... und ich bekam bei Deinem Grünkohl Hunger auf "unseren" Braunen Kohl. Der unterscheidet sich ein wenig zu Deinem, ist allerdings wohl auch um ein vielfaches fettiger. Grundsätzlich ist das hier im Norden aber gewollt.
Für die Auswärtigen: die "Palme des Nordens" ist ein Winteressen, das fassen die wenigsten Bremer/ Niedersachsen unterjährig an. Am meisten wird "Kohl und Pinkel" hier in Bremen während einer "Kohltour" genossen: 13:00 Uhr Treffen mit möglichst vielen Leuten. Bollerwagen mit derbe vielen alkoholischen Getränken (u.a. klarer Korn, Ouzo, Auqavit, Roten, Grünen und wie sie alle heißen), Musik dabei und dann gemütlich bis 18:00 Uhr über das Flachland zum Landgasthof der Wahl spazieren. Es wird entweder geboßelt, Gummistiefelweitwurf praktiziert oder sonstige Trinkspielchen veranstaltet. Zusätzlich wird (später) an jeder Wegeskreuzung angehalten und ein Kurzer (oder Bierchen) genommen. Das erklärt auch später das Kriechen und Schleichen vor dem Gasthaus, in versprengten Gruppen bis 19:00 Uhr volltorkelnd das falsche Gasthaus aufsuchen, vor dem Essen am Platz einschlafen, manche kamen niemals an usw. usf.. Karneval mit Spaziergang und ohne Kostüme...

) Ansonsten hier vielleicht eine kleine Regelkunde:
GrünkohlessenHier in Bremen heißt der Grünkohl eigentlich Braunkohl (so kenne ich ihn von meiner Oma), der Geschichte nach, weil er früher so lange gekocht wurde, bis die Zuckeranteile in Ihm diesen bräunlich erschienen ließen. Heutzutage gibt es diese Sorten kaum noch. Auch musste der Grünkohl einmal Frost bekommen haben, bevor er geerntet und zubereitet wurde. Auch das gibt es heutzutage weniger.
Und wie bei allem, gibt es auch hier die drei Lager: frisch aus dem Garten (oder vom Händler), aus der Dose/ dem Glas (ja, aus dem Vorjahr vielleicht!) oder gefroren aus der Tüte/Packung. Welcher nun der beste Grünkohl ist, muss jeder für sich selber entscheiden.
Die Fotos sind aus dem Vorjahr, aber selbst die "Lütte" von zwei Jahren und einem Keks hat es sich schmecken lassen... Wer wissen will, was "Pinkel" ist und dass das nichts mit Urinprobe zutun hat, der kann sich gerne den Link zu einer erklärenden Quelle durchlesen:
Kohl und Pinkel aus Bremer Sicht... 
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Davon ausgehend, dass es bei einer Kohltour zu Beginn eine Vorsuppe gibt (klare Rinderbrühe mit Nudeln, Spargel, Eierstich und Fleischklößchen) und nach dem Kohl auch noch Nachtisch (traditionell rote Grütze mit Vaniliesauce, meistens aber mittlerweile irgendein Eis mit Sahne) plus dem ganzen Gesöff (es wird nach dem Essen meistens im Landgasthof bis 0:00 Uhr getanzt und gefeiert, dann im Bus auf der Rückfahrt die "geliehenen Reste" aus dem Getränkebestand vernichtet...), haben wir uns zuhause mit "Nur-Kohl" ganz gut gehalten.
Mit zwei Kindern wollen wir bodenständig essen...
So, wenn ich nachher die Zeit finde, gibt es auch mal was handwerkliches...

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