Handschuhe an Maschinen

[Sebastian]

Hallo Heike, hallo Fred,

danke für das Berichten eurer Arbeitsweise.

Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Geschichte hier bringen soll, aber ich glaube es passt doch ganz gut, speziell zum Thema Aufmerksamkeit beim Arbeiten.

Anfang diesen Jahres hatte ein Freund von mir einen sehr bescheidenen Unfall an einer Kreissäge, genauer an einer Wippsäge fürs Brennholz machen. Vorab, er hatte keine Handschuhe an, und deshalb wohl nur das vordere Fingerglied seines rechten Mittelfingers verloren. Die Säge, mittlerweile hat er sie genau aus diesem Grund ersetzt, war so gebaut, dass ein Teil des Sägeblatts offen war. Beim zur Seite drehen um neues Material zum einlegen zu holen hat er mit dem Mittelfinger das Sägeblatt gestreift. Beschrieben hat er das Gefühl, als ob ihm jemand auf den Finger haut. Hätte er hierbei Handschuhe angehabt ...

Das Fatale an diesen Maschinen ist, das von den fehlenden Gliedmaßen nur bedingt noch etwas wiederhergestellt werden kann. Was immer Fehlt, ist die Dicke des Werkzeugs. Häufig sind aber nur Späne übrig

Daher meine Bitte, passt auf euch auf, und wie schon geschrieben, seid mit dem Kopf bei der Sache

VG
Sebastian

[leisengarten]

Hallo Sebastian,

ich muss gestehen, dass ich mit eng anliegenden Lederhandschuhen arbeite, um mir keine Splitter oder andere scharfe spitze Teile in die Finger zu rammen, und die Handschuhe auch an der Säge nicht ausziehe, obwohl ich es im Säge-Kurs bei Heiko Rech anders gelernt habe. Aber ich halte stets betont viel Abstand zum Sägeblatt und kann mir deshalb nicht vorstellen, wie ich mit den - ob nun behandschuhten oder nackten - Händen ans Sägeblatt kommen sollte.
Mögen wir alle von Unfällen verschont bleiben!

Viele Grüße
Heike

Guten Tag liebe Heike,

und wenn es schon tausendmal gut gegangen ist, ich würde Dir unbedingt raten die Handschuhe auszuziehen. Gerade letzte Woche habe ich erlebt, wie ein kleiner Holzabschnitt dem Sägeblatt meiner Kreissäge zu nahe gekommen, von ihm erfaßt wurde und wie ein Geschoß durch die Luft geflogen ist. Und das, obwohl ich meine aus Respekt vor der Maschine immer höllisch aufzupassen.
Ja, ein Splitter in der Hand tut auch weh und kann sich im schlimmsten Fall sogar entzünden. Auch wenn ich es gottlob noch nicht erlebt habe, die Verstümmelung der Hand tut sicherlich tausendmal mehr weh und ist unter Umständen nicht mehr zu reparieren. Zähne wachsen einmal nach, Finger und Hände nie .
Lieben Gruß und schöne Weihnachten
Bernhard
(Brief ist unterwegs)

[PePi85]

Hallo Sebastian,
ich denke, bei allen drehenden Werkzeuge mit einer schneidenden Kante ist die Gefahr des Einhakens klar. Aber ist es das auch bei Winkelschleifern, Geradschleifern, Schleifböcken, Dremeln und Ähnlichem?
Vielen Dank und viele Grüße
Peter

[Sebastian]

Hallo Sebastian,
ich denke, bei allen drehenden Werkzeuge mit einer schneidenden Kante ist die Gefahr des Einhakens klar. Aber ist es das auch bei Winkelschleifern, Geradschleifern, Schleifböcken, Dremeln und Ähnlichem?
Vielen Dank und viele Grüße
Peter

Hallo Peter,
Die von dir genannten Werkzeuge habet, theoretisch, ja auch schneiden. Wobei bei den Funken bildenden Bearbeitungen, bei denen ich die Maschine halte, ich durchaus Handschuhe tragen kann. Ich muss allerdings die Maschine sicher führen können.
Aber es gibt noch einen anderen Aspekt. Schnell laufende Wellen und Werkzeuge bilden einen Unterdruck aus, der lose, lockere Sachen ansaugt. Daher kommt auch die Regel mit der eng anliegenden Kleidung.

VG
Sebastian

[Heike]

Hallo Sebastian und Bernhard,
ich werde noch einmal in mich gehen und meine Vorgehensweise überdenken.
Allerdings: In Bernhards Beispiel verstehe ich nicht, was Handschuhe damit zu tun haben. Wäre nicht gegen herumfliegende Kleinteile eine Schutzbrille sinnvoll?
Viele Grüße
Heike

[leisengarten]

Liebe Heike,
mein Beispiel hat nur indirekt was mit Deinen Handschuhen zu tun.
Du hast in Deinen früheren Beiträgen von der erhöhten Vorsicht gesprochen, die Du im Umgang mit Maschinen walten lässt. Und das glaube ich Dir auch uneingeschränkt. Mit meinem Beispiel wollte ich aufzeigen, daß trotz aller Vorsicht mal was nicht so läuft wie geplant.

Liebe Grüße in den Norden und für die bevorstehenden Festtage alles Gute, frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Rutschbins Neue Jahr
Bernhard

[Heike]

Lieber Bernhard,

ah, jetzt verstehe ich es - danke für die Klarstellung.

Liebe Grüße in den tiefen Süden,
frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünsche ich Dir und allen Holzwürmern,
Heike

[oldtimer]

Hallo,

herum fliegende Abschnitte an ein Säge lassen eher auf Anwenderfehler schließen. Das habe ich auch schon an einer CS 70 verbockt. Kleiner Lerneffekt, ich stehe seitdem an Sägen immer links vom Sägeblatt und achte darauf dass keine zweite Person irgendwie rechts vom Sägeblatt steht. Mein Abschnitt flog fünf Meter und knallte gegen eine Wand.

Allgemein sollte man vielleicht alle Arbeiten, egal ob mit Handschuhen oder ohne, mit gesundem Menschenverstand angehen. Wer den nicht hat, läuft ja auch unangeleint im Straßenverkehr herum, leugnet Corona oder veranstaltet sonstigen Blödsinn.

Sobald ich den öffentlichen Verkehrsraum betrete sind doch die Gefahren für mich wesentlich höher als in der Hobbywerkstatt.

Gruß
Volker

[Sebastian]

Ja, das mit dem Hirn einschalten hab ich auch schon genannt. Zur Problematik mit den Zurückgeschleuderten Holzstücken gibt es ja eine Vorgabe der BGen, den Bereich vor dem Sägeblatt zumindest in Ausbildungsbetrieben als Gefahrenzone zu Markieren. Übrigens auch bei Hobelmaschinen.
Ob es in der heimischen Werkstatt sicherer ist als im Straßenverkehr… das kommt sicher auch auf den eigenen Geisteszustand an
In diesem Sinne: Unfallfreie Weihnachten