Bernardo FKS 1600 N

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
oldtimer
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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon oldtimer » So 4. Sep 2016, 22:10

Gern geschehen,

hier aber noch ein Bild des massiven Gußkörpers des Parallelanschlags. Da verdrückt auch bei 52mm Eiche nichts.
Erkennbar ist auch die massive Rundstangenführung, Vollmetall - kein Rohr.

DSC08259.JPG


und hier mit dem etwas kleineren Blatt für Alu von Festool

DSC08681.JPG


Gruß
Volker
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Ralfcologne
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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon Ralfcologne » Sa 12. Nov 2016, 14:38

Hallo,

vor einigen Monaten habe ich mir, nicht zuletzt aufgrund von Volkers guten Erfahrungen mit der Bernardo FKS1600, die FKS1250 gekauft. Bis auf den nur 125 cm langen Schiebetisch sind die beiden Sägen baugleich.

Von der gebotenen Qualität war ich positiv überrascht. China-Bashing ist diesmal fehl am Platz. Viele Dinge sind wirklich gut durchdacht und umgesetzt. Einige Details haben allerdings unabhängig vom Preis deutlichen Verbesserungsbedarf. Das war jedoch bei der Vorgängersäge, einer Elektra Beckum PKF255 und allen anderen Maschinen auch nicht anders.

Die Skalen sind durch die mattschwarze Beschriftung auf silbergrauem Untergrund nur schlecht ablesbar. Ich habe sie daher durch selbstklebende Maßbänder mit weißem Grund und schwarzer bzw. roter Schrift.

Beim Queranschlag habe ich 10 mm breite Maßbänder auf die vorhandenen geklebt. Die Skalen rücken dadurch näher an den Anschlagreiter und der Fehlwinkel beim Ablesen ist deutlich geringer.

Skalenband Ablänganschlag.jpg

Beim Parallelananschlag habe ich ein 13 mm breites Band direkt auf das Aluprofil geklebt. Der Verstellbereich durch die Befestigungsschrauben des Profils reicht zur Feinjustierung aus. Die ursprüngliche Verstellmöglichkeit der Skala über Langlöcher ist überflüssig.

Skalenband Parallelanschlag.jpg

Das Verschieben von Anschlagreiter und Besäumschuh ist eine sehr hakelige Sache, da die verwendeten Nutensteine viel zu klein sind und sich daher ständig verkanten. Abhilfe schaffen Nutensteine bzw. Viekantmuttern aus dem Kfz-Zubehör, die eigentlich für Atera- und Thule-Dachträger gedacht sind.

Anschlagreiter.jpg
Besäumschuh.jpg

Nicht gefallen hat mir auch der Endanschlag für den Queranschlag, der sehr unpräzise ist. Da bei meiner Arbeitsweise die Werkstücke auf dem Auslegertisch immer zu mir zeigen, habe ich einen justierbaren Anschlag oben auf dem Tisch montiert. Er besteht aus einer M6x60 Senkkopf-Inbusschraube und einer Exzenterscheibe, die normalerweise die Position des Fußbremshebels eines MZ-Motorrads reguliert.

Exzenter Ablänganschlag.jpg

Um Werkstücke sicher auf dem Schiebetisch zu befestigen, habe ich mir noch zwei Spannwerkzeuge für die T-Nut angepasst bzw. umarbeiten lassen. Zum Einen verwende ich eine Hebelzwinge, die unten zu einem T-Profil umgearbeitet ist und auch große Platten und verzogenes Holz unverrückbar fixieren kann.

Hebelzwinge.jpg

Zum Anderen habe ich einen Exzenterspanner von meiner EB TF904 umgearbeitet. In das eine Ende habe ich ein neues M8-Gewinde geschnitten und auf das vorhandene M12-Gewinde auf der Gegenseite eine mit Loctite gesicherte Hutmutter geschraubt. In der T-Nut des Schiebetischs sitzt ein weiterer Nutenstein aus dem Kfz-Bereich, diesmal von Mont Blanc, mit einem M8x35 Gewindestück. Um den Tisch zu schonen, verwende ich eine große Edelstahl-Rosette von einem Handlauf.

