TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Tischkreissäge & Co. - Testberichte, Vorstellung, Besprechung
pixfan
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TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon pixfan » Fr 26. Mai 2017, 20:53

Zumindest war das Projekt erheblich länger und aufwendiger als zunächst geahnt. Ich habe überlegt ob das hier relevant genug ist um gepostet zu werden, aber vielleicht macht es dem einen oder anderen Anfänger Mut.

Ich war sehr verärgert über meine TKS, die Tisa 5.0, da wirklich hinten und vorne nichts mehr ganz genau gepasst hat. Zudem wurde sie zunehmend lahm.

Zum einen war der Antriebsriemen nicht mehr ausreichend unter Spannung, d.h. die Kraft des 4,2 kW Motors wurde nicht mehr ausreichend übertragen. Zum anderen passte der Parallelanschlag nicht mehr perfekt, vor allem aber hing der Schiebeschlitten, der als Präzisionsschlitten verkauft wird, nach aussen und er hatte auch reichlich Spiel. Damit war also praktisch alles was man von einer TKS verlangt ziemlich im A.... also im Argen.

Ich habe mich an den letzten Abenden aufgemacht, die Säge praktisch auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen und wo erforderlich auch zu tunen. Ein nicht ganz kleines Projekt und zwar eben kein Holzwerkprojekt, sondern ein Schlosser-Projekt. Den Riemen hatte ich schon zuvor gespannt gehabt. Das habe ich nun nochmal gemacht und dabei noch mehr Spannung reingebracht indem ich den Motor mit einer 1m Eisenstange von der Sägeblattwelle weggehebelt habe. Der Riemen sitzt jetzt wirklich wieder stramm und die 4 kW sind wieder da. Zudem habe ich den Parallelanschlag auf etwa 2-3 Zehntel genau eingestellt, noch mehr geht nicht bei der Säge, was für mich aber ausreichend ist. Ich habe das u.A. mit flachgedengelten Beilagscheiben hinter der Anschlagschiene gemacht. Allein das hat 2 Stunden gedauert. :) Genaues Schmieden ist eine Geduldarbeit.
Am Ende war der Präzisionsschlitten dran, und dessen Führung, die außen an der Säge angeschraubt ist. Den Schlitten habe ich zerlegt und ebenfalls unter Verwendung z.B. von flachgekloppten Stahlblechen angepasst und neue Schrauben gesetzt. Der Schiebetisch rollt nun wieder perfekt in einer Ebene zum Tisch. Zudem hatte ich den Blechprofiltisch neu aufgebaut und verstärkt.

Nach den ersten Tests auf Parallelität und rechte Winkel waren noch ein paar kleine Korrekturen nötig ... vor 1 Stunde dann die letzten Testschnitte und alles passte. Was für eine riesen Freude nach der Maloche. :mrgreen:

Was ich damit sagen will: Mit etwas Geduld kann man, bevor man es aus dem Fenster wirft, aus den meisten Teilen noch etwas machen und zwar mehr als man zu Beginn denkt. Man muss sich nur ran drauen. Alles darf zersägt und abgeschliffen werden. Noch wichtiger. Das großartige Gefühl, wenn soetwas dann gelungen ist und alles wieder zur Zufriedenheit läuft! :mrgreen:

Nicht zuletzt habe ich mir als Nicht-Metaller einiges dabei selbst beigebracht!

Grüße
Dieter
Zuletzt geändert von pixfan am Fr 26. Mai 2017, 21:22, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon Special A » Fr 26. Mai 2017, 21:02

Hallo Dieter,

endlich mal einer, der mit einer Scheppach unterwegs ist. :)

Bei günstigen Sägen kann es immer passieren, dass nicht alles ab Werk genau eingestellt ist, aber es klingt mir danach, als wären die Ungenauigkeiten altersbedingt gekommen. War sie denn anfangs genau?
- Florian

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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon pixfan » Fr 26. Mai 2017, 21:32

Sie war zumindest nicht ganz so billig. Mit dem stärkeren Motor und dem Schlitten hat sie etwas mehr als 900€ gekostet. Nach dem Zusammenbau und der Einstellung war sie schon sehr genau. Genauer zumindest als das was ich zuvor an TKSens hatte. Sie hat am Schiebeschlitten z.B. einen Längenanschlag und der mit einer Drehschraube auf 1/10 mm genau justierbar ist und das funkioniert im wesentlichen auch. Gebraucht habe ich es so genau allerdings nie. Der Schiebeschlittenanschlag lässt sich um +-45 drehen und damit auch auf 0 bzw. 90 Grad präzise einstellen und verschrauben. Über die Jahre leierte eben alles etwas aus und vor allem, als mein einziger wirklicher Kritikpunkt, sind die Gestellbeine, d.h. die Winkelbleche, zu schwach dimensioniert, was der Genauigkeit insgesamt auch nicht gut tut. Das musste ich verstärken.

