Laserschutz

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Sebastian
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Laserschutz

Beitragvon Sebastian » Do 28. Okt 2021, 20:33

Hallo Holzwürmer,

wir hatten ja vor kurzem Hier eine kleine Diskussion zum Thema Laserschutz/-sicherheit.

Sicher ist das Thema speziell und dürfte den Privatmann eigentlich nicht betreffen, da nach Produktsicherheitsgesetzt eigentlich nur Dinge verkauft werden dürfen, die "sicher" sind. Hier wären die Laser mit einer höheren Klasse als 2M raus. Die Realität sieht, wie das obige Beispiel zeigt, anders aus. So hatte ich z.B. auch 2019 mit Benedikt eine kleine Diskussion zum Thema Lasersicherheit wegen seinem China-Laser. Link

Wegen des Wixey Lasers hatte ich, wie im Kanal "Kurze Frage..." geschrieben, bei Sauter nachgefragt bezüglich der Laserklasse nachgefragt. Auf die Antwort dieser sei 3 A hab ich den "Head of Sales & Digital Sales Manager" zurückgeschrieben dass diese Klasse schon länger nicht mehr existiert und gefragt ob sie mir als Privatperson diesen Laser verkaufen würden. Die Antwort war, dass sie dies mit dem Hersteller klären müssen. :lol:

Ich möchte hier die nächsten Tage ein paar Hilfestellungen für die Bewertung von Lasern einstellen, sowie Tipps, wie man ggf. gut und "günstig" an geeignete Laserschutzbrillen kommt.
live long and prosper
Sebastian

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Re: Laserschutz

Beitragvon Sebastian » Mi 3. Nov 2021, 16:31

Heute eine kleine Einführung in Laserschutzbrillen.

Diese Brillen sind die letzte Hürde die der Laserstrahl vor dem Auge nehmen müsste. Allerdings sind diese nicht ganz günstig und sollten daher auch mit entsprechender Sorgfalt behandelt werden.

Die Berechnung hierfür kann jeder der die Formeln versteht selbst durchführen. Diese findet man in den Technischen Regeln zur Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung - Laserstrahlung (TROS-Laserstrahlung) Teil 2: Messungen und Berechnungen von Expositionen gegenüber Laserstrahlung. Eigentlich ist das recht simpel, jedoch muss man durch das Werk extrem viel hin und herspringen um die passenden Formeln zu finden.
Auch gibt die https://publikationen.dguv.de/widgets/p ... rticle/249DGUV Information 203-042 "Auswahl und Benutzung von Laser-Schutzbrillen, Laser-Justierbrillen und Laser-Schutzabschirmungen" wertvolle Hilfestellungen hierzu.

Für alle, die das Lesen von Vorschriften nicht gerne als Hobby haben :lol: , gibt auch eine Software die das ausrechnet Laser 2000: Laserschutzbrillen Finder. Achtung: es ist halt Produktwerbung, da Laser 2000 solche Brillen vertreibt, aber die Filterwerte bekommt ihr auch. Dort könnt Ihr auch Brillen anfragen. Ob die an Privat liefern, weiß ich nicht.

Als weitere Quelle kann ich Thorlabs empfehlen. Die sind recht günstig und haben sehr viel Auswahl, auch an "modischeren" Modellen. Zudem geben die einiges an Hintergrundwissen weiter.

Kleiner Hinweis zu den Laserschuztbrillen. Laut Norm müssen diese für mindestens 5 s und mindestens 50 Impulse in einem genormten Test standhalten. 50 Pulse sind allerdings bei Pulsraten im Kiloherzbereich extrem wenig!

Soviel erstmal zu den Brillen. Ich möchte allerdings auch noch auf die sonstigen Schutzmaßnahmen eingehen. Dazu "später" mehr.
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Sebastian

Woswasi
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Re: Laserschutz

Beitragvon Woswasi » Mi 3. Nov 2021, 16:35

Der Laser ist nur bei direkter Bestrahlung ins Auge gefährlich oder?
Klasse 2 wie zB bei Nivellierungslaser sind auch gefährlich? In den hab ich schon paar Mal unabsichtlich rein gesehen :oops:
LG Gerald

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Sebastian
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Re: Laserschutz

Beitragvon Sebastian » Mi 3. Nov 2021, 16:49

Das kommt auf den Laser an.

Klasse 2 ist in 0,25 Sekunden Augensicher, sprich kurzzeitige Exposition ist unschädlich. Die weit größte Gefahr geht bei diesen Lasern durch die Blendung hervor. Deshalb sind schon Leute von der Leiter gefallen bzw. sind an Straßenbaustellen Auffahrunfälle passiert.

Grob kannst du sagen, umso stärker der Laser, desto gefährlicher ist auch eine Reflexion (nicht an einem Spiegel). Also wenn der Laser dafür geeignet ist durch Holz oder sogar Metall zu schneiden ist er auch bei Reflexionen nicht gut für die Augen.

Das ganze wird komplizierter wenn auch noch optische Elemente, z.B. Linsen oder gebogene Spiegel ins Spiel kommen.

Die Vorgehensweise ist generell das STOP Prinzip also Substitution, Technische-, Organisatorische- und Persönliche Maßnahmen. Im Fall der Nivellierungslaser wäre eine Technische Maßnahme z.B. den Strahlbereich zu begrenzen oder eine Organisatorische wäre auszurechnen ab welcher Entfernung zur Quelle der Laser ggf. Klasse 1 hat (Nominal Ocular Hazard Distance, NOHD) und diesen Bereich zu Markieren.

Aber damit greife ich bereits vor :lol:
live long and prosper
Sebastian


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