Die Hobelbank - meiner Meinung nach eines der wichtigsten Werkzeuge!
Und dennoch arbeite ich die ganze Zeit an meinem ehemaligen Schreibtisch. Warum eigentlich? Achso, weil Hobelbänke RICHTIG TEUER sind! Und was, wenn man sich die selber baut? Klar, auch hier fallen Kosten an. Aber doch im vergleichlich überschaubaren Rahmen, oder?
Ich habe mit dem Bau Ende Januar / Anfang Februar 2019 begonnen: Mein "Großprojekt" für dieses Jahr.
Klar war für mich, dass ich beim Bau der Hobelbank nach Kräften auf Maschineneinsatz verzichten wollte, zumindest soweit es für mich Sinn macht und die Fertigstellung nicht völlig unnötig herauszögert. Natürlich hätte ich hier auch kompromißloser sein können - aber egal.
Schrauben wollte ich ebenso möglichst vermeiden: zur Befestigung der Vorderzange an der Tischplatte sowie der Schubladenführungen und Türscharniere ok, das sollte es aber gewesen sein!
Aber zur Sache:
Angefangen hab ich damit, mir erstmal grobe Gedanken zu machen:
- Bankschürze oder nicht (evtl. Probleme beim Spannen von Werkstücken)
- Bankknecht oder Schränke bzw Schubladen? Oder Beides?
- Vorder- und Hinterzange? Oder Beinzange? Oder nur eins davon?
- Hobelanschläge?
- Beilade?
- 19er oder 20er Bankhakenlöcher? Rund oder Eckig? oder gar keine?
Später ging es in die Feinheiten:
- Welche Abmessungen soll die Bank haben?
- welche Arbeitshöhe ist mir angenehm?
- welche Holzverbindungen beim Gestell sind besonders stabil?
- aus welchem Holz mache ich die Tischplatte? Selber verleimen?
- Soll die Hobelbank demontierbar sein?
- Welche Schubladenführungen nehme ich? Laufleisten? Vollauszüge?
Mit noch immer keinem klaren Bild vor Augen fing ich an, in Sketchup die ersten Pläne zu zeichnen. Die ersten Versuche waren fürchterlich, die erspare ich euch. Von den hier auf den Bildern gezeigten Plänen bin ich später dann auch immer mal wieder abgewichen, wenn ich eine bessere oder einfachere Lösung gefunden hab.
Damit sich später die Tischplatte nicht verwirft und um Rissbildung zu vermeiden, sortiere ich meine Dachlatten nach der alten Verleimregeln "Kern an Kern und Splint an Splint". Dafür markiere ich mir deutlich sichtbar die Jahresringe an den Enden der Latten und kennzeichne die einzelnen Lattenpakete (4 Latten pro Paket) einmal mit dem Schreinerdreieck und nummeriere zusätzlich alle einzelnen Dachlatten durch.
Dann begann die (trotz der Kälte im Januar) zeitraubende, anstrengende und schweisstreibende Arbeit: ich richte meine Dachlatten manuell mit meinem Putzhobel No.4 ab. Die Winkeligkeit überprüfe ich mittels Universalwinkel und Anschlagwinkel an vielen verschiedenen Stellen entlang der Dachlatten. Natürlich ist das jeweils beidseitig fällig und muss im Anschluss auch nochmals kontrolliert werden.
"Nebenbei" bringe ich die Dachlatten auch alle auf einheitliche Dicke von ca. 38mm. Nur so habe ich später wenigstens einigermassen gleich dicke Lattenpakete.
Ich glaube, diese Arbeit war beim Bau der ganzen Hobelbank am zeitaufwändigsten! Zum Glück musste ich hierbei nicht auf den Zehntel Millimeter genau arbeiten, sonst hätte es statt Wochen wohl Monate gedauert.
Rohware:
Markieren
und hobeln
Dann jeweils vier Latten verleimen. Ich stelle mal wieder fest: man kann unmöglich genug Zwingen haben (und gehe gleich drauf mal bisschen einkaufen)
Wieviele Tonnen ich mit Hoeblspäne gefüllt hab, weiss ich nicht mehr...
Puhh, jetzt hab ich aber genug vom Handhobeln. Ich kauf mir 'ne Dickte!
