schärfen, aber ganz einfach

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leisengarten
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon leisengarten » Mi 26. Apr 2017, 13:04

Hallo,

das hört sich ja ganz interessant an. Wohin muß ich kommen wenn ich bei Dir in die Lehre gehen will, ich habe schließlich mit dem Schärfen von Werkzeugen meine Probleme. Oder soll ich meine Werkzeuge ganz einfach mal schicken?
:idea: :D :oops:
Schön wär's ja, sollte aber ein Spaß sein.

Gruß
leisengarten :D

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Strubsch
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Strubsch » Do 27. Apr 2017, 07:37

Hatte da sehr viel Respekt mit dem ganzen schleifen weil ich keinen Plan hatte wie das geht. Also Foren lesen YT schauen und zum Schluss war ich immer noch nicht schlauer. Aber mein Ziel ist es mir einen guten Hobel zu kaufen und den dann auch schärfen zu können. Sonntags um drei ist ja bekannter maßen eine übliche Zeit wo solche Werkzeuge stumpf werden. Von Opa übernommen hab ich so 10 Stemmeisen, aber die waren so nicht zu gebrauchen. Neu Eisen muss man auch schärfen. Nicht Quatschen einfach machen - und so habe ich mir eine Scheppach Nassschleifmaschine bestellt, dazu von Tomek die Lehre zum einstellen des Winkels. Hab es trotzdem noch Tage vor mir hergeschoben mich zu trauen. Wasser in die Wanne (der Stein saugt sehr sehr viel), Eisen in Halterung klemmen, mit der Lehre den Winkel einstellen, mit einem Schwarzen Stift (Groß-Breit-Stinkt nach Alkohol) ihr wisst was ich meine die Schneide anmalen, los geht´s...
Am Schwarz erkennt man schnell ob das Eisen schief eingespannt ist und wie weit du bist.
WICHTIG der Träger von man die Halterung drauf schief muss absolut Waage sein :!: :!: :!: :!:
Schleifen, Schleifen und immer mal wieder den Winkel prüfen.
Zum Schluss auf der Lederseite abziehen und an Papier oder Armhaaren testen ob es scharf genug ist.

Hoffe ich konnte dir und auch anderen etwas den "Respekt" vor dem schleifen nehmen.
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon doob » Mi 23. Aug 2017, 22:06

thoblank hat geschrieben:Inzwischen schärfe ich nach der Paul Seller-Methode - es gibt einige Videos von ihm, die das genau beschreiben. Kurz:
Zwei Diamantplatten "Ersatz-Diamantschleifplatte Atoma Korn 600" fein und extra fein von Dieter Schmidt, Autoglas-Reiniger, grüne Schleifpaste von Silverline, evtl. ein Streifen Leder.


Mir gefällt diese Variante auch viel besser und ich habe mir auch die Diamantsteine geholt und bisher mit Wasser benutzt. Ergebnis ist super, aber ich würde lieber kein Wasser mehr nehmen wegen dem Rost auf den Steinen.

Was ich nicht kapiere ist, was für eine Art Autoglas-Reiniger das sein soll. Also offensichtlich kein normaler Fensterreiniger, aber auf welchen Inhaltsstoff kommt es genau an? Im Baumarkt das Zeug war alles relativ teuer und Inhaltsstoffe waren nicht vernünftig angegeben, dafür aber Gefahrenhinweise.

@thoblank
Kannst du mal sagen was du da nutzt?

thoblank
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon thoblank » Mi 23. Aug 2017, 23:57

doob hat geschrieben:
thoblank hat geschrieben:Inzwischen schärfe ich nach der Paul Seller-Methode - es gibt einige Videos von ihm, die das genau beschreiben. Kurz:
Zwei Diamantplatten "Ersatz-Diamantschleifplatte Atoma Korn 600" fein und extra fein von Dieter Schmidt, Autoglas-Reiniger, grüne Schleifpaste von Silverline, evtl. ein Streifen Leder.


Mir gefällt diese Variante auch viel besser und ich habe mir auch die Diamantsteine geholt und bisher mit Wasser benutzt. Ergebnis ist super, aber ich würde lieber kein Wasser mehr nehmen wegen dem Rost auf den Steinen.

Was ich nicht kapiere ist, was für eine Art Autoglas-Reiniger das sein soll. Also offensichtlich kein normaler Fensterreiniger, aber auf welchen Inhaltsstoff kommt es genau an? Im Baumarkt das Zeug war alles relativ teuer und Inhaltsstoffe waren nicht vernünftig angegeben, dafür aber Gefahrenhinweise.

@thoblank
Kannst du mal sagen was du da nutzt?


