Tischbohrmaschinen

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oldtimer
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Tischbohrmaschinen

Beitragvon oldtimer » Mo 23. Nov 2020, 18:25

Hallo,

in dem Bandsägenthema kam zu meiner Äußerung dies:

Mandalo hat geschrieben:
oldtimer hat geschrieben: Vielleicht sollten wir hier auch einmal einen so sachlichen, informativen und emotionslosen Thread zu Tischbohrmaschinen aufmachen. Dann findet wahrscheinlich jeder Suchende etwas für seine Anforderungen

Eine sehr gute Idee, da gibt es bestimmt ebenso falsche Vorstellungen über Qualität und Leistung - da schliesse ich mich ein und bin schon lange am zögern mir eine zu kaufen - weil ich der Sache nicht so traue.... :cry:


Ich habe zwanzig Jahre das Holzwerken ohne TBM betrieben, für alle Arbeiten hat der Akkuschrauber gereicht. Aber dann wollte ich es doch auch einmal etwas besser haben und habe mich am Wabeco versucht. Diesen habe ich dann eine kleine Station gebaut und da ich "noch" keine Bohrmaschine extra dafür kaufen wollte, habe ich einen bis dato nur für einige Bohrungen in Holz genutzten Bohrhammer eingesetzt. Bei diesem hatte ich den Eindruck, dass trotz der Schlag- und Hammerfunktion alles recht fest war.

Somit habe ich dann seitdem einige wenige Bohrungen in Holz damit gemacht. Wenn es bei mehreren Werkstücken genau sein sollte:

DSC05844.JPG



Und heute kam dann eine vernünftige Anforderung für das Teil, einen D=70 mm Ausschnitt bohren in ein etwa 300 mm hohes Korpus. Den Ausleger hätte ich positionieren können, allein die Säule war für die Höhe zu kurz.
Nach derartigem Umbauen und Gefrickel, Ausleger und Bohrmaschine auf die Rückseite zu montieren und dann noch zwei Systainer unterzustellen

DSC05867.JPG


stand für mich fest, das nächste Mal wieder mit dem Akkuschrauber.

Im letzten Jahr kam dann vom Nachbarn (damit der Enkel bei mir mal etwas bohren kann) eine neue TBM in der 150€-Klasse dazu, absolut No-Name.
Meine Feststellung ist bisher, für Bohrungen in Holz oder in einen Aluwinkel ist sie ausreichend genau. Alles sitzt fest, die Rundlaufeigenschaft kann ich nicht messen, aber optisch gesehen finde ich das in Ordnung.

DSC05680.JPG

Hier bei der Reparatur eines alten Ladens

Vor etwa einer Woche musste ich Glasleisten setzen. Um die Schrauben optisch einigermaßen schön zu setzen habe ich alle Leisten auf dieser im gleichen Abstand vorgebohrt, das ging dann schnell und ich war mit dem Ergebnis, den verschraubten Leisten im Fensterrahmen richtig zufrieden.

Mir ist klar, dass ich hier jetzt etwas im untersten Preissegment zeige, für mich reicht es. Ich habe aber auch nicht das Bedürfnis in Metall zu bohren.


Gruß
Volker
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Woswasi
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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon Woswasi » Mo 23. Nov 2020, 21:09

Ich hab die Pbd40 vom Bosch, ist auch unteres Preissegment. Ich bin damit sehr zufrieden, verwende die für Holz und Alu. Auch für wiederholende Bohrungen ist sie sehr praktisch
LG Gerald

manuel
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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon manuel » Mo 23. Nov 2020, 22:04

Gute Idee mit dem Thread.

Ich hatte auch die Bosch Pdb40 für ca. 5 Jahre. Für den Preis finde ich die Pdb40 eigentlich ziemlich gut.
Positives zur Pdb40
* Riemenlose Geschwindigkeitseinstellung
* Tiefenstopp
* Werkzeugloser Bohrerwechsel
* Höheneinstellung (Tisch bleibt wo er ist)

Negatives zur Pdb40
* Wird ein bisschen Kraft angewendet schiebt sich die Säule nach hinten
* Bohrfutter klemmt ab und zu
* Keine hohe Drehzahl und Kraft.
* Laser hab ich nie gebraucht

Jetzt habe ich mir vor einiger Zeit die Nova Viking gegönnt. Ich habe die mal in einem Youtube video gesehen und speziell das mit dem direktantrieb (Kein Riemenwechel) hat mir gefallen.
Ich habe mir dafür auch noch einen kleinen Tisch mit einfachen schubladen gebastelt damit ich nicht jedesmal ein Opferholz unterlegen muss.
IMG_20201123_213129.jpg

