Forstnerbohrer "Test"

Von der Bohrmaschine bis zur Oberfäse - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
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the_black_tie_diyer
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Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mi 10. Aug 2016, 07:06

Hallo Zusammen,

Ich hab vor kurzem für ein amerikanisches Festool-Forum mal mit einem Forstnerbohrer-Test/Vergleich angefangen. "Angefangen" deshalb, weil ich das ganze noch weiterführen will - weitere Hersteller, stationäre/halb stationäre Bohrmaschine usw.

Für mich und auch den "Kameramann" war es das erste mal das ich/wir dazu auch ein Video erzeugt haben - noch dazu mit meiner Canon SX20IS - die ja nun eigentlich Fotos machen soll... Also schraubt die Erwartungshaltung bitte entsprechend zurück - auch habe ich in dem Video nicht gesprochen.

Vorweg also das Video - damit ich die Verbreitung etwas "kontrollieren" kann - nicht auf Youtube, sondern auf sendvid: https://sendvid.com/jrh3mcjb

Dann zum eigentlichen.

Versuchsaufbau
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Die "Delinquenten"
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FAMAG Bormax (profi), PROJAHN, BOSCH diy (China), FESTOOL Zobo
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FAMAG
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PROJHAN
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BOSCH
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FESTOOL
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Längenvergleich
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Im Video habt ihr schon gesehen das ich einen Bosch GBH 2-26 DFR mit Wechselfutter (Schnellspannfutter) benutzt habe. Warum? Der lag hier rum, und ich wollte einen echten ersten Eindruck - ohne "Feintuning", ohne "Abstimmung" - einfach rein, und schauen was passiert. (Gerät nahe der 3kg Klasse, 900 RPM)

Der FAMAG ging super leicht ins Holz, produziert sehr feine Späne und tauchte mit nur ganz feinen Ausrissen ein. Hat von allen Kandidaten am wenigsten "Hitze" produziert. Hier gabs nichts das man hätte fotografieren müssen.

Anders beim PROJAHN der sich rasend schnell zusetzte, nur langsam/schlecht ins Holz eintauchte und dabei dann ordentlich Hitze & große Späne produziert hat. Vom Schnitt her gehts, auch wenn am Rand einiges steht.

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Der BOSCH verhält sich nicht viel anders als der PROJAHN, ebenfalls langsam - benötigt gut Druck und "überhitzt" dann schnell. Mit dem Schnitt kann man leben. - Im vergleich zu den anderen ist es jedoch nicht wirklich überzeugend.
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Damit kommen wir zu FESTOOL der sauber und schnell eintaucht - größere Späne als der FAMAG produziert und leider etwas zum "verkleben" neigt, was dann wieder zu zu viel Hitze führt.
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Als nächstes habe ich dann mit allen in die Kante gebohrt. Beim Bosch wieder besonders starkes zusetzen und die Schnitte nicht so sauber wie sie sein könnten. Danach folgte der PROJAHN - hat übrigens die kürzeste Zentrierspitze von allen - und da bin ich abgerutscht - die Böcke haben etwas nachgegeben und da gab es für den Bohrer kein halten mehr.

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Um mal zu zeigen wie sehr sich der Festool-Zobo durch die rauhe Beschaffenheit zusetzt habe ich einmal durch den Balken durchgebohrt (nicht im Video, dafür hier ein Bild, vorm saubermachen und durchstoßen von der anderen Seite)
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Schauen wir uns die Löcher genauer an. Der FESTOOL hat in meinen Augen das sauberste Schnittbild, neigt aber aufgrund der rauhen Oberfläche zum "verkleben" und die Späne sind relativ groß. Schön sind natürlich die wechselbaren Zentrierspitzen & Bohrer. Schade das ich hier beim herausziehen etwas verkante habe, das hätte nicht sein müssen - dann wären die Bilder eindeutiger.
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BOSCH.
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PROJAHN. (Hierbei sollte man bedenken das der Bohrer keine 10,- inkl. Steuer kostet...)
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FAMAG.
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Fertigungsfehler/Beschädigung am PROJAHN.
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Mein Fazit bis hierhin ist ganz klar, das auf Grund des Preis/Leistung Verhältnisses der FAMAG Bormax vorne liegt, gefolgt vom FESTOOL Zobo und weit abgeschlagen dann BOSCH und PROJAHN.

Ich war im ersten Moment davon ausgegangen das Bosch = Hawera - musste dann aber lernen dass, das BOSCH DIY Zubehör nicht dem "professionellen" Zubehör entspricht und dementsprechend der Forstner nicht von Hawera kommt. Also kommt in der nächsten Runde noch ein echter Hawera dazu. Ich will das ganze Prozedere noch etwas verbessern und dann gehts weiter.

Ich hoffe Ihr hattet etwas Spaß "dabei zu sein" - denn darum geht's mir in erster Linie. Ich erhebe hier keinen wissenschaftlichen Anspruch... :)

Viele Grüße,
Oliver
Zuletzt geändert von the_black_tie_diyer am Mi 10. Aug 2016, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Oliver

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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon Sven » Mi 10. Aug 2016, 08:08

Sehr interessanter Test. Kann es sein das die Famag Fotos fehlen ?
Ich bekomme demnächst ein Set von Alpen http://www.alpen-drills.com/de/bohrsortiment/holzbohrer-9/
mal sehen wie die sich im Vergleich zu deinen Bildern schlagen.

