Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
astrasilver
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 18:31

Ein Forum ist meiner Meinung nach dafür da, nach Dingen zu fragen die man selbst nicht ermitteln kann.


Man kann alles mit der entsprechenden "Lektüre" und ausreichend Zeit selbst ermitteln. Da habe ich hier noch ganz andere Posts und Fragen gelesen, aber trotzdem antworte ich, wenn ich etwas weiß und maßregle den User nicht.

Ein kleineres Sägeblatt auf einer Säge kann durchaus Sinn machen, dein Beispiel mit der Bremsanlage ist echt mies.


Weil aus meinem Verständnis heraus der Splitterschutz dann keinen Sinn mehr macht.

Dozent
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Dozent » So 19. Aug 2018, 20:11

(1) Wie lange willst du die Säge denn nutzen?

Wenn das Haus gerade gebaut ist, vermute ich mal, dass sich an der Größe der Werkstatt so bald nichts ändern wird. Falls das Hobby keine Eintagsfliege ist, sprechen wir über eine Investition für 20 Jahre. In der Zeit wird bestimmt der Punkt kommen, an dem du die höhere Schnitthöhe doch mal brauchst. Und 500 € sind über 20 Jahre ja auch nicht mehr soo viel :mrgreen:

(2) Falls du „daneben greifst“ ist das Verlustrisiko überschaubar.

Du hast dich ja sicher auch schon mal auf dem Gebrauchtmarkt umgeschaut – die CS ist in beiden Varianten so preisstabil, dass du die „falsche“ in zwei Jahren auch einfach wieder verkaufen könntest.

Grüße,

Daniel

astrasilver
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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 20:50

@Dozent
Ich bin 43 und gelernter Schreiner und bin allerdings inzwischen in der Küchenmontage tätig. Mein Haus wurde 2005 gekauft und innen total verändert. Deswegen vermute ich nicht, dass noch viel kommen wird, wo ich eine TKS bräuchte. Die Laminate liegen und wenn würde ich die eher mit preisgünstigeren Stichsägeblättern schneiden als mit der TKS.
Meine Werkstatt war von Anfang an mit alten Küchenunterschränken, die ich aus Retouren im Geschäft ergattert hatte, bestückt. Ich hatte mich aber nie um einen durchdachten Werkstattausbau gekümmert und hatte die Werkstatt immer hintenan gestellt, weil einfach die Zeit für Umbauten wichtiger war.

Wenn ich mich zurück erinnere habe ich mit meinem Mitteln (Elu Kappsäge und Symmetric) bisher immer auch höhere Kappschnitte hinbekommen.

Deshalb frage ich mich ja, ob ich es nicht besser so aufziehe wie Lothar (the bavarian woodworker) und an der CS 50 festhalte und mir dann lieber vom Ersparten einen MFT und Zuschnittböcke selbst baue. Wenn ich sehe was der alles mit der CS 50 gebaut hat. Und wenn ich nur halb so viel damit umsetze, wäre das auf jeden Fall mit der 50iger möglich.

Wenn ich allerdings solch funktionellen Dinge betrachte wie den Zugknauf bei der CS 70 und die ebenere Tischfläche und vielleicht die haltbarere Schiebetischführung, dann würde ich eher zur CS70 tendieren, auch wenn es nicht wegen der Schnitthöhe ist. Das ist meine Zwickmühle im Moment.
Das Geld ist kein Problem, auch wenn ich 1850,- für die CS 50 schon viel finde.

Ja auf dem Gebrauchtmarkt habe ich mich schon umgeschaut und die CS 50 gibt´s momentan wie Sand am Meer. Allerdings würde ich nie eine ohne Restgarantie kaufen. Man kennt für gewöhnlich die Verkäufer nicht und die können einem alles erzählen.


Grüße,

Thorsten

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Matthias » So 19. Aug 2018, 21:20

Ich hab zwar die CS 50 nur mal kurz auf einer Baustelle stehen gesehen, also noch nicht geschnitten damit.
Ne CS 70 haben wir in der Arbeit auf Montage mit und zuhause hab ich eine Erika 85 stehen. Um die gehts zwar nicht aber ich nehm die kurz rein für den Größenvergleich.

