Gestern ging es auch wieder in der Werkstatt weiter.
Wir erinnern uns, es fehlten noch zwei neue Querstücke für die Rahmentüren.
Von irgendeiner Vor-Arbeit war noch ein bereits gehobeltes Stück Ahorn-Leimholz übrig, groß genug für weitere vier Querstücke. Ja, dieses Mal wollte ich nicht knapp arbeiten, sondern auf Vorrat!
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Der letzte halbe Millimeter war schnell gehobelt. Habe ich schon erwähnt, dass ich mir noch einen passenden Absaugschlauch bestellen muss....?
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Nach der Erfahrung beim Fräsen war ich dieses Mal auch etwas schlauer. Ich habe den Falz gefräst bevor ich die Stücke auf die eigentliche Breite zugeschnitten habe. Das hat den Vorteil, dass die Anlagefläche am Frästischanschlag wesentlich größer ist.
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Außerdem habe ich erst nach dem Fräsen der ersten Seite passend abgelängt. Hätte ich mich 'verfräst', hätte ich einfach nochmal nachsägen und neu fräsen können.
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Erst nachdem alle Seiten passend gefräst sind ...
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.wurde auf die tatsächliche Breite geschnitten.
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Früh am morgen und konzentriert, waren die beiden fehlenden Stücke doch recht schnell angefertigt.
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Und nun?
Ist es irgendjemand aufgefallen?
Vielleicht schon beim letzten Mal?
Schaut nochmal genau hin.
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Na?
Wohl dem, der sich vorher genau visualisiert hat, wie die Falze an die Querhölzer müssen. Wohl dem, der es sogar noch fotografiert hat.
Und Pech für den, der es danach ebenso schnell wieder aus seinem Hirn gestrichen hat.
Beim Versuch die Türen nun zusammen zu setzen ist mir aufgefallen, dass bei den Querstücken die Falze an den Schmalseiten gegenüber derjenigen an den Längsseiten liegen müssten!
Tja ... und da war er wieder, dieser Moment wo ich nicht genau weiß ob ich hysterisch lachen, weinen oder mir einfach nur ein Brett vor den Kopf schlagen soll.
Zugegeben habe ich auch lange überlegt, ob ich euch das jetzt überhaupt noch beichte.
Aber wir waren ja schon beim Lehrgeld und all die perfekten Youtube-Videos und Blogeinträge suggerieren viel zu oft, dass alles immer so einfach ist beim Holzwerken und alles auf den ersten Anhieb klappt. Gerade hier im Forum haben wir aber andererseits ja auch schon oft festgestellt, dass es eben nicht so ist.
Und daher bin ich froh hier im Forum zu sein und auch immer an euren Fehlerteufeln und Unglücken Teil zu haben und hinterher zu sehen, was am Ende tolles daraus geworden ist.
Nach einer kurzen Kaffeepause konnte ich dann (noch etwas kopfschüttelnd) schon fast darüber schmunzeln. Trotzdem habe ich entschieden, dass es mit den Türen definitiv jetzt erstmal aus ist. Ich bin nämlich nicht sicher, wieviel Leimholz ich noch für den Rest brauche. Also habe ich nur noch die Topfbandlöcher an den Längsseiten markiert - denn die werde ich am Ende entweder verwenden, oder habe sie als Schablone für irgendeine Tür anderer Bauart.
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Von den Türen also zurück zum Korpus. Die Mittelschränke auf dem Unterschrank positioniert habe ich mir an der Rückwand mit Klebeband markiert, wo diese sitzen soll.
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Mit dieser Markierung konnte ich die Löcher für die Schraubbefestigung vorbohren und die Rückwand von hinten festschrauben - das ganze dabei auf dem Küchenboden, denn auf dem Unterkorpus stehend wäre ich ja nicht mehr drangekommen.
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Dann ist mir aufgefallen, dass ich leider nicht so lange Arme habe, um das ganze wieder auf den Korpus zu stellen.
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Zum Glück kam irgendwann der Ehemann und die neuen Schränke wurden gleich eingweiht.
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Ich denke, ihr versteht, warum ich da noch Schubläden und Türen möchte.

So sieht alles schon wieder so unordentlich aus...
Aber zumindest haben wir schonmal die Staufläche.
Als nächster Schritt ging es in Etappen wieder zum Kanten anleimen für den Oberfschrank. Die Massivholzanleimer hatte ich beim Mittelschrank ja schon in Masse vorbereitet, so dass mir das Schneiden und Hobeln dieses Mal erspart geblieben ist. Einzig mein Mangel an praktischen Zwingen ist mir da wieder aufgefallen, denn das Kantenanleimen an Boden, Deckel, zwei Seiten, zwei Zwischenwänden und drei Zwischenböden hat dann schon wieder den Rest des Tages eingenommen.
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Heute Nachmittag werde ich vielleicht noch ein bisschen die Überstände abhobeln - per Hand natürlich, ist ja Sonntag und macht sowieso mehr Spaß.

Einen schönen Sonntag euch allen,
Jana
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