IMG_20201123_213116.jpg

IMG_20201123_213058.jpg


Positves zur Nova Viking
* Fast alles :D
* Gewicht/Stabilität (Da verbiegt sich nichts)
* Geschwindigkeitseinstellung
* Kraft und Drehzahl (Stahl bohren geht bei weitem besser damit)
* Display
* mk2 Anschluss fürs Bohrfutter

Negatives zur Nova Viking
* Preis (1200Chf mit Einführungsrabatt)
* Tisch hoch/runterdrehen
* Kein Schnellspannfutter (habe ich gewechselt)
* Tiefenstopp

Der grösste Negativpunkt ist der Tiefenstopp.
Der ist Digital und hat die Option den Bohrer zu stoppen oder langsam Rückwärts laufen zu lassen wenn die Tiefe erreicht ist.
Das Einstellen geht sehr schnell und präzise. Wenn die Tiefe erreicht ist muss man den Bohrer ganz nach oben "fahren" damit das nächste Loch gebohrt werden kann und dazu noch ca. 2 Sekunden warten.
Speziell wenn viele Löcher in einem Stück gebohrt werden müssen ist das ziemlich unpraktisch.
Ich habe noch die Hoffnung das der Tiefenstopp noch mit einem Firmwareupdate nachgebessert wird (Die Bohrmaschine hat dafür einen USB Anschluss).

Trotz des Tiefenstop würde ich die Bohrmaschine nicht mehr hergeben ;)

Gruss
Manuel
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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon Dozent » Di 24. Nov 2020, 01:03

Ich habe auch, wie viele hier, den Wabeco, in dem eine Quadrill (die Variante ohne Schlag und in Protool-Orange) ihre Dienste tut. Die setze ich gelegentlich auch als Bankbohrmaschine ein – wenn der Akkuschrauber mal nicht ausreicht.

Was mir am Wabeco wirklich gefällt ist die Verstellmöglichkeit in der Z-Achse. Ansonsten bin nur mäßig zufrieden: Ich bekomme die Kombi einfach nicht hinreichend senkrecht. In Hartholz fängt es bei etwas tieferen Löchern an zu quietschen.

Im Verdacht habe ich die Säule des Wabeco. Wenn ich die Maschine senke, gibt es eine Stelle mit leichtem „Schlag“ zur Seite. Vielleicht ist aber auch der Rundlauf der Quadrill nicht gut genug?

Nachdem mir die 500mm-Säule eh hin und wieder zu kurz ist, denke ich nun über eine Ersatzsäule nach.

Grüße, Daniel

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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon oldtimer » Di 24. Nov 2020, 12:34

Dann bin ich nun gespannt, was sich hier noch zwischen 150€ und 1500€ einfindet.

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Hirnholz
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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon Hirnholz » Di 24. Nov 2020, 16:48

TNW made in Holland, vermutlich so alt wie ich.

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Für Arbeiten auf der Fläche habe ich noch einen alten „Bullcraft“-Bohrständer und wenn es jeneseits der 90° sein muss dann dieses „Wolfcraft“-Teil...

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drei mal abgeschnitten und immer noch zu kurz... :shock:
;) Burkhard

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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon Woswasi » Di 24. Nov 2020, 17:35

Ich bin noch das Foto schuldig :mrgreen:

Falls jemand auch die Bosch hat, empfehle ich unbedingt auf ein Drehkreuz zu wechseln. Damit ist sie viel angenehmer zu bedienen.

Pbd40.jpg
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LG Gerald

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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon the_black_tie_diyer » Di 24. Nov 2020, 19:03

Hi!

Bei mir ist es ein alter AEG Bohrständer für Maschinen mit 43mm Spannhals, in dem eine gleichaltrige AEG SB-Maschine steckt. Bei dem gezeigten Einsatz hat sich die Verwendung des Festool Centrotec Bohrmaschinen-Adapter nebst Centrotec Werkzeugfutter als praktisch erwiesen.

Gezeigt hatte ich das ganze hier: viewtopic.php?f=36&t=178&start=670#p64836

Das war auch bisher der Einsatz mit a) dem größten Durchmesser (35mm) und der größten Anzahl Löcher (14) die gebohrt werden mussten. Das macht schnell klar, die Anschaffung einer vollwertigen TBM rentiert sich - Stand heute - für mich eher nicht.

Nachteile: Ein Loch habe ich ja "versaut". Mit einer stabileren, größeren Auflage - einem "richtigen" Bohrtisch - hätte man das verhindern können - im Nachgang betrachtet. Präzises einstellen nur durch Versuche & herantasten. Großteil der Bedienung hängt von der verwendeten Bohrmaschine ab.