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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon pixfan » Mo 29. Mai 2017, 18:34

Hallo,

der Status meiner zweit TKS Suche ist im Moment "Warten auf Holzmann TK 255 Berichte" und damit meine ich nicht die "professionellen" Tester, die nichts anderes machen als User Meinungen im Netz zu sammeln und mit eigener "Färbung" neu zu veröffentlichen. Es geht um echte Erfahrungen.
In der Zwischenzeit bin ich dabei meine TKS, die Scheppach Tisa 5.0 weiter zu optimieren. Bei aller Recherche über verschiedene TKS bin ich zum Schlussgekommen, dass die Tisa für weniger als 1000€ doch einiges bietet.

Hervorzuheben wäre:
- Ein 4,2kW starker Motor, der richtig mit dem Sägeblatt verbunden ;) ohne Probleme selbst durch 10cm starkes Hartholz durchfährt. ---> by Test :!:
- Eine Schnitthöhe von 106mm
- Ein Gewicht von 70kg und Rollen, was einen guten Mittelweg zwischen Masse/Stabilität und Mobilität darstellt.
- Ein absolut parallel einstellbarer und gut fixierbarer Parallelanschlag.
- Ein Präzisionsschiebeschlitten, der ebenfalls genau einstellbar ist (mit ein paar Tricks sogar sehr genau) und durch den man beim Sägen neben dem Blatt und nicht direkt dahinter steht, was mir sehr angenehm ist.
Der Schiebeschlitten enthält einen Ablänganschlag, der auf 1/10mm feinjustierbar ist. Dieses letztere "Fietscher" habe ich bei meinem aktuellen Projekt sehr zu schätzen gelernt.

Ich meine so leicht kriegt man das anderswo garnicht.

Grüße
Dieter

Fred
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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon Fred » Mo 29. Mai 2017, 20:38

Hallo Dieter,

für solche Scheiben, wie du sie verwendet hast, hatten wir im Maschinenbau Fühlerlehrenband in den verschiedensten Abmessungen... hat sich bewährt bei Justationen.

Grüße
Fred

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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon Zwackelmann » Mo 29. Mai 2017, 21:04

pixfan hat geschrieben:.... noch mehr Spannung reingebracht indem ich den Motor mit einer 1m Eisenstange von der Sägeblattwelle weggehebelt habe. Der Riemen sitzt jetzt wirklich wieder stramm .....


Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit Verlängerung schafft. :mrgreen:

Hallo Dieter,

Fred hat recht, wenn Du schon soviel Arbeit in die Justage steckst, nimm gescheites Material.
Das Fühlerlehrenband macht es um einiges leichter.
Egal.....die U-Scheiben werden schon ne Zeit halten.

LG Dirk

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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon Special A » Mo 29. Mai 2017, 22:58

pixfan hat geschrieben:Hallo,

der Status meiner zweit TKS …

Hallo Dieter,

immerhin entwickelst du den Trend zum Zweitgerät weiter. Wir hatten hier schon Zweitstichsäge und Zweit - MFT … :lol:

Hat es einen bestimmten Grund, dass du nach einer neuen TKS Ausschau hältst, obwohl deine jetzige wieder genau stimmt?
- Florian

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Re: TKS in einem ausgedehnten Projekt auf Vordermann gebracht

Beitragvon pixfan » Mo 29. Mai 2017, 23:52

Zwackelmann hat geschrieben:Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit Verlängerung schafft. :mrgreen:

Da kenne ich nichts. 8-)

Übrigens ja, da habt ihr absolut recht. Mit dem Lehrenband wäre es leichter gegangen. Ich habe gerade keines. Die "Beilagscheibentechnik" habe ich schon oft mal wo verwendet. Das klappt sehr gut. Für Nachahmer: Nie mit dem Hammer direkt draufschlagen. Dann verbeulen sie nur. Man "schmiedet" sie zwischen einer flachen Unterlage und einer absolut flachen Auflage.

Ich suche die Zweitsäge ...:
1) ... als wirklich mobile Lösung (Hauptgrund). Die sollte am besten nicht mehr als vielleicht 30-40kg wiegen. Nachteil meiner jetzigen TKS bzw. der Werkstatt. Wirklich lange Teile über etwa 2m kann ich nicht sägen. Kommt nicht ständig vor, aber doch immer mal wieder. Ich mache ja alles aus rohen Bohlen, bei denen der Bart noch dran ist. Dann Arbeite ich an verschiedenen Projekten im Garten. usw.
2) ... für die rasche Verwendung eines anderen Blattes.
3) ... Spass und Interesse.


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