schärfen, aber ganz einfach

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Mario
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Mario » Di 28. Feb 2017, 11:53

Hallo Leute
Ich habe die Steine King und Sun Tiger (1000er,6000er und 8000er), die habe ich auch immer im Wasserbad zu liegen.
Die Veritas habe ich mir damals zugelegt, weil ich die möglichst beste und komfortabelste Lösung zu einem einigermaßen guten Preis haben wollte. Da ich auf absehbare Zeit sowieso relativ viel zu schärfen hatte, habe ich mir auch gleich die Veritas zugelegt.
Muss natürlich jeder wissen, ob er das Geld dafür hat oder ausgeben möchte. Ich würde es wieder tun.
Nicht das jemand denkt, das war`s dann schon. Die Steine haben natürlich auch noch ihren Preis, bei der Überlegung dahingehend nicht zu vernachlässigen.

Ach so Dirk, beim Messerschleifen verwende ich übrigens auch keine Führung. Auch bei etwas teureren nicht. Ich schärfe die allerdings auch auf einem Stein. Dafür habe ich aber einen Stein extra, den ich nicht abrichte.

Grüße, Mario!

Yeti
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Yeti » Di 28. Feb 2017, 14:37

Moin,

die Entscheidung zur Veritas war bei mir auch "HABENWOLLEN", neben der sachlichen Entscheidung in Bezug auf die Qualität und die Möglichkeiten, die diese Vorrichtung bietet. Aber so entscheiden wir uns hier ja alle, oder?

Einfache Zweibackenausführungen gibt es über ebay schon für deutlich kleineres Geld (ca. 7.-€), direkt aus Hongkong/Alibaba sogar noch günstiger (aber wer kauft gleich Stückzahlen?). Die Herstellung der Einstelllehren ist ja nun auch keine so große Kunst, ob der Winkel ggf. 1° abweicht spielt meiner Meinung nach keine große Rolle. Für die Mikrofase gilt dasselbe, ist eben nett bei der MK II nur am Einstellrad zu drehen.

Zur Schärfe: Ab Fabrik gelieferte Stemmeisen usw. sind zumindest scharf genug um sich damit in den Daumen zu schneiden, das habe ich im Selbstversuch bereits festgestellt. Wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt, dann bekommt man mit Wassersteinen usw. gute Ergebnisse für eine Investitionssumme von ca. 100.-€. Eine Tormek wäre für mich wieder ein Kauf im Bereich von 1000.-€, denn dann soll es ja auch das neueste Modell sein, Zusatzeinrichtungen zum Bohrerschärfen usw. gehören dann wieder auf die Liste. Für mich vom Anwendungsspektrum her nicht lohnend, ist aber nur meine persönliche Meinung.
Das kannst Du zwar so machen, aber dann wirds halt kacke! ;)

Gruß
Claus

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Klaus
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Klaus » Di 28. Feb 2017, 16:42

Hallo scharfe Würmer,

der Hobelpapst von Deutschland wohnt bei mir um die Ecke und hat diese Schleifhilfe im Angebot:
http://www.traditional-handplanes.com/h ... ide_de.php

Der grösste Vorteil ist, das die Rollen da nicht auf dem Stein laufen und sich abnutzen und der Stein damit besser ausgenutzt werden kann.

Hab allerdings nix von ihm und war auch noch nicht dort (würde wahrscheinlich ein teurer Besuch werden), deshalb kann ich auch nicht aus Erfahrung berichten. Der Vollständigkeit halber wollt ich den Gerd aber doch mal erwähnt haben.

Gruss, Klaus

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Gregor » Di 28. Feb 2017, 18:20

Hallo Klaus,
diese Schärfhilfe kann man selbst bauen, Siehe hier:
https://www.smartwoodworking.net/2013/01/13/schärfhilfe-honing-guide/

Ich habs gemacht und nicht bereut. Und man kann die Schärfhilfe so anpassen, so dass der Anwendungsbereich für viele Schärfsituationen passt.
Grüsse aus dem Siebengebirge
Gregor

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Thomas
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Thomas » Di 28. Feb 2017, 18:29

Danke euch allen.

Also kaufe ich einen 1000er und einen 6000er King oder Tiger Stein in möglichst breit (>60mm). Was ist mit Kombisteinen? Dafür spricht der Preis, auch irgendwas dagegen?

Ausserdem kaufe ich ein paar Bogen 120er Nassschleifpapier und die Veritas MK2. Und im Baumarkt finde ich dann sicher noch eine dicke Fliese und ein paar Schalen. Das sind dann zusammen etwa 120-150eur. Auf die günstigere Zweibacken-Führung verzichte ich dann besser, mit langen Suchen nach dem passenden Winkel wollte ich mich dann nicht auch nocht befassen.

Danke für die Tipps und Links, auch wenn ich insgeheim gehofft habe, es vielleicht noch einfacher zu schaffen. Aber reines Trockenschleifen auf Schleifpapier taugt offensichtlich gar nichts.

Gruss
Thomas
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Dietmar » Di 28. Feb 2017, 19:34

Hallo Gemeinde,

@Thomas,

schaut dich im Baumarkt mal bei dem Zuschnitt für Steinfensterbänke um, dort gibt es oft Bruch oder kurze Fensterbankabschnitte.
Aber nur die mit geschliffener Oberfläche verwenden.

Gruß
Dietmar
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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Mario » Di 28. Feb 2017, 21:46

Hallo
Genau Dieter, dass wollte ich auch vorschlagen. Ich habe auch recht günstig ein Granit Fensterbank Reststück für den Zweck genommen.

