Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
astrasilver
Beiträge: 269
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 20:32

Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 10:50

Moin,

ich hadere schon Wochen mit mir mich zwischen der Festool CS 50 und CS 70 zu entscheiden. Vom Einsatzgebiet würde allerdings die CS 50 ausreichen, allerdings sehe ich bei der CS 70 einige andere Vorteile, die bei der CS 50 nicht umgesetzt wurden.
Vielleicht kann mir hier der eine oder andere eine Entscheidungshilfe geben.

Bei der CS 50 gefällt mir das Anschlagen des Sprengringes des Dämpfers an die Plastikverkleidung absolut nicht. Das klackert dann immer, wenn die Säge voll ausgezogen wird. Da hätte Festool das Ende des Dämpferstabes irgendwie puffern können. Gut, ob man das m Betrieb der Säge hört ist ein anderes Thema.
Dann gefällt mir der Aufbau der Millimeterskala unterm Tisch nicht. Diese ist m.E. sehr schwer abzulesen mit ihren nur etwas längeren Strichen für die "runden" Winkeleinstellzahlen.
Auch der etwas unebene Tisch ist ein Kriterium.
Was ich bei der CS 70 auch besser gelöst finde ist der Zugknauf. Gerade als Linkshänder würde ich mir da nicht so schwer tun wie mit der Banane an der CS 50 und könnte den Knauf 360° ringsum anfassen. Allerdings bin ich ebenso der Meinung, dass die Kappschnitte auf Zug den geringsten Teil meiner Arbeiten ausmachen, so dass ich mich bestimmt arrangieren könnte.
Die Folgekosten sind bei der CS 70 für Sägeblätter und Co. auch höher.
Aber am meisten bin ich über die Leistung besorgt. Die CS 50 bringt bei 1200 W eine Leerlaufdrehzahl von nur 4200 min -1, eine standard TS 55 bis zu 5200 min -1.
Gefühlt setzt doch dann die TS 55 die Leistung besser um oder bin ich verkehrt, so dass ich die CS 50 als schwächer einschätze?

Was ich als positiv deute ist die Tatsache, sofern ich das richtig verstanden habe, dass ich bei der CS 50 aufgrund der Umsetzbarkeit des Schiebetisches nach vorne eine größere Kappbreite als bei der CS 70 erreiche. Allerdings habe ich die CS 50 bisher nur im Set mit Führung "hinten" montiert gesehen und kann nicht einschätzen, wie stabil und verwindungssteif die Konstruktion ist, wenn alles nach "vorne" montiert würde.
Auch kann ich nicht einschätzen wie haltbar das System mit Kunstsstoffrollen ist, anstatt wie bei der CS 70 mit Kugellager?

Wie bereits im Blog vom Bavarian Woodworker gesehen, gelingen große Zuschnitte von Schrankseiten oder Fachböden auch ganz gut am MFT oder dergleichen. Was mich dann wiederum eher zur CS 50 tendieren lässt.

Haben diese Level Boxes eigentlich genügend Sägeblatthöhe bei der CS 50, so dass sie sauber und plan auf dem Sägeblatt aufliegen oder sind da bereits die breiteren Sägezähne im Weg?

Preislich sprechen wir über 1850,- für die CS 50 im Set und 2343,- für die CS 70 im Set, wobei ich die CS 70 dann also schon sogar unter dem empf. VK für die CS 50 EB Set von Festool bekommen würde. Aber das tröstet mich am wenigsten, da es trotzdem noch ne Stange Geld bleibt.

So, vielleicht kann mir hier der eine oder andere mal Ratschläge oder Entscheidungshilfen geben, über die ich sehr erfreut wäre.


LG,

Thorsten

Benutzeravatar
Mandalo
Beiträge: 7912
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 08:18

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon Mandalo » So 19. Aug 2018, 11:26

Ich kenne beide Maschinen nicht, aber ich habe deine Frage gelesen. Ganz klarer Fall, greife zur CS70!
So wie du schreibst liebäugelst du eher mit ihr, dann kaufe sie auch.

Nimmst du die Kleine wirst du dich ewig immer mal ärgern, du wirst immer wieder an die 70er denken.
Nimmst du die Große spielt der Mehrpreis schnell keine Rolle mehr, das vergisst man schnell.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

astrasilver
Beiträge: 269
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 20:32

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 12:47

@Mandalo

Danke für Deine Antwort. Bei mir ist das eine Gewissensfrage. Eigentlich ist mein Hausumbau abgeschlossen und wenn ich ehrlich zu mir bin würde für noch evtl. kommende Arbeiten die CS 50 vollkommen ausreichen.
Allerdings ist es logisch dass eine CS 50 nicht technisch so aufgebaut sein kann, (wie in meinem Preisvergleich) die fast 500,- Euro teurere CS 70. Nur rechtfertigen die 500,- Euro das in meinem Falle? Das ist die Frage.

Klar kann man schnell über die 500,- Euro zusätzlich drüber wegkommen, aber mit den 500,- könnte ich beispielsweise schon in einen MFT investieren.

