Welches Holz für Biertischgarnitur im Außeneinsatz?

[Dozent]

Nun ist es passiert..

Ich wusste ja, dass die Biertische der Baumarkt-Marke "Kiefer lackiert" nicht wirklich haltbar sind. Dummerweise hatten wir sie diesmal vor dem Urlaub vergessen reinzustellen . Eine Woche viel Regen und das Ganze sieht so aus :

IMG_0195.jpg

Ich habe ja nichts dagegen, wenn bewittertes Holz eine gewisse Patina ansetzt. Aber dass da jede Leimfuge der (überdies noch keilgezinkten und unendlich oft geflickten) Kieferplatte anfängt zu gammeln

Nun spiele ich mit dem Gedanken, die Beschläge einfach wieder zu verwenden und das Ganze aus "gescheitem Holz" selber zu machen: Ein Tisch in 80er Breite plus zwei Bänke mit Rückenlehnen. Wird, wenn ich mir meinen Kalender so anschaue, eher ein Projekt für nach dem Sommer... Nichtsdestotrotz wäre ich da schon mal an Meinungen und Empfehlungen interessiert.

Ziel ist also eine Biertischgarnitur, die wenigstens die Sommermonate draußen stehen bleiben kann.

• Was für Holz kommt da in Frage? Reicht Douglasie oder sollte es wenigstens Lärche sein? Oder was ganz anderes?
• Kann man eine solche Platte überhaupt so verleimen, dass sie die Bewitterung überlebt?
• Wie würdet ihr die Oberfläche behandeln?
• Oder ist das Holz eher nebensächlich und ich nehme ich einfach einen gescheiten Bootslack und lackiere alle zwei Jahre neu?

Grüße,

Daniel

[Special A]

Hallo Daniel,

als erstes würde ich da mal probieren mit dem Bandschleifer drüberzugehen und dann zu schauen, was das Ergebnis ist. Wenn es ok ist lasieren und gut ist. Ansonsten kannst du schauen, was du günstig her bekommst und das dann verwenden. Lackieren würde ich persönlich nicht, das Ergebnis sieht früher oder später eh wieder so aus wie jetzt bei dir aktuell.

Zu viel Arbeit und Geld würde ich jedenfalls nicht rein stecken. Bei den Baumarktbiertischen sind die Beine gerne genauso filigran wie die Platte selber. Wenn die anfangen einzuknicken ärgerst du dich dann umso mehr.

[Dozent]

So, die Saison naht... es wird Zeit, sich dieses Projektes endlich anzunehmen.

als erstes würde ich da mal probieren mit dem Bandschleifer drüberzugehen und dann zu schauen, was das Ergebnis ist. Wenn es ok ist lasieren und gut ist. Ansonsten kannst du schauen, was du günstig her bekommst und das dann verwenden. Lackieren würde ich persönlich nicht, das Ergebnis sieht früher oder später eh wieder so aus wie jetzt bei dir aktuell.

Ich habe beschlossen diesen Rat anzunehmen. Mit dem Bandschleifer bin ich nicht weit gekommen (habe aber auch nur einen kleinen und ein 80er Band), aber mit Elektrohobel (das erste Mal, dass ich dieses geerbte Gerät einem sinnvollen Einsatz zuführen konnte...) und etwas Nacharbeit mit dem ETS habe ich heute die erste Bank von ihrer Patina befreit:

1.jpg

Bei diesem Innbild an Handwerkskunst überlege ich mir noch, ob ich das großflächig auskoffer und was Neues einleime oder direkt eine entsprechende Bohle als Ersatz besorge.

2.jpg

Ziel ist nun aber, die Dinger mit so geringem (finanziellem) Aufwand wie möglich wieder gartentauglich zu bekommen. Also lasieren. Aber was für eine Lasur nimmt man da? Die stehen den Sommer über halt schon auch im Regen. Ist jede Außenlasur auch für Sitzmöbel geeignet oder reibt sich da was ab?

Als Farbe wünscht die Regierung ein schwedenrot.

Danke und Grüße und Frohe Ostern,

Daniel

[Mario]

Bei diesem Innbild an Handwerkskunst überlege ich mir noch, ob ich das großflächig auskoffer und was Neues einleime oder direkt eine entsprechende Bohle als Ersatz besorge.

Hallo Daniel
Oder Du bist kreativ und erweiterst den Flickenteppich zu einem Bild!
https://www.garten-und-freizeit.de/infoportal/die-richtige-holzlasur-fuer-gartenmoebel

https://www.garten-und-freizeit.de/infoportal/die-richtige-holzlasur-fuer-gartenmoebel

Grüße, Mario!

[haifisch18]

Wenn es so günstig wie möglich werden soll:
Den fehlenden Flicken wieder einsetzen und einmal die Stelle mit Holzspachtel Glätten.

Zur Lasurfrage kann ich nichts beitragen.

