Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Testberichte, Vorstellung, Besprechung
Heiko

Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon Heiko » Mi 27. Jul 2016, 12:48

Hallo Michael,

jeder Hobel mit einer Norris-Verstellung ist meiner Meinung nach fummelig. Nicht ohne Grund lässt Lie Nielsen bei seinen Flachwinklern die Lateralverstellung gleich weg. Man bevorzugt dort das kleine Hämmerchen, was ich auch bei meinen Veritas Hobeln so mache. Der Stanley hat eine Konterschraube für die Lateralverstellung, die bei meinem Hobel ihren Job sehr gut macht. Und selbst wenn sich die Lateralverstellung man minimalst verstellt, macht das bei einem verrundeten Eisen wie es in den Putzhobel gehört (noch etwas, das die Tormek nicht kann) nicht gleich so viel aus, wie bei einem geraden Eisen. Was das Spiel in der Verstellung angeht, da stehen meine zwei Juuma Flachwinkler dem Stanley in nichts nach.

Bei meinem Stanley sind die Seiten rechtwinklig zur Sohle, was bei meinen Juuma und Dick-Hobeln nicht immer so perfekt ist, aber alles noch im Rahmen des tolerierbaren. Die Verarbeitung meines Stanley ist sehr gut, was man ja auch auf den Bildern im Artikel sehen kann. Was meiner Meinung nach auf jeden Fall für den Stanley spricht ist der große Griff, das sehr gute und dicke A2-Eisen und die Maulverstellung. In dieser Preisklasse geht man das lange suchen.

Einen Kunz hatte ich auch, der ist ansich nicht schlecht, aber preislich noch einmal ein wenig höher angesiedelt. Die Verstellung des Kunz hatte auch Spiel, das ist aber nicht so dramatisch. Man gewöhnt sich dran. Ich habe aber schon zwei Kunz-Hobel von Kursteilnehmern gesehen, bei denen ein kleines Teil im Guss, hinter der Einstellschraube fürs Hobelmaul, abgebrochen ist. Das finde ich konstruktiv nicht so gut gelöst. Dreht man die Einstellschraube versehentlich in die falsche Richtung, macht es scheinbar schnell "Knack".

Mit jeder weiteren Hobel- Empfehlung werden wir hier teurer :-)

Übrigens hat der Stanley im Werkezugkompass 2015 auch sehr gut abgeschnitten. Ich stehe mit meiner Meinung also nicht alleine da.

Du hast von negativen Erfahrungen bezüglich der Verstellung geschrieben, die man im Netz nachlesen kann. Vielleicht stellst du ein paar Links ein, damit sich Max ein besseres Bild machen kann.

Gruß

Heiko

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon michaelhild » Mi 27. Jul 2016, 14:19

Hallo Heiko,

Veritas verwendet ja auch den Norris Versteller, trotzdem kann ich da bei keinem Hobel ein Problem beim Einstellen der Schnitttiefe feststellen. Die Lateralverstellung bleibt wie sie ist. Das eine Einstellung per Hammer etwas einfacher ist, bleibt unbenommen, nur die Einstellung sollte halt erhalten bleiben, sonst taugt das nix.
Wenn es bei Deinem Stanley funktioniert ist es ja schön.
Vielleicht liegt es am Baujahr, vielleicht an den Qualitätsschwankungen (Siehe auch den No.62 auf Deinem oder Wolframs Blog), ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie auch den aktuellen VK der Qualität angepasst. 2011 lag der in D noch deutlich über 200€. Ich hatte meinen aus England.
Meiner war jedenfalls nix (und ja die Feststellschraube war bekannt), da ändert auch ein Werkzeugkompass nichts dran.

