Schuhschrank

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Threedots
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Re: Schuhschrank

Beitragvon Threedots » So 27. Nov 2016, 10:03

Hallo Jana,

ein sehr schöner Bericht über den Bau des Schuhschranks. Gefällt mir ausgesprochen gut. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Feilen stumpfen, wie bereits erwähnt, ebenso wie Hobel und Stecheisen bei Benutzung mit der Zeit ab. Der Schärfaufwand für eine Holzraspel ist sehr hoch und zeitintensiv. Erst muss das Eisen erhitzt und weichgeglüht werden. Nach dem Flachlegen der stumpfen Feilhiebe wird dann die entstandene Oberfläche leicht geplant. Anschließend können die neuen Hiebe gehauen werden. Abschliessend wird das Eisen wieder gehärtet. Dieser Gesamtaufwand lohnt sich in unseren Landen seit Jahren nicht mehr, daher läuft im Falle einer abgestumpften Holzraspel auf eine Neuanschaffung hinaus. Die von Mario genannten Pferd-Raspeln vom Hornbach sind schon mal eine gute Wahl, hammermässige Qualität sollen die handbehauenen Raspeln von Liogier aus Frankreich haben. Über letztere können wir ja am Donnerstag quatschen ;)
____________
LG

Roland

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Re: Schuhschrank

Beitragvon Bavarian-Woodworker » So 27. Nov 2016, 10:13

Hallo Jana,

dein Wunsch war mir Befehl...:-) Ich hoffe, ich hab alle erwischt.

Servus, der Lothar
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<<< never touch your holster unless you have a chance to draw... :lol: >>>

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Mandalo
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Re: Schuhschrank

Beitragvon Mandalo » So 27. Nov 2016, 11:32

Hallo Jana,
du schreibst gut und amüsant, da liest man gerne. Schöner Bericht, schön bebildert!
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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dirk
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Re: Schuhschrank

Beitragvon dirk » So 27. Nov 2016, 11:53

Toller Baubericht, sehr kurzweilig geschrieben. Und die wenigen "Fehler" kann man schon fast als die Highlights des Berichts bezeichnen, lernt man doch gerade aus einer Fehlerbeschreibung manchmal mehr als durch ein "fehlerfrei" durchgezogenes Projekt. Zudem macht es Mut, wenn man sieht, dass man nicht der Einzige ist, dem mal "was" passiert. ;)

Weiter so... ich bin gespannt!

lG
Dirk.

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Harald
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Re: Schuhschrank

Beitragvon Harald » So 27. Nov 2016, 21:12

Hallo Jana,

schöner Baubericht. Ich mag solche Anleitungen die während des Baus entstehen und auch die Fehler und Überlegungen mit dokumentieren.
In Büchern und Herstellerseiten geht immer alles so glatt und das Ergebnis ist ohne Makel.

Gruß
Harald

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Re: Schuhschrank

Beitragvon the_black_tie_diyer » So 27. Nov 2016, 21:32

Hallo Jana,

toller Bericht, ich freue mich auf die Fortsetzung!

Was Feilen angeht würde ich dir empfehlen bei Pferd zu schauen. Die machen grundsolide Feilen für Handwerk und Industrie: verlässliche Qualität, vernünftiger Abtrag. Preis/Leistung passt hier vollumfänglich.

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Re: Schuhschrank

Beitragvon Zwackelmann » Sa 3. Dez 2016, 06:57

Hallo Jana,

Toller Bericht und schöne Arbeit,
aber warum so kurz gehalten :?: ;)

Was ich aber mehr noch bewundere ist die sehr sauber gemachte Bleistiftzeichnung.
Habe mal vor ein paar Jahrzenten beruflich gezeichnet. Erst mit Bleistift dann mit Tusche nachgezeichnet.
Aber so sauber wie Du hier, würde ich es nicht mehr schaffen.

In Zeiten wo alle 3D-Sketchup-Render-Dingeskirchen beherrschen, ist Deine Skizze
erfrischend „Old School“ !

Auch der offene Umgang mit Deiner „ausgebüchsten“ FDF und den anderen Überraschungen machen Deinen Bericht sehr sympathisch.
Freu mich schon auf den fertigen Schrank.