Ich muss nämlich die einzelnen Pakete noch auf einheitliche Dicke bringen - das ist mir mit dem Putzhobel zu anstrengend. Und 'ne Raubank hab ich leider nicht.
Die fünf Lattenpakete muss ich natürlich auch noch miteinander verleimen, hierfür muss ich die Seitenkanten aber nochmal genau abrichten.
Anfangs mache ich das Ganze genau so wie vorhin, also hobeln und mit zwei Winkeleisen prüfen, was natürlich richtig viel Zeit in Anspruch nimmt.
Irgendwann zwischendurch sehe ich aber ein Video von Holzwerken TV bezüglich Fügen per Handhobel im Paket. Lernfähig wie ich bin, versuche ich natürlich, dies sogleich umzusetzen:
Ich nehme zwei Lattenpakete, stelle sie mit der Oberseite jeweils nach Außen nebeneinander und klemme sie mit Schraubzwingen so zusammen. Nun hobel ich mit dem Putzhobel leicht schräg über die späteren Leimkanten und schaffe so eine relativ plane Fläche. Hierbei dient mir die Hobelsohle als Referenzkante.
Sehr viel Späne später kann ich endlich die Einzelteile miteinander verleimen: erst jeweils die beiden äußeren Lattenpakete (also Dachlatten Nr. 1-8 und Nr. 13-20, dann setze ich das Mittelteil dazwischen. Hier komme ich mit meinem Zwingenvorrat doch tatsächlich an meine Grenzen...
Nachdem der Leim abgebunden hat, putze ich die Tischplatte noch mit dem Hobel. Eine Rauhbank wäre hier ob ihrer Länge zwar besser geeignet, aber auch der kleine No.4 schlägt sich echt wacker! Man hört die Unebenheiten ja richtig!
Die Stunde der Wahrheit:
Ist die Tischplatte einigermaßen eben? Wie sieht es mit der Breite aus? einigermaßen gleichmäßig?
Ja, passt alles überraschend gut! Die geringfügigen Unebenheiten auf der Oberseite der Tischplatte (unter 1mm) werden später mit dem Exzenterschleifer verschliffen (Korn 120).
Die Breite ändert sich auf die Länge von 2 Metern um nur knapp 2mm, für mich völlig ausreichend!
Die Tischplatte meiner Hobelbank soll ja später nur 1800mm lang sein. Da ich vom Dickenhobel sowohl an dem einen als auch am anderen Ende sichtbaren Hobelschlag habe, säge ich auf jeder Seite 100mm ab: anzeichnen, Führungsschine anbringen und mit der Handkreissäge absägen. Die Sägekanten breche ich dann noch leicht mit dem Einhandhobel.
Nun noch wie erwähnt schleifen.
to be continued...
Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
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Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
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Grüße, Tobias
Nichts hält sich hartnäckiger als ein Provisorium!
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Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Für die Beine habe ich ja bereits fertig gehobelte Leimbinder gekauft. Da diese aber relativ teuer sind, wollte ich für die Zargen lieber deutlich günstigere sägerauhe Rahmenhölzer verwenden. Die müssen natürlich jetzt noch gehobelt und vor allem abgerichtet werden. Wenigstens einigermaßen sollten die 90° Winkel hier stimmen.
Ich spanne die Balken auf meine Werkbank und hobel schön glatt. Mit dem Winkeleisen prüfe ich dann die Kanten und arbeite zur Not mit dem Hobel nach.
Mein erstes Uppsi:
Irgendwie war ich der Meinung, dass ich die Beine rundrum gezapft in die Tischplatte versenken wollte. Wäre zwar sicher auch gegangen, mir war aber der Abstand von nur 2 cm zum Tischplattenrand dann doch zu heikel. Also nochmal von vorn. Zum Glück hab ich noch nicht auf die endgültige Länge geschnitten...
Sowas fällt natürlich immer erst dann auf, wenn man alle Stücke fertig bearbeitet hat. *grmlgrmlgrml*
Nachdem ich das falsch Gesägte entfernt habe, reisse ich mir als erstes die korrekten Schnittlinien an und markiere deutlich die zu entfernenden Stücke. Mit der Kataba säge ich dann exakt der Linie entlang von oben nach unten, im Anschluss daran noch der Querschnitt. Das Ganze natürlich viermal.
