Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

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Zwackelmann
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Sa 31. Dez 2016, 06:56

Hallo Jana,

Danke für das Feedback!

Schön, wenn Du bei diesem Baubericht was für Dich mitnehmen kannst.
Dass die Zahl der potentielle Nachbauer wohl ehr gegen null geht,
war mir schon klar.
Ein Tellerschleifer ist jetzt nicht ein „must have“ in der Werkstatt,
und wenn man das ganze Material kaufen muss, lohnt ein Selbstbau nicht mehr.
ich sehe den Bau auch mehr als sportliche Herausforderung an, und dieser
Baubericht soll eigentlich auch mehr der Unterhaltung dienen.

Sehe das mit der Leimkante bei Spanplatten aber bitte mal mehr als „Bastellösung“ an.
Wenn es 100% werden soll, kommst Du um grundieren, schleifen, grundiere ………… nicht herum.
Ich geh halt gerne an manche Sachen etwas unorthodox und pragmatisch ran. 8-)

So jetzt gehe ich mal schnell Bilder sortieren, damit es hier mit dem Bericht weiter geht.

LG Dirk

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Zwackelmann
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Sa 31. Dez 2016, 08:14

Moin zusammen,

gestern nur knapp 3 Std. Zeit gehabt, daher ist nicht viel passiert.

Auch wenn ich Rolands Tipp gut fand, weil er auch mein erster Gedanke war,
habe ich mich für eine andere Vorgehensweise beim Bau der Schutzvorrichtung entschlossen.

Der Grund ist eigentlich ganz einfach.
Ich habe es noch nie geschafft, einen Halbkreis an einer Platte gleicher Breite zu fräsen,
ohne dabei den Auslauf zu versemmeln. (Auch mit aufgespannten Stopper) :oops:

Mein Plan sieht daher so aus, das ich einen 180° Bogen 20mm stark möglichst genau zu fertigen.
Diesen Bogen leime ich dann auf einen zuvor grob ausgesägten Bogen aus.
Dann mit Bündigfräser angleichen. So soll die Schutzvorrichtung Schicht für Schicht wachsen.

Ursprünglich waren 2 Bögen a 18mm stark geplant. Leider habe ich grade nur 14,5mm MPX zur Hand.
Also werde ich halt einen Bogen mehr machen. Die Schutzvorrichtung wird dann halt ein paar Millimeter stärker.

Also ran an den Speck:
Auf einer MDF Resteplatte ein 30mm Loch mit meinem Forstnerbohrer aus einem Set von Feinkost Albrecht eingebracht.
Diese Bohrung wird die Kopierhülse aufnehmen. Dann die 3,9mm Bohrungen für den 4mm Führungsstift gefertigt.
K1024_1.JPG


Noch schnell die Resteplatte auf Länge gesägt.
K1024_2.JPG


Fertig ist der Fräszirkel.
K1024_3.JPG


Wie war das mit dem Qualitätswerkzeug aus dem Dicounter?
4 Zehntel Spiel bei einer Fräsvorrichtung sind mir zu viel.
K1024_4.JPG


Muss halt mein Freund das Mahlerkrepp wieder herhalten. Diesmal jedoch das Kunststoffband,
da es etwas dünner ist. Also 2 Runden um die Hülse getüddelt.
K1024_5.JPG


Das Band nun Passend einkürzen und fertig. Für die 2 Bögen wird das schon gehen.
K1024_6.JPG


Nun auf der zu fräsenden Platte mit Lineal eine senkrechte Linie gezeichnet,
und den Mittelpunkt des Bogen angezeichnet.
Da ich den Zirkel sowieso brauche, habe ich gleich auch mit diesem das Lot gefällt.
Vom Mittelpunk aus mit beliebigen Radius auf der Senkrechten oben und unten anzeichnen.
K1024_7.JPG


Nun dort einstechen und mit möglichst großen Radius 2 weiter Bögen zeichnen.
K1024_8.JPG


