Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
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Mario
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Mario » Di 3. Jan 2017, 12:17

Hallo Dirk,
sieht ja schon richtig gut aus. Das mit den Spielkarten als Ausgleich usw. ist auch nich schlecht, immer die selbe Stärke. Aber sag mal, wie kommt man denn zu so vielen Kartenspielen? Hast Du hast die extra dafür gekauft oder beim Skat gewonnen? :o :)

Grüße, Mario!

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Zwackelmann
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Di 3. Jan 2017, 17:03

Danke für das Lob Mario.

Mario hat geschrieben: Aber sag mal, wie kommt man denn zu so vielen Kartenspielen? Hast Du hast die extra dafür gekauft oder beim Skat gewonnen? :o :)
Grüße, Mario!


Tja Mario ich sag mal so:

Andere schleppen ihr Geld zum freundlichen Werkzeughändler,
ich nach "toys r us". :mrgreen:

Im Ernst, ich kauf immer gleich ein "paar" Päkchen vom gleichen Hersteller.
So kann ich mir sicher bezüglich gleichmäßiger Dicke sein.

Die Karten werden auch immer nur ein paar mal verwendet.
Sobald da Knicke oder Eselsohren dran sind, werden die entsorgt.
Sind ja schließlich "Meßmittel". 8-)

LG Dirk

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Mandalo
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Mandalo » Di 3. Jan 2017, 17:07

Wo hast du denn diesen "Kartentrick" gelernt? Da merkt man dass du aus dem Metallbereich kommst, bei den Holzwürmern kommt es nich auf den 10tel mm an. Schwindet eh meist noch.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon moto4631 » Di 3. Jan 2017, 17:09

Grad mal geschaut, so ein Set mit 8x 55 Karten kostet 10,-
Damit kommt man wohl ein halbes Leben aus...
lg
Mich@el

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Di 3. Jan 2017, 19:44

Hi Dieter,

der Kartentrick ist von mir.
Habe früher immer gerne Bierdeckel zum ausrichten genommen.
Doch die sind recht weich und dick.
Etwas besseres müsste es geben dachte ich immer.
Beim Canasterabend mit Freunden ist dann mal der Groschen gefallen. :o

Das mit den Metallbereich ist zum Teil ein 2 schneidiges Schwert.

Einerseits kann man das Beste für sich aus beiden Welten vereinen.
Daher gehe ich manche Sachen vielleicht etwas anders an,
als der "normale" Holzwerker. (Das ist jetzt keines Falles als abwertend zu verstehen!!!)

Andererseits kann das, was die Genauigkeit betrifft, schnell zum Bumerang werden.
Wenn ich ein 200mm breite Platte mit Führungsschiene nach Anriss zuschneide und die auf 500mm länge 2 Zehntel Unterschied hat,
werde ich schon unwirsch weil ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden.

Totaler Blödsinn, ich weis aber wenn man 25 Jahre auf das Hundertstel geschaut hat, kann man
eben nicht aus seiner Haut. :roll:

LG Dirk

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Mandalo » Di 3. Jan 2017, 20:05

Kann ich nachvollziehen, das kann zum Problem werden. Ich bin im kleinen so und muss alles möglichst genau machen und verzettel mich da oft in Dingen, die es eigentlich nicht benötigen. Meine Frau verdreht da öfters die Augen. Ich zwinge mich öfters dazu zu "pfuschen", der Zeit wegen.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Dozent » Di 3. Jan 2017, 22:27

Wirklich ein wunderschöner Baubericht!

Ein Päckchen Spielkarten habe ich auch immer in der Werkstatt. Ursprünglich hatte ich die nur mal aus Verzweiflung runter geholt, weil ich beim Ausrichten des GTS 10 XC Schiebetisches wahnsinnig wurde. (Habe meinen Kindern dafür ein unbespieltes Quartett gemopst. Sie haben es zum Glück nie vermisst :oops: )

Mit den Karten als Spaltmaß und Abstandshalter ging das Ausrichten dann so gut, dass die Karten in der Werkstatt blieben. Seitdem sind sie auch bei mit ein universelles Hilfsmittel. So weit, dass ich sie im Zehnerpack bestellte, war ich aber noch nicht :mrgreen:

Daniel

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Mario » Mi 4. Jan 2017, 00:06

Tja, das mit dem Abgewöhnen auf zu hohe Genauigkeit zu achten kann ich auch gut nachvollziehen. Mich ärgert das auch wenn`s nicht hundertprozentig wird und man das dann auch noch nicht mal wieder ändern kann. So zum Beispiel das hier, etwas weiter oben.

man denn zu so vielen Kartenspielen? Hast Du hast die extra dafür gekauft oder beim Skat gewonnen?

Grüße, Mario!
:roll: :lol:

Grüße, Mario!