Bei den Ausklinkungen für die Zargen entscheide ich mich doch dafür, die Kreissäge zu nutzen.
Die vordere und hintere Zarge soll 150mm vom Boden aufliegen (dann kann man noch bequem dran stehen und auch mal drunter saugen), die Zarge rechts und links dann zur Stabilisierung auf eine Höhe von 350mm von unten gemessen. Angezeichnet ist das auch schnell, entsprechend groß ist die Gefahr, sich hier zu vertun:
Meine Balken für die Zargen sind nur 76mm x 76mm (ich gebs zu: die 100er Balken waren mir schlichtweg zu teuer!); die vordere und hintere Zarge soll bündig mit den Beinen abschließen, die seitlichen sollen aber später direkt am Schubladenkorpus sitzen. Lieber dreimal geprüft, als einmal falsch gesägt!
Tischkreissäge auf halbe Zargenstärke (38mm) eingestellt und per Schiebeschlitten recht schnell die Tischbeine geschlitzt wie angezeichnet. Die Reste lassen sich jetzt ganz einfach von Hand rausbrechen.
Mit dem Stechbeitel wird jetzt die Fläche noch schön gemacht. Immer schön vom Rand zur Mitte arbeiten, damit die Ränder nicht ausreissen!
Die vier Beine wären soweit fertig!
Ich spanne die Balken auf meine Werkbank und hobel schön glatt. Mit dem Winkeleisen prüfe ich dann die Kanten und arbeite zur Not mit dem Hobel nach.
Mein erstes Uppsi:
Irgendwie war ich der Meinung, dass ich die Beine rundrum gezapft in die Tischplatte versenken wollte. Wäre zwar sicher auch gegangen, mir war aber der Abstand von nur 2 cm zum Tischplattenrand dann doch zu heikel. Also nochmal von vorn. Zum Glück hab ich noch nicht auf die endgültige Länge geschnitten...
Sowas fällt natürlich immer erst dann auf, wenn man alle Stücke fertig bearbeitet hat. *grmlgrmlgrml*
Nachdem ich das falsch Gesägte entfernt habe, reisse ich mir als erstes die korrekten Schnittlinien an und markiere deutlich die zu entfernenden Stücke. Mit der Kataba säge ich dann exakt der Linie entlang von oben nach unten, im Anschluss daran noch der Querschnitt. Das Ganze natürlich viermal.
Bei den Ausklinkungen für die Zargen entscheide ich mich doch dafür, die Kreissäge zu nutzen.
Die vordere und hintere Zarge soll 150mm vom Boden aufliegen (dann kann man noch bequem dran stehen und auch mal drunter saugen), die Zarge rechts und links dann zur Stabilisierung auf eine Höhe von 350mm von unten gemessen. Angezeichnet ist das auch schnell, entsprechend groß ist die Gefahr, sich hier zu vertun:
Meine Balken für die Zargen sind nur 76mm x 76mm (ich gebs zu: die 100er Balken waren mir schlichtweg zu teuer!); die vordere und hintere Zarge soll bündig mit den Beinen abschließen, die seitlichen sollen aber später direkt am Schubladenkorpus sitzen. Lieber dreimal geprüft, als einmal falsch gesägt!
Tischkreissäge auf halbe Zargenstärke (38mm) eingestellt und per Schiebeschlitten recht schnell die Tischbeine geschlitzt wie angezeichnet. Die Reste lassen sich jetzt ganz einfach von Hand rausbrechen.
Mit dem Stechbeitel wird jetzt die Fläche noch schön gemacht. Immer schön vom Rand zur Mitte arbeiten, damit die Ränder nicht ausreissen!
Die vier Beine wären soweit fertig!
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Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Nabend,
sehr schön Dokumentiert, sauber gearbeitet. Ohne Uupsie geht es, bei solchen Projekten, selten.
Schön gefügte Platte mit viel Ausdauer und Schweiss.
Ich bleib hier dran.
Gruß Stephan
sehr schön Dokumentiert, sauber gearbeitet. Ohne Uupsie geht es, bei solchen Projekten, selten.
Schön gefügte Platte mit viel Ausdauer und Schweiss.
Ich bleib hier dran.