Hallo Peter,
ich habe mich auch immer gefragt, warum er Autoglas-Reiniger benutzt. Ich habe es zunächst mit normalem Glasreiniger versucht (den günstigsten im Discounter) und habe mir dann versuchsweise einen guten Autoglas-Reiniger bestellt: http://www.koch-chemie.de/Privatkunden/ ... eaner.html
Einen gravierenden Unterschied habe ich nicht festgestellt.

In einem seiner Videos sagt Paul, dass in den normalen Reinigern Seife enthalten ist. Das wird wohl Probleme (Schmierfilm?) verursachen.
Egal ob normaler oder Autoglas-Reiniger - die Schleifplatten, Schleifführung, Stemm- und Hobeleisen werden damit auf keinen Fall rosten. Ich tupfe nach Benutzung die Oberfläche mit einem Tuch trocken und gut. Die Reiniger verflüchtigen sich schnell.

Benutzt Du den Lederstreifen und die Paste zum Abziehen? Ich experimentiere gerade mit Läppblättern: https://www.feinewerkzeuge.de/alox-lapping-film.html
Damit verrunden die Phasen nicht. Ist natürlich auf Dauer etwas teurer als Paste und Leder.

Viele Grüße,
Thomas

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon michaelhild » Do 24. Aug 2017, 07:03

doob hat geschrieben:aber ich würde lieber kein Wasser mehr nehmen wegen dem Rost auf den Steinen.


Diamantschleifplatten sind nicht für den Trockenschliff gedacht/geeignet.
Die Verschleißen dadurch schneller und der Schliff wird nicht so fein.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
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thoblank
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon thoblank » Do 24. Aug 2017, 07:53

michaelhild hat geschrieben:
doob hat geschrieben:aber ich würde lieber kein Wasser mehr nehmen wegen dem Rost auf den Steinen.


Diamantschleifplatten sind nicht für den Trockenschliff gedacht/geeignet.
Die Verschleißen dadurch schneller und der Schliff wird nicht so fein.


Hi Michael,
Klar, er hatte Wasser ausprobiert, weil er nicht wußte, welchen Reiniger er nehmen soll.

Gruß, Thomas

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon doob » Do 24. Aug 2017, 15:36

Danke für deine Anwort.

thoblank hat geschrieben:ich habe mich auch immer gefragt, warum er Autoglas-Reiniger benutzt. Ich habe es zunächst mit normalem Glasreiniger versucht (den günstigsten im Discounter) und habe mir dann versuchsweise einen guten Autoglas-Reiniger bestellt: http://www.koch-chemie.de/Privatkunden/ ... eaner.html
Einen gravierenden Unterschied habe ich nicht festgestellt.

Irgendwo hat er mal was gesagt was ich so verstanden/interpretiert hatte, das in Autoglas-Reiniger kein Wasser mehr drin ist oder irgendwas was zumindest Rost verhindert. Ich dachte das wäre der entscheidende Unterschied zu normalem Glasreiniger. Hatte auch überlegt ob er evtl. eigentlich die Flüssigkeit für die Scheibenreinigungsanlage für den Winter meint.
thoblank hat geschrieben:Egal ob normaler oder Autoglas-Reiniger - die Schleifplatten, Schleifführung, Stemm- und Hobeleisen werden damit auf keinen Fall rosten.

Ist das so? Gut zu wissen, dann versuche ich das als nächstes mal. Mit Wasser kam der Rost nämlich ziemlich schnell. Auf den Steinen ist es ja nur ein optisches Problem, aber auf den Hobeleisen stört es mich schon.
Für das Richten einer Spiegelseite hab ich etwas länger gebraucht und da fängt es in dem Bereich der nicht bearbeitet wird relativ schnell an zu rosten. Ist natürlich nur ein optisches Probem, aber stört mich trotzdem.
thoblank hat geschrieben:Benutzt Du den Lederstreifen und die Paste zum Abziehen? Ich experimentiere gerade mit Läppblättern: https://www.feinewerkzeuge.de/alox-lapping-film.html
Damit verrunden die Phasen nicht. Ist natürlich auf Dauer etwas teurer als Paste und Leder.

Ich benutze einen alten Gürtel ohne Paste im Moment. Gerade bestellt habe ich einen 200x75mm Lederstreifen und Paste, hauptsächlich weil es nervt, das der Gürtel schmaler ist als die Eisen. Die Schärfe mit dem Gürtel ohne Paste war aber schon perfekt. Ich bin mir sicher das man mehr nicht braucht. Deshalb bin ich auch auf das System von PS gegangen, weil ich eigentlich überhaupt nicht schärfen will. Ist nur halt leider nötig, deshalb soll der ganze Prozess so simpel und effizient wie möglich sein. Ich finde da wird viel zu viel Voodoo drum gemacht. In dieser Haltung hat mich auch gerade PS noch bestärkt.

