welche Tischkreissäge

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
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Harald
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welche Tischkreissäge

Beitragvon Harald » Di 30. Aug 2016, 14:56

Hallo zusammen,

auch wenn die Frage "welche Tischkreissäge ist für mich die Richtige" in vielen Foren bereits diskutiert wurde, und so alt ist wie die TKS selbst, möchte ich die Frage hier nochmal aufwerfen.

Vor einem halben Jahr sind wir umgezogen und ich habe mir im Keller eine Werkstatt eingerichtet. Bisher habe ich eine Metabo Kapp-,Zugsäge und eine alte Skill Handkreissäge im Einsatz. Bei den Renovierungsarbeiten wie Parkettverlegen, Fußleisten, Verlegeplatten, Türenkürzen haben sie mir gute Dienste geleistet.

Jetzt fehlt noch die ordentliche Tischkreissäge. Ich möchte unter anderem auch kleine Möbelstücke bauen.

Nach allem was ich bisher gelesen und in Videoclips gesehen habe ist die Bosch GTS 10XC die genaueste die man für <1000€ bekommen kann. Bemängelt wird etwas Spiel des Anschlagwinkel in der Nut.

Das was man gerne möchte ist die Präzision einer Mafell Erika 85c, welche aber nicht unter 2300€ zu bekommen ist. Ggf weiteres Zuhbehör wie Schiebeschlitten würden noch mal richtig ins Geld gehen. Das ist mir definitiv zu teuer. Die 70Ec ist nicht viel preiswerter.

Über die kleine Mafell Erika 60e finde ich nur wenig Erfahrungsberichte im Netz. Es wird darauf hingewiesen, das die Anbauteile der großen dazu nicht kompatibel sind. Aber das kann ich verschmerzen.

Sie ist deutlich günstiger als die 85Ec und liegt mit ca. 1241€ inkl. Schiebeschlitten (Werkzeug Schade) preislich näher an der Bosch.

Was mir nun so durch den Kopf geht:
Ist die kleine Erika genauso präzise wie die große Erika und habe ich Nachteile gegenüber einer GTS 10XC?
Oder gibt es eine Alternative die ich noch übersehen habe?

Vielleicht hat ja zufällig ein Forumsteilnehmer eine der genannten Sägen und kann von seinen Erfahrungen berichten.

Gruß aus Köln
Harald

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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon oldtimer » Di 30. Aug 2016, 16:15

Hallo,

bei woodworker wurden diese ganz gut beurteilt oder das Vergleichsmodell von Holzmann.

http://www.bernardo.at/shop/de/catalog/ ... re/index/#

Gruß
Volker

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elektroulli
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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon elektroulli » Di 30. Aug 2016, 19:12

Hallo Harald,
ich besitze die GTS10 seit gut einem halben Jahr und würde sie wieder kaufen - soviel vorweg.
Ein leichtes Spiel des Anschlagwinkels muss sein, denn er soll ja auch in der Nut bewegt werden und nicht klemmen. Allerdings habe ich desswegen noch keine Ungenauigkeiten festgestellt.
Im übrigen sitzt der Winkel auf dem Schiebeschlitten und wird dort arritiert. Sitzt dann bombebfest.
Du schneidest ja mit dem Schlitten und bewegst diesen dabei und nicht den Anschlagwinkel.
Der Schlitten hat bei mir kein Spiel. Nix wackelt.
Nachdem ich seinerzeit die Bosch aufgestellt hatte, habeich sie zuerst vermessen. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück - aber ich musste nichts nachjustieren. Alles war ab Werk 100% eingestellt.

Einen direkten Vergleich mit der Erika 60 kann ich nicht ziehen. Kann man eigentlich auch nicht, da sie anders aufgebaut sind (Zugsäge). Tatsache ist aber, dass sie relativ klein ist, eigendlich zu klein für den ernsthaften Möbelbau.
Ulli

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Harald
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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon Harald » Di 30. Aug 2016, 21:07

Hallo zusammen,

danke schon mal für die Antworten.

@oldtimer
Dein Link funktioniert nicht. Habe mir die Maschinen auf Bernardo.at angesehen.
Welche Bernardo meinst Du konkret?
Die TK 200 PRO ?

Gruß
Harald

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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon oldtimer » Di 30. Aug 2016, 21:35

Hallo Harald,

sorry, jetzt funktioniert er hier auch nicht mehr. Ich hatte ihn extra im Entwurf noch einmal geöffnet.

Ich meinte u.a. die 250 Pro.