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Mi 4. Jan 2017, 09:08

Morgen zusammen,

gestern war mal wieder so ein Tag, wo alles nicht so flupte wie ich das gerne wollte.
Ständig fehlte es an Werkzeug das ich nicht habe und sonst lief es doch recht träge.
Egal, wie heißt es so schön …. Reicht dir das Leben Zitronen, mach Limonade daraus.
Na denn….
Gestern ging es an den Auflagetisch meiner Schleifmaschine. Dieser sollt möglichst stabil
und genau werden.
Da diese Baugruppe auch das erste ist, das dem Betrachter ins Auge springt, sollte er auch hübsch anzusehen sein.
Somit entschied ich mich für 21mm Siebdruckplatte, ringsherum soll das Teil mit 10mm Echtholzanleimer (nicht auf Gehrung)
aufgehübscht werden. Dies habe ich bis jetzt auch noch nie gemacht.

Auch die 10x20mm Führungsnut für den Winkelanschlag sollte nicht einfach so in die Platte eingebracht werden,
sondern es wird zuvor eine größere Buchenleiste in die Platte ein geleimt, in der dann die Führungsnut eingefräst wird.

Wir erinnern uns, im Pflichtenheft hatte ich ja schon beschrieben das ich den Winkelanschlag von meinem Frästisch
auch hier verwenden will. Somit war die Plattenbreit des Auflagentisches schon fast vorgegeben.
1.JPG


2.JPG


Meine Makita TKS ist zwar sehr genau aber ich habe diese erst seit ein paar Wochen.
Da ich nur dieses eine Reststück habe, habe ich auch nur diesen einen Versuch.
Daher habe ich auf den Einsatz der TKS verzichtet und werde die Platte mit Führungsschiene
und Tauchsäge zuschneiden. Das weiß ich wenigstens dass ich das hinbekomme.
Auf der rauen Plattenseite im Bereich von 300mm erst mal 50mm Malerkrepp aufgeklebt, damit man auch was sieht.
Dann mit dem Streichmaß genau 300mm angerissen.

Denkste!

Mein Streichmaß hört bei 250mm auf. Da ich die Linie aber unbedingt parallel zur Vorderkante haben wollte,
musste ich mal wieder improvisieren und was basteln.
Also 2 Stück 10x20 Buchenleiste abgeschnitten mit Malerkrepp zusammen geklebt und mit 2mm zusammen gebohrt.
Dann die obere Leiste 5mm aufgebohrt und gesenkt.
3.JPG


Na bitte … Streichmaß made by Zwackel. Und das noch kostenneutral.
4.JPG


Nach dem die Platte angezeichnet und geschnitten wurde, ging es an das vorbereiten der Leisten.
Olli hatte mir in einem anderen Thread das zu geraten die Leisten vor dem Leimen auf +1mm zu hobeln um Ausrisse zu vermeiden.
Hobeln?
Toll wenn man einen hätte…. Noch toller wen da man mit auch umgehen könnte.
Die schmalen Leisten wollte ich auch nicht über die TKS schieben. Also wurde der Frästisch als Dickenhobel missbraucht.
5.JPG


Dann wurden mit Zulagen die Leisten verleimt. Auch hier kamen meine Karten wieder zum Einsatz.
6.JPG


7.JPG


Jetzt ging es zum bündig fräsen auf den Frästisch. Damit die Platte nicht kippt wurde noch ein „kleines Metallklötzchen“ angezwingt.
8.JPG


Dann wurde der Frästisch zum Nuten der Führungsnut eingerichtet.
Da mein Selbstbau Tiefenmesser nicht so weit reicht, mussten meine Endmaße herhalten. Ist eh genauer.
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Jetzt noch die Fräshöhe auf null stellen, dann kann es losgehen.
10.JPG


11.JPG


Einen Millimeter vorher messe ich lieber noch mal nach.
Passt also noch einen Millimeter zusetzten und auf Fertigmaß fräsen. Der Randabstand sollte 135,4mm sein.
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13.JPG


Jetzt den Paralellanschlag wieder mit Endmaße auf die endgültige Nutbreite eingestellt,
den Fräser runter gesetzt und in Durchgängen a 3mm die Nut fertig gefräst.
14.JPG


Die Leiste passt super rein, also schnell verleimen, und als der Leim trocken war die Platte auf finale Länge geschnitten.
15.JPG


Jetzt konnten die Leisten stirnseitig verleimt werden.
Leider habe ich keine Zwingen die lang genug gewesen wären. Also meine Frästisch zur Verleimpresse für arme umgebaut.
16.JPG


17.JPG


18.JPG


Noch schnell die überstehende Leiste plan gesägt und gefeilt.


Bündig fräsen ist heute dran.

*träller* „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät ……..“

Feierabend morgen ist auch noch ein Tag.
LG Dirk
21.JPG
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Do 5. Jan 2017, 08:12

Moin Moin zusammen,
wider mal Zeit für das tägliche Update.