Gruß Stephan
- michaelhild
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Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Das schaut ja sehr gut aus und Du hast noch gut was vor Dir.
Vorallem schön, das da nicht wieder nur was zusammengeschraubt wird.
Aber warum denn so ein weiches und leichtes Holz für die Bankplatte?
Vorallem schön, das da nicht wieder nur was zusammengeschraubt wird.
Aber warum denn so ein weiches und leichtes Holz für die Bankplatte?
- Nachtuebernahme
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Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Stimmt, Hartholz wäre natürlich erste Wahl gewesen - ist aber leider auch sehr viel teurer!
Weiter geht's mit den Beinausschnitten in der Tischplatte:
Zuerst drehe ich die (übrigens sauschwere) Tischplatte so rum, dass die Unterseite nach oben zeigt. An den kurzen Seiten reisse ich mit meinem Streichmaß 50mm an: so viel soll die Tischplatte seitlich über die Beine herausstehen.
Vorne und hinten sollen die Beine plan mit der Tischplattenkante abschliessen, die Maße übertrage ich per Streichmaß dann auch direkt auf die Tischplatte und markiere den zu entfernenden Teil deutlich. Ich kenn mich ja...
Als nächstes bohre ich mit dem Forstnerbohrer die Ausschnitte grob vor. Hierbei achte ich sehr genau darauf, nicht über den Riss hinauszukommen: die Beine sollen ja später so stramm wie möglich in der Tischplatte sitzen.
Die noch übrigen Reste stemme ich behutsam mit dem Stechbeitel heraus. Ich beginne jeweils 1-2 mm vor dem Riss, arbeite mich langsam nach unten (Achtung: nicht bis ganz unten!) und erst zum Schluss nähere ich mich vorsichtig dem Riss und putze so den Ausschnitt. Das Ganze natürlich an allen vier Ecken .
Dann drehe ich in einem Kraftakt die Tischplatte wieder mit der Oberseite zu mir herum und reisse auch hier die Ausschnitte an. Jetzt kann ich aber direkt mit dem Beitel starten. Hier habe ich leider keine Bilder gemacht.
Beim feinputzen nehme ich immer wieder das Tischbein zur Hand und stecke es probehalber in die Platte: so sehe ich genau, wo ich noch Material entfernen muss.
Irgendwann bin ich mit allen vier Ausschnitten fertig. Beine eingesteckt: hab ich es geschafft, die Ausschnitte genau senkrecht zu treffen?
Sieht gut aus!
Weiter geht's mit den Beinausschnitten in der Tischplatte:
Zuerst drehe ich die (übrigens sauschwere) Tischplatte so rum, dass die Unterseite nach oben zeigt. An den kurzen Seiten reisse ich mit meinem Streichmaß 50mm an: so viel soll die Tischplatte seitlich über die Beine herausstehen.
Vorne und hinten sollen die Beine plan mit der Tischplattenkante abschliessen, die Maße übertrage ich per Streichmaß dann auch direkt auf die Tischplatte und markiere den zu entfernenden Teil deutlich. Ich kenn mich ja...
Als nächstes bohre ich mit dem Forstnerbohrer die Ausschnitte grob vor. Hierbei achte ich sehr genau darauf, nicht über den Riss hinauszukommen: die Beine sollen ja später so stramm wie möglich in der Tischplatte sitzen.
Die noch übrigen Reste stemme ich behutsam mit dem Stechbeitel heraus. Ich beginne jeweils 1-2 mm vor dem Riss, arbeite mich langsam nach unten (Achtung: nicht bis ganz unten!) und erst zum Schluss nähere ich mich vorsichtig dem Riss und putze so den Ausschnitt. Das Ganze natürlich an allen vier Ecken .
Dann drehe ich in einem Kraftakt die Tischplatte wieder mit der Oberseite zu mir herum und reisse auch hier die Ausschnitte an. Jetzt kann ich aber direkt mit dem Beitel starten. Hier habe ich leider keine Bilder gemacht.
Beim feinputzen nehme ich immer wieder das Tischbein zur Hand und stecke es probehalber in die Platte: so sehe ich genau, wo ich noch Material entfernen muss.
Irgendwann bin ich mit allen vier Ausschnitten fertig. Beine eingesteckt: hab ich es geschafft, die Ausschnitte genau senkrecht zu treffen?