Zum Thema Fase überzeugt mich absolut seine Erklärung das alles hinter der Schneidkante völlig wurscht ist (bei Bevel-Down) weil der Schneidwinkel ja durch die Lage des Eisens vorgegeben ist. Er propagiert ja sogar eine leichte Rundung zu schleifen um die eigentliche Schneidkante besser zu stabilisieren und weil es halt beim Freihand schärfen auch davon entbindet sich sklavisch an den Winkel halten zu müssen. Ich habe das mal an einem Eisen probiert und finde keinen Nachteil in der Schärfe.
Wo ich noch mit Schleifhilfe schleife habe ich den Winkel überall von 25° auf 30° erhöht. Ich machen keinen Mikro- und keinen Rückenfase. Halte ich für unnötigen Mehraufwand.

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Achim » Do 5. Okt 2017, 15:52

Thomas hat geschrieben:


ist ja komisch. Eigentlich hatte ich auch bei Dictum geguckt, aber nur 50mm Steine gefunden.
Aber danke für die Links, die werden jetzt bestellt.

Gruss
Thomas


Hallo Thomas,

hast Du Dir die Steine schon bestellt und auch schon damit gearbeitet? Ist ja schon ne Weile her, da Du das gepostet hast und die restliche Ausstattung für das Scharfen hattest Du ja auch schon.

Vielleicht hattest Du, neben Deinen Renovierungsarbeiten, schon Zeit Dich damit zu beschäftigen. Deine Erfahrungen würden mich interessieren ;)
SAWDUST IS MAN GLITTER :)

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Thomas
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Thomas » Do 5. Okt 2017, 16:40

Achim hat geschrieben:
Thomas hat geschrieben:Thomas,
hast Du Dir die Steine schon bestellt und auch schon damit gearbeitet? Ist ja schon ne Weile her, da Du das gepostet hast und die restliche Ausstattung für das Scharfen hattest Du ja auch schon.
Vielleicht hattest Du, neben Deinen Renovierungsarbeiten, schon Zeit Dich damit zu beschäftigen. Deine Erfahrungen würden mich interessieren ;)



Hallo Achim,

also die Renovierungsarbeiten in Teil 1 des Hauses sind weitestgehend abgeschlossen. wir sind auch vor ca. einer Woche umgezogen, aber es es gibt z.b. aktuell noch keine Zargen und Türen, keine Fußleisten, die Fenster werden aktuell alle getauscht und dreiviertel des Haushaltes liegt noch in irgendwelchen Kartons. Internet, Telefonie und TV gibts auch noch nicht. Also noch lange nicht fertig.
Teil 2 des Hauses ist quasi noch Rohbau. Da muss ich noch stemmen, Wände flexen, Leitungen legen, ein bissl neu verputzen, Decken abhängen, neue Fußböden sollen dann mal rein und dann auch irgendwann Tapeten und Farbe an die Wände.
Dauert also alles noch, zumal jetzt alles viel langsamer geht, da wir zu fünft auch schon drin wohnen. Da kann ich abends nicht mehr bohren oder flexen wenn die Kinder schlafen.

Die Werkstatt ist quasi nur als Raum vorhanden. Noch 0 Ausbau und kaum Möglichkeiten zum brauchbaren arbeiten. Damit wollte ich aber auch bald anfangen, denn es nervt schon wenn ich mal sägen, schleifen oder lackieren muss, und es keine Arbeitsplatten gibt.


Also nein, ich habe noch nicht mit den Steinen geschliffen. Aktuell weiß ich nicht mal wo die Teile alle liegen.... ;-)


Gruss
Thomas
auf lange Sicht sind wir alle tot.

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon borisffm » Do 5. Okt 2017, 17:26

Hallo,

Am WE habe ich erstes mal meine Stemmeisen nachgeschärft. Für die Hobeleisen benutze ich Veritas mk II und Kombistein 1000/6000. Abrichten mit Schleifpapier+Glasplatte oder "DMT-Abrichtblock": Schärfset

Die Stemmeisen habe ich auch mit der Schleifführung bearbeitet.

Was ich empfehlen kann: keine Kombisteine nehmen und wenn die Stemmeisen anderen Winkel als Schleifführung haben, dann evtl. noch 120 oder 240-Stein mitbestellten (besitze ich noch nicht).
Ich habe bei 30mm Stemmeisen fast Stunde gebraucht um die auf meine Schleifführung anzupassen. Das braucht man zwar nur ein mal machen, nimmt aber super viel Zeit und sicher nicht gut für die Hände.

Boris


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