Ich sag mal so, welche Säge das man braucht hängt natrülich stark davon ab was man verarbeitet. Daheim hab ich nur Massivholz und würde die 85mm Schnitthöhe nicht hergeben. In der Arbeit schneide ich im Normalfall 19mm Spanplatte. Da reicht die Säge ganz leicht. Ab und zu ist mal ein Stück Alu oder ein Staffel dabei. Staffel geht auch mit dem feinen Blatt, man muss halt langsam schieben. Was ich mir noch anschauen würde ist die größe der Tische. Wenn die Werkstücke größer werden ist auch ein größerer Tisch schön, aber wie gesagt hängt das natürlich wieder davon ab was man damit vorhat.


Und dann noch kurz was wegen der Größe der Kreissägeblätter. Bei nem 225er Blatt hat es wahrschneinlich relativ wenig Sinn da was kleiners einzusetzen. Wie Benedikt gesagt hat macht das aber bei ner Formatkreissäge durchaus Sinn. In der Arbeit können wir glaub ich maximal 550er Blätter spannen. Im Normalfall ist ein 300er oder ein 350er Blatt drinnen. Einfach weil die Schnitthöhe nicht gebraucht wird und die Blätter und das Schärfen billiger kommt.
Grüße Matthias

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon michaelhild » So 19. Aug 2018, 21:26

Ich schreib morgen noch mal was.
Jetzt nur soviel: Die kleinen Blätter der 50er passen nicht auf die CS 70, andere Aufnahme.
Auch wenn die gleich wäre, macht man sowas nicht. Schon alleine, dass der Spaltkeil, dann nicht mehr richtig funktioniert. Die CS ist nicht dafür vorgesehen, unterschiedliche Sägeblattgrößen aufzunehmen.
Grüße
Micha

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 21:38

@Michaelhild

Wenigstens einer versteht mich....

@Matthias

Was mich nur wundert ist, dass bisher nicht einer über die Leistung der CS 50 gesprochen hat. Wenn ich zu wenig oder keine Leistung habe, dann bringt das auch nichts. Da ich inzwischen auf der Küchenmontage bin und wir dort keine TKS brauchen, habe ich keine Möglichkeit eine CS 50 zu testen. Aber mit 1200 Watt finde ich die eben irgendwie schwach. Die kleine Erika hat zwar auch nur 1250 Watt (wenn ich noch recht weiß), aber ich habe echt keinen Plan, ob das reicht. Deshalb kann ich, sofern ich hier keine Infos bekomme auch nur an Blogs wie von Lothar halten und von dort meine Vergleiche ziehen.
Ich kann allerdings nicht einschätzen ob solche Dinge wie der zum Sägeblatt abfallende Tisch wegen der dünnen Aluprofile beim Sägen derart ins Gewicht fällt oder nicht.


LG

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Matthias » So 19. Aug 2018, 21:45

Das mit der Leistung kann ich bei der kleinen auch nicht wirklich beurteilen, weil ich sie wie gesagt nur mal kurz gesehen habe. Aber ich glaub fast mit dem richtigen Sägeblatt und dem passenden Vorschub wirds da keine Probleme geben. Zumindest schätze ich Festool da so ein. Die HKS von Festool schafft ja auch 55mm Schnitttiefe und hat nur 1050 Watt. Da hab ich auch noch nie gehört, dass die Leistung nicht reicht. Weiß nur bei ner 40er Arbeitsplatte mit stumpfen Blatt tut sie sich ein bisschen schwer. Aber da hat auch das Blatt schuld :P
Grüße Matthias

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon DaGirgel » So 19. Aug 2018, 22:33