Sieht gut aus!
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- Nachtuebernahme
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Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Weiter gehts mit den Zargen:
Zuerst halbiere ich meine 1500mm langen Balken mittig mit der Japansäge.
Dann die Überblattung anzeichnen: halbe Zargenstärke (38mm) tief und Beindicke (100mm) lang, deutlich kennzeichnen und in Ruhe (!) von Hand sägen.
Beim Sägen kontrolliere ich immer wieder, ob ich denn noch im angezeichneten Riss säge.
Bei den Längszargen übernehme ich den Riss direkt vom Bein. Bevor ich mich vermesse...
Relativ schnell sind die Verblattungen fertig ausgearbeitet.
Probehalber alles zusammenstecken: Passt! Und die Spaltmaße können sich zum größten Teil echt sehen lassen!
(Ausnahmen bestätigen die Regel...)
Und laut meinem Universalwinkel ist auch alles gut in der Waage!
Da die Hobelbank eh schon Kopf steht nehme ich mir noch fix den Einhandhobel zur Hand und hobel an die Standfläche der Tischbeine eine 45° Fase.
Nur für den Fall, dass man vom unglaublichen Hulk Besuch bekommt und dieser in einem Anfall von grünem Heimwerkerwahn beim Hobeln die Bank quer durch die Werkstatt schiebt. Ein Normalsterblicher wird diese Bank wohl eher nicht bewegen können!
Auch hier wieder: to be continued.
Allerdings erst wieder nächste Woche, jetzt muss ich dringen meine Steuererklärung machen...
Zuerst halbiere ich meine 1500mm langen Balken mittig mit der Japansäge.
Dann die Überblattung anzeichnen: halbe Zargenstärke (38mm) tief und Beindicke (100mm) lang, deutlich kennzeichnen und in Ruhe (!) von Hand sägen.
Beim Sägen kontrolliere ich immer wieder, ob ich denn noch im angezeichneten Riss säge.
Bei den Längszargen übernehme ich den Riss direkt vom Bein. Bevor ich mich vermesse...
Relativ schnell sind die Verblattungen fertig ausgearbeitet.
Probehalber alles zusammenstecken: Passt! Und die Spaltmaße können sich zum größten Teil echt sehen lassen!
(Ausnahmen bestätigen die Regel...)
Und laut meinem Universalwinkel ist auch alles gut in der Waage!
Da die Hobelbank eh schon Kopf steht nehme ich mir noch fix den Einhandhobel zur Hand und hobel an die Standfläche der Tischbeine eine 45° Fase.
Nur für den Fall, dass man vom unglaublichen Hulk Besuch bekommt und dieser in einem Anfall von grünem Heimwerkerwahn beim Hobeln die Bank quer durch die Werkstatt schiebt. Ein Normalsterblicher wird diese Bank wohl eher nicht bewegen können!
Auch hier wieder: to be continued.
Allerdings erst wieder nächste Woche, jetzt muss ich dringen meine Steuererklärung machen...
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- michaelhild
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Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Stimmt, Buche kostet schon mehr, aber sowas baut man ja meistens nur ein Mal.
Wie willst Du die Platte gerade halten? Gratleisten, Hirnleisten....?
Wie willst Du die Platte gerade halten? Gratleisten, Hirnleisten....?
Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Du machst dir ja ganz schön Arbeit mit dem guten Stück. Sauber gearbeitet!
Ungewöhnlich ist die Beine in die Arbeitsplatte einzulassen, was ist der Grund? Dein Material wird arbeiten, da hätte ich Bauchweh. Deine Arbeitsplatte wird bei der Breite gewaltig schwinden.
Ungewöhnlich ist die Beine in die Arbeitsplatte einzulassen, was ist der Grund? Dein Material wird arbeiten, da hätte ich Bauchweh. Deine Arbeitsplatte wird bei der Breite gewaltig schwinden.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter
Es grüßt euch Dieter
- Nachtuebernahme
- Beiträge: 102
- Registriert: Mi 22. Aug 2018, 18:06
Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
So, Steuererklärung ist fertig!