Vorteile: Ist vorhanden & frisst kein Brot. (Und nicht viel Platz ...)

Wo ich mir relativ sicher bin, müsste ich tiefe, präzise Löcher bohren - spontan fällt mir da im Holzbereich die schwebende Montage eines Sideboard, dass auf Gewindestangen aufgeschoben wird ein - käme ich mit diese Kombination ziemlich sicher nicht ans Ziel. (Wobei es wahrscheinlich für solche Montagen auch wieder Speziallösungen gibt, die mir derzeit einfach nur unbekannt sind.)

Metall per se, sehe ich nicht generell als Ausschlusskriterium für eine solche Lösung. Eher auch hier wieder die Frage im Vordergrund, was ist die genaue Anforderung. Ich behaupte einfach mal, die Löcher die ich bisher in Metall gebohrt habe, meist mit der PDC und den Centrotec HSS Bohrern, und die, die ich noch bohren werde - dafür braucht es nichts anderes - als eine von den beiden vorhandenen Optionen.

Und dann, das sprach ich ja schon im FKS Thema an, die Größe der, und der Zugang zur, (in meinem Fall Keller-) Werkstatt ist der limitierende Faktor für Material & Maschinen. Denn solche Maschinen müssen ja frei zugänglich, zur sofortigen/zeitnahen Verwendung bereitstehen. Wenn man da erst 30 Minuten hin und her räumen muss, um dann festzustellen das man mit dem Werkstück doch nicht hinkommt, taugt doch am Ende die beste Maschine nichts. Sowas wie den Bohrständer habe ich entweder abgedeckt auf der Werkbank, oder unter der Werkbank stehen. In beiden Fällen mit einem oder zwei Handgriffen Einsatzbereit/ bereit zur Einstellung.

Und dasselbe gilt für so manche abenteuerlichen Versuche z.B. wirklich schwere, aber gerne empfohlene, Industriemaschinen über ungeeignete Zugänge/Treppen/Rutschen "irgendwie" in die Werkstatt zu bekommen. Ganz zu schweigen davon, das man die im Zweifelsfall, besonders beim Gebrauchtkauf "alter Schätzchen" - ja auch noch selber einstellen & warten muss. Daher wird das imho auch oft so emotional diskutiert. Da treffen einfach Welten unterschiedlichster Anforderungen und Wissensstände aufeinander.

Und oftmals stellt man am Ende leider fest, die Löcher um die es dem "Fragesteller" geht, die wären schon längst gebohrt, hätte "er" einfach mal gemacht, statt einen Thread zu eröffnen. :lol: ;) Oder es kommt halt keine Rückmeldung mehr, Kleben statt Bohren? :lol:


Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon Naagg » Di 24. Nov 2020, 19:42

manuel hat geschrieben:Jetzt habe ich mir vor einiger Zeit die Nova Viking gegönnt.l


Hab den großen Bruder die Voyager, die hat die ganzen negativ punkte nicht.
Außer Tisch hoch/runter, was ich nicht als negativ sehe weil dann schnell mal platz für größere Sachen ist.
Und kein Schnellspannfutter mag geschmacks sache sein, hab auch erst gewechselt und eine Woche später wieder zurück.

Link zum Balls Shop

Hat einen digitalen Magnetmotor, stell ihn auf 50 U/min und die schaffst es nicht mit normalen mitteln den anzuhalten, max sind dann 5500 u/min (muss man extra freigeben in den Einstellungen)

und die Funktionstasten sind freibelegbar L/R Lauf, Geschwindigkeit, dig. Tiefenstopp, Gewindescheidfunktion, etc.
hat aber auch eine manuellen Tiefenstop wie die meisten der echt gut ist.

Aber für normale Anwender durchaus übertrieben :)

Gruß AJ

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Re: Tischbohrmaschinen

Beitragvon oldtimer » Mi 25. Nov 2020, 08:35

manuel hat geschrieben:Ich habe mir dafür auch noch einen kleinen Tisch mit einfachen schubladen gebastelt damit ich nicht jedesmal ein Opferholz unterlegen muss.

Solch ein Tischchen fehlt noch an meiner TBM. Gerade beim Bohren von Glasleisten habe ich festgestellt, dass mehr Auflagefläche notwendig ist. Dann aber mit einem niedrigen hinteren Anschlag, der an meinem Wabeco ist eindeutig zu hoch. Bei der Einstellung für schmale Leisten setzt dort das Bohrfutter auf den Anschlag auf. Daher kommt an die TBM ein niederer hinterer Anschlag ohne T-Nut-Profil, wahrscheinlich nur eine breitere 15 mm MPX-Leiste.


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