Links habe ich spontan keine parat, wie geschrieben, das war 2011. Einfach mal googeln. Ich meine das war u.a. in einem Lautsprecherbauforum und in einem englischsprachigen.
Es steht aber auch was bei den Amazonbewertungen drin.
Grüße
Micha

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon gandalf » Mi 27. Jul 2016, 21:58

HolzMax hat geschrieben:Heiko ich habe mir deinen sehr gut geschriebenen Artikel durchgelesen und Bin halt nur zu dem Ergebnis gekommen das beide Gleich gut sind. Oder habe ich da was Übersehen ?
Habe leider werde Juuma noch Dick; aber ich konnte beide inkl. Veritas bei Heiko Rech ausprobieren.
Das Thema "gut" oder "besser" habe ich für mich inzwischen abgehakt. Speziell bei Dick und Juuma würde ich nach den paar Probe-Hoblern bei Heiko sagen, dass die "gleich" sind. Allerdings waren die Griffe m.E. unterschiedlich, beim vorderen Knauf sieht man das auch leicht. Was besser passt ist m.E. nur nach persönlichem Anfassen zu entscheiden - da spielt halt die eigene Hand und ggf. die Höhe beim Hobeln eine wichtige Rolle.
viele Grüße
Reinhard

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon michaelhild » Di 4. Jul 2017, 21:37

Wenn es interessiert, in der aktuellen Holzwerken ist ein Artikel über Hobel drin. No. 62.
Dabei sind u.a Juuma sowie Dick.....und auch Stanley, welcher den vorletzten Platz belegt. Getestet wurde von der gleichen Person, die vor einem Jahr die Stanley-Dinger als sehr gut bezeichnet hat. :roll: Wie schnell sich die Meinungen doch ändern können.
Grüße
Micha

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon Olli_T » Mi 5. Jul 2017, 07:50

Ich hab die Zeitschrift nicht mehr im Abo. Aber ich habe einen Verdacht, wer das geschrieben haben könnte. :roll:

Micha, das ist keine geänderte Meinung sondern Weiterentwicklung! Ts Ts Ts ;)

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon oldtimer » Mi 5. Jul 2017, 08:33

Olli_T hat geschrieben:Ich hab die Zeitschrift nicht mehr im Abo. Aber ich habe einen Verdacht, wer das geschrieben haben könnte. :roll:

Micha, das ist keine geänderte Meinung sondern Weiterentwicklung! Ts Ts Ts ;)


Aha, ich habe die Zeitschrift auch noch nie bestellt, deshalb die Vermutung,
wahrscheinlich war es der Wendehals :lol:
Aber das scheint bei diesem Autor immer schon so gewesen zu sein. Es sind dann wohl doch nur kommerzielle Interessen. Verständlich, aber immer die erfahrene Kundschaft aus den Augen lassen.

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon michaelhild » Mi 5. Jul 2017, 09:00

Moin,

oh da habe ich ja was angerichtet. :lol:
Also auch wenn sich Heiko hier nicht mehr aktiv beteiligen wollte, mitlesen tut er doch.
Ich bekam wegen meinem Beitrag eine Email von ihm, die ich auf seine Bitte hin, hier gerne veröffentliche:

Heiko Rech per Email hat geschrieben:Hallo Michael,

ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und möchte mich dazu auch äußern. Ich schreibe im aktuellen Holzwerken- Artikel nichts, was ich nicht so auch schon vorher geschrieben habe. Mein Post im Holzwurmtreff bezieht sich nur zu einem geringen Teil auf Hobel vom Typ No. 62. Nämlich da, wo es um den Stanley geht. Die Aussage, dass beispielsweise die Kanten der Juuma und Dick Hobel nicht immer ganz rechtwinklig zur Sohle sind, bezieht sich nicht explizit auf den No. 62. Zum Stanley habe ich im Artikel im Heft nichts anderes geschrieben, als ich es auch bereits auf meinem Blog getan habe.

Dazu kommt dann auch noch, dass ich im Test einige Hobel hatte, die ich zum Zeitpunkt des Postings im Holzwurmtreff nicht kannte. Daraus ergibt sich zwangsläufig eine andere Sichtweise auf das gesamte Testfeld. Da kommt es natürlich auch vor, dass ein Hobel, den man bisher als als sehr gut empfand plötzlich schlechter dasteht, weil andere einfach besser sind, die man, wie gesagt, vorher nicht kannte.