@michaelhild: Darüber hatte ich mir vor dem Bau selber einige Gedanken gemacht - tatsächlich habe ich aber sowohl die Grat-/ als auch die Hirnleisten weggelassen. Was soll ich sagen: es funktioniert gut!
@Mandalo: Die Beine einzulassen hatte ich mal irgendwo gesehen und für ausprobierenswert befunden. Geht natürlich nur bei einem so schweren und massiven Möbel wie einer Hobelbank. Bisher ist die Platte übrigens kaum geschwunden (gesamt nicht mehr als 1,5mm in der Tiefe) - und das seit Ende April in der unisolierten Dachwerkstatt.
Weiter in der Beschreibung:
Als nächstes habe ich mal die Verbindungen zwischen den Längszargen gefertig. Die Überplattung bei den Längszargen habe ich diesmal fix an der TKS geschlitzt und mit Stechbeitel geputzt. Bei den Querverbinder aber wie vorhin per Japansäge gesägt.
Wie unschwer zu erkennen hab ich hier etwas geschludert: die Überblattung ist lang nicht so genau geworden, wie ich die eigebntlich gern gehabt hätte...
Als nächstes rücke ich den Überständen der Beine auf die Pelle:
Um die Platte der Hobelbank zu schützen, klebe ich rings um den Überstand mit Paketklebeband ab.
Mit der Japansäge entferne ich dann vorsichtig den Überstand, immer darauf achtend, so parallel zur Platte wie möglich zu sägen, ohne die Oberfläche zu beschädigen.
Stellt sich tatsächlich schwieriger heraus als gedacht! Wenig hilfreich ist, dass ich nur eine beidseitig geschränkte Kataba zur Verfügung habe. Hier wäre eine ungeschränkte Dübelsäge deutlich besser gewesen...
Deswegen muss ich anschließend nochmal mit dem Bandschleifer drüber.
So langsam ist mein Gestell fertig. Mal sehen, was der Plan sagt...
Oh nein - ich hab ganz vergessen, dass ich ja vorne noch einen Querbalken unter die Tischplatte einpassen wollte! Hier wollte ich ja später noch Bankhakenlöcher einbringen! Zum Glück habe ich das Gestell noch nicht final verleimt...
Der Querbalken ist fix gebaut: abgelängt auf 1500mm und an jedem Ende eine Verblattung (50mm lang, 28mm tief) ausgearbeitet.
Deutlich trickreicher stellt sich das Gegenstück hierzu in den Tischbeinen dar!
Anzeichnen ist dank des bereits fertigen Querbalkens ja kein Problem. Um aber eine ebene Verleimfläche zu bekommen muss ich erst mit der Ständerbohrmaschine und verschiedenen Forstnerbohrern den Ausschnitt vorbereiten, wobei ich aufpassen muss, die Bohrungen so genau wie möglich auf gleiche Tiefe zu bringen.
Dann muss ich die Reste wieder mit dem Beitel wegstemmen und mich ganz vorsichtig an die finale Tiefe herantasten. Ungewohnt, so ohne Referenzlinie zu arbeiten!
Auch hier hab ich schonmal genauer gearbeitet -- da muss ich nochmal "drüberschönen"
@michaelhild: Darüber hatte ich mir vor dem Bau selber einige Gedanken gemacht - tatsächlich habe ich aber sowohl die Grat-/ als auch die Hirnleisten weggelassen. Was soll ich sagen: es funktioniert gut!
@Mandalo: Die Beine einzulassen hatte ich mal irgendwo gesehen und für ausprobierenswert befunden. Geht natürlich nur bei einem so schweren und massiven Möbel wie einer Hobelbank. Bisher ist die Platte übrigens kaum geschwunden (gesamt nicht mehr als 1,5mm in der Tiefe) - und das seit Ende April in der unisolierten Dachwerkstatt.
Weiter in der Beschreibung:
Als nächstes habe ich mal die Verbindungen zwischen den Längszargen gefertig. Die Überplattung bei den Längszargen habe ich diesmal fix an der TKS geschlitzt und mit Stechbeitel geputzt. Bei den Querverbinder aber wie vorhin per Japansäge gesägt.
Wie unschwer zu erkennen hab ich hier etwas geschludert: die Überblattung ist lang nicht so genau geworden, wie ich die eigebntlich gern gehabt hätte...