Gruß

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elektroulli
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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon elektroulli » Di 30. Aug 2016, 22:13

Hallo Harald,
Ich kann mich dem nur anschließen,was Didi schrieb.
Solltest Du Dich für die Bosch entscheiden, kauf gleich ein anständiges Sägeblatt mit.
Und solltest Du ein Bosch-Blatt nehmen, nimm keines aus der DIY-Serie Optoline.
Ulli

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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon AltrockerKDL » Di 30. Aug 2016, 22:55

moin,
eins gleich vorweg ... das wird so etwas wie eine EierlegendeWollmichSau :shock:

Möbel ... und ... 200er Blatt ? Ketzerisch gefragt...

Die Bosch GTS ist gut, wenn ich auch die Metabo 1680er Serie mehr empfehlen würde - ja gebraucht dann jedoch mit
möglichst allem zubehör wie Schlitten, Anschlagwinkel und Tischverlängerung- bzw.-Verbreiterung.
Schneidet sauber, Schlitten läuft gut und das ältere Maschinchen tuts sicher noch lang.
Hatte sie beim Freund mal getestet um einen Überblick zu haben,
denn meine erste Säge war ein Kity (irgendwas) mit 300er Blatt und ein paar Erweiterungen wie einfachem Schiebeschlitten.

Mit der kleinen Maschine hab ich sehrwohl eine Eckbank, 3 Schreibtische und einen kompletten Wandschrank realisiert,
doch das war teils Schinderei, weil die Maschine selbst bei Plattenmaterial schnell Grenzen aufzeigte.

Ich hatte nach einigem verhandeln einen Gebraucht-Händler von 1.000,- bei knapp über 700,- für Barzahlung - das ist super.
Über mein Berufsleben hatte ich zwar andere Maschinchen bedienen "dürfen" - doch die sind entweder für Privat zu teuer
(Altendorf etc) oder auch zu groß.
'Hängen geblieben' bin ich letztlich bei einer Formatsäge mit Fräse (Bernardo), wo ich allerdings auch größere Massivholz-Teile wie Fensterbänke, Kojenbetten, Werkbank, die geschwungenen Stühle uvm. 'gestemmt habe'.
Also vom Besäumen bis zum Fertigschnitt des Massivholzes ;)

Bist Du/ bleibst Du ähnlich Heiko´s Start bei Plattenmaterial reicht sicher eine kleinere Maschine (s.o.) solltest aber unbedingt auf
obige Anbauten NICHT verzichten !
Bei Holzxxx, Bernardo, & Co findest Du aktuell gute Einsteiger-Maschinen, schau dort idealerseits nach den mit kleinem Format-Tisch.
die haben Längen ab 800 bis ca. 1600... oder auch
hier zB. http://www.holz-metall.info/shop1/artikel2052.htm mit kleinem Format-Tisch und 250er Blatt,
also ideal, wenn´s mal mehr wird :!:
Grüße vom Solling
Klaus

im nächsten Leben werde ich Holzwurmhändeler :D

Sven
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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon Sven » Mi 31. Aug 2016, 08:12

Harald hat geschrieben:Bisher habe ich eine Metabo Kapp-,Zugsäge und eine alte Skill Handkreissäge im Einsatz. Bei den Renovierungsarbeiten wie Parkettverlegen, Fußleisten, Verlegeplatten, Türenkürzen haben sie mir gute Dienste geleistet.

Jetzt fehlt noch die ordentliche Tischkreissäge. Ich möchte unter anderem auch kleine Möbelstücke bauen.



Die Frage ist was verstehst du unter kleinen Möbelstücken ?
Ich habe 2 Jahre eine DeWalt DW 745 benutzt und auch wenn die Säge genau war, war sie letztendlich zu klein.
Die Schnittkapazität am Parallelanschlag ist mit über 60 cm ok aber die Schnittkapazität vor dem Sägeblatt mit Winkelanschlag oder diesem Mini Schiebeschlitten ist einfach zu gering und du bist immer auf eine zusätzliche Tauchsäge mit Schiene angewiesen.

Stell dir zum Beispiel vor du willst ein Sideboard aus Buche Multiplex bauen.
Du kaufst dafür ganze Platten Buche Multiplex.
Bei den Platten kannst du nicht davon ausgehen das die Kanten 100 % rechtwinklig zueinander sind.