Thomas, gegen einen Kombistein spricht eigentlich nur, dass zwei Steine halt länger halten und sicherlich mehr kosten. Wegen dem Verhältnis Abnutzung- Stärke und meine ich. :) Ich habe auch einen 1000er-6000er-Kombistein und nicht zwei Einzelsteine, halt wegen dem Preis.
Zur Veritas, auch die ist keine Wunderwaffe. Ein wenig Hintergrundwissen und Gefühl ist auch da gefragt. Ich würde Dir, wenn Du Dich dafür entscheiden solltest, auf jeden Fall raten, Dir ein paar gute Video`s anzuschauen. Die von Heiko Rech sind da meiner Meinung schon sehr empfehlenswert.

Grüße, Mario!

OliverK

Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon OliverK » Do 2. Mär 2017, 10:52

Hallo zusammen,

ich erziele bei hochlegierten Stählen erst gute Erbebnisse, seit ich einen 1000er Stein habe, der dafür geeignet ist. Der darf nicht zu weich gebunden sein.
Ich habe den blauen von Dieter Schmid, der gar nicht gebuden ist, sondern so auskristallisiert. Seit ich diesen Stein habe, klappt es bei mir.
Vor dem 6000er mach ich noch einen Zwischenschritt mit einem 3000er Cerax (so heißt der glaube ich).

Bin gerade in Urlaub und nicht so gut angebunden. Kann die Makren leider nicht raussuchen.
Peter Parfit zeigt in seinen Blog, wie es mit Öl und Papier geht. Nach meiner bisherigen Erfahrung macht das durchaus Sinn, habe ich aber nicht probiert. Ich habe ja die Steine gekauft.

Den oft beschriebenen Weg mit der 35 Grad Hilfsfase lasse ich inschwischen weg. Ds hat bei mir nur dazu geführt, dass alles beim letzten Schliff stumpfer wurde, als ich es vorher schon hatte. Ich mache jetzt alles mit 25 Grad ohne Tricks, und das funktioniert gut und für mich auch ausreichend schnell.

Viele Grüße,
Oliver

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon thoblank » So 5. Mär 2017, 09:29

Hallo Thomas, hallo alle,
ich möchte noch eine weitere Variante ins Spiel bringen:
Ich habe ebenfalls bis vor Kurzem nach der Rech'schen Methode geschärft. Anfangs mit Zweibackenführung, dann mit der MkII. Ich kam mit der einfachen Führung nicht klar. Die Eisen wurden immer leicht rund.

Inzwischen schärfe ich nach der Paul Seller-Methode - es gibt einige Videos von ihm, die das genau beschreiben. Kurz:
Zwei Diamantplatten "Ersatz-Diamantschleifplatte Atoma Korn 600" fein und extra fein von Dieter Schmidt, Autoglas-Reiniger, grüne Schleifpaste von Silverline, evtl. ein Streifen Leder.
Die Diamantplatten einfach auf zwei einzelne Siebdruckplatten aufkleben. Für die Schleifpaste entweder das Leder nutzen (wie Paul), sonst tuts auch ein Stück MPX, auf den die Paste aufgetragen wird.

Vorteile aus meiner Sicht:
- Die Diamantplatten müssen niemals abgerichtet werden
- Kein Öl. Kein Wasser, kein Rost, stattdessen Autoglasreiniger
- Fein 600 und extra fein 1200 sind ausreichend, den Rest erledigt die Paste

Ich mache das, bedingt durch fehlende 50jährige Berufserfahrung, mit der MkII, das Abziehen auf der Paste geht Freihand.

Es gibt im wesentlichen zwei Schärflager:
Die, die das Schärfen ignorieren: Ein Eisen aus dem Handel ist geschärft, aber niemals scharf. Vor allem bleibt es nicht so.
Die, die es damit übertreiben: Nur, weil man sich in der Spiegelseite spiegeln kann, erzielt man damit keine besseren Ergebnisse.

Das notwendige, häufige Nachschärfen (je nach Gebrauch mehrmals am Tag) machte mir mit Wassersteinen einfach keinen Spaß. Das ist nur Sauerei.
Ich schleife übrigens weder Mikrophase noch Rückenfase an.

Die Eisen müssen scharf sein, mit oder ohne Fase. Es muss schnell gehen und funktionieren.

Viele Grüße,
Thomas

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Re: schärfen, aber ganz einfach

Beitragvon Thomas » Di 7. Mär 2017, 19:49

Von der Methode mit den Diamantplatten habe ich auch schon was gelesen, aber immer nur in einem Halbsatz.

Ich versuche es jetzt mit den Wassersteinen. Inzwischen habe ich auch fast alles zusammen: Eine 30x30cm Granitfliese (Fensterbankreste gabs nicht), 120er Nassschleifpapier, den Veritas MK2, einen Hobel ( :lol: ) und Wasser gibt es aus dem Hahn. Jetzt fehlen nur noch die Schalen, eine Gummimatte, eine Wasserflasche und natürlich die Steine :D
Ich denke es werden wohl ganz klassisch ein 1000er und ein 6000er von King/Sun/Tiger (gibts da Unterschiede??) in min. 60mm Breite. Aber genau die finde ich gerade nirgendwo, überall nur 50mm.

Hat jemand zufällig einen Quelle, die ich noch nicht versucht habe?


Gruss
Thomas
auf lange Sicht sind wir alle tot.


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