Konstruktiv ist nun alles fertig. Ich setze also alle Stücke zusammen. Unterwegs merke ich, dass ich am Boden eine Fräsung vergessen habe, was aber gerade nicht so wichtig ist für den Zusammenbau. Außerdem fällt mir auf, dass ich an den Stellen, an denen zwei Traversen an den Stützen aufeinandertreffen, die Flachdübel noch entsprechend schmaler schleifen muss. Aber erst einmal das Gesamtbild. Hier kann man schon einmal sehen wie das Ganze am Ende aussehen wird.
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Leider fällt mir bei diesem Test Aufbau auch auf, dass irgendetwas mit den Fräsungen für die Stützen in den Deckel-Traversen nicht passt.
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Nach einer kurzen Ursachenforschung ist der Fehler gefunden. Die mittleren Traversen sind zu breit.
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Und nicht nur das, die äußeren dafür zu kurz! (hier müssten jetzt noch ein paar Shock-Smileys rein, vielleicht auch ein Ohnmachts-Smiley, aber ihr wisst ja, Smiley-Begrenzung ...)
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Irgendjemand hat also die Lamellofräsungen an Boden und Deckel an falscher Position eingefräst... (eventuell war ich das).
Wie gesagt, das mit den drei gleichen Teilen geht theoretisch praktisch schon ganz gut. Nur hat man dann eben die Mitte und muss die Stärke des Brettes beim Lamello-Fräßen entsprechend berücksichtigen. Habe ich auch gemacht, aber nicht genau genug.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Neue Fräsungen oder die Traversen anpassen und das harmonische Gesamtbild nur mit den Schubladenfronten ausgleichen.
Ich versuche erst einmal letzteres. Um einen Eindruck zu bekommen, wie die Schubladenfronten am Ende angebracht werden müssen säge ich mir 3 Test Stücke zurecht. Leider wird schnell klar, dass hier einiges aus dem Lot ist und die Schubladen so nicht gut aufschlagen werden. Nein, so will ich das nicht lassen.
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Nachdem ich mir die linke Traverse auf den Schrankboden lege sehe ich auch, dass meine Markierung recht weit daneben ist. Damit ist mal wieder bewiesen, wer viel misst misst Mist. Warum habe ich das denn nicht gleich so angelegt?
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Also leime ich wieder Flachdübel ein, um so eine gute Grundlage für die neuen Fräsungen zu bekommen.
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Da es noch früh am Morgen ist und ich eigentlich hochmotiviert bin, brauche ich eine andere Betätigung während ich auf den Leim warte. Werkstatt sauber machen ist immer eine Möglichkeit... Ich entscheide mich trotzdem nur fürs grobe saugen und schiebe noch eine Kaffeepause ein. Danach säge ich die Überstände der Lamellos ab. Wichtig ist hierbei ein Stück Papier unter zu legen, sonst hat man nämlich gleich Kratzer im Holz. Natürlich habe ich das extra für euch getestet! Es ist so, wie ich es schreibe ...
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Den letzten Überstand der Lamellos hoble ich dann noch plan, das geht vorzüglich. Ja, und jetzt wisst ihr warum ich zu viele falsche Fräsungen setze. Ich habe einfach die Freude am Hobeln entdeckt und suche nun ständig Möglichkeiten den Hobel auszupacken... (nicht lachen, das geht heute noch so weiter ...)
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Die übrig bleibenden halben Lamellos entsorge ich diesmal nicht, sondern heben sie auf. Es stehen ja noch einige Schubladen und 3 Korpusse an, da kann ja noch viel schief gehen...
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Die neuen Fräsungen setze ich nun mit den Traversen als Anschlagpunkt. Ganz langsam, eine Fräsung nach der anderen arbeite ich mich Stück für Stück vor und teste immer wieder zwischendrin ob alles passt.
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Die neue Fräsung sitzt direkt neben der Alten, und so ist diese zum Glück auch verdeckt.
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Am Ende passt es in der Mitte auf einen Millimeter wieder nicht. Jetzt habe ich aber wirklich keine Lust mehr.

Aber was bleibt mir übrig...
Ein Teststück passe ich so an, dass es genau in das mittlere Fach passt. Mit diesem Maß kürze ich an der Tischkreissäge die mittleren Traversen und - Hallelujah - die passen endlich! (wo ist denn hier das Hallelujah-Smiley?)
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Auf der rechten Seite ist dafür wieder zu viel Spiel. Ich messe mit ein paar alte Spielkarten aus, wie viel die original Traverse zu kurz ist. Endlich habe ich auch eine Verwendung für die alten Karten gefunden! Dem Zwackel-Dirk sei Dank!
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Dieses Maß stelle ich an der Tischkreissäge ein...
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... und säge ein komplett neues Brett zurecht. Das war vom Zuschnitt übrig und ist lang und breit genug für zwei neue Traversen. Da müssen nun natürlich erstmal wieder Anleimer dran. Zum Glück hatte ich auch von den Leisten noch ein paar übrig!
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Danach war wieder warten angesagt. Ich wollte den Schrankkorpus (der immer noch auf der Werkbank stand) nicht noch einmal abbauen bevor ich alles getestet habe, daher hatte ich nun keinen Platz um noch irgendwas zu tun. Zum Glück war schon fast Mittag und Frustessen war genau richtig, denn ich hatte den Eindruck, dass ich den ganzen Vormittag nur mit Ausbesserungen vertan habe!

Die Lehre für den Oberschrank so weit: alle Traversen erst einmal mit Überlänge produzieren. Dann nur zwei Paare auf Maß ablängen, Flachdübelfräsungen mit diesen als Anschlag fräsen - und das dritte Traversenpaar erst am zusammengebauten Werkstück einpassen.
(hier nochmal ein kleine Spannungsbogen ... aber nicht als literarischer Selbstzweck, sondern weil mir sonst die Smileys ausgehen).
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