Die Leisten an den beiden Stirnseiten wurden gestern in gleicher Weise wie zuvor beschrieben bündig gefräst
und danach die 10x20mm Nut für die Führungsleiste gefräst.
Auch hier kam wieder der Endmaßkasten zum Einrichten des Frästisches zum Einsatz.
Da ich die Vorgehensweise ja bereits gestern beschrieben hatte,
verzichte ich an dieser Stelle auf Bilder und Beischreibungen.

Ihr sollt mir hier ja nicht wegknacken. ;)

1.JPG


Das Sollmaß ist 140mm. Die Endmaß Methode ist doch noch etwas genauer als mit dem digitalen Tiefenmesser.
2.JPG


Für ein „Special Feature“ auf das ich jetzt noch nicht eingehen möchte, sollen 2 Stück D10x10mm Neodym-Magnete
mittig unterhalb der Führungsnut von unten eingebracht werden.
Der Bohrungsgrund sollte dabei so nahe wie möglich an der Führungsnut liegen,
dabei aber auf keinen Fall das Buchenholz verletzen und somit unsichtbar bleibt.
Zur besseren Sichtbarkeit des Anrisses kam wieder das Malerkrepp zum Einsatz.
Dann wurden die beiden Bohrungen angerissen und gekörnt.
3.JPG


Gebohrt wird nun mit einem 10 mm Stahlbohrer.
Ich habe 11,2mm Platz, also den Tiefenstopp auf 10,7mm eingestellt und gebohrt.
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Jetzt musste noch die „Trichterform“ am Bohrungsgrund entfernt werden.
Normalerweise muss man jetzt einen 10 mm Bohrer flachschleifen und die Schneiden noch „hinter sich“ schleifen.

Für 2 Löcher lohnt das aber nicht wirklich. Daher die Lösung für Pragmatiker. 8-)

Einen 10 mm Fräser genommen und genau über die Bohrung positioniert. Zuvor die Tiefe „nullen“.
Jetzt die Platte festspannen und mit hoher Drehzahl auf Tiefe bohren. (oder fräsen?)
Auch hier bin ich 10.7 mm tief gegangen.
Die Magnete klebe ich aber erst später ein.
5.JPG


Der nun folgende Arbeitsgang war doch recht arbeitsintensiv.
An der hinteren Längsseite der Platte sollte noch eine 356 mm breite und 48 mm tiefe „Tasche“ eingebracht werden.
Dabei soll an der Längskante das Ganze 45° hinter sich verlaufen.
Also von hinten wieder mit Krepp abgeklebt, angezeichnet und mit der Stichsäge grob ausgesägt.
6.JPG


Nun die Platte auf eine Opferplatte gespannt und die Führungsschiene 47mm von der hinteren Kante ausgerichtet
und festgespannt. Säge auf 45° eingestellt und den Rückschlagstopp eingestellt.
Dann mit der Tauchsäge vorsichtig gesagt.(War ganz schön am qualmen)
Da ich keine 3 Hände habe, wurde jetzt kein Bild von gemacht. Hatte Angst dass die Säge von der Schiene fällt.
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Nun mit der Japansäge schon vorsichtig freigesägt.
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9.JPG


10.JPG


Damit die Kante grade wird wurde nun der letzte Millimeter mit einem 6 mm Fräser am Parallelanschlag gefräst.
11.JPG


Um die Seiten zu fräsen habe ich einen Bündig Fräser verwendet.
2 Spielkarten (0,6 mm) von der Vorderkante weggeblieben und den Stopper eingestellt.
Nun den Fräser soweit hochgefahren das das Kugellager übersteht. Erst die linke Seite,
12.JPG


dann den Auflagetisch gedreht und die rechte Seite gefräst.
13.JPG


Nun war Handarbeit mit Schrupp- und Schlichtfeile gefragt.
So sah das dann fertig aus. Nicht wundern dass die Platte schon geölt wurde.
Ich habe die Bilder vergessen und noch nachträglich gemacht.
14.JPG


15.JPG


Nun noch alle Kannten auf der Oberseite mit R5 gerundet, die Anleimer geschliffen und geölt.
16.JPG


Mit dem erzielten Ergebnis in ich sehr zufrieden. :roll:
Maße passen und die Platte sieht sehr sauber aus. Ein Schreiner wird das zwar anders sehen,
aber ich bin halt auch kein Profi sondern nur bestenfalls Kreisklassenamateur.

Der Winkelanschlag von meinem Frästisch passt auch wie gewünscht.
17.JPG


18.JPG


So wird es später mal aussehen.
19.JPG


20.JPG



So…. genug getippselt……… gehe jetzt noch die Schwingen zeichnen und wenn meine Holde wach ist, ab in die Bastelbude.

LG Dirk
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