[Klaus]

Hallo Daniel,

so eine Biertischgarnitur ist keine hohe Handwerkskunst sondern billige Resteverwertung - mögest also dem Erbauer mit seiner "Kunst" verzeihen

Zur Reparatur hat Benedikt schon das passende gesagt, sonst bleibt halt ausfräsen und einpassen. Je nach Oberflächenbehandlung sieht man das eh nicht mehr. Wenn also dafür "schwedenrot" gesetzt ist (die Regierung hat gesprochen) kann ich den hier empfehlen: http://shop.schwedischer-farbenhandel.d ... farbe-Holz

Damit hab ich Fenster und Garagentor gestrichen und im dritten Jahr keinerlei Abnutzung. Inwieweit das aber auch für Biertische gilt, weiss ich nicht. Nach Gebrauch schräg stellen, damit das Wasser ablaufen kann ist sicher hilfreich. Die Behandlung mit der "schwedischen" Farbe ist aber schon aufwändig und nicht gerade preiswert:
- gründlich schleifen (schon erledigt)
- mit Öl imprägnieren
- leicht schleifen, grundieren
- schleifen, Farbauftrag
- ggf. nochmal schleifen und Lackauftrag

Das ganze bei eher trockener Witterung. Kann aber gut sein, dass hier das Material mehr kostet als eine neue Garnitur. Lasuren gibt's in dem Shop auch, da hab ich aber keine Erfahrung damit.

Gruss und viel Erfolg
Klaus

[oldtimer]

Ich würde eher zu Clou oder Jansen Bootslack tendieren.

[Special A]

Hallo Daniel,

erfahrungsgemäß arbeitet die Witterung schneller als eine Jeans, da würde ich mir keine großen Sorgen machen. Zu beachten ist, dass ich für Gartenmöbel häufig Dünnschichtlasuren verschiedener Hersteller verwendet habe. Wie es mit deckenden Lasuren genau aussieht, weiß ich leider auch nicht.

Zum Flickenteppich: Wahrscheinlich hast du es schon gemacht, aber wenn der Hersteller einen Ast so dezent kaschiert lohnt es sich zu prüfen, ob das auf beiden Seiten der Fall ist. Nicht dass du da eine Sollbruchstelle hast.
Auskoffern/fräsen würde ich das aber nur zur Übung … oder weil ich es kann. Den zeitlichen Aufwand sollte es dir also schon wert sein.
Ansonsten reicht Spachtel, wie Benedikt schon sagte, zumal du dem Farbwunsch folgend eh eine deckende Lasur nehmen dürftest.

[Dozent]

Hallo Holzwürmer,

Zum Flickenteppich: Wahrscheinlich hast du es schon gemacht, aber wenn der Hersteller einen Ast so dezent kaschiert lohnt es sich zu prüfen, ob das auf beiden Seiten der Fall ist. Nicht dass du da eine Sollbruchstelle hast.
Auskoffern/fräsen würde ich das aber nur zur Übung … oder weil ich es kann. Den zeitlichen Aufwand sollte es dir also schon wert sein.

So war es gedacht. Ich mache es zur Übung (damit ich es danach kann ) und falls da nichts wird, kommt halt eine neue Planke her. Die Flicken sind nur einseitig und auch nur 5mm dick. Deshalb "arbeiten" sie auch recht eigenständig, weshalb ich der Idee mit dem Spachteln nicht so recht traue. Außerdem wird es jetzt vermutlich doch eine Dünnschicht-Lasur, weil

Die Behandlung mit der "schwedischen" Farbe ist aber schon aufwändig und nicht gerade preiswert

Ich habe mal beim "Schwedischen Farbenhandel" geschaut und ja, mit Imprägnierung, Grundierung und Lasur wird mir das doch ein bisserl viel und bei einem Esstisch bin ich auch mit den Bioziden etwas vorsichtiger. Die Dünnschichtlasur "Trälasyr V" hat es uns aber angetan. Mit Grundieröl soll das dann auch 3 Jahre halten; da wir sie nur in der Gartensaison draußen stehen lassen könnten es auch mehr werden und wird vermutlich die Lebensdauer der Beschläge übertreffen.

Der Laden macht übrigens einen recht guten Eindruck – vor allem versteht man hier mal klar, was man für welchen Verwendungszweck nehmen soll und wie man es macht. Ich verzweifle bei dem Thema "Oberflächenbehandlung" ohne intimes Vorwissen bei anderen Anbietern da ja in der Regel (Hab es auf der Clou-Seite probiert: 1K, 2K, was-auch-immer Lack? Helgoland? Bratkartoffeln? ).

Vielen Dank für eure Hinweise!

Daniel

Grüße,

Daniel

[Klaus]

Hallo Daniel,

die rote Lasur sieht auch gut aus und mit ordentlicher Grundierung sollte das wohl mindestens 3Jahre halten. Und die 5mm Holzreparatur sollten ja auch flott erledigt sein

Dann viel Spass und geile Parties auf den renovierten Bänken

Gruss, Klaus