Ich hätte ja auch die CS 70 sofort als Floor-Modell genommen, wenn es die so gegeben hätte, um zumindest von Anfang an etwas Geld zu sparen. Rechnet man nämlich mit der normalen CS 70 EB und kalkuliert die Zubehörteile des Sets nach momentaner Preislage im dazu, bin ich gegenüber Einzelkauf bereits 95,- Euro teurer als im Set. Also wäre es Quatsch das Set nicht zu wählen.

Kann noch jemand zu den anderen Punkten meines Ausgangsposts etwas sagen?



LG,

Thorsten

DaGirgel
Beiträge: 111
Registriert: Mo 31. Jul 2017, 19:29

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon DaGirgel » So 19. Aug 2018, 13:02

Ich vermute mal, dass die wenigsten beide Maschinen für einen direkten Vergleich zur Verfügung haben. Eventuell gibt es Umsteiger oder so, die was dazu sagen können.
Ich habe die CS70 und bin mit den bisherigen Ergebnissen (bei artgerechter Handhabung) mehr als zufrieden. Eigentlich hatte ich nach einiger Lektüre in diversen Foren mit mehr "Negativem im laufenden Betrieb" gerechnet.
Für meine Anwendungen genau das richtige Teil. Größeres und unbeweglicheres Equipment könnte ich in meiner Bastelbude eh nicht verwenden.
Großteile wie ganze MPX-Platten etc. werden in der Garage oder im Garten vorgeschnitten (TS55...), Latten/Balken usw. mit der KS120 oder auch mal per Hand. Kleinteile für Bastelzwecke mit der Proxon FET oder der Bandsäge. Für jedes Projekt habe ich mittlerweile - und hoffentlich - das passende Gerät.
Mit der CS70 war bisher das aufwändigste Unternehmen 4 Zentimeter dicke, 25 cm breite und über 2,4 Meter lange Hartholz-Bohlen zu durchgängigen Leisten in L-Form und mit 5 - 6 mm Wandstärke aufzutrennen. Hat mit der CS70 wider Erwarten bei allen 11 Bohlen hervorragend geklappt.
Wobei man schon feststellen durfte, dass das Gerät hierbei etwas dickere Backen machte (ich übrigens auch). Eine schwächere Maschine (CS50 ?) hätte es vielleicht nicht so einfach weggesteckt. Aber das ist eine Vermutung.
Meine Empfehlung: Wenn die Entscheidung nur zwischen 50 oder 70 fällt, würde ich die CS70 eindeutig bevorzugen.
Gruß
Girgel

astrasilver
Beiträge: 269
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 20:32

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 13:13

@DaGirgel
Danke.
Mir ist schon klar, dass wahrscheinlich keiner beide Maschinen hat, aber es gibt bestimmt welche, die die eine oder andere kennen. Außerdem wird jeder wohl auch mal verglichen haben, der sich für eine der beiden interessiert hat.

Und solche Fragen zur Leistung sind ja eher allgemeiner Natur. Da würde ich gerne noch Infos drüber erhalten. Speziell weil ich das halt mit der TS 55 und ihrer Leistung vergleiche.

LG,

Thorsten

Benutzeravatar
haifisch18
Beiträge: 1493
Registriert: Mo 24. Jul 2017, 22:32
Kontaktdaten:

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon haifisch18 » So 19. Aug 2018, 16:13

Hi!

Mir sind ein paar Sachen aufgefallen:
Du kannst Leistung (kW) und Drehzahl nicht miteinander kombinieren und daraus schließen dass die TS55 effizienter wäre als die CS50 oder mehr Kraft hätte.
Die Folgekosten für CS50 und CS70 sind für beide Sägen gleich, wenn du auf die 70er die kleineren Blätter machst.
Dir gefallen zwei wichtige Dinge an der CS50 nicht. Einmal der Handgriff, das wird dich dauerhaft nerven und dann die Skala, das kann dich sogar dauerhaft einschränken.

Ich würde so vorgehen:
Überlegen was ich mit der Säge eigentlich bauen will. Wenn die 50er für ALLES reicht, dann nimm die. Wenn die 50er nur für 90-95% deiner Arbeiten reicht, nimm die 70er. Aus dem Grund habe ich mich auch für die Formatkreissäge entschieden und nicht die 3mal günstigere Tischkreissäge gekauft. Ne Säge in dem Budgetbereich sollte meiner Meinung nach eher 110% der Projekte abdecken, nicht 95%. Dann hat man Puffer nach oben.
Mein Blog
Benedikt ;)

astrasilver
Beiträge: 269
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 20:32

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 16:49

@haifisch18

Danke für deine Antwort.
Ich hatte diese Leistungssache in meinem Ausgangspost ja auch in Frage gestellt, weil ich mich im Vergleich der TS55 mit der CS 50 nicht auskenne. Aber Fakt ist, dass ich jetzt immer noch nicht weiß, ob die CS 50 leistungstechnisch ausreicht oder zu schwach auf der Brust ist.