Als nächstes rücke ich den Überständen der Beine auf die Pelle:
Um die Platte der Hobelbank zu schützen, klebe ich rings um den Überstand mit Paketklebeband ab.
Mit der Japansäge entferne ich dann vorsichtig den Überstand, immer darauf achtend, so parallel zur Platte wie möglich zu sägen, ohne die Oberfläche zu beschädigen.
Stellt sich tatsächlich schwieriger heraus als gedacht! Wenig hilfreich ist, dass ich nur eine beidseitig geschränkte Kataba zur Verfügung habe. Hier wäre eine ungeschränkte Dübelsäge deutlich besser gewesen...
Deswegen muss ich anschließend nochmal mit dem Bandschleifer drüber.
So langsam ist mein Gestell fertig. Mal sehen, was der Plan sagt...
Oh nein - ich hab ganz vergessen, dass ich ja vorne noch einen Querbalken unter die Tischplatte einpassen wollte! Hier wollte ich ja später noch Bankhakenlöcher einbringen! Zum Glück habe ich das Gestell noch nicht final verleimt...
Der Querbalken ist fix gebaut: abgelängt auf 1500mm und an jedem Ende eine Verblattung (50mm lang, 28mm tief) ausgearbeitet.
Deutlich trickreicher stellt sich das Gegenstück hierzu in den Tischbeinen dar!
Anzeichnen ist dank des bereits fertigen Querbalkens ja kein Problem. Um aber eine ebene Verleimfläche zu bekommen muss ich erst mit der Ständerbohrmaschine und verschiedenen Forstnerbohrern den Ausschnitt vorbereiten, wobei ich aufpassen muss, die Bohrungen so genau wie möglich auf gleiche Tiefe zu bringen.
Dann muss ich die Reste wieder mit dem Beitel wegstemmen und mich ganz vorsichtig an die finale Tiefe herantasten. Ungewohnt, so ohne Referenzlinie zu arbeiten!
Auch hier hab ich schonmal genauer gearbeitet -- da muss ich nochmal "drüberschönen"
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Nachtuebernahme am Mo 29. Jul 2019, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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- Nachtuebernahme
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- Registriert: Mi 22. Aug 2018, 18:06
Re: Mammutprojekt 2019: meine neue Hobelbank
Die Vorderzange möchte ich relativ nahe am linken Bein der Hobelbank plazieren. Da ich die Führung der Spindel aber nicht direkt an der Tischplatte, sondern auf einem 18mm Buchenbrett befestigen möchte (so sitzt die Spindel tiefer und ich habe mehr Platz, Werkstücke einzuspannen), muss ich die bei den Bohrungen durch den oberen Querbalken berücksichtigen.
Auf der Rückseite meines Querbalkens reisse ich mir zunächst eine Hilfslinie 18mm von der Oberkante an. Hier lege ich dann passgenau die Führung an und fahre mit Bleistift die Außenkontur (inklusive der Führungs-/Spindellöcher) ab.
Damit ich später beim bohren auch die Mitte treffe, nehme ich meinen Mittenfinder und markier mir schön die Mittelpunkte der Bohrungen.
Mit Forstnerbohrern (20mm für die Führungsstangen und 30mm für die Spindel) und Ständerbohrmaschine sind dann auch recht fix die Löcher gebohrt - ein untergelegtes Opferholz verhindert hässliche Ausrisse auf der Vorderseite des Balkens.
Nun die Löcher noch leicht mit der halbrunden Holzraspel vergrößern, damit die Führung etwas (nicht zu viel!) Spiel hat und damit leichgängiger wird, danach mit der Halbrundfeile glätten.
Passprobe: sieht doch schon ganz ordentlich aus!
Holzbacke für die Vorderzange:
Buchenleimholz ist in größerer Stärke relativ teuer, das gilt auch für die Reststücke aus der Grabbelkiste. Das kann ich mir doch aber auch selber herstellen, oder? Leimholzplatten in 18mm Stärke hab ich ja einige da!
Ich säge die Leimholzplatte (600mm x 300mm) der Länge nach mittig mit der Handkreissäge in zwei gleich große Teile und leime die Stücke kurzerhand aufeinander. Jede Menge Schraubzwingen bringen den nötigen Druck während der Leim anzieht.
