Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
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michaelhild
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon michaelhild » Mo 20. Aug 2018, 13:11

Mit "Methode" meine ich, dass es einem liegen muss.
Ich säge und arbeite gerne mit dem MFT und der Klappschiene und bekomme es auch sehr genau hin. Andere können sich so was gar nicht wirklich vorstellen und bearbeiten alles auf der TKS/FKS.
Es ist schon etwas umständlicher,im Vergleich zu einer TKS, auf dem Tisch was zu sägen und manchmal, speziell wenn es dünn oder klein ist, muss man tricksen. Mich stört das nicht, daher hab ich persönlich kein Problem, auf dem MFT was zuzusägen.
Hängt aber auch mit der Größe und Beschaffenheit der Werkstatt zusammen. Wenn ich mehr Platz hätte und die CS anders stellen könnte, würde es vielleicht anders aussehen. Man geht halt den Weg des kleineren Übels.

Was jetzt bei größeren Platten eleganter ist, MFT oder TKS, richtet sich nach der Größe der Maschine. Bei so kleinen Modellen, wie den Precisios oder Erikas, bzw. deren kleinen Schiebetischen, ist es rein von der Werkstückgröße schon leichter es auf dem MFT zu bearbeiten.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
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Klaus
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Klaus » Mo 20. Aug 2018, 16:36

Hallo zusammen,

michaelhild hat geschrieben:Was jetzt bei größeren Platten eleganter ist, MFT oder TKS, richtet sich nach der Größe der Maschine. Bei so kleinen Modellen, wie den Precisios oder Erikas, bzw. deren kleinen Schiebetischen, ist es rein von der Werkstückgröße schon leichter es auf dem MFT zu bearbeiten.


Vielleicht noch zwei Aspekte von mir. MFT mit HKS und TKS bzw. FKS ergänzen sich bei mir hervorragend. Grosse sperrige Teile auf dem MFT, dann weiter zur FKS für die "Feinschnitte". Oder Längsschnitte, die nicht auf den FKS Tisch passen. Oder Ablängen auf dem MFT, auf Breite schneiden auf der FKS. Da gibt's viele Möglichkeiten für eine Symbiose.

Zum zweiten bin ich mir noch nicht sicher, ob schon Gehrungsschnitte dran waren. Das war bei mir der entscheidende Grund für eine grössere Schnitthöhe, die ich mit der TS55 nicht mehr hinbekommen hab. Auch tiefere Zapfen lassen sich so sägen oder Falze mit entsprechenden Dimensionen. Man braucht's nicht oft, aber wenn ist man froh dran.

Gruss und viel Erfolg mit Deiner Entscheidung
Klaus

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » Mo 20. Aug 2018, 17:10

Vielen Dank Euch.

Klaus was hast du an TKS oder FKS?

LG,


Thorsten

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Holzbock » Mo 20. Aug 2018, 17:32

astrasilver hat geschrieben:Vielen Dank Euch.

Klaus was hast du an TKS oder FKS?

LG,


Thorsten


Ich bin zwar nicht Klaus aber ich weiß es :lol:

Er formatiert sein Holz auf ne(r)m Hammer ;)
Beste Grüße

Nico

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Klaus
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Klaus » Mo 20. Aug 2018, 18:40

Hallo Thorsten,

der Nico wieder ... viewtopic.php?f=47&t=805&hilit=hammer+k3

Die Hammer ist gar nicht so viel teurer, wenn man alles rechnet aber halt nicht mobil (trotz Fahrwerk).

Gruss, Klaus

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Bavarian-Woodworker » Mo 20. Aug 2018, 19:50

Hallo Thorsten,
ich habe mir die CS50 vor ein paar Jahren angeschafft, weil ich eben, leider, nicht den Platz für die große Schwester CS 70 hatte. Den Kauf habe ich bisher trotzdem nicht bereut. Ich habe ja, wie ihr meinen ganzen Projekten entnehmen könnt, nun auch schon eine ganze Menge auf der CS50 geschnitten. Bisher zum Großteil Plattenmaterial, also MPX bis 30 mm und gelegentlich auch mal Massivholz, ebenfalls bis ca. 30 mm. Ein vernünftig geschliffenes Sägeblatt vorausgesetzt, gab es bisher von meiner Seite keine Beanstandung, was die Leistung dieser Säge betrifft.