Gruß Sven
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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mi 10. Aug 2016, 09:42

Hallo Seven,

Danke!

Ich hab von den "Famag-Löchern" am Anfang keine Bilder gemacht, weil ich dachte das da erstmal nichts Zeigenswertes zu sehen war, dumm von mir...

Viele Grüße,
Oliver

PS: kleiner Fehler in der Reihenfolge war noch zusätzlich drin, habe ich verbessert.
Viele Grüße,
Oliver

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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon elektroulli » Mi 10. Aug 2016, 10:17

Hallo Oliver,
Avielen Dank für Deinen Test. Sehr aufschlussreich, aber nicht wirklich überraschend das Ergebnis.
Zu den Bosch- Bohrern:
Gibt es ein klares Unterscheidungsmerkmal zwischen der Heimwerker- und Profi-Variante?
Scheint so als hättest Du Dich auch täuschen lassen und die DIY-Variante erwischt.

Und hast Du Erfahrung mit Fisch? Auch bei diesen scheint es 2 Qualtätsstufen zu geben.
Ich habe einen 26er Fisch mit Wellenschliff, ca. 28.- für Topfscharniere und bin super damit zufrieden.
Ulli

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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon Rotti1961 » Mi 10. Aug 2016, 10:33

Hallo Oliver,

sehr interessant - bei den Famag Bormax "Profi" meinst Du da die HM Bormax3?

Danke und Gruß,
Heinz
Elwood: It's 106 miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark and we're wearing sunglasses.
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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mi 10. Aug 2016, 10:37

Hallo Ulli,

Danke!

In der Tat ist es bis hierhin nicht wirklich überraschend - ich hoffe ja auf "Überraschungen" wenn ich weiter mache und noch andere Fabrikate und weitere Qualitätsstufen teste. :) Da ist jetzt dein Hinweis auf Fisch z.B. genau richtig - mir bisher unbekannt - muss ich besorgen. :)

Was den Bosch angeht, man kann die über die Bestellnummer/Artikelnummer unterscheiden - und bei der DIY-Variante steht halt CHINA auf dem Schaft - was bei den Hawera (Hawera gehört ja zu Bosch, weißt du sicherlich) nicht sein sollte. Ich habe den Bosch zusammen mit dem Famag online bestellt - und weil der Preis in etwa mit dem übereinstimmte was ich von Hawera gewohnt bin - habe ich nicht weiter drüber nachgedacht - auch die Verpackung an sich ist dieselbe. Die "Überraschung" kam dann nach dem Auspacken als eben "China" auf dem Schaft stand ;)

2609255285 <- DIY.

2608596972 <- DIY.

2608597601 <- "Professional" - HM bestückt - müsste Hawera sein.

Und dann müsste es noch den "normalen" Hawera geben, da finde ich aber grad die Bosch-Nr. nicht...

Viele Grüße,
Oliver
Zuletzt geändert von the_black_tie_diyer am Mi 10. Aug 2016, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Oliver

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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon elektroulli » Mi 10. Aug 2016, 10:42

Vielen Dank Oliver,
wenn Du die Fisch testest nimm die mit dem Wellenschliff.
Orientieren kannst Du Dich in etwas an dem Preis. Ca. 28.-€ für 26mm sollte die Profi-Qualität sein.
Ulli

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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mi 10. Aug 2016, 10:44

Hallo Heinz,

Danke!

Die HM Bormax3 laufen bei Famag unter "Premium" die WS-Bormax (wie ich ihn getestet habe) unter "Profi" und dann gibt es noch "Classic".

Ich will das wie gesagt noch etwas professioneller machen und nach Qualitätsstufen sauber sortieren - ich hab mittlerweile noch einige weitere 15mm Forstner :)

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon Mario » Mi 10. Aug 2016, 10:53

Rotti1961 hat geschrieben:Hallo Oliver,

sehr interessant - bei den Famag Bormax "Profi" meinst Du da die HM Bormax3?

Danke und Gruß,
Heinz

Hallo Heinz,
musst mal die Bohrseite anschauen, sieht man eigentlich sofort. Es is keiner mit HM, der HM hat mittendurch ne HM-Hauptschneide.

Grüße, Mario!

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Threedots
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Re: Forstnerbohrer "Test"

Beitragvon Threedots » Mi 10. Aug 2016, 11:25

Hallo Oliver,

von meiner Seite alle Achtung für den Aufwand, den Du da treibst. Mach den Festool doch mal gründlich sauber und teste an einem anderen Holzstück nochmal. Für mich sieht das aus, als wenn Du einen Volltreffer in einer Harzgalle gelandet hättest.

Festool bekommt diese Bohrer übrigens von der schweizerischen Schwesterfirma Zobo, daher auch der Name. Zobo hat ein deutlich größeres Sortiment aus CV und HM Bohrern, das seinerzeit unter Protool hier in Deutschland vertrieben wurde.

Wenn Du für die Amis testest, solltest Du unbedingt vermerken, ob ein Hersteller auch imperiale Abmessungen anbietet. Die Amis haben es ja bekanntlich nicht so mit unseren metrischen Einheiten :roll:

Und eine Bitte noch bezüglich der Bilder. Stelle diese bitte direkt hier im Forum und nicht über einen externen Hoster ein. Dann sind sie auch fest mit dem Thread verbunden.
____________
LG

Roland


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