Exzenterspanner.jpg

Die verwendeten Nutensteine und Vierkantmuttern gibt es z.B. hier: https://www.traegerspezialist.de/Adapter_/_Nutensteine_c670.htm.

Zu guter Letzt habe ich an die Tischverbreiterung auf der rechten Seite ein Stück Alu-Winkel in 40/80x3 mm geschraubt, um auch bei voller Schnittbreite von 63 cm eine stabile Auflage für den Parallelanschlag zu haben. In absehbarer Zeit werde ich diese Quick and dirty-Konstruktion aber durch die Tischverbreiterung der baugleichen Record Power TS250RS ersetzen, mit der dann 930 mm Schnittbreite möglich sind, siehe Record Power TS250RS.

Auf meiner Liste steht jetzt noch ein Spaltkeil für verdeckte Schnitte mit der Möglichkeit einer Haubenbefestigung. Wegen der Haubenbefestigung reicht ein simples Absägen des Original-Spaltkeils nicht aus. Da ich nichts Passende gefunden habe, werde ich mir wohl etwas anfertigen lassen. Oder hat einer der anderen Bernardo-Besitzer (Volker?) schon eine Lösung gefunden?

Viele Grüße aus Köln

Ralf
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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon oldtimer » Sa 12. Nov 2016, 17:19

Hallo Ralf,

schön, dass Du auch hier aufgeschlagen bist.

Das Spaltkeilproblem war minimalst, ich habe nur ein wenig die Nut nachgefeilt. Beim nächsten Sägeblattwechsel werde ich es mal fotografieren. Nicht dass es unterschiedliche Spaltkeile sind.

Die Idee mit den aufgeklebten Bändern finde ich nachahmenswert, aber anscheinend habe ich mich an die Skala gewöhnt.
Die Probleme mit dem Anschlagreiter und Besäumschuh sind bei mir auch nicht so auffällig.

Unzufrieden bin ich da eher mit dem billigen dünnen Plastikschlauch der Absaughaube. Letztere könnte ich mir auch vorstellen durch eine aus durchsichtigem Acryl zu ersetzen.

Über eine Tischverbreiterung habe ich noch nie nachgedacht, da gerade die schmale Bauweise bei meinem Platzmangel das wesentliche Argument beim
Kauf war.

Nach wie vor finde ich, dass der Gegenwert fürs Geld stimmig ist. Wenn ich die mittlerweile damit gebauten Objekte sehe, hat sich diese Anschaffung gut gerechnet.

Gruß
Volker

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Ralfcologne
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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon Ralfcologne » So 13. Nov 2016, 13:46

Hallo Volker,

auf den ersten Blick sieht dein Spaltkeil genauso aus wie meiner.

Meiner steht allerdings mehr als 20 mm über das Sägeblatt hinaus. Ein Verlängern der 13 mm-Nut um diesen Betrag würde da wohl nicht viel helfen, weil dann der Abstand zum Sägeblatt nicht mehr korrekt eingestellt werden kann.

Spaltkeil.jpg

Da ein noch vorhandener Elektra Beckum-Spaltkeil leider einen völlig anderen Nutverlauf hat und definitiv nicht anpassbar ist, werde ich mir entweder einen zweiten Spaltkeil bei Peter Baur bestellen und diesen umarbeiten oder mir bei Edessö einen nach Zeichnung erstellen lassen.

Als weitere Lösung fiele mir noch Thomas aus dem Nachbarforum ein, der Metabo- und Ulmia-Spaltkeile nachfertigt. Vielleicht macht er ja auch etwas für Bernardo.

Viele Grüße

Ralf
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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon oldtimer » So 13. Nov 2016, 14:52

Hallo Ralf,

ich bin einmal ein wenig fotografieren gewesen:

So ist er jetzt eingebaut:

DSC00211.JPG


in dieser Stellung. Die obere Rundung der Nut habe ich minimal nachgefeilt.

DSC00212.JPG


den Keil in der Führung hochgezogen und in höherer Stellung eingebaut

DSC00213.JPG
DSC00214.JPG
DSC00216.JPG


Dann habe ich bei Deinen Bildern den Eindruck, dass Du den Keil noch etwas näher ans Sägeblatt schieben könntest.