Meine Vorgehensweise zum Formatieren werden die meisten ja eh kennen.

DSCN1124.JPG

Ich schneide größere Teile zuerst auf meinem Zuschneidetisch mit der TS55 oder der TS75 und der Führungsschiene vor

T_B_W_0509.jpg

und dann auf der CS50 oder auf meinem Eigenbau-MFT auf das Endmaß. Mit dieser Konstellation ist es problemlos möglich, auch große Möbelstücke, wiederholgenau und präzise zu bauen.

T_B_W_1121.jpg

Hätte ich jetzt nicht dieses Platzproblem, würde ich mir auch jetzt keine CS70 kaufen, weil mir die Vorteile gegenüber der CS50 nicht wirklich groß genug wären. Hier würde ich dann schon eher zu einer größeren FKS mit großem Schiebeschlitten greifen, auf der man dann auch wirklich größere Platten formatieren kann, was ja auf der CS70 auch nicht wirklich funktioniert. Ohne MFT oder ähnlichem wirst Du auch mit dieser Säge nicht wirklich glücklich werden.

Was Deine Bedenken wegen des Zuggriffes betrifft, so ist das ja mehr ein „Linkshänder“-Problem und keines der Säge. Mich hat der Griff bisher nie gestört, eher im Gegenteil, weil man da was „in der Hand“ hat. Zum Einstellen der Gehrungswinkel nehme ich schon immer die Bevel-Box in der Normalausführung. Die Box genau zwischen die Sägezähne platziert, klappt das auch mit der präzisen Winkeleinstellung.
Auch der Sägeblattwechsel geht, dank „Werkzeuglos“ ruckzuck…

Dein Herz schlägt aber scheinbar eh schon für die CS70..also, warum noch warten?

Servus, der Lothar
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » Mo 20. Aug 2018, 20:35

@Klaus

Vielen Dank. Mobil muss es ja auch nicht sein. Nur hatte ich ebenso FKS in Augenschein genommen und natürlich auch die Bernardo. Da dachte ich dann noch so, ach wie toll "selbst die sind in 230 V möglich". Dann las ich aber hier im Forum, dass 400 V schon besser wären. Das war mir dann alles zu viel HickHack, weil ich nicht groß an der Elektrik etwas ändern wollte. Außerdem wollte ich nicht auch noch eine große Absaugung in den Keller stellen, zum einen wegen dem Lärm, zum anderen auch, weil ich eigentlich nicht das Image einer Schreinerei haben wollte, sondern nur eine TKS zum gelegentlichen Sägen.

@Lothar

Auch dir lieben Dank.
Was ich aber an deinem Formatieren und deinen wiederholgenauen Schnitten nicht verstehe ist folgendes (vielleicht kannst du da nochmal ein paar Worte dazu schrieben) :
Du hast anfangs eine große MPX Platte auf deinen Zuschnittböcken liegen. Jetzt willst du einen Streifen von exakt 30 cm Breite ablängen ohne diesen nochmal auf der CS 50 nachschneiden zu müssen.
Wie gehst du dabei vor?
Legst du die Schiene auf und setzt vorne und hinten kurz mit dem Sägeblatt an und verrückst dann die Schiene bei Bedarf und zwingst sie bei Übereinstimmung mit deinem Riss dann fest? Oder geht das viel einfacher?

Denn spätestens wenn du doch auf den MFT wechselst und von Länge schneidest, würde man doch die Ansetzer mit der Säge sehen.



Egal ob CS 50 oder 70, einen MFT würde ich mir ebenfalls zu legen - aber halt spezifisch konstruiert.

Das Linkshänder-Problem mit dem Griff wollte ich ja nicht auf Festool abwälzen, aber es war und ist für mich eben ein Aspekt die 70iger zu nehmen.

Welche Bevel Box nimmst du?

Mein Herz schlägt zwar für die CS 70, aber das hat nichts zu sagen. Ich lasse mich gerne eines Besseren überzeugen und ich sehe ja an deinen Werken, dass sehr viel mit der CS 50 möglich ist. Und da ich weitest gehend mit meinen Projekten am Haus durch bin, würde mir die CS 50 genügen. Der Kauf einer CS 70 wäre nur, weil sie mir qualitativ und technisch besser gefällt. Die Größe beider Tischflächen mit und ohne Set würde ich jetzt mal vernachlässigen, weil ich denke, dass auf beiden ähnlich viel möglich ist. Und wenn´s mal knapp wird, kann man immer noch einen Rollbock oder einen MFT als Auflage dranstellen.


LG,

Thorsten

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Mario » Mo 20. Aug 2018, 21:40

Legst du die Schiene auf und setzt vorne und hinten kurz mit dem Sägeblatt an und verrückst dann die Schiene bei Bedarf und zwingst sie bei Übereinstimmung mit deinem Riss dann fest? Oder geht das viel einfacher?


Hallo Thorsten
Wenn ich die Frage jetzt richtig verstehe muss ich mal fragen, ob Du solche Führungsschienen nicht kennst. Die haben doch einen Splitterschutz, der vorher eingesägt wird und den Du dann an Deinem Anriss anlegen kannst und somit die Schnittkante gleich Splitterschutzkante ist.
Es ist natürlich zu beachten, welches der Teile Du auf Maß haben möchtest und dementsprechend die Schiene angelegt bzw. Sägeblattstärke dazu gerechnet werden muss.
Die Bevel Box von Lothar ist glaube ich die von ELV. Diese benutze ich auch und würde auch nur die empfehlen bzw. empfehlen können.

Grüße, Mario!

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » Mo 20. Aug 2018, 21:57

Hallo Mario,

natürlich kenne ich Führungsschienen. Nur hatte ich in meiner HKS bereits verschiedene Sägeblattstärken drin, weshalb der Splitterschutz nicht mehr der Beste ist. Ich habe auch bereits neues Band gekauft. Auch wird dieses Band aber mit der Zeit durch Spiel auf der Führungsschiene etc. in Mitleidenschaft gezogen. Ja, ich kenne die zwei grünen Rädchen zum enger stellen der HKS auf der Führungsschiene.

Ich hatte deshalb diese Fragen an Lothar gerichtet, weil ich nicht der Meinung bin, dass man nur mit "fluchtig" legen des Splitterschutzes mit dem Riss ein genaues Maß hinbekommt. Nehme doch mal an du willst irgendwas sägen wo du rechnerisch zwar auf ein Maß kommst, in echt kommen aber beim Addieren Toleranzen dazu (effektive Holzstärke etc.). Dann hast du vielleicht noch eine kleine Toleranz beim anreißen und und und.

Darauf zielte meine Frage. Geht man dann eher her und macht ein Probeschnitt und hält das Stück dann erstmal an sein Projekt an und wenn´s bereits passt ist gut und wenn´s bereits zu klein ist, wird ein neues gemacht?

Mir ist schon klar, wenn das Maß mit der festgestellten Schiene auf dem MFT steht, dass man dann wiederholgenaue Schnitte machen kann. Aber erstmal das genaue Ausgangsmaß zu finden, stelle ich mir trotzdem schwierig vor.

Das mag mit MPX noch irgendwie gehen, weil man auch mal einen leichten Überstand bündig schleifen kann, aber ich Dekorbereich geht das nicht mehr.


Thorsten

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Bavarian-Woodworker » Mo 20. Aug 2018, 22:18

Hallo Thorsten,

es ist, eigentlich, ganz einfach...

