Ich hab vor kurzem für ein amerikanisches Festool-Forum mal mit einem Forstnerbohrer-Test/Vergleich angefangen. "Angefangen" deshalb, weil ich das ganze noch weiterführen will - weitere Hersteller, stationäre/halb stationäre Bohrmaschine usw.
Für mich und auch den "Kameramann" war es das erste mal das ich/wir dazu auch ein Video erzeugt haben - noch dazu mit meiner Canon SX20IS - die ja nun eigentlich Fotos machen soll... Also schraubt die Erwartungshaltung bitte entsprechend zurück - auch habe ich in dem Video nicht gesprochen.
Vorweg also das Video - damit ich die Verbreitung etwas "kontrollieren" kann - nicht auf Youtube, sondern auf sendvid: https://sendvid.com/jrh3mcjb
Dann zum eigentlichen.
Versuchsaufbau

Die "Delinquenten"

FAMAG Bormax (profi), PROJAHN, BOSCH diy (China), FESTOOL Zobo


FAMAG

PROJHAN

BOSCH

FESTOOL

Längenvergleich

Im Video habt ihr schon gesehen das ich einen Bosch GBH 2-26 DFR mit Wechselfutter (Schnellspannfutter) benutzt habe. Warum? Der lag hier rum, und ich wollte einen echten ersten Eindruck - ohne "Feintuning", ohne "Abstimmung" - einfach rein, und schauen was passiert. (Gerät nahe der 3kg Klasse, 900 RPM)
Der FAMAG ging super leicht ins Holz, produziert sehr feine Späne und tauchte mit nur ganz feinen Ausrissen ein. Hat von allen Kandidaten am wenigsten "Hitze" produziert. Hier gabs nichts das man hätte fotografieren müssen.
Anders beim PROJAHN der sich rasend schnell zusetzte, nur langsam/schlecht ins Holz eintauchte und dabei dann ordentlich Hitze & große Späne produziert hat. Vom Schnitt her gehts, auch wenn am Rand einiges steht.


Der BOSCH verhält sich nicht viel anders als der PROJAHN, ebenfalls langsam - benötigt gut Druck und "überhitzt" dann schnell. Mit dem Schnitt kann man leben. - Im vergleich zu den anderen ist es jedoch nicht wirklich überzeugend.


Damit kommen wir zu FESTOOL der sauber und schnell eintaucht - größere Späne als der FAMAG produziert und leider etwas zum "verkleben" neigt, was dann wieder zu zu viel Hitze führt.

Als nächstes habe ich dann mit allen in die Kante gebohrt. Beim Bosch wieder besonders starkes zusetzen und die Schnitte nicht so sauber wie sie sein könnten. Danach folgte der PROJAHN - hat übrigens die kürzeste Zentrierspitze von allen - und da bin ich abgerutscht - die Böcke haben etwas nachgegeben und da gab es für den Bohrer kein halten mehr.

Um mal zu zeigen wie sehr sich der Festool-Zobo durch die rauhe Beschaffenheit zusetzt habe ich einmal durch den Balken durchgebohrt (nicht im Video, dafür hier ein Bild, vorm saubermachen und durchstoßen von der anderen Seite)

Schauen wir uns die Löcher genauer an. Der FESTOOL hat in meinen Augen das sauberste Schnittbild, neigt aber aufgrund der rauhen Oberfläche zum "verkleben" und die Späne sind relativ groß. Schön sind natürlich die wechselbaren Zentrierspitzen & Bohrer. Schade das ich hier beim herausziehen etwas verkante habe, das hätte nicht sein müssen - dann wären die Bilder eindeutiger.


BOSCH.


PROJAHN. (Hierbei sollte man bedenken das der Bohrer keine 10,- inkl. Steuer kostet...)


FAMAG.


Fertigungsfehler/Beschädigung am PROJAHN.

Mein Fazit bis hierhin ist ganz klar, das auf Grund des Preis/Leistung Verhältnisses der FAMAG Bormax vorne liegt, gefolgt vom FESTOOL Zobo und weit abgeschlagen dann BOSCH und PROJAHN.
Ich war im ersten Moment davon ausgegangen das Bosch = Hawera - musste dann aber lernen dass, das BOSCH DIY Zubehör nicht dem "professionellen" Zubehör entspricht und dementsprechend der Forstner nicht von Hawera kommt. Also kommt in der nächsten Runde noch ein echter Hawera dazu. Ich will das ganze Prozedere noch etwas verbessern und dann gehts weiter.
Ich hoffe Ihr hattet etwas Spaß "dabei zu sein" - denn darum geht's mir in erster Linie. Ich erhebe hier keinen wissenschaftlichen Anspruch...

Viele Grüße,
Oliver