine verschimmelte Wohnung noch eine zugige Budze mit zich Spalten. Als Material eignen sich Bretter besser als Leimholz, Nadelholz ist häufig resistenter gegen Schimmel und sonstiges. Das alles unbehandelt sein soll, ist wohl klar. Ideal ist Lärche o.ä.. Bei den anderen Nadelhölzern ist die Lebensdauer halt geringer. Wenn durch, dann neu!
Viele Grüße
Oliver
Re: Vogel-Nist"kasten" XXL
Hallo Oliver,
ein sehr guter Beitrag!
ein sehr guter Beitrag!
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter
Es grüßt euch Dieter
Re: Vogel-Nist"kasten" XXL
Klasse Beitrag!
Danke... da gehen einem doch gleich die Augen auf... alles ziemlich logisch, wenn man mal darüber nachdenkt und die eigenen, "optischen" Ansprüche außenvor lässt.
Wir haben massenweise Spechte hier... Grünspechte, Buntspechte... dann noch Eichelhäher... etc. pp.
Wenn ich mehr Interesse an der Vogelwelt hätte, bräuchte ich mich nur mit Fernglas auf meine Terrasse setzen und warten was da so vorbeigeflogen kommt...
Ich denke, meine Vogelnistkästen XXL sind ab sofort nur noch "Deko" - die schlauen Vögel haben ja sowieso einen Bogen drumrum gemacht. Ich konzentriere mich jetzt auf Futterhaus und hoffe da etwas weniger Fehler einzubauen
Mal ganz grobe "Ideen"...
Danke... da gehen einem doch gleich die Augen auf... alles ziemlich logisch, wenn man mal darüber nachdenkt und die eigenen, "optischen" Ansprüche außenvor lässt.
Wir haben massenweise Spechte hier... Grünspechte, Buntspechte... dann noch Eichelhäher... etc. pp.
Wenn ich mehr Interesse an der Vogelwelt hätte, bräuchte ich mich nur mit Fernglas auf meine Terrasse setzen und warten was da so vorbeigeflogen kommt...
Ich denke, meine Vogelnistkästen XXL sind ab sofort nur noch "Deko" - die schlauen Vögel haben ja sowieso einen Bogen drumrum gemacht. Ich konzentriere mich jetzt auf Futterhaus und hoffe da etwas weniger Fehler einzubauen
Mal ganz grobe "Ideen"...
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Dirk.
Re: Vogel-Nist"kasten" XXL
Hallo Leute,
da denkt man, dass man was Gutes tut mit `nem hübschen Vogelhäuschen, dabei bringt man die Piepmätze damit eher noch um. Man muss sich wirklich erstmal richtig Gedanken um manche Sachen machen, bevor irgendwas verschlimmbessert, nich wahr!?
Hätte ich so auch nicht gedacht, aber so ist es halt manchmal!
Grüße, Mario!
da denkt man, dass man was Gutes tut mit `nem hübschen Vogelhäuschen, dabei bringt man die Piepmätze damit eher noch um. Man muss sich wirklich erstmal richtig Gedanken um manche Sachen machen, bevor irgendwas verschlimmbessert, nich wahr!?
Hätte ich so auch nicht gedacht, aber so ist es halt manchmal!
Grüße, Mario!
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