Ich stehe zu allem, was ich veröffentliche und ich stehe auch dazu, dass man seine Meinung aufgrund neuer Erfahrungen im Laufe der Zeit ändern darf. Das ich meine Meinung zu bestimmten Themen im Laufe der Zeit geändert habe, wurde mir schon mehrmals vorgeworfen. Ich sehe das Ändern der eigenen Meinung aufgrund von Erfahrungen als Weiterentwicklung und nicht als Makel.


Es kann sich jeder darauf seine Meinung bilden.
So wie Heiko stehe auch ich zu dem, was ich schreibe und deswegen stehe ich immer noch sehr skeptisch gegenüber öfteren und beinahe um 180° geänderten Meinungen, gerade bei Menschen die schon weit über das Anfängerstadium hinaus sind. Das betrifft jetzt nicht nur die Stanley Bewertung.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon Garak359 » Mi 5. Jul 2017, 17:03

Ich finde Heikos unaufgeregte, sachliche Reaktion vorbildlich und wünschte mir selbst hier in unserem eh schon sehr angenehmem Forum, manchmal mehr davon.
Ich finde es definitiv sehr schade, dass er hier nicht mehr mit schreibt. Die genaueren Umstände habe ich nicht mitbekommen, es kam mir allerdings recht übereilt vor.
Seine Ausführungen waren (im Blog und den Artikeln, die ich gelesen habe) für mich immer sehr gut nachvollziehbar, Meinungen begründet, oder als (z.B. auch geänderte) Vorlieben/ Anwendungsarten beschrieben. Wobei ich auch lange nicht alle Beiträge aus der Holzwerken von ihm kenne. In seinem Blog zumindest habe ich nie nennenswerte Widersprüchlichkeiten gesehen, obwohl ich - da das Thema nicht zum ersten mal hier angeschoben wurde - mal versucht habe genauer darauf zu achten. Der aktuelle Artikel liegt mir jedoch nicht vor.
Ich habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben, wenn man Kritik aussprechen möchte, muss man sich die Mühe haben diese auch aus zu führen. Auch wenn eine "Gegenüberstellung" hier natürlich aufgrund von Urheberrechten schwer möglich ist. Selbst auszugsweise Zitate zur inhaltlichen Diskussion wären rechtlich
Mit Andeutungen helfen immer recht wenig.

Schöne Grüße,
Christoph

P.S.
Es kann sich jeder darauf seine Meinung bilden.
So wie Heiko stehe auch ich zu dem, was ich schreibe und deswegen stehe ich immer noch sehr skeptisch gegenüber öfteren und beinahe um 180° geänderten Meinungen, gerade bei Menschen die schon weit über das Anfängerstadium hinaus sind. Das betrifft jetzt nicht nur die Stanley Bewertung.

Hier kann ich nur das widerholen, was ich zu Heikos Rückmeldung gesagt habe. Das lese ich gerne und viel lieber :)
Gruß,
Christoph

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon Crazy-Horse » Fr 7. Jul 2017, 07:36

@Garak359 Dem kann ich nur zu 100% zustimmen :!: .
Schöne Grüße Franz

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Re: Welcher Hobel Juuma oder Dick?

Beitragvon Strubsch » Fr 7. Jul 2017, 09:43

Ich sag´s ja gern immer wieder das Forum hier ist einfach klasse. Fühle mich sauwohl hier, ich muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und auch ein Spaß oder eine Spitze kann hier gemacht werden. :) :) Ohne das gleich einer nieder gemacht wird, hier sieht man eine Niveauvolle Kommunikation.

Gruß Felix
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solange Menschen leben,
wird Holz der Menschheit nützlich sein,
wird´s Zimmerleute geben!"

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