Auf der Deckplatte sollte noch eine Zierleiste aus dem schwarzen Linoleum für die Verbindung zwischen Fachböden und Schubkastenböden sorgen. Zuerst den Streifen zugeschnitten, angezeichnet und wieder mit Arbeitsplattenresten als Schablone gefräst. Blöd nur, das Läche in der Längsrichtung sehr stark zu Ausrissen neigt, wie ich jetzt gelernt hab. Also die Führung immer wieder versetzt um endlich eine glatte Kante hinzubekommen. Letztlich hab ich die Wendeplatten beim Fräser auf "ganz frisch" umgedreht und halbmillimeterweise dann doch noch ein akzeptables Ergebnis gekriegt. Zum Glück muss ich von der Schreinerei nicht leben ... Dann einen neuen Linoleumstreifen zugeschnitten und eingepasst.
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Na und dann geht's auch schon ans Zusammenbauen
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Was fehlt noch? Ah ja - Schubladenblenden. Und wenn der ganze technische Teil in "klassisch" ausgeführt ist, dann muss hier was mit Rahmen und Füllung her. Ein paar Muster in Sketchup später hab ich mich für 40mm breite Rahmenleisten entschieden. Herr Hammer - ihr Einsatz:
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Ein passendes Restbrett war noch da und hier sieht man schön, wie der Niederhalter das leicht geschüsselte Teil auf den Tisch drückt.
Voilà - ein Sortiment Rahmen
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Ich hab extra mehr gemacht, damit ich die mit weitgehend stehenden Jahresringen aussuchen kann. Zudem sollten einige Stellen mit Astlöchern eher termisch verwertet werden. Also zusammen stellen und auf Gehrung sägen
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Während die Gehrung in der einen Richtung auf der Hammer noch ganz gut geklappt hat, mit Queranschlag "nach hinten" ging bei 175mm langen Rahmenteilen gar nix mehr. Ich wollte aber bei allen Leisten die gleiche Seite oben beim Sägen haben, damit die Schnitte auch schön sauber werden. Die Skale für den Winkel am Queranschlag ist leider eher kosmetischer Natur, den Winkel muss man schon mit dem Messgerät einstellen, wenn es halbwegs genau werden soll.
Zum Schluss bin ich dann für die Gehrungen auf der "anderen" Seite doch wieder auf den MFT gegangen. Mit Benchdogs und den CNC genauen Bohrungen geht das erfreulich leicht und genau.
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Fazit: für Gehrungen bringt die FKS keinen Fortschritt, eher im Gegenteil. Der Bau eines Doppelgehrungsanschlags wird wohl unvermeidlich sein.
Die inneren Falze kann ich dank Gehrung ja schon vorher fräsen, mit Frästisch und 20mm Fräser schnell erledigt
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Verleimt wird auf dem MFT, damit auch alles gut gespannt und niedergedrückt werden kann
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Beim zweiten Rahmen hab ich dann vergessen, unter die Fugen ein Trennpapier zu legen

Am nächsten Tag musste ich dann mit der Spachtel die Rahmenteile vorsichtig vom MFT schneiden. Zum Glück, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen ...
Die Füllungen wurden dann nach dem abgenommenen Mass zugesägt - erste Anprobe sieht vielversprechend aus
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Dann also noch per Falz auf gleiche Höhe mit dem Rahmen gebracht und die Kanten ganz leicht mit Schleifpapier angefast
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Nach dem endgültigen Einpassen mit ein paar Hobelstrichen hab ich die Füllungen dann im Rahmen eingeleimt. Leim allerdings nur an der unteren Kante und oben (hoffentlich) genug Luft zum Arbeiten.
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Die Schubladen wollte ich überfälzt einschlagend bauen (heisst hoffentlich so), also muss nach dem trocknen aussen noch ein Falz dran. Oben wird die Blende bündig zur Deckplatte, also kein Falz. Links und rechts ein kleiner, unten ein grösserer.
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Ölen hab ich ja schon ausreichend beschrieben - aber wie kommt man in die schmale Nut zwischen Rahmen und Füllung?
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Ein passend frisierter Leimpinsel hilft aus der Patsche

Geölt und zum Trocknen ausgelegt
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Das Möbelstück ist ja komplett in Lärche/schwarz ausgeführt, zum Festschrauben der Fussstütze an der Wand müssen also die Schraubenköpfe noch passend lakiert werden
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Jetzt steht der Endmontage als nix mehr im Weg - unten zur Werkstattüre raus, oben zur Haustüre wieder rein
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