Beitragvon the_black_tie_diyer » Fr 21. Aug 2020, 21:38
Ich habe in den vergangenen Nächten ein paar Folgen aus der 2. Staffel des 2018er Remake von "Magnum P.I." gesehen.
Popcorn Unterhaltung. Und ich vermute mal, mehr soll es auch nicht sein.
Wenn man wie ich, und ich vermute die meisten hier, das Original gesehen hat dann fällt einem (mir) folgendes auf:
Perdita Weeks als die ehemalige MI6-Agentin Juliet Higgins (Ja, Higgins ist im Remake eine weibliche Hauptrolle) ist ein durchaus interessantes Konzept. Aber: Wer jetzt den "spleenigen", schrulligen und "Weltbürger" Higgins erwartet den man kennen und schätzen gelernt hat - keine Chance. Juliet ist tough, belesen/weltgewandt, sexy - aber kein "Majordomo".
Jay Hernandez als Thomas S. Magnum IV. Ehemaliger Navy Seal, ein "Sunny boy". Immer mit einer Hand an der Knarre - und einfach "zu cool". Den Thomas Magnum den Tom Selleck gespielt hat, der hatte seine coolness durch die Unaufgeregtheit die er verkörpert hat. Die Schusswaffe(n) Teil der Ausrüstung aber kein Standard, kein minutenlanges Geballer im Hollywood typischen Schnitt. Und man hatte immer das Gefühl das "Vietnam" den Charakter Thomas Magnum schwer geprägt hat, und daher auch diese Distanziertheit zur Schusswaffe. (In einigen der original Folgen hat er seine ja immer erst aus dem Schrank genommen und aus einem Lappen ausgewickelt ...) Es passt auch nicht zu den tatsächlichen Erfahrungen die viele der Soldaten, die in Afghanistan waren, tatsächlich erlebt und teilweise mitgebracht haben. Das macht das ganze noch unglaubwürdiger bzw. mutet einfach komisch an. Während das original eher ein "Anti-Kriegsfilm"-Genre bedient, hat man hier im Remake das Gefühl: "Hey, wir gehen in den Krieg, 10 Minuten Schießerei und dann ohne Ende surfen."
Das ist eine Veränderung die sich eigentlich durch das Gesamte "Serienuniversum" dieser Remakes zieht. Wie gesagt, als Popcorn Unterhaltung "schaubar" - aber für mich fehlt da eindeutig der Charme & Witz aus den originalen. Hier ist einfach nur non-stop, völlig überzogene, Action.
Die anderen Charaktere sind nach den bisher von mir gesehenen Folgen keine Betrachtung wert. Bedeutungslose Statisten ohne Tiefgang. Zumindest bisher.
Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver
"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)