Also schneidest du erstmal einen Streifen in der passenden Breite für die obere Platte von deiner Platte ab in z.b. 50 cm Breite.
Das geht mit der kleinen Säge nicht besonders gut aber ist mit der Hilfe von 1-2 Rollenböcken machbar.
Jetzt musst du deinen 50 cm breiten und grob 1,60 m langen Streifen genau rechtwinklig auf das passende Maß ablängen und genau das geht mit der Bosch oder meiner alten DeWalt nicht vernünftig da du nicht die benötigte Schnittbreite vor dem Sägeblatt hast.

Also brauchtst du noch eine Tauchsäge mit Schiene und einen guten großen Winkel um diese Arbeit auszuführen.
Du könntest jetzt denken "Gut dann kaufe ich mir nur eine Tauchsäge. Damit kann ich die Platte komplett zuschneiden und brauche die Bosch nicht" . Aber jetzt stell dir vor du willst die Türen als Rahmen mit Füllung bauen. Die schmalen Rahmenhölzer von vielleicht 5-6 cm kannst du nicht vernünftig mit der Tauchsäge zuschneiden als brauchst du doch wieder eine TKS.

Um das ganze nur mit der Tischkreissäge hinzubekommen brauchst schon eine Säge in der Größe der Erika 70 mit Schiebeschlitten und Anschlagslineal oder das Festool CS 70 EB Set.

Ich habe vor kurzem für mich entschieden das mir das zu teuer ist und habe mir eine gebrauchte Säge gekauft und bin bisher mit der Entscheidung sehr zufrieden.
Was du machst musst du für dich selber entscheiden.
Hier mal ein Foto davon was ich meine was mit der Bosch nicht machbar ist:

IMG_0715.JPG


Gruß Sven
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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon elektroulli » Mi 31. Aug 2016, 08:35

Hallo,
da muss ich Sven allerdings recht geben.
Das Szenario ist ohne großen Schiebeschlitten etwas umständlich.
Ich muss dann auch immer auf die HKS und Schiene zurückgreifen. Wenn schon Eine HKS mit Schiene vorhanden, zwar etwas umständlicher, aber machbar.
Bevor ich mir die Bosch zulegte habe ich auch mit einer gebrauchten Metabo mit Schlitten geliebäugelt. Letztendlich sagte mein Zollstock: Das passt nicht, Wekstatt zu klein.
Also, es ist auch eine Platzfrage.
Ulli

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Re: welche Tischkreissäge

Beitragvon Axel_MF » Mi 31. Aug 2016, 09:23

Hallo Harald,

den Ausführungen von Sven kann ich mich nur 1:1 anschließen. Diese Problematik hast Du einfach, wenn Du Möbel bauen willst, und ob es Sinn macht in "kleinere" und normal große Möbel zu unterscheiden, weiß ich auch nicht. Ich selbst weiß, dass ich irgendwann (okay, ein paar Evolutionsstufen des Holzwurmens habe ich noch zu durchschreiten ;) ) Türen mit den dazugehörenden Zargen bauen werde. Und nachdem ich gleich das Richtige beschaffen wollte, habe ich nach einer Zeit des Sparens eine Erika 85 ec mit Schiebeschlitten, Tischverbreiterung und Parallelanschlag beschafft. Für das Geld bekommt man schon eine vernünftige Formatsäge, aber nachdem ich die Werkstatt im 1. Stock über der Garage habe, benötige ich eine leichte und vor allem flexibel aufbaubare Maschine.
Sicherlich willst Du in der Höhe nicht gleich einsteigen, so dass ich Dir nur empfehlen kann, mach's wie Sven. Besorge Dir eine gebrauchte Metabo oder Elektra Beckum, dazu musst Du aber geduldig und konstant den Markt beobachten. Solche Schätzchen, wie Sven eines ergattern konnte sind aller Erfahrung nach immer schnell verkauft. Du darfst allerdings auch nicht "blind" zuschlagen, manche versuchen halt auch mal unschöne Tricks.
Fazit:
  1. Läuft's bei Dir wirklich mal auf Möbel raus, ist die Bosch m. E. nicht geignet
  2. Die Erika 60 kann man bzgl. Aufbau und Funktionsweise nicht mit der Bosch vergleichen. Aber man kann sie mit einem Schiebeschlitten erweitern (schau Dir das Paket z. B. bei DICTUM an ==> schon 1.750,- ), so dass man schon näher an den Möbelbau herankommt
  3. Empfehlung: Gebrauchtmaschine kaufen von z. B. Metabo, aber auch Erikas mit Vollausstattung gibt's immer wieder mal
  4. Hast Du eigentlich genug Platz?
Grüße aus Mittelfranken ;) ,

Axel


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