Ich selber kaufe eher mal Verbrauchsmaterial ein, vorzugsweise wenn es vor Ort vorhanden ist. Geht schnell, ist unkompliziert, man kann auch etwas ratschen. Manche Dinge wie Kleidung gehen auch nicht anders als vor Ort auszusuchen und anprobieren. Beraten lassen und dann online kaufen ist allerdings für mich auch inakzeptabel. Es kann bei mir dafür eher mal passieren, dass ich den Kauf nochmal überschlafe, um dann am nächsten Tag nochmal aufzuschlagen.

@Oliver: Ich bin froh, dass du das schreibst, damit bin ich hier nicht alleine. Ich bin allerdings der Meinung, dass Werkzeug ruhig kosten darf, aber das allerhochwertigste anzuschaffen ist für meinen Anwendungsfall doch etwas stark übertrieben.
Das Argument des Wiederverkaufswerts halte ich bei Gebrauchsgegenständen für Mumpitz. Das kann man mit Sammlergegenständen machen, die man irgendwo aufstellt oder eh ganz vorsichtig handhabt. Gegenstände, die man täglich in den Händen hält, die durch Fehlbedienung und/oder durch Verschleiß kaputt gehen können, da kann der Wiederverkaufswert ganz schnell mal futsch sein. Wenn man sich gerade deswegen für eine teure Maschine entscheidet, bedeutet es, dass dann umsonst eine riesige Vorleistung erbracht wurde.
Ich bin eh der Meinung, dass ein anderer Aspekt wichtig ist. Ich kaufe das Werkzeug für mich, das heißt, ich muss mit diesem Werkzeug arbeiten können, es muss auf meine Bedürfnisse passen. Das Interesse anderer ist dabei völlig irrelevant.
Die Erfahrung habe ich vor ein paar Jahren mal gemacht. Ich habe damals nach einem Multifunktionswinkel gesucht, nach längerer Recherche ist meine Wahl auf einen Starret gefallen. Also habe ich einen online gekauft, angewendet - und nach 13 Tagen vom Widerrufsrecht Gebrauch gemacht. Das Problem war nicht, dass der Winkel ungenau gewesen wäre oder dass Verarbeitung nicht stimmte. Ich bin schlicht und mit dem Prinzip nicht klargekommen. Es hat mich innerhalb kürzester Zeit genervt, dass ich den Winkel für jede Anwendung anders einstellen musste und dadurch mehr mit dem Winkel als mit dem Werkstück beschäftigt war. Mir ist klar geworden, dass ich viel besser damit bedient bin, wenn ich für die einzelnen Fälle jeweils ein eigenes Messmittel zur Hand habe und in dem Fall ist ein Multifunktionswinkel überflüssig.
Durch diese Erfahrung hatte ich nachträglich ein Argument für meine GTS 10 XC dazugewonnen. Vor ihrem Kauf war ich zwischen ihr und eine Metabo UK 333 hin- und hergerissen. Ich habe mich allerdings aus Platzgründen für die Bosch entschieden. So im Nachhinein war mir dann klar, dass das Mehr an Funktionen auch dazu führt, dass diese Funktionen auch genutzt werden wollen. Das führt allerdings auch dazu, dass man häufiger umbauen muss, was mir wieder zuwider ist. Momentan wird es eher so sein, dass ich die TKS um eine Kappsäge ergänzen werde, sofern es Bedarf, Platz und Zeit hergeben.
Trotz aller Geradlinigkeit bin ich einer gewissen Multifunktionalität nicht ganz abgeneigt. Ich habe mir z. B. eine Bosch GMF 1600CE angeschafft, nicht zuletzt mit dem Hintergrundgedanken des Tischeinbaus. So im Handbetrieb haben sich beide Fräskörbe aber auch schon bewährt. Der Kantenfräskorb sagt mir sogar mehr zu als der Tauchkorb. ^^
meine aktuellste Investition lässt einen schon etwas vermuten, dass auch ich mich einer gewissen Religiösität nicht verwehren kann. Es war das GBS 75 AE Set und der GSS 160 Multi. Beides Bosch blau, da die Bedienung erfahrungsgemäß besser und durchdachter ist als bei grün. Konkret hätte mir der grüne Bandschleifer sicher auch gereicht und der Schwingschleifer war mehr ein Spontankauf.

Trotz meiner starken Neigung zu Bosch blau bin ich anderen Herstellern gegenüber nicht ganz abgeneigt. Vor jedem Kauf schau ich mir normalerweise mehrere Hersteller an und lasse mir Zeit für die endgültige Kaufentscheidung. Oft warte ich dann auch ab, bis sich ein guter Preis ergibt (bei der GMF hab ich z. B. über ein Jahr gewartet, konnte sie aber dann für 380€ ergattern). Vom Fachhändlern hab ich mich da eher wenig beraten lassen, ich recherchiere lieber selber.
Ein für mich wichtiger Aspekt ist der Verzicht auf Akkugeräte bei Neuanschaffungen, mit Ausnahme des Akkuschraubers. So bin ich zumindestens von diesen Systemen unabhängig. Außerdem erschließt sich mir der Mehrwert besonders in der Werkstatt nicht so wirklich, außer dass man aufgrund leerer Akkus öfters mal Pause hat. ^^
Außerhalb der Maschinen geht es bei mir eher querbeet. Da gibt es bei mir Ulmia neben Wolfcraft neben Westfalia neben Eigenbau. Je nachdem, was meiner Einschätzung nach für meine Anwendung am geeignesten ist wird entsprechend ergänzt.
Festool schließe ich übrigens nie ganz aus, ich hatte bisher halt nur nie den Grund mir was von ihnen anzuschaffen.