LG Dirk

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Jana
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Re: Schuhschrank

Beitragvon Jana » So 4. Dez 2016, 10:23

Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal allen für die netten Rückmeldungen und auch für die Feilen-Informationen und Vorschläge. Ich habe mir gestern im Hornbach noch zwei Feilen (Halbrund und Flach) von Pferd gekauft. Es sind zwar Metall-Feilen, für Holz gab es aber nur Raspeln und bei dem Preis habe ich beschlossen, es einfach mal auszuprobieren. Ich werde hier dann weiter berichten, ob es mit denen bei der Kantenbearbeitung besser klappt.

Lothar: vielen Dank fürs Korrigieren! Wenn das mit den Wünschen nur immer so einfach ginge! :D

Dirk (dirk): das finde ich auch immer wichtig zu sehen, dass nicht alles so perfekt klappt wie es in manchen Blogs/Youtube-Videos suggeriert wird. Bzw. dass es auch andere gibt, bei denen es nicht so klappt (mag ja durchaus sein, dass es Holzwerker gibt, bei denen es tatsächlich so reibungslos klappt).

Dirk (Zwackelmann): bei der Zeichnung habe ich mich extra bemüht (mit Lineal und Geodreieck), um mich beim Zuschnitt beim Schreiner nicht zu blamieren. ;)
Millimeter-Papier hilft mir aber auch schon ungemein dabei, genau zu zeichnen. Und gerade bei so einem größeren Möbel finde ich es auch wichtig, einmal (ungefähr) maßstabsgetreu zu zeichnen, um eine Vorstellung von den Proportionen zu bekommen. Außerdem habe immer die Hoffnung, wenn es halbwegs sauber ist, dann kann ich es auch in der Hitze des Werkstatt-Gefechts noch lesen - denn gerade Mess-, Rechen- oder Ablesefehler passieren mir sonst sehr gerne. :oops:

Sketchup habe ich auch mal getestet. Gefällt mir schon auch, aber leider läuft es unter Linux nur mit Aufwand (und dann auch nicht problemlos). Da ich zudem auf der Arbeit auch schon sehr viel Zeit vor dem Rechner verbringe nehme ich in meiner Freizeit dann lieber Papier und Stift zur Hand.


Viel Zeit war gestern leider nicht mehr übrig, aber ein bisschen konnte ich in der Werkstatt weitermachen, darum auch gleich im Anschluss neue Bilder.

Viele Grüße,
Jana

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Re: Schuhschrank

Beitragvon Jana » So 4. Dez 2016, 10:56

Weiter geht es mit dem Baubericht:

Den halben Samstag konnte ich für den weiteren Zuschnitt nutzen. Die Schubladen- und Türfronten hatte ich beim Schreiner etwas größer zuschneiden lassen, um am Ende auf der sicheren Seite zu sein. Also habe ich gestern Korpus und Fronten ausgemessen und mir dann überlegt, wie viel jeweils bei den Fronten noch weg muss. Denn es fehlen nicht nur die Spalten zwischen den Fronten, sondern es muss auch noch 0,6mm je Seite für die Bügel-Kante wegfallen.

Wie im vorigen Beitrag geschrieben passieren mir des öfteren Schnell-Rechen- oder -Ablesefehler, daher gehe ich mittlerweile auf Nummer sicher. Auf einer Skizze mit übertrieben großen Abständen habe ich mir notiert, wie viel wo weg muss:
010_Berechnung.jpg


Weil die Skizze im entscheidenden Augenblick dann aber doch immer am anderen Ende der Werkstatt liegt, habe ich mir das auch auf den Werkstücken makiert:
012_Markieren.jpg


Weiter zur TKS. Auch dort verlasse ich mich nicht aufs Abmessen. Für die Arbeit am Parallelanschlag lege ich das Werkstück stramm zwischen Sägeblatt und Anschlag und verschiebe dann nur noch den Anschlag um die paar Millimeter, die ich absägen will.

