Holzwurmtreff.de

Hallo zusammen,

in den letzten Jahren habe ich in der Werkstatt für viele Anwendungen WD40 benutzt. Beim "Let's Bastel" wird das Mittel ziemlich in Frage gestellt, zumindest die deutsche Version, die sich ja von der US Version deutlich zu unterscheiden scheint. Ich sehe das nicht ganz so kritisch. Mit den Korrosionsschutz-Eigenschaften von WD40 bin ich aber in der Tat recht unzufrieden. Nicht rostfreie Stähle setzen bei mir im Keller bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 - 85 % im Hochsommer Rost an, wenn ich diese alle 6 Monate mit WD40 behandle. Das würde ich mir schon besser wünschen.

Alternativ habe ich seit einem Jahr Ballistol Universalöl benutzt. Zur Langzeitwirkung als Korrosionsschutz kann ich noch nichts wirklich sagen, allerdings sind die Kriecheigenschaften und "Langzeit"-Schmiereigenschaften aus meiner Sicht schlechter als bei WD40. Auch ist der anfänglich angenehme Geruch auf Dauer zunehmend penetrant.

Welches Mittel benutzt ihr in der Werkstatt für welchen Zweck und wie sind eure Erfahrungen damit?


Viele Grüße
Oliver

P.S. Ich wusste nicht, in welchen Folder dieses Thema passt, da dachte ich mir: Wenn es Quietschen beseitigt, dann ist es ein "leiser" Helfer

Guten Morgen liebe Holzwerker,
das von OliverK beschriebene Problem habe ich auch, obwohl sich meine Werkstatt nicht im Keller befindet. Ich habe dieser Tage eine über Jahre hinweg nicht mehr benutzte Blechschere wieder aktivieren wollen. Oh Schreck, die hatte ganz schön Rost angesetzt. Entfernt man diesen mit einer (möglichst maschinengetrieben) Drahtbürste verteilt sich der rostige Staub überall gleichmässig. Ich hatte im www. den Rat gefunden, rostige Metallteile für ein paar Tage in mindestens 25 %-igen Essig-Essenz einzulegen und dann mit der Drahtbürste zu behandeln. Tatsächlich, das Teil glänzt wieder als käme es aktuell aus dem Verkaufsraum des Werkzeughändlers. Aber, wie bleibt die Rostfreiheit dauerhaft erhalten? Behandelt man Werkzeuge mit Öl oder Fett (z.B.Vaseline) schafft man sich damit einen Staubfänger und der aufgebrachte Korrissionsschutz wird durch den Gebrauch der Werkzeuge schnell wieder abgenutzt.
Ich bin mal gespannt wie ihr euch behilft und wünsche weiterhin viel Spass beim und vor allem Erfolg beim Holzwerken.

Leisengarten

Anstatt Essig gehen z.B. auch WC Reiniger Tabs.
Cola geht wegen der enthaltenen Phosphorsäure auch, allerdings ist die Konzentration gering, es dauert und geht auch nur bei leichtem Rostbefall.

WD40 ist schon nicht schlecht für kurzfristige Anwendungen. Es verflüchtigt sich halt recht schnell. Ich nehme es für Fräserschäfte.

Für alles andere bin ich bei Kamelienöl gelandet und hängen geblieben.
Aber es ist klar, alles was angefasst wird, muss öfters behandelt werden.

Lets bastel ist das nicht der welcher Millimeter und Grad nicht auseinander halten kann?

michaelhild hat geschrieben:Lets bastel ist das nicht der welcher Millimeter und Grad nicht auseinander halten kann?

Allein der Titel scheint mir für eine Erwachsenen-Krabbel-Gruppe geeignet. Für mich schon ein Grund, das überhaupt nicht zu öffnen.


Ansonsten, danke für die Tips von leisegarten und Michael.
Ich habe das Problem nur mit dem Gusstisch der FKS. Wenn ich im Winter längere Zeit abwesend bin, dann behandele ich den mit WD 40. Das reicht bei mir. Die anderen Werkzeuge lagern in einem trockenen warmen Raum.

Gußtisch würde ich mit Silbergleit oder Waxilit behandeln. Korrosionsschutz und Gleitmittel.

Hallo Oliver,
Ich verwende Ustanol http://www.ballistol.de/93-0-Ustanol.html zum Rostschutz in meiner Kellerwerkstatt, das Öl ist Kriechfreudiger als Ballistol und riecht nicht so schlimm wie das Ballistol (obwohl WD40 schon sehr penetrant riecht, schlimmer als Ballistol).
Ich Bestelle mir immer die 500ml Dose und fülle ein Teil davon in ein Glas mit Schraubdeckel um. Mit einem Pinsel in Ustanol getunkt streiche ich dann die zu behandelnen Flächen ein.

Hallo Oliver,

wir nehmen Addinol Waffenöl W18. Gibts als Spray oder viel günstiger in der Flasche.

Beste Grüße
Alex

leisengarten hat geschrieben:das von OliverK beschriebene Problem habe ich auch, obwohl sich meine Werkstatt nicht im Keller befindet. Ich habe dieser Tage eine über Jahre hinweg nicht mehr benutzte Blechschere wieder aktivieren wollen. Oh Schreck, die hatte ganz schön Rost angesetzt. Entfernt man diesen mit einer (möglichst maschinengetrieben) Drahtbürste verteilt sich der rostige Staub überall gleichmässig. Ich hatte im www. den Rat gefunden, rostige Metallteile für ein paar Tage in mindestens 25 %-igen Essig-Essenz einzulegen und dann mit der Drahtbürste zu behandeln. Tatsächlich, das Teil glänzt wieder als käme es aktuell aus dem Verkaufsraum des Werkzeughändlers.

Da kann ich Bindulin ENTROSTA (heisst so...) empfehlen. Ist auf Basis Phosphorsäure. Teil damit einpinseln, löst nach ein bis zwei Behandlungen mit je ca. 10 - 15 Minuten Einwirkzeit alles blitzeblank auf. Riecht halt ordentlich nach Phosphorsäure und ich ziehe da schon lieber säurefeste Handschuhe an...

Wenn Du willst, schicke mir eine PN, ich habe noch eine Handvoll 100 ml-Fläschchen rumstehen, die ich günstig abgeben kann.

Beste Grüße
Alex

Hallo zusammen,

danke schön für die Hinweise, dann werde ich mal probieren.

Das man häufiger behandeln muss, wenn man die Teile anfasst war mir schon bewusst. Ich fände es aber schön, wenn ich Teile die längere Zeit nicht angefasst werden nur alle 6 Monate pflegen muss, ohne dass sie Rost ansetzen. Nach der Öl-Pflege fasse ich die Teile nicht mehr mit bloßen Fingern an!

Viele Grüße
Oliver

WD40 war und ist schon immer ein Reinigungsmittel. Eine Nachbehandlung mit dem notwendigen z.B. Maschinenöl ist absolut zwingend. Auf der WD40-Dose steht ganz klar 'Fettlösend'. Damit ist doch alles klar.