Jetzt noch die Schnittpunkte verbinden und schon hat man einen rechten Winkel der genau
durch den Mittelbunkt des künftigen Bogens geht.
Soll mal einer sagen in der Schule würde man nichts fürs Leben lernen.
Angewandte Geometrie in Vollendung. :mrgreen:
K1024_9.JPG


Nach dem anzeichnen der Bögen wurden noch 4 Stück 12mm Bohrungen mit meinem
mobilen Bohrständer eingebracht. Zwar ist mein 10mm Fräser den ich nutze grundschneident,
aber so ist mir das lieber.
K1024_10.JPG


So sieht es dann fertig aus.
K1024_11.JPG


Noch schnell testen ob ich auch nicht irgendwo mit der Schablone anecke.
K1024_12.JPG


Feuer frei.
K1024_13.JPG


Der erste innere Bogen sieht schon mal ok aus.
K1024_14.JPG


Noch schnell den 2ten Bogen gefrä ……. Nanu ?
Was macht die Jana den hier? :mrgreen:
K1024_15.JPG


Die Platte nun auf dem Zuschneidetisch an der Linie entlang gesägt.
K1024_16.JPG


Auch wenn es auf dem Bild etwas komisch aussieht, sind die Abmessung i.O.
Die Breite liegt mit 19,9mm im Rahmen. Die Bogenhöhe habe ich mit meinem Höhenreißer
mit 175,8 mm gemessen. Das bleibt auch erst mal so.
K1024_17.JPG


Dieser Bogen dient nun als „Master“ und wird zum grob anzeichnen der beiden weiteren Bögen misbraucht.
K1024_18.JPG


So das war es schon wieder. Wenn ich heute die Schutzvorrichtung nicht fertig bekomme,
werde ich langsam etwas unwirsch. :|

LG Dirk
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Threedots » Sa 31. Dez 2016, 09:53

Hallo Dirk,

so kurz vor dem Ziel wirst Du jetzt doch nicht etwa ins Straucheln kommen. Halt' durch.
____________
LG

Roland

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » Sa 31. Dez 2016, 10:38

Hi Roland

Threedots hat geschrieben:Hallo Dirk,

so kurz vor dem Ziel ......


LOL der war gut. 8-)

Dennoch Danke.

Gruß Dirk

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » So 1. Jan 2017, 09:28

Frohes neues Jahr Euch Allen!

Zeit über meinen gestrigen Bauvorschritt zu berichten.

Ganz ehrlich, war mir doch etwas mulmig zu Mute als ich gestern begonnen hatte.

Für mich ist dieser Bauabschnitt vom „handwerklichen“ das herausfordernste an dem ganzen Projekt.
Einfach weil ich bis dato etwas ähnliches noch nie in Angriff genommen hatte.

Daher Augen zu und das Beste hoffen. 8-)

Den ersten Bogen hatte ich ja bereits fertig bekommen, nach dessen Vorlage nun 2 weitere Bögen ausgesägt.
1.JPG


Doch bevor ich alle 3 verleimt hatte, benutzte ich den fertigen Bogen um damit die Breite der Grundplatte
der Schutzvorrichtung anzuzeichnen. Das eigentliche Maß ist ja zweitrangig, nur gleich breit müssen Platte und Bögen ja sein.
2.JPG


3.JPG


Nun die einzelnen Bögen verleimt, erst einen und als der Leim angezogen war, den Anderen.
Der fertige Bogen ist der in der Mitte. So kann ich diesen prima auf den Frästisch mit den Bündig Fräser abfahren.
4.JPG


Nun 3 Platten grob zum verleimen zugeschnitten. Damit beim verleimen nicht alles verrutscht,
wurden die Platten mit 2 10er Dübel fixiert.
5.JPG


Wenn ich jetzt noch die richtigen Seiten ein geleimt hätte, wäre mein Block auch nicht so unförmig.
Grrrrrrrrrr …….. aber egal, nu ist eh zu spät. :(
6.JPG