DSC00218.JPG


Durch eine zu weiten Abstand hatte ich anfänglich auch eine zu starke Behinderung, ich glaube u.a. beim Absenken des Sägeblatts. Da blockierte eine Kleinigkeit.

Der Tom kennt auch den Peter Baur.

Gruß
Volker
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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon MGruber » So 13. Nov 2016, 15:53

Hallo Volker,

ganz kurz zur Einstellung des Spaltkeiles gibt es vorgaben von der BG, ich glaube mich zu erinnern das dort ein Abstand von max ca. 8mm empfohlen wird, meines erachtens ist deiner schon zu nah am Sägeblatt, da wenn es mal klemmt oder was zurückschlägt dann auch gleich den Keil mit in das Sägenblatt zieht und das kann zum Zahnausfall bei deinem Sägeblatt führen und aus den HM Zähnen können dann sehr schnell Geschosse werden können.

vielleicht hilft der Link weiter:

http://www.sichere-schule.de/_docs/pdf/ ... tkreis.pdf

LG Michael

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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon oldtimer » So 13. Nov 2016, 16:15

Hallo Michael,

Du hast recht, maximal 8mm, aber so gering wie möglich.

Hier auf Seite 17

https://www.bghm.de/fileadmin/user_uplo ... _96.18.pdf

Gruß
Volker

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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon MGruber » So 13. Nov 2016, 16:32

Hallo Volker,

leider muss ich hier, dir und der BG wiedersprechen.
Im endeffekt ist es nicht falsch den Spaltkeil so nah an das Sägeblatt zu bauen, aber ich halte eben aus persönlicher Erfahrung hier lieber ein wenig mehr Abstand, meiner Erfahrung nach hat sich ein Abstand von 5-8mm am besten bewährt. Auch habe es mir angewöhnt beim festschrauben des Spaltkeiles diesen in Richtung des Sägeblattes zu drücken damit er in der engsten Stellung an der Führung anliegt und sich dem Sägeblatt nicht noch weiter nähern kann wenn mal das Werkstück klemmt.

Warum, ich das so mache, ich habe schon ein paar Sägeblätter verschrottet weil der Keil zu nah an den Zähnen war, und mir ist nur deshalb nichts passiert weil ich neben der Säge gestanden habe und nicht im Gefahrenbereich vor der Säge in die die Abgebrochenen Hartmetallzähne geflogen sind.
und glaube mir so einen fliegenden Zahn will keiner im Auge haben.

Ich hoffe meine Erfahrungen sind hilfreich.
LG Michael

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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon oldtimer » Mo 14. Nov 2016, 10:00

Hallo Michael,

das sind natürlich interessante Erfahrungen, die ich so nicht teilen kann.

Ich arbeite jetzt schon annähernd zwanzig Jahre relativ intensiv mit TKS und FKS. Ein Sägeblatt habe ich mir noch nie am Spaltkeil geschrottet.
Ich kann mich erinnern einmal zu nahe an einem Sägeblatt mit dem Spaltkeil gewesen zu sein. DAs dadurch entstehende Anlaufgeräusch veranlasste mich zum sofortigen Ausschalten der Maschine. Dem Sägeblatt hatte es keinen Schaden zu gefügt.

Der mir bisher einzige davon geflogene Zahn beruhte auf Unachtsamkeit, falsche Anwendung und völlig falsche Materialwahl.

Mit Sicherheit zwei Fehler, die mir seitdem nicht wieder unterlaufen sind.

Gruß
Volker

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Re: Bernardo FKS 1600 N

Beitragvon MGruber » Mo 14. Nov 2016, 21:07

Hallo Volker,

den jeweiligen Fehler habe ich auch nur einmal gemacht ( ist jetzt auch schon ca. 20 Jahre her) mein Lehrmeister war nicht besonders begeistert.
Wichtig ist für mich eines wenn das für dich seit 20 Jahren funktioniert würde ich daran auch nichts ändern, dann denke ich hast du bisher alles richtig gemacht.
LG Michael


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