Weil ich auch zur Zeit neue Armlehnen für die Terrassenstühle meines Schwagers mache, habe ich noch den Rest einer Bohle Cumarú rumliegen. Die Farbe gefällt mir und ich entschließe mich, die Holzbacke um noch eine Platte zu verstärken.
Allerdings sagt man Cumarú nach, nicht sonderlich gut verklebbar zu sein! Deswegen setze ich sicherheitshalber an den Ecken je einen 8er Dübel ein, bevor ich alles wieder flächig einleime und verzwinge.
Nachdem der Leim abgebunden hat, nehme ich das Holzpaket und hobel die langen Seiten mit meinem frisch geschliffenen No 4 Putzhobel plan. Das Hobelmesser stelle ich mir auf eine hauchdünne Spanabnahme ein, da Cumarú ein sehr hartes, sprödes Holz ist und durch den wechselwüchsigen Faserverlauf zu Ausbrüchen neigt.
Dauert dadurch zwar länger, aber ich hab ja Zeit!
Die kurzen Seiten säge ich dann mit der TKS in Form. Hierfür stelle ich mir die Säge auf 30° ein und trenne nach Augenmaß ein Stück ab. So bekommt meine Vorderzangenbacke eine gefällige Form. Und ich bleib später nicht ständig mit der Hüfte an der Ecke hängen.
Auf der Rückseite meines Querbalkens reisse ich mir zunächst eine Hilfslinie 18mm von der Oberkante an. Hier lege ich dann passgenau die Führung an und fahre mit Bleistift die Außenkontur (inklusive der Führungs-/Spindellöcher) ab.
Damit ich später beim bohren auch die Mitte treffe, nehme ich meinen Mittenfinder und markier mir schön die Mittelpunkte der Bohrungen.
Mit Forstnerbohrern (20mm für die Führungsstangen und 30mm für die Spindel) und Ständerbohrmaschine sind dann auch recht fix die Löcher gebohrt - ein untergelegtes Opferholz verhindert hässliche Ausrisse auf der Vorderseite des Balkens.
Nun die Löcher noch leicht mit der halbrunden Holzraspel vergrößern, damit die Führung etwas (nicht zu viel!) Spiel hat und damit leichgängiger wird, danach mit der Halbrundfeile glätten.
Passprobe: sieht doch schon ganz ordentlich aus!
Holzbacke für die Vorderzange:
Buchenleimholz ist in größerer Stärke relativ teuer, das gilt auch für die Reststücke aus der Grabbelkiste. Das kann ich mir doch aber auch selber herstellen, oder? Leimholzplatten in 18mm Stärke hab ich ja einige da!
Ich säge die Leimholzplatte (600mm x 300mm) der Länge nach mittig mit der Handkreissäge in zwei gleich große Teile und leime die Stücke kurzerhand aufeinander. Jede Menge Schraubzwingen bringen den nötigen Druck während der Leim anzieht.
Weil ich auch zur Zeit neue Armlehnen für die Terrassenstühle meines Schwagers mache, habe ich noch den Rest einer Bohle Cumarú rumliegen. Die Farbe gefällt mir und ich entschließe mich, die Holzbacke um noch eine Platte zu verstärken.
Allerdings sagt man Cumarú nach, nicht sonderlich gut verklebbar zu sein! Deswegen setze ich sicherheitshalber an den Ecken je einen 8er Dübel ein, bevor ich alles wieder flächig einleime und verzwinge.
Nachdem der Leim abgebunden hat, nehme ich das Holzpaket und hobel die langen Seiten mit meinem frisch geschliffenen No 4 Putzhobel plan. Das Hobelmesser stelle ich mir auf eine hauchdünne Spanabnahme ein, da Cumarú ein sehr hartes, sprödes Holz ist und durch den wechselwüchsigen Faserverlauf zu Ausbrüchen neigt.
Dauert dadurch zwar länger, aber ich hab ja Zeit!
Die kurzen Seiten säge ich dann mit der TKS in Form. Hierfür stelle ich mir die Säge auf 30° ein und trenne nach Augenmaß ein Stück ab. So bekommt meine Vorderzangenbacke eine gefällige Form. Und ich bleib später nicht ständig mit der Hüfte an der Ecke hängen.
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