In der Zeit wo der Leim wie immer viel zu langsam trocknete, habe ich schon mal die Grundplatte zugeschnitten.
Erst den Anriss entlang dann die erste Seite winklig abgeschnitten.
7.JPG


Laut Zeichnung ist die Gesamthöhe 345mm, da ich mir und meinen Bögen nicht so recht über den Weg traue,
lasse ich die Platte lieber mal 2-3mm höher. Auf Maß absägen kann ich hinterher immer noch.
8.JPG


Nun den Außenradius grob ausgesägt und die Schraubenlöcher welche als temporäre Befestigung
der beiden Seitenteile und des Bogen dienen gebohrt und gesenkt.
9.JPG


10.JPG


Nachdem trocknen meines „Bogenpaketes“ wurde dies nun vorsichtig mit dem Bündig Fräser gefräst.
11.JPG


12.JPG


Bin begeistert! :P
13.JPG


Mein 3er Paket Platten aus denen die beiden Seitenteile entstehen sollen wurde dann auch auf der TKS auf Maß gebracht.
14.JPG


Mal lose aufgelegt …………… passt.
15.JPG


Nun Teil für Teil ausgerichtet, fixiert und dann von hinten verschraubt.
16.JPG


Dann noch den Außenradius verputzt und Taataaaaa……..
17.JPG


18.JPG


Muß natürlich noch geleimt und geschliffen werden, aber die Maßhaltigkeit ist i.O.
Sieht doch schon mal vielversprechend aus oder?
19.JPG


20.JPG


Bin mit dem Ergebnisse mehr als zufrieden.

Ob meine Herangehensweise nun die richtige war, vermag ich mangels Erfahrung nicht zu sagen.
Aber jede Lösung die funktioniert ist eine gute Lösung. :mrgreen:

In diesem Sinne…………….. Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt ……..

LG Dirk
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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Threedots » So 1. Jan 2017, 12:23

Na Dirk, geht doch. Bis zur Fertigstellung fehlt ja jetzt nicht mehr viel. :D
____________
LG

Roland

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Zwackelmann » So 1. Jan 2017, 12:39

:shock:

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Mandalo » So 1. Jan 2017, 15:37

Hallo Dirk,
ich würde nie eine Maschine bauen die es zu kaufen gibt und ihren Zweck erfüllt. Tellerschleifmaschinen gibt es in großer Auswahl, auch in bester Qualität.
Du hast dich zum Selbstbau entschlossen, für mich nicht recht nachvollziehbar aber so sei es. Natürlich verfolge ich deinen Bericht und ich muss sagen: RESPEKT! Das was du da anfertigst ist durchdacht und hat Hand und Fuss. Ich finde deine Arbeit großartig und bin auf das Endprodukt gespannt. Weiter so!
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Fred » So 1. Jan 2017, 16:34

Dirk, Du machst das gut so: RESPEKT!

Und ja, man kann gewiss fast alles und das auch in guter Qualität kaufen, abeeeer: wer kann das alles auch so schnell bezahlen? Also DIY ...

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Re: Vom Rasenmaher zur Tellerschleifmaschine

Beitragvon Jana » So 1. Jan 2017, 18:32

Hallo Dirk,

das mit der Leimkante ist mir schon klar, aber eben als "Bastellösung" ist es sehr interessant. Denn ich verbaue in und für meine Werkstatt des Öfteren alte Schränke aus beschichteter Spanplatte und bisher habe ich die Kanten einfach gar nicht behandelt. Im ein oder anderen Fall wäre es aber sicher sinnvoll, das etwas zu versiegeln. Und das hätte ich dann auch gerne pragmatisch. :D

Zwackelmann hat geschrieben:Noch schnell den 2ten Bogen gefrä ……. Nanu ?
Was macht die Jana den hier? :mrgreen:

Hehe, ja, ich schaue dir ganz genau über die Schulter und habe mir wieder ein paar pragmatische Kniffe abgeschaut. :lol:

Freue mich schon auf den nächsten Teil!

Viele Grüße,
Jana


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