Auch hat sich immer noch keiner dem Thema mit dem Schiebetisch an der CS 50 oder der Möglichkeit des sauberen Aufsetzens einer Bevel Box angenommen. Mit dem Schiebetisch werden ja nicht nur CS 50 Besitzer oder Interessenten angesprochen, sondern auch die, die einen CMS inkl. ST besitzen.
Auch zu max. Kappbreite als Vorteil der CS 50 oder den Kugellagern kontra Kunststoffrollen hätte ich gerne noch Erfahrungswerte gesammelt.

Es dreht sich ja nicht in erster Linie darum, ob mir die CS 50 ausreicht. Das bringt mir auch nichts, wenn die Qualität mit 1800,- eben nicht erreicht werden kann. Es wurde hier im Forum ja auch mal der unebene Tisch der CS 50 besprochen. Ich konnte daraufhin nicht einschätzen wie sehr das im Alltag ins Gewicht fällt.

Wäre deshalb nett, wenn ich noch Antworten / Ratschläge zu den noch offenen Punkten bekommen könnte.


LG,


Thorsten

Benutzeravatar
haifisch18
Beiträge: 1493
Registriert: Mo 24. Jul 2017, 22:32
Kontaktdaten:

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon haifisch18 » So 19. Aug 2018, 17:36

Mit der BevElbox kannst du dir nur selbst beantworten:
Du nimmst die zur Verfügung stehende Schnittkapazität bei 90° und ziehst davon die Zahnhöhe des von dir angedachten Blattes ab. Das Ergebnis muss größer sein als die Breite der von dir gewählten BevelBox.
Mein Blog
Benedikt ;)

astrasilver
Beiträge: 269
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 20:32

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon astrasilver » So 19. Aug 2018, 17:51

@haifisch18
Manchmal frage ich mich für was ein Forum da ist?

Zunächst dachte ich eigentlich dass die Bevel Boxen weitestgehend gleiche Schenkellänge haben und jeder Hersteller nur sein Logo aufdruckt. So wirkt es zumindest online.
Woher soll ich bitte wissen wie hoch die Zahnhöhe bei der CS 50 ist ohne eine zu besitzen? Ferner müsste ich dann zunächst 4 weitere Sägeblätter aus dem Festool Zubehör kaufen, um eine Eignung mit Bevel Box festzustellen, bevor ich die CS 50 kaufe oder das gleiche Spiel mit der CS 70 machen müsste.
Vielleicht erwarte ich zu viel von dem Forum. Nur so würde ich nie antworten.

Einerseits zu sagen, dass man die Frage nicht beantworten kann ist die eine Sache. Aber andererseits zu sagen, dass man sich das selbst beantworten kann, ist Quatsch. Klar kann man sich sicherlich irgendwann per Google alles selbst beantworten, aber es geht doch darum auch Erfahrungswerte anderer zu sammeln.

Und noch etwas zu den von dir verharmlosten Folgekosten. Warum sollte ich, wenn ich mich für die CS 70 entscheide kleinere Sägeblätter drauf machen? Das ist wie wenn ich bei einer Inspektion mit einem Porsche eine kleine Bremsanlage nachrüste.


LG

Benutzeravatar
haifisch18
Beiträge: 1493
Registriert: Mo 24. Jul 2017, 22:32
Kontaktdaten:

Re: Entscheidungshilfe CS 50 oder CS 70?

Beitragvon haifisch18 » So 19. Aug 2018, 18:17

Ein Forum ist meiner Meinung nach dafür da, nach Dingen zu fragen die man selbst nicht ermitteln kann. Gerade die Frage der BevelBox ist aber sehr einfach zu lösen. Ich hab das mal gemacht:

Die meisten Bevel Boxen scheinen wirklich in China vom gleichen Band zu fallen. Aber es gibt auch andere Modelle, die nur eine Referenzfläche haben, dann aber deutlich länger sind.
Die Zahnhöhe ist abhängig vom Sägeblatt, nicht von der Säge. Aber selbst diesen Wert brauchen wir hier nicht. Die CS 50 hat laut Festool Homepage eine Schnitthöhe von 52mm. Der Klassiker der Bevel Boxen, die ELV, wird mit einer Höhe von 50mm angegeben. Das kann also nicht funktionieren. Kaufst du eine kleinere Box mit einer Kantenlänge von zum Beispiel 30mm, geht es wieder.


Ein kleineres Sägeblatt auf einer Säge kann durchaus Sinn machen, dein Beispiel mit der Bremsanlage ist echt mies. Ein passenderes Beispiel wäre:
Warum soll ich für meinen Kombi einen 1,2to Anhänger kaufen, nur weil er es kann, wenn ich nur 2qm Heckenschnitt zu fahren habe und auch nen kleinen Anhänger für die Hälfte des Geldes kaufen kann. Wenn du immer nur 20mm Brettchen auf der CS70 sägen willst, warum dann also Sägeblätter kaufen die mehr kosten und 70mm sägen können? Hat man dann EINE Anwendung bei der man 70 hoch sägen muss, kauft man das EINE Sägeblatt in größer.
Mein Blog
Benedikt ;)


Zurück zu „• (Halb)Stationäre Maschinen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste