Ich gestehe es jetzt zu Anfang schon. Ich habe nicht sehr viele Fotos gemacht. Aber die wichtigsten Schritte habe ich hoffentlich dokumentiert

Beginnen werde ich mit der Wandverkleidung. Für die gibt es mehrere Gründe. Zumindest rede ich mir das ein

Vom Machen gibts keine Fotos, aber da war nicht wirklich viel dabei. Wegen dem Schwundverhalten ist die Wahl auf Spanplatte gefallen. Da das halbwegs große Flächen sind habe ich diese direkt in fertig furniert bestellt. Damits zum Rest dazupasst ist die Holzwahl auf Esche gefallen. Damit es etwas zum Massivholz passt mit dem Furnierbild Massivholzcharakter. Das heißt, es gibt mehrere Furnierbünde, welche gestürzt und gemischt werden. So sind die gleichen Maserungen nicht nebeneinander und es sieht für den Laien nicht Furniert aus.
Die Platten habe ich in der Firma runtergeschnitten und auch gleich noch bekanntet. Die Kante ist zwar leider ne Kernesche, aber davon sieht man ja nicht viel.
An den Stoßkanten habe ich ne fremde Feder eingefräst. Aufgrund der Größe mit der Oberfräse mit Scheibennutfräser. Für die Befestigung habe ich Falzleisten gewählt. Das sieht man nichts von, kann man billig selber herstellen und ist recht angenehm zu montieren.
Das ginge natürlich auch mit Keilleisten, aber da müssten die Leisten alle genau passend befestigt sein, sonst hält nichts.
Die Oberfläche habe ich weiß geölt damit die Esche keinen Gelbstich bekommt.
So genug der Worte, jetzt gibts die ersten Bilder.
Das war die Wand wie sie ursprünglich aussah.
Angefangen habe ich ganz links und dann erstmal alle Platten nach der Reihe angepasst. Diese Reihenfolge deshalb weil die Tür das Referenzmaß ist, wo es auffällt wenns nicht passt.
Die letzte Platte war wegen der Breite etwas trickreich zum Anpassen. Zuerst habe ich mir die Kante von der Platte daneben an der Wand angezeichnet. Von dieser Kante habe ich dann 50mm nach links gemessen. Also von dort weg, wo ich hobeln muss. Auf diese Kante habe ich meine Platte ausgerichtet.
Dann im Anreißer die 50mm einstellen und anzeichnen.
Soweit so gut, die Platten passen alle dorthin wo sie hinsollen. Jetzt müssen sie nur mehr dort bleiben.
An der Rückseite habe ich überall schon die Falzleisten montiert. Hier müssen sie nicht durchgehen. Es reicht wenns nur kurze Stücke sind. Den großteil der Leisten habe ich dann gar nicht gebraucht. Die mittleren Leisten habe ich auf der Wand nicht montiert und direkt bei der Tür gibts auch keine Leisten. Hier liegen die Platten auf dem Türstock auf und das habe ich mit den Leisten nicht ohne Luft hinbekommen.
Als ich die Wand provisorisch stehen hatte, habe ich mir alle Steckdosen und ander Ausschnitte angezeichnet.
Weiter gehts mit dem moniteren der Leisten. Hier habe ich der Einfachheit halber moderne Technik zur Hand genommen. Nämlich nen Laser

So wie ich das Ausrichten der Leisten beschreibe kann man den Laser auch in der Vertikalen zum Ausrichten von Küchenkorpusen und andern Schränken verwenden. Geht ab ner gewissen Menge viel schneller und genauer als mit der Wasserwaage.
Zuerst den Laser Parallel zur Wand stellen. Der Abstand zur Wand ist relativ egal, nur schön parallel muss er sein.
Dann ein Klötzchen nehmen und an die Referenzkante halten. Auf diesem dann den Laserstrich markieren. In meinem Fall will ich auf die Ebene des Türstockes kommen. Deshalb hab ichs einfach an den Türstock gehalten. Bei ner Küche zB richtet man den ersten Korpus in der Höhe mit ein und holt sich dann dort die Höhe für die restlichen Kästen.
Auf dieses Maß habe ich dann alle meine Leisten ausgerichtet. Dazu habe ich Plättchen mit 1mm, 3mm und 8mm Stärke. Geschnitten werden die beim Tischler natürlich aus Plattenresten. 1mm hat Schichtstoff, 3mm gibts als MDF oder Hartfaser Platten und 8mm haben die Standart Rückwandplatten.
Wenn die Falzleisten alles sind wo sie hingehören, müssen die Verkleidungsplatten nur mehr mit etwas wackeln und klopfen und gutem zureden aufgeschoben werden.
Wenn ich solche Leisten mache, höre ich noch genau meinen Gesellen. "Des muas gaunz leicht gei"
Also nicht zu streng gehen lassen. Ruhig nen halben Millimeter Spiel lassen. Die Leisten bekommt man gar nicht so gerade an die Wand, dass sich das dann nicht verklemmt und trotzdem hält.
Für die Platte über der Tür muss ne andere Befestigung her. Da ist mit Falzleisten nicht mehr wirklich was möglich. Auf die Rückwandplatte links und rechts neben der Wand habe ich auf die Rückseite ne Leiste geschraubt, die etwas vorsteht, an dieser soll die letzte Platte dann aufliegen. Damit sie auch hält habe ich einfach 4 Dübel gesetzt. Auf diese wird die Platte einfach aufgesteckt. Das hält im Normalfall genügend. Falls nicht, kann man noch irgendwo ein Tröpfchen Silikon dazugeben. Das hält, lässt sich aber ohne größeren Schaden wieder lösen falls irgendwann mal nötig.
Vor dem Schreibtisch habe ich noch das Bücherregal montiert. Das habe ich wieder auf Tablarträger gesteckt und beim Wandanschluss gabs wieder ne eingenutete Leiste.
Da ich ja ne Holzwand habe und das Bücherregal relativ tief ist habe ich Tablarträger mit nem Zapfen für die Wand genommen. Ich hoffe einfach, dass der Zapfen irgendwas bringt.

Zum Regal gibts später noch mehr, jetzt erstmal nur wies an der Wand hängt.
Einmal die 4 Träger und dann noch mit Regal. Eine weitere Befestigung ist nicht nötig. Irgendwo hatte ich wieder ein paar Ungenauigkeiten und ohne Gummihammer ging das Regal nicht an seinen Platz.
So das war schonmal viel Text, aber ich hoffe ihr könnt euch ein paar Sachen oder Kniffe davon mitnehmen. Nach einer kurzen Werbeunterbrechung gehts mit dem Schreibtisch weiter