Obwohl es mit der Führungsschine und der HKS gar nicht so einfach ist, wirklich wiederhol- und vor allem passgenaue Schnitte auszuführen. Das Problem besteht ja immer in der genauen Ausrichtung der Schiene. Wer hat schon immer eine Nagelnaue Splitterschutz-Gummilippe an seiner Schiene, um sie wirklich sauber am Anriß auszurichten? Mal ist man vor, mal neben und mal auf dem Anriss mit der Gummilippe. Diese ist dann auch meist schon angesägt und schon fehlen ein paar Zehntel am Endmaß und der Ärger ist wieder mal groß.

Deshalb mach ich das anders. Wenn wir unsere HKS auf die Schiene setzen (in Schnittrichtung gesehen) und vom Rücken der Schiene, bis zur linken Außenkante eines Sägezahnes messen, ergibt das z.B. bei Verwendung einer FESTOOL TS55 ein Maß von 186 mm. (bei der TS75 sind es 185 mm) Dieses Maß sollten wir uns merken, weil wir es immer wieder brauchen werden.

Um also von einer 1500 x 3000 x 18 mm MPX-Platte einen Streifen mit dem Endmaß von 600 mm präzise und wiederholgenau absägen zu können, mache ich zuerst auf einer der Längsseiten der Platte unter zuhilfenahme einer 3000 mm Führungsschiene (keine gestückelten Schienen verwenden, weil es am Stoß doch immer wieder einen kleinen Versatz gibt und wir den Zuschnitt ja nicht nochmal nachsägen wollen) einen Besäumschnitt, um eine saubere Referenzkante zu haben.

Danach drehe ich die Führungsschiene 180° um ihre eigene Achse, damit sie mit dem Rücken zur Referenzkante der Platte liegt. Dann kommt der Taschenrechner kurz zum Einsatz. 600 mm soll unser Zuschnitt werden, davon ziehen wir nun das vorhin ermittelte Maß von 186 mm ab. Wir erhalten hier den Wert von 414 mm. Da die Rückseite unserer Führungsschiene immer gleich gerade bleibt (wenn man sie anständig behandelt) wird das unsere zweite Referenzkante. Diese wird sich auch nicht ändern, egal wie auf der gegenüberliegenden Seite der Schiene die Splitterschutz-Gummilippe ausschaut.

Nun messen wir von unserer Bezugskante der MPX-Platte zur Bezugskante der Führungsschiene 414 mm und richten die Führungsschiene an beiden Enden auf dieses Maß ein. Wir zwingen die Führungsschiene mit den passenden Zwingen gut fest und sägen los. Was übrig bleibt ist ein Zuschnitt mit einer exakten Breite von 600 mm. Auf diese Art und Weise ist es möglich, jede Menge Zuschnitte mit wirklich den gleichen Maßen zu sägen.

Ich mache mir vorher immer einen Zuschnittplan, um mein Plattenmaterial optimal ausnutzen zu können. Danach schreibe ich mir bei den unterschiedlichen Abmeßungen gleich den Wert dazu, der herauskommt, wenn ich die 186 mm abgezogen habe. Das erspart Stress beim Sägen und es beschleunigt nochmal den Arbeitsablauf. Wenn man sich diese Vorgehensweise einmal angewöhnt hat, sind auf diese Art und Weise auch sehr viele Teile sehr schnell zurecht gesägt. Der einzige Schwachpunkt an meinem System ist immer der, der das Maßband abliest....:-)

Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen anschaulich erklären...es ist leicht gemacht, aber nicht wirklich leicht zu erklären...

Apropos...ich habe seit langem alle meine Meterstäbe verschenkt oder nutze sie nur noch zum Farbe aufrühren. Ich benutze nur noch die Maßbänder von BMI (keine Werbung). Diese sind extrem genau, was man von unterschiedlichen Meterstäben nicht behaupten kann. Auch daran kann es liegen, wenn am Ende eure Zuschnitte nicht sooo passgenau geworden sind, wie ihr euch das evtl. gewünscht hättet.

Servus, der Lothar
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