Also - anlegen:
020_Breite1.jpg


Parallelanschlag um gewünschte Millimeter verschieben:
022_Breite2.jpg


Und Sägen:
025_Breite3.jpg


Bei der Gelegenheit kam mir dann Ulis Tipp für besseren Grip beim Schiebestock in den Sinn, und ich habe noch schnell meine Vorrichtung (gebaut im Kreissägen-Kurs bei Heiko) mit etwas Anti-Rutsch-Matte erweitert (für eine durchgehende Beschichtung hat's leider nicht mehr gereicht):
030_Gripp1.jpg


Das hat prima funktioniert, jetzt hat die Schiebevorrichtung auch genügend Grip, um sie auf dem Werkstück (und nicht erst am Ende) zu nutzen. :)
035_Gripp2.jpg


Sehr erfreut war ich auch, dass mir wirklich saubere Schnitte gelungen sind (ja, manchmal geht auch mal was gut):
040_Sauber.jpg


Verwendet habe ich übrigens ein W48-Sägeblatt (160er Durchmesser) von Festool. Das ist eigentlich für die TS 55, passt aber (außer bei versenktem Spaltkeil) auch gut auf die Mini-Magnum und eignet sich meiner bisherigen Erfahrung nach wirklich gut für Plattenmaterial.

Das Ablängen geht dann wieder ähnlich vonstatten, ohne Messen. Erst das Werkstück zwischen Sägeblatt und Anschlag des Schiebeschlittens klemmen, dann Anschlag ein paar Millimeter versetzen und sägen.
060_Laenge1.jpg


Auf gleiche Weise habe ich auch die Schuhablagen um 1mm gekürzt. Das ging auf der Unterseite natürlich nicht mehr ganz so sauber, war aber bei einem Randschnitt zu erwarten und ist noch im Rahmen (und am Ende ja auch nicht zu sehen). Ein Bild habe ich leider vergessen. :oops:

Nachdem die Schuhablagen nun in den Schrank gepasst haben, habe ich mir die Positionen für die Fachbodenträger angezeichnet. Da die Ablagen schräg im Schrank liegen möchte ich für die Träger eine kleine Vertiefung "machen", so dass die Ablagen etwas fixiert sind.

Da ich noch nicht schlüssig bin, wie das am besten geht, habe ich erst einmal an einem Restholz probiert.

So in etwa, aber tiefer gelegt:
070_Stift.jpg


Ein dreieckiger Stechbeitel (?) aus meinem Erb-Fundus ist das erste Werkzeug meiner Wahl:
070_StiftBeitel.jpg


Wird natürlich nicht ganz sauber, aber für die Brettunterseite wäre es ok:
080_StiftLoch.jpg


So in etwa würde der Fachbodenträger aufliegen:
090_StiftTest.jpg


Ich hatte auch überlegt, diese Vertiefung mit der Oberfräse zu machen. Handgeführt erscheint mir das aber etwas zu kippelig, und am Tisch erscheint es mir zu kompliziert/aufwändig die genaue Position einzustellen.

Hat von euch vielleicht jemand noch eine gute Idee, wie man so eine Vertiefung unkompliziert hinbekommt? Oder ist der Stechbeitel schon eine gute Wahl?

So, das war es leider auch schon für diesen Werktag. Dafür dieses Mal sogar ganz ohne Überraschungen! :shock:

Viele Grüße,
Jana
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aundb
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Re: Schuhschrank

Beitragvon aundb » So 4. Dez 2016, 11:36

Hallo Jana,

vorab erstmal wieder ein schöner Baubericht !
Zwei Fragen stelle ich mir allerdings bei deiner Vorgehensweise.
1.) Weshalb läßt Du dir beim Schreiner nicht gleich die Maße korrekt zuschneiden wenn Du schon zum Schreiner gehst?
Wenn dein Plan stimmt müßtest du nicht noch einmal Millimeter abschneiden müssen.
Somit fällt eine Fehlerquelle ja dann schon weg.
2.) Diese Fachbögenträger sind doch eigentlich dazu gedacht in ein vorgebohrtes Loch zu stecken.
Das verstehe ich nicht ganz :?
Grüße aus der Pfalz
Achim

**Cum insantientibus furere necesse est.** ;) :D


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