die immer wieder anfallenden Renovierungs-Zwangspausen habe ich in den letzten Tagen dazu genutzt, auch in der Werkstatt wieder etwas weiter zu kommen. Der Bau des Buffet-Schranks hat gezeigt: da geht noch was in Hinblick auf die Optimierung.

Ich habe mir daher vorgenommen:
- noch mehr Mobilität (nichts mehr feststehend auf dem Boden, alles auf Rollen)
- mehr Ordnungssystem(e)
- mehr fest zugewiesene Plätze für Dinge
- weniger Zumüll Abstellfläche
Ordnung fällt mir doch schwer in der Werkstatt, insbesondere mit diesen verlockenden Abstellflächen. Eine solche ist derzeit meine fest an der Wand montierte Werkbank, auf der unter anderem Bohrständer und Band/Tellerschleifer stehen. An beide Geräte komme ich fast nicht mehr dran. Was mich am meisten nervt ist, dass das abgestellte Zeug oft nicht einmal von meiner aktuellen Arbeit kommt, sonder Stück um Stück über Zeit in der Werkstatt landet. Dem hoffe ich nun dadurch zu entgehen, dass ich erstens den leeren Ablage-Zwischenraum reduziere und die Hauptabstellfläche neben der Tür demnächst die Säge sein wird. Die brauche ich nämlich ständig, also muss ich auch öfter Kram wegräumen.

Damit ich aber überhaupt anfangen kann, diese Fläche auf mobile Rollcontainer zu verteilen, muss dort wo diese hinkommen sollen erst einmal Platz geschafft werden. Also eigentlich muss generell etwas Platz geschaffen werden, nämlich indem das Chaos beseitigt wird.

Ein echtes Chaos habe ich mit meinen Rest-Platten und Leisten. Man kann ja immer alles irgendwie noch mal gebrauchen, oder? Gut, alles hebe ich auch nicht auf, aber wenn ich dann Vorrichtung bauen muss oder einen Halter für Werkzeug, oder ein kleines Kästchen für in eine Schublade, oder einen Rührstab für Farbe brauche, oder oder oder, dann bin ich doch froh, dass ich noch ein paar Reste habe und nicht direkt in den Baumarkt muss um mir Restholz zu kaufen.
So kann das hier aber nicht stehen bleiben:
Erstens ragt das immer weiter in meinen Arbeitsraum, so dass die Stolpergefahr wächst, außerdem kann ich nicht dahinter saugen, so dass langsam alles zustaubt. Zudem blüht an der Außenwand immer mal wieder Salpeter aus der Mauer, daher ist es wichtig, dass ich da schnell dran komme, um ihn regelmäßig zu entfernen (die Mauer ist von Außen abgedichtet worden, aber die Feuchtigkeit kommt leider auch von unten

Um diese Probleme zu beseitigen, muss ich mir also doch mal einen Reste-Wagen bauen. Eigentlich dachte ich ja, sowas lohnt sich für meine kleine Werkstatt nicht. Außerdem verschlingt der Bau des Wagens Restholz, das ich in passender Größe gar nicht in den Mengen habe. Jetzt ist allerdings bei der Zimmer-Renovierung ist ein großer Schrank auf dem Sperrmüllhaufen in der Garage gelandet und daraus könnte ich ja jetzt mal einen bauen...

Gesagt, getan. Da das Holz nur furnierte Pressspanplatte ist, habe ich mir nicht viel Arbeit mit schönen Verbindungen gemacht. Sowieso habe ich festgestellt, dass Zusammenschrauben für mich eher passt, denn wenn ich mich umentscheide und irgendwas doch noch einmal ein bisschen anpassen muss oder vielleicht doch wiedr entsorge, dann ist alles schnell wieder auseinander geschraubt. Zumindest aber an den Schrauben spare ich nicht, denn die guten Spax-Schrauben haben einfach den Vorteil, dass sie sogar in Spanplatte ohne Vorbohren verwendet werden können ohne dass das Holz splittert. So liebe ich es. Das ganze wird "quick and dirty" (ja, da kann sich der ein oder andere hier noch ein bisschen "dirty" abschauen

Um die Kanten noch etwas gegen Feuchtigkeit zu schützen, findet sich noch ein uralter Kantenanleimer.
Den haben wir beim Ausräumen hier im Keller gefunden, gehört also fast schon zu den alten Schätzchen. Tatsächlich klebt er immer noch tadellos. Endlich ist also auch für dieses "das könnte man ja noch mal brauchen" eine gute Verwendung gefunden und es gibt wieder Platz für neues.

Eingeräumt finden dann tatsächlich alle Platten unter meinem Fenster darin Platz! Wahnsinn, das hätte ich jetzt doch nicht erwartet, dass das so ein Stauraumwunder ist! Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mir schon viel früher so ein Wagen gebaut. Ach ja, bei der Gelegenheit habe ich mir gleich die Mühe gemacht, die Platten auch noch mit ihrer Größe zu beschriften. Das wird das Arbeiten demnächst hoffentlich auch etwas vereinfachen.
Da auf der anderen Seite des Raums auch noch einmal so ein Plattenhaufen steht und ich außerdem an anderer Stelle noch ein paar Zulagen-Reste vom Buffet-Schrank habe, und ihr auf dem Bild oben auch noch dieses kleine Kästchen mit kleinerem Holz übrig geblieben ist, habe ich mich dann direkt entscheiden, die vorhandene Rest-Holzfülle in der Garage zu nutzen, um direkt noch einen zweiten Wagen zu bauen. Aus Mangel an vorhandenen Rollen musste der erstmal auf das Möbelroll-Brett.
Die beiden linken, vorderen Fächer haben einen etwas erhöhten Boden, so dass dort kleinere Platten und kürzere Hölzer untergebracht werden können. Und bis auf diesen dicken Klotz Eiche rechts im Bild habe ich jetzt tatsächlich alles untergebracht oder entsorgt!
Am Ende habe ich noch einmal etwas unsortiert, sodass die höheren Teile in einem Wagen sind und die niedrigeren auch zusammen. Das macht es beim Suchen einfacher, aber auch bei der Platzierung an der Wand.
Wieder ein Stück Ordnung geschaffen. Außerdem habe ich mir fest vorgenommen: nur noch so viel Restholz wie in diese beiden Wägen passt! Im Zweifelfall also das neue Reststück oder ein altes aussortieren und entsorgen.

Viele Grüße,
Jana