Ich persönlich gehe mal davon aus, wenn die 50er oder auch die 70er in der Leistung ein Defizit hätten, würde die keiner kaufen, schon gar nicht zum aufgerufenen Preis. Und gebraucht wären die Teile ein Ladenhüter. Dem ist aber nicht so. Also scheinen die Leistungen zu stimmen.
Hat man z. B. Anwendungen, die deutlich der typgerechte Nutzung widersprechen, sollte eine andere Maschine gewählt werden.
Ohne definitiv aussagekräftige Nennung der geplanten Anforderungen (dickste Hartholzbohlen oder ähnliches), welche an die Grenze des Machbaren gehen, kann auch keiner echte Ratschläge geben. Werden Balken aufgetrennt, Plattenware in Quadratmetergrößen am Stück geschnitten oder nur Kleinteile verarbeitet, Waldkanten abgetrennt oder vieles mehr?
Mit meiner CS70 ist Vollholz in größer 40 mm Dicke und 2 Meter Länge kein Problem, Eisenbahnschwellen wahrscheinlich dagegen schon. Überwiegend wird aber Material in Größen geschnitten, das mittelgroßen Möbelstücken entspricht. Aber auch einige Betten u. a. waren bisher präzise möglich. Dabei entsprechende Rollenböcke usw. sind erforderlich, aber es war machbar.
Und zum Bevel kann man bei kleinerem Sägeblattdurchmesser auch einen flachen Metallstreifen zusätzlich am Blattkorpus anlegen. 0,5 mm würden m. E. reichen, damit das Messgerät ausreichend aufliegt. Bei meinem Bevel wäre der Magnet jedenfalls stark genug, um die Kombi sicher zu halten ...
Gruß
Girgel

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon michaelhild » Mo 20. Aug 2018, 09:44

Moje!

Welche Säge denn nun die richtige für Dich ist, dazu schreibe ich nichts. Du hast ja Schreiner gelernt und arbeitest auch noch so halbwegs in diesem Bereich, von daher wirst Du schon wissen, was Du für Deine Arbeiten und Arbeitsweise brauchst. Mit dem MFT z. B. kann man viel machen, aber die Methode muss einem liegen.

Zuerst eine Anmerkung zu Leistung/Drehzahl im Vergleich zur TS 55. Das kannst Du so nicht vergleichen. Die TS hat ja nur einen Sägeblattdurchmesser von 160 mm, die CS 50 dagegen 190 mm. Um eine halbwegs gleiche Schnittgeschwindigkeit zu erreichen, muss die TS mit dem kleineren Blatt natürlich schneller drehen.

Die Sägeblattaufnahme an der 50er ist speziell, erlaubt zwar den werkzeuglosen Wechsel, dafür passen keine Sägeblätter von Fremdherstellern. Die CS 70 hat ja ne Standard 30mm Aufnahme, wem da die Festool Sägeblätter zu teuer sind (was ich nicht verstehe, die sind vom Preis/Leistung schon in Ordnung und liegen im Bereich von anderen hochwertigen Sägeblättern), kann sich auch auch wo anders umsehen.

Was man bei der Schnitthöhe bedenken sollte, ist der evtl. Einsatz von Vorrichtungen. Die liegen je nach Funktion unter dem Werkstück und reduzieren die nutzbare Schnitthöhe.

Ich habe ja die CS 70 mit Schiebeschlitten und den von der 50er am CMS.
Also da sind Welten dazwischen. Der von der 70er ist deutlich stabiler und man braucht da schon deutlich schwerere Werkstücke, als bei der 50er, damit er nachgibt. Zudem lässt sich der Große in allen Richtungen einstellen. Der von der CS 50 nicht.

Ich würde vom Prinzip her, immer die größte TKS(Klasse) anschaffen, die ich vom Platz her stellen kann.
Grüße
Micha

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Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » Mo 20. Aug 2018, 12:28

Hallo Micha,

das ist doch mal ne Antwort. Vielen lieben Dank. So erwarte ich eine Antwort in einem Forum.
An dein Aspekt mit den Vorrichtungen unterm Sägeblatt hätte ich nicht gedacht.

Was meinst du genau mit der "Methode" bei der Nutzung des MFT?
Fakt ist doch, dass ich größere Fachböden oder Seiten doch bestimmt eleganter auf dem MFT mit der HKS schneide.
Oder was meinst du damit?

Ich werde nochmal drüber schlafen und dann morgen bestellen.

LG,

Thorsten


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