[GEKAUFT]
Hallo,
auch ich hatte vor rund einem Jahr die Qual der Wahl einer Abricht-Dicken-Kombination.
Es sollte eine freistehende Maschine sein, dabei aber auch nicht die Billigste.
So kam die ADH 26 C (400 V) von Holzstar (Stürmer) in die engere Auswahl.
Nachdem ich nichts informatives in Foren fand, habe ich es gewagt, das Gerät zu bestellen.
Vorab stellte ich Fa. Stürmer die Frage nach dem Hersteller der Maschine. Die Stürmer Maschinen GmbH sei der Hersteller, jedenfalls juristisch, später mehr dazu...
[Anschaffung]
Zunächst bestellte ich die Hobelmaschine im Internet, welcher Händler sollte keine Rolle spielen: Bei diversen Online-Händlern wird der Versandstatus "Auf Lager" angezeigt; so auch bei meiner Bestellung.
1200 € später bekam ich die Nachricht, dass es keinen Liefertermin gibt. Es gab keinen Lagerbestand.
Nachdem ich mein Geld, 10 Tage des Zitterns später, wieder auf dem Konto hatte, wendete ich mich an einen Lokalen Händler, der mir dazu ein deutlich günstigeres Angebot.
Dieser Händler teilte mir mit, dass das Gerät oder mehrere dieser Art, per Schiff aus China in unregelmäßigen Abständen geliefert würden.
Nach kurzer Recherche war der "physikalische" Hersteller ausgemacht: "Huibang Machinery" aus China. Stürmer ist also nur der (haftende?) Importeur.
6 Wochen nach Bestellung kam der Hobel dann sicher bei mir an. Auf einer Palette verschraubt, in 10 mm dickem Sperrholz verpackt.
Von dieser musste die Maschine hinunter: 4 Mann 2 Abrichtplatten ist für die 170 kg keine gute Lösung, aber eine Lösung. Hierüber sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen. Für 4 Mann ergeben sich 45 kg pro Person, an einem kleinen Maschinenkörper zu tragen. Das kann ich nicht weiterempfehlen.
[Zur Maschine]
Der Aufbau gelingt ohne Anleitung.
Der Anschlag reicht nicht bis zur Vorderkante der Abrichtplatten, sondern nur ca 15 cm weit, sodass die Vorderen 10 cm der Messer nicht zum Fügen genutzt werden können. Desweiteren waren die Ecken des Aluprofils "säge-scharf"...als Hobby-Tischler sieht man eben öfter Blut
Auf dem Abgabetisch war ein 5 cm langer, 0,5 mm tiefer Kratzer, dieser hat auf die Funktion keinen Einfluss, war aber ärgerlich.
Der Hobel war perfekt eingestellt. Dies hat auch einen Messerwechsel überstanden. Eine Nachjustage war dank Einstellehre nicht notwendig.
Nach einiger Zeit (~1 Std. ununterbrochener Betrieb) beginnt die Maschine als Dickenhobel zu quitschen. Nachdem ich alles Mögliche gefettet hatte, blieb der Antriebsriemen des Vorschubs als Ursache übrig. Die Funktion leidet darunter bisher nicht. Nach Abkühlen des Geräts verschwindet das Quitschen, vermutlich ist die Riemenspannung zu gering, was sich wahrscheinlich einstellen lässt.
Die Schraube, die die Nadel der Abricht-Anzeige hält, war nach einigen Monaten stark korrodiert, da sich, einfach gesagt, die Metalle nicht vertragen. Es ist aber ein Standardgewinde, sodass der Austausch der Schraube kein Problem ist.
Insgesamt ist die Maschine hinreichend stabil gebaut um präzise Ergebnisse zu erzielen: Auf YouTube zeigt Jonas Winkler, dass sich der Hobel von Lets Bastel stark verbiegen lässt. Dies habe ich auch versucht. Der Holzstar bewegt sich jedoch kein Stück.
Auch wenn ein 20 cm breites Brett von 2 m Länge durch den Dickenhobel läuft bewegt sich der Tisch nicht, obwohl große Hebelkräfte auftreten.
Die Abrichte ist ebenfalls sehr genau, ich habe schon zig Leimholzplatten (bis 40 mm Stärke) hergestellt, die auch ohne Leim wie ein Stück aussahen.
Die 1120 €, die sie mich kostete, sind für mich als Studenten (Bau-Ing.) sehr viel Geld, dennoch überzeugt mich die Maschine, sodass ich sie nochmals kaufen würde, wenn ich keine hätte.
Für Hobby-Anwender würde ich die ADH 26 C empfehlen, für den Profi kann und muss ich nicht sprechen, jedoch hat ein befreundeter Tischler daran nichts auszusetzen gehabt, außer der Größe natürlich.
Ich hoffe ich konnte irgendjemandem bei der Entscheidung für einen A-D-Hobel helfen